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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 1. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

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Chambaud-Charrier, Ernst v.,


geb. am 18. Febr. 1835 zu Salzburg,
besuchte die Mittelschulen in Brünn
und Wien u. trat frühe in die öster-
reich. Armee ein. Er kämpfte mit
Auszeichnung bei Solferino u. König-
grätz u. wurde in der letzten Schlacht
schwer verwundet. Nach 36 jähriger
Dienstzeit trat er 1887 als Oberst in
den Ruhestand und lebt seitdem in
Bozen (Tirol).

S:

Gedichte, 1883. -
Reiseskizzen, 1884.

Charles, Jean,

Pseud. für Karl
Braun von Braunthal;
s. d.!

Charles, M.,

Pseudon. für Max
Chop;
s. d.!

Charleszwang, N. Z.,

Pseud. f.
L. Langenschwarz!

Charlot, Jlse,

Pseud. für Elisa-
beth von Kameke; s. d.!

Cheiriander,

Pseudon. für Alex.
Bruno Hanschmann; s. d.!

Chemnitz, M. L. von,

Pseud. für
Moritz Lilie; s. d.!

*Chevallerie, A. de la,

pseud.
Auguste von Römer, wurde am
22. Febr. 1835 auf dem Gute Wirsch-
nitz bei Zeitz in der Provinz Sachsen
geboren, kam 1866 nach dem Kriege
von Prag nach Leipzig, wo sie seit-
dem als Schriftstellerin und Rezita-
torin wirkte. Sie starb im Septbr.
1903 in Naunhof bei Leipzig.

S:


Wellen und Wogen (Ge.), 1868.

Chezy, Wilhelm Theodor von,


Sohn der Dichterin Helminavon
Chezy,
wurde am 21. März 1806 zu
Paris geboren und von seiner ruhe-
losen Mutter auf ihren Kreuz- und
Querzügen überall mitgeschleppt, so
daß er häusliche Erziehung nie, Schul-
und Privatunterricht nur selten er-
hielt. Er war daher bereits 23 Jahre
alt, als er die Universität Wien be-
zog, um Philologie zu studieren.
Später wandte er sich in München
der Jurisprudenz zu, gab jedoch auch
diese auf, um sich ganz der Schrift-
stellerei zu widmen. Als der bekannte
Romanschriftsteller Spindler 1831
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nach Baden-Baden übersiedelte, zog
C. zu ihm u. blieb dort bis 1847, in
welchem Jahre er nach Freiburg im
Breisgau ging, um die Redaktion der
"Süddeutschen Zeitung" zu überneh-
men. Jm Jahre 1848 wurde er von
einer Aktiengesellschaft nach Köln be-
rufen, um die "Rheinische Volkshalle"
zu gründen, deren Leitung er jedoch
schon nach wenigen Monaten nieder-
legte. 1850 kehrte er nach Wien zu-
rück, wo er seine literarische Tätigkeit
fortsetzte, zugleich auch an der Redak-
tion der "Katholischen Literaturzei-
tung" teilnahm. Er starb am 14.
März 1865 am Schlagfluß.

S:

Wanda
Wielopolska (E. a. d. Zeit der ersten
Teilung Polens), 1831. - Camoens
(Tr.), 1832. - Petrarca (Dr.), 1832.
- Der fahrende Schüler (R.); III,
1835. - Rundgemälde von Baden-
Baden, 1835. - Die Martinsvögel
(Bilder a. d. 14. Jahrh.), 1836. - Die
noblen Passionen, 1842. - Der fromme
Jude (R.); IV, 1845. - Das große
Malefizbuch (alte Verbrechergeschn.);
III, 1847. - Fräulein Luzifer, und:
Die Straße Quincampoix (Re.), 1853.
- Der letzte Janitschar (N.), 1855. -
Mehrere Novellen, die Spindlers
Werken einverleibt sind. - Erinne-
rungen aus meinem Leben; IV, 1863
bis 1864 (ist unvollendet geblieben).

