Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 1. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

Bild:
<< vorherige Seite


[Spaltenumbruch]

Bro
Theologie u. Philosophie. Nach einem
halbjährigen Aufenthalt in Paris
trat er 1876 in den württembergischen
Kirchendienst, verließ denselben aber
1878, um eine Lehrerstelle am Ober-
gymnasium in Heilbronn anzuneh-
men. Jm Jahre 1882 siedelte er nach
Stuttgart über, wo er seinen Studien
lebte u. daneben als Dozent für Phi-
losophie u. Ästhetik an der Technischen
Hochschule tätig war. Seit 1892
wohnte er als Privatgelehrter in Han-
nover, ging aber 1894 auf Reisen u.
weilte längere Zeit in der Schweiz.
Seit 1896 lebt er wieder in Hannover.

S:

Knospen und Blüten (Ge.), 1878.
- Die Grundsätze der modernen Welt-
anschauung, 1895. - Zum ewigen
Licht (Gebete, Andachten, Hymnen,
Sprüche, Kantaten), 1898.

*Broekel, Johanna Antonie,

pseu-
don. A. Brook, wurde am 1. Sept.
1819 (nicht 1820 oder 1822) zu Ton-
dern in Schleswig geboren, wo ihr
Vater als Rechtsanwalt lebte. Der
hannöverschen Adelsfamilie v. Brook
entstammend, hat sie diesen Namen,
welchen der Großvater einst wahr-
scheinlich aus politischen Motiven auf-
gab, als Autornamen wieder aufge-
nommen und zur Geltung gebracht.
Früh verwaist und hinsichtlich ihrer
Lebensstellung auf eigene Tatkraft
angewiesen, gründete sie bereits 1844
in Kiel ein Pensions- und Lehrinsti-
tut für Töchter, das sich unter ihrer
vieljährigen Leitung einer stets wach-
senden Blüte u. Ausdehnung erfreute.
Erst 1875 gab sie dasselbe auf, um
sich hinfort nur schrifstellerischer Tä-
tigkeit zu widmen. Sie starb in Kiel
am 21. Oktbr. 1890.

S:

Blätter und
Blättchen (Ge.), 1868. - Schutzlos,
aber nicht hilflos (N.), 1863. - Nanna
(Lebensbild); II, 1868. - Das Schloß
in den Ardennen (R.); III, 1869. -
Auf dem Ozean des Lebens (R.); III,
1874. - Vormund und Mündel (R.);
IV, 1877. - Paul von Kampmann
(Hist. R.); III, 1879. - Licht u. Schat-
[Spaltenumbruch]

Brö
ten (R.); III, 1881. - Nur eine Toch-
ter (Familienroman); II, 1882.

*Brombacher, Jakob Fried-
rich,

geb. am 20. Jan. 1861 zu Stei-
nen im Wiesenthal (Baden) als der
Sohn des dortigen Pfarrverwesers,
späteren Stadtpfarrers in Pforz-
heim, Jakob Friedrich Br., besuchte
die Gymnasien zu Pforzheim u. Karls-
ruhe und studierte seit 1880 in Frei-
burg, Heidelberg und Straßburg die
Rechte. Nachdem er im Frühjahr 1884
sein erstes juristisches Staatsexamen
gemacht, arbeitete er als Rechtsprak-
tikant beim Amtsgericht Pforzheim
u. beim Landgericht Karlsruhe, legte
1887 sein zweites Examen ab u. ließ
sich darauf in Pforzheim als Rechts-
anwalt nieder.

S:

Spielmanns Leid
und Liebe, 1882. - Gedichte, 1890. -
Der Bauernkrieg (Trsp.), 1893. -
Kellers Bild (Schsp.), 1893. - König
Otto der Große (Hist. Schsp.) 1. Tl.,
1896. - Auf Jrrwegen (Lsp.), 1898.

Brömel, Francis,

wurde 1829 in
Berlin als der Sohn eines Geheim-
rats geboren u. widmete sich in Ber-
lin und Halle wissenschaftlichen Stu-
dien. Wegen seiner Teilnahme an der
Bewegung des Jahres 1848 hatte er
eine Freiheitsstrafe von einem Jahr
abzubüßen. Jm Jahre 1859 ging er
nach England, wo er zunächst Lehrer
war, dann aber zur Journalistik über-
ging. Als Vertreter des "Burean
Reuter" war er kurze Zeit in Berlin
tätig. Später lebte er in Budapest als
politischer Korrespondent u. Feuille-
tonist der Wiener "Neuen Freien
Presse" und trat 1872 als Auslands-
redakteur in die Redaktion dieses
Blattes ein. Während des russisch-
türkischen Krieges zeichnete er sich als
Korrespondent englischer und ameri-
kanischer Blätter aus. Jm Jahre 1880
sandte ihn die Wiener "Allgemeine
Zeitung" nach England, wo er seit-
dem auch seinen Wohnsitz beibehalten
hat. Jm Jahre 1902 hatte er das
Unglück, durch einen Radfahrer über-

*


[Spaltenumbruch]

Bro
Theologie u. Philoſophie. Nach einem
halbjährigen Aufenthalt in Paris
trat er 1876 in den württembergiſchen
Kirchendienſt, verließ denſelben aber
1878, um eine Lehrerſtelle am Ober-
gymnaſium in Heilbronn anzuneh-
men. Jm Jahre 1882 ſiedelte er nach
Stuttgart über, wo er ſeinen Studien
lebte u. daneben als Dozent für Phi-
loſophie u. Äſthetik an der Techniſchen
Hochſchule tätig war. Seit 1892
wohnte er als Privatgelehrter in Han-
nover, ging aber 1894 auf Reiſen u.
weilte längere Zeit in der Schweiz.
Seit 1896 lebt er wieder in Hannover.

S:

Knoſpen und Blüten (Ge.), 1878.
– Die Grundſätze der modernen Welt-
anſchauung, 1895. – Zum ewigen
Licht (Gebete, Andachten, Hymnen,
Sprüche, Kantaten), 1898.

*Broekel, Johanna Antonie,

pſeu-
don. A. Brook, wurde am 1. Sept.
1819 (nicht 1820 oder 1822) zu Ton-
dern in Schleswig geboren, wo ihr
Vater als Rechtsanwalt lebte. Der
hannöverſchen Adelsfamilie v. Brook
entſtammend, hat ſie dieſen Namen,
welchen der Großvater einſt wahr-
ſcheinlich aus politiſchen Motiven auf-
gab, als Autornamen wieder aufge-
nommen und zur Geltung gebracht.
Früh verwaiſt und hinſichtlich ihrer
Lebensſtellung auf eigene Tatkraft
angewieſen, gründete ſie bereits 1844
in Kiel ein Penſions- und Lehrinſti-
tut für Töchter, das ſich unter ihrer
vieljährigen Leitung einer ſtets wach-
ſenden Blüte u. Ausdehnung erfreute.
Erſt 1875 gab ſie dasſelbe auf, um
ſich hinfort nur ſchrifſtelleriſcher Tä-
tigkeit zu widmen. Sie ſtarb in Kiel
am 21. Oktbr. 1890.

S:

Blätter und
Blättchen (Ge.), 1868. – Schutzlos,
aber nicht hilflos (N.), 1863. – Nanna
(Lebensbild); II, 1868. – Das Schloß
in den Ardennen (R.); III, 1869. –
Auf dem Ozean des Lebens (R.); III,
1874. – Vormund und Mündel (R.);
IV, 1877. – Paul von Kampmann
(Hiſt. R.); III, 1879. – Licht u. Schat-
[Spaltenumbruch]

Brö
ten (R.); III, 1881. – Nur eine Toch-
ter (Familienroman); II, 1882.

*Brombacher, Jakob Fried-
rich,

geb. am 20. Jan. 1861 zu Stei-
nen im Wieſenthal (Baden) als der
Sohn des dortigen Pfarrverweſers,
ſpäteren Stadtpfarrers in Pforz-
heim, Jakob Friedrich Br., beſuchte
die Gymnaſien zu Pforzheim u. Karls-
ruhe und ſtudierte ſeit 1880 in Frei-
burg, Heidelberg und Straßburg die
Rechte. Nachdem er im Frühjahr 1884
ſein erſtes juriſtiſches Staatsexamen
gemacht, arbeitete er als Rechtsprak-
tikant beim Amtsgericht Pforzheim
u. beim Landgericht Karlsruhe, legte
1887 ſein zweites Examen ab u. ließ
ſich darauf in Pforzheim als Rechts-
anwalt nieder.

S:

Spielmanns Leid
und Liebe, 1882. – Gedichte, 1890. –
Der Bauernkrieg (Trſp.), 1893. –
Kellers Bild (Schſp.), 1893. – König
Otto der Große (Hiſt. Schſp.) 1. Tl.,
1896. – Auf Jrrwegen (Lſp.), 1898.

Brömel, Francis,

wurde 1829 in
Berlin als der Sohn eines Geheim-
rats geboren u. widmete ſich in Ber-
lin und Halle wiſſenſchaftlichen Stu-
dien. Wegen ſeiner Teilnahme an der
Bewegung des Jahres 1848 hatte er
eine Freiheitsſtrafe von einem Jahr
abzubüßen. Jm Jahre 1859 ging er
nach England, wo er zunächſt Lehrer
war, dann aber zur Journaliſtik über-
ging. Als Vertreter des „Burean
Reuter“ war er kurze Zeit in Berlin
tätig. Später lebte er in Budapeſt als
politiſcher Korreſpondent u. Feuille-
toniſt der Wiener „Neuen Freien
Preſſe“ und trat 1872 als Auslands-
redakteur in die Redaktion dieſes
Blattes ein. Während des ruſſiſch-
türkiſchen Krieges zeichnete er ſich als
Korreſpondent engliſcher und ameri-
kaniſcher Blätter aus. Jm Jahre 1880
ſandte ihn die Wiener „Allgemeine
Zeitung“ nach England, wo er ſeit-
dem auch ſeinen Wohnſitz beibehalten
hat. Jm Jahre 1902 hatte er das
Unglück, durch einen Radfahrer über-

*
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div type="index" n="1">
        <p><pb facs="#f0360" n="356"/><lb/><cb/><lb/>
<fw type="header" place="top"><hi rendition="#g">Bro</hi></fw><lb/>
Theologie u. Philo&#x017F;ophie. Nach einem<lb/>
halbjährigen Aufenthalt in Paris<lb/>
trat er 1876 in den württembergi&#x017F;chen<lb/>
Kirchendien&#x017F;t, verließ den&#x017F;elben aber<lb/>
1878, um eine Lehrer&#x017F;telle am Ober-<lb/>
gymna&#x017F;ium in Heilbronn anzuneh-<lb/>
men. Jm Jahre 1882 &#x017F;iedelte er nach<lb/>
Stuttgart über, wo er &#x017F;einen Studien<lb/>
lebte u. daneben als Dozent für Phi-<lb/>
lo&#x017F;ophie u. Ä&#x017F;thetik an der Techni&#x017F;chen<lb/>
Hoch&#x017F;chule tätig war. Seit 1892<lb/>
wohnte er als Privatgelehrter in Han-<lb/>
nover, ging aber 1894 auf Rei&#x017F;en u.<lb/>
weilte längere Zeit in der Schweiz.<lb/>
Seit 1896 lebt er wieder in Hannover.<lb/></p><lb/>
        <div type="bibliography" n="2">
          <head> <hi rendition="#i">S:</hi> </head>
          <p> Kno&#x017F;pen und Blüten (Ge.), 1878.<lb/>
&#x2013; Die Grund&#x017F;ätze der modernen Welt-<lb/>
an&#x017F;chauung, 1895. &#x2013; Zum ewigen<lb/>
Licht (Gebete, Andachten, Hymnen,<lb/>
Sprüche, Kantaten), 1898.</p><lb/>
        </div>
      </div><lb/>
      <div type="index" n="1">
        <head>*<hi rendition="#b">Broekel,</hi> Johanna Antonie,</head>
        <p> p&#x017F;eu-<lb/>
don. A. <hi rendition="#g">Brook,</hi> wurde am 1. Sept.<lb/>
1819 (nicht 1820 oder 1822) zu Ton-<lb/>
dern in Schleswig geboren, wo ihr<lb/>
Vater als Rechtsanwalt lebte. Der<lb/>
hannöver&#x017F;chen Adelsfamilie v. Brook<lb/>
ent&#x017F;tammend, hat &#x017F;ie die&#x017F;en Namen,<lb/>
welchen der Großvater ein&#x017F;t wahr-<lb/>
&#x017F;cheinlich aus politi&#x017F;chen Motiven auf-<lb/>
gab, als Autornamen wieder aufge-<lb/>
nommen und zur Geltung gebracht.<lb/>
Früh verwai&#x017F;t und hin&#x017F;ichtlich ihrer<lb/>
Lebens&#x017F;tellung auf eigene Tatkraft<lb/>
angewie&#x017F;en, gründete &#x017F;ie bereits 1844<lb/>
in Kiel ein Pen&#x017F;ions- und Lehrin&#x017F;ti-<lb/>
tut für Töchter, das &#x017F;ich unter ihrer<lb/>
vieljährigen Leitung einer &#x017F;tets wach-<lb/>
&#x017F;enden Blüte u. Ausdehnung erfreute.<lb/>
Er&#x017F;t 1875 gab &#x017F;ie das&#x017F;elbe auf, um<lb/>
&#x017F;ich hinfort nur &#x017F;chrif&#x017F;telleri&#x017F;cher Tä-<lb/>
tigkeit zu widmen. Sie &#x017F;tarb in Kiel<lb/>
am 21. Oktbr. 1890. </p><lb/>
        <div type="bibliography" n="2">
          <head> <hi rendition="#i">S:</hi> </head>
          <p> Blätter und<lb/>
Blättchen (Ge.), 1868. &#x2013; Schutzlos,<lb/>
aber nicht hilflos (N.), 1863. &#x2013; Nanna<lb/>
(Lebensbild); <hi rendition="#aq">II,</hi> 1868. &#x2013; Das Schloß<lb/>
in den Ardennen (R.); <hi rendition="#aq">III,</hi> 1869. &#x2013;<lb/>
Auf dem Ozean des Lebens (R.); <hi rendition="#aq">III,</hi><lb/>
1874. &#x2013; Vormund und Mündel (R.);<lb/><hi rendition="#aq">IV,</hi> 1877. &#x2013; Paul von Kampmann<lb/>
(Hi&#x017F;t. R.); <hi rendition="#aq">III,</hi> 1879. &#x2013; Licht u. Schat-<lb/><cb/><lb/>
<fw type="header" place="top"><hi rendition="#g">Brö</hi></fw><lb/>
ten (R.); <hi rendition="#aq">III,</hi> 1881. &#x2013; Nur eine Toch-<lb/>
ter (Familienroman); <hi rendition="#aq">II,</hi> 1882.</p><lb/>
        </div>
      </div><lb/>
      <div type="index" n="1">
        <head>*<hi rendition="#b">Brombacher,</hi> Jakob <hi rendition="#g">Fried-<lb/>
rich,</hi></head>
        <p> geb. am 20. Jan. 1861 zu Stei-<lb/>
nen im Wie&#x017F;enthal (Baden) als der<lb/>
Sohn des dortigen Pfarrverwe&#x017F;ers,<lb/>
&#x017F;päteren Stadtpfarrers in Pforz-<lb/>
heim, Jakob Friedrich Br., be&#x017F;uchte<lb/>
die Gymna&#x017F;ien zu Pforzheim u. Karls-<lb/>
ruhe und &#x017F;tudierte &#x017F;eit 1880 in Frei-<lb/>
burg, Heidelberg und Straßburg die<lb/>
Rechte. Nachdem er im Frühjahr 1884<lb/>
&#x017F;ein er&#x017F;tes juri&#x017F;ti&#x017F;ches Staatsexamen<lb/>
gemacht, arbeitete er als Rechtsprak-<lb/>
tikant beim Amtsgericht Pforzheim<lb/>
u. beim Landgericht Karlsruhe, legte<lb/>
1887 &#x017F;ein zweites Examen ab u. ließ<lb/>
&#x017F;ich darauf in Pforzheim als Rechts-<lb/>
anwalt nieder. </p><lb/>
        <div type="bibliography" n="2">
          <head> <hi rendition="#i">S:</hi> </head>
          <p> Spielmanns Leid<lb/>
und Liebe, 1882. &#x2013; Gedichte, 1890. &#x2013;<lb/>
Der Bauernkrieg (Tr&#x017F;p.), 1893. &#x2013;<lb/>
Kellers Bild (Sch&#x017F;p.), 1893. &#x2013; König<lb/>
Otto der Große (Hi&#x017F;t. Sch&#x017F;p.) 1. Tl.,<lb/>
1896. &#x2013; Auf Jrrwegen (L&#x017F;p.), 1898.</p><lb/>
        </div>
      </div><lb/>
      <div type="index" n="1">
        <head><hi rendition="#b">Brömel,</hi> Francis,</head>
        <p> wurde 1829 in<lb/>
Berlin als der Sohn eines Geheim-<lb/>
rats geboren u. widmete &#x017F;ich in Ber-<lb/>
lin und Halle wi&#x017F;&#x017F;en&#x017F;chaftlichen Stu-<lb/>
dien. Wegen &#x017F;einer Teilnahme an der<lb/>
Bewegung des Jahres 1848 hatte er<lb/>
eine Freiheits&#x017F;trafe von einem Jahr<lb/>
abzubüßen. Jm Jahre 1859 ging er<lb/>
nach England, wo er zunäch&#x017F;t Lehrer<lb/>
war, dann aber zur Journali&#x017F;tik über-<lb/>
ging. Als Vertreter des &#x201E;Burean<lb/>
Reuter&#x201C; war er kurze Zeit in Berlin<lb/>
tätig. Später lebte er in Budape&#x017F;t als<lb/>
politi&#x017F;cher Korre&#x017F;pondent u. Feuille-<lb/>
toni&#x017F;t der Wiener &#x201E;Neuen Freien<lb/>
Pre&#x017F;&#x017F;e&#x201C; und trat 1872 als Auslands-<lb/>
redakteur in die Redaktion die&#x017F;es<lb/>
Blattes ein. Während des ru&#x017F;&#x017F;i&#x017F;ch-<lb/>
türki&#x017F;chen Krieges zeichnete er &#x017F;ich als<lb/>
Korre&#x017F;pondent engli&#x017F;cher und ameri-<lb/>
kani&#x017F;cher Blätter aus. Jm Jahre 1880<lb/>
&#x017F;andte ihn die Wiener &#x201E;Allgemeine<lb/>
Zeitung&#x201C; nach England, wo er &#x017F;eit-<lb/>
dem auch &#x017F;einen Wohn&#x017F;itz beibehalten<lb/>
hat. Jm Jahre 1902 hatte er das<lb/>
Unglück, durch einen Radfahrer über-<lb/>
<fw type="sig" place="bottom">*</fw><lb/></p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[356/0360] Bro Brö Theologie u. Philoſophie. Nach einem halbjährigen Aufenthalt in Paris trat er 1876 in den württembergiſchen Kirchendienſt, verließ denſelben aber 1878, um eine Lehrerſtelle am Ober- gymnaſium in Heilbronn anzuneh- men. Jm Jahre 1882 ſiedelte er nach Stuttgart über, wo er ſeinen Studien lebte u. daneben als Dozent für Phi- loſophie u. Äſthetik an der Techniſchen Hochſchule tätig war. Seit 1892 wohnte er als Privatgelehrter in Han- nover, ging aber 1894 auf Reiſen u. weilte längere Zeit in der Schweiz. Seit 1896 lebt er wieder in Hannover. S: Knoſpen und Blüten (Ge.), 1878. – Die Grundſätze der modernen Welt- anſchauung, 1895. – Zum ewigen Licht (Gebete, Andachten, Hymnen, Sprüche, Kantaten), 1898. *Broekel, Johanna Antonie, pſeu- don. A. Brook, wurde am 1. Sept. 1819 (nicht 1820 oder 1822) zu Ton- dern in Schleswig geboren, wo ihr Vater als Rechtsanwalt lebte. Der hannöverſchen Adelsfamilie v. Brook entſtammend, hat ſie dieſen Namen, welchen der Großvater einſt wahr- ſcheinlich aus politiſchen Motiven auf- gab, als Autornamen wieder aufge- nommen und zur Geltung gebracht. Früh verwaiſt und hinſichtlich ihrer Lebensſtellung auf eigene Tatkraft angewieſen, gründete ſie bereits 1844 in Kiel ein Penſions- und Lehrinſti- tut für Töchter, das ſich unter ihrer vieljährigen Leitung einer ſtets wach- ſenden Blüte u. Ausdehnung erfreute. Erſt 1875 gab ſie dasſelbe auf, um ſich hinfort nur ſchrifſtelleriſcher Tä- tigkeit zu widmen. Sie ſtarb in Kiel am 21. Oktbr. 1890. S: Blätter und Blättchen (Ge.), 1868. – Schutzlos, aber nicht hilflos (N.), 1863. – Nanna (Lebensbild); II, 1868. – Das Schloß in den Ardennen (R.); III, 1869. – Auf dem Ozean des Lebens (R.); III, 1874. – Vormund und Mündel (R.); IV, 1877. – Paul von Kampmann (Hiſt. R.); III, 1879. – Licht u. Schat- ten (R.); III, 1881. – Nur eine Toch- ter (Familienroman); II, 1882. *Brombacher, Jakob Fried- rich, geb. am 20. Jan. 1861 zu Stei- nen im Wieſenthal (Baden) als der Sohn des dortigen Pfarrverweſers, ſpäteren Stadtpfarrers in Pforz- heim, Jakob Friedrich Br., beſuchte die Gymnaſien zu Pforzheim u. Karls- ruhe und ſtudierte ſeit 1880 in Frei- burg, Heidelberg und Straßburg die Rechte. Nachdem er im Frühjahr 1884 ſein erſtes juriſtiſches Staatsexamen gemacht, arbeitete er als Rechtsprak- tikant beim Amtsgericht Pforzheim u. beim Landgericht Karlsruhe, legte 1887 ſein zweites Examen ab u. ließ ſich darauf in Pforzheim als Rechts- anwalt nieder. S: Spielmanns Leid und Liebe, 1882. – Gedichte, 1890. – Der Bauernkrieg (Trſp.), 1893. – Kellers Bild (Schſp.), 1893. – König Otto der Große (Hiſt. Schſp.) 1. Tl., 1896. – Auf Jrrwegen (Lſp.), 1898. Brömel, Francis, wurde 1829 in Berlin als der Sohn eines Geheim- rats geboren u. widmete ſich in Ber- lin und Halle wiſſenſchaftlichen Stu- dien. Wegen ſeiner Teilnahme an der Bewegung des Jahres 1848 hatte er eine Freiheitsſtrafe von einem Jahr abzubüßen. Jm Jahre 1859 ging er nach England, wo er zunächſt Lehrer war, dann aber zur Journaliſtik über- ging. Als Vertreter des „Burean Reuter“ war er kurze Zeit in Berlin tätig. Später lebte er in Budapeſt als politiſcher Korreſpondent u. Feuille- toniſt der Wiener „Neuen Freien Preſſe“ und trat 1872 als Auslands- redakteur in die Redaktion dieſes Blattes ein. Während des ruſſiſch- türkiſchen Krieges zeichnete er ſich als Korreſpondent engliſcher und ameri- kaniſcher Blätter aus. Jm Jahre 1880 ſandte ihn die Wiener „Allgemeine Zeitung“ nach England, wo er ſeit- dem auch ſeinen Wohnſitz beibehalten hat. Jm Jahre 1902 hatte er das Unglück, durch einen Radfahrer über- *

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon01_1913
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon01_1913/360
Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 1. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 356. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon01_1913/360>, abgerufen am 27.11.2024.