Chiavacci, Vincenz,

* in Wien
am 15. Juni 1847, widmete sich zuerst
dem Eisenbahndienste, kam 1868 zur
Direktion der Theißbahn, 1869 in
das Revisionsbureau nach Pest und
1870 in das Zentralabrechnungs-
bureau, dem er bis 1886 angehörte.
Seitdem lebt er in Wien als Schrift-
steller. Von 1887-91 war er Redak-
teur des Feuilletons am "Wiener
Tagblatt" und 1891 für einige Mo-
nate Chefredakteur des "Kikeriki".
Er war Präsident des Vereins der
Literaturfreunde, der bis zum Som-
mer 1898 bestand, gab mit Gang-
hofer die "Werke Johann Nestroys"
heraus und veranstaltete mit Bettel-

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Cha
Chambaud-Charrier, Ernſt v.,


geb. am 18. Febr. 1835 zu Salzburg,
beſuchte die Mittelſchulen in Brünn
und Wien u. trat frühe in die öſter-
reich. Armee ein. Er kämpfte mit
Auszeichnung bei Solferino u. König-
grätz u. wurde in der letzten Schlacht
ſchwer verwundet. Nach 36 jähriger
Dienſtzeit trat er 1887 als Oberſt in
den Ruheſtand und lebt ſeitdem in
Bozen (Tirol).

S:

Gedichte, 1883. –
Reiſeſkizzen, 1884.

Charles, Jean,

Pſeud. für Karl
Braun von Braunthal;
ſ. d.!

Charles, M.,

Pſeudon. für Max
Chop;
ſ. d.!

Charleszwang, N. Z.,

Pſeud. f.
L. Langenſchwarz!

Charlot, Jlſe,

Pſeud. für Eliſa-
beth von Kameke; ſ. d.!

Cheiriander,

Pſeudon. für Alex.
Bruno Hanſchmann; ſ. d.!

Chemnitz, M. L. von,

Pſeud. für
Moritz Lilie; ſ. d.!

*Chevallerie, A. de la,

pſeud.
Auguſte von Römer, wurde am
22. Febr. 1835 auf dem Gute Wirſch-
nitz bei Zeitz in der Provinz Sachſen
geboren, kam 1866 nach dem Kriege
von Prag nach Leipzig, wo ſie ſeit-
dem als Schriftſtellerin und Rezita-
torin wirkte. Sie ſtarb im Septbr.
1903 in Naunhof bei Leipzig.

S:


Wellen und Wogen (Ge.), 1868.

Chézy, Wilhelm Theodor von,


Sohn der Dichterin Helminavon
Chézy,
wurde am 21. März 1806 zu
Paris geboren und von ſeiner ruhe-
loſen Mutter auf ihren Kreuz- und
Querzügen überall mitgeſchleppt, ſo
daß er häusliche Erziehung nie, Schul-
und Privatunterricht nur ſelten er-
hielt. Er war daher bereits 23 Jahre
alt, als er die Univerſität Wien be-
zog, um Philologie zu ſtudieren.
Später wandte er ſich in München
der Jurisprudenz zu, gab jedoch auch
dieſe auf, um ſich ganz der Schrift-
ſtellerei zu widmen. Als der bekannte
Romanſchriftſteller Spindler 1831
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Chi
nach Baden-Baden überſiedelte, zog
C. zu ihm u. blieb dort bis 1847, in
welchem Jahre er nach Freiburg im
Breisgau ging, um die Redaktion der
„Süddeutſchen Zeitung“ zu überneh-
men. Jm Jahre 1848 wurde er von
einer Aktiengeſellſchaft nach Köln be-
rufen, um die „Rheiniſche Volkshalle“
zu gründen, deren Leitung er jedoch
ſchon nach wenigen Monaten nieder-
legte. 1850 kehrte er nach Wien zu-
rück, wo er ſeine literariſche Tätigkeit
fortſetzte, zugleich auch an der Redak-
tion der „Katholiſchen Literaturzei-
tung“ teilnahm. Er ſtarb am 14.
März 1865 am Schlagfluß.

S:

Wanda
Wielopolska (E. a. d. Zeit der erſten
Teilung Polens), 1831. – Camoens
(Tr.), 1832. – Petrarca (Dr.), 1832.
– Der fahrende Schüler (R.); III,
1835. – Rundgemälde von Baden-
Baden, 1835. – Die Martinsvögel
(Bilder a. d. 14. Jahrh.), 1836. – Die
noblen Paſſionen, 1842. – Der fromme
Jude (R.); IV, 1845. – Das große
Malefizbuch (alte Verbrechergeſchn.);
III, 1847. – Fräulein Luzifer, und:
Die Straße Quincampoix (Re.), 1853.
– Der letzte Janitſchar (N.), 1855. –
Mehrere Novellen, die Spindlers
Werken einverleibt ſind. – Erinne-
rungen aus meinem Leben; IV, 1863
bis 1864 (iſt unvollendet geblieben).

Chiavacci, Vincenz,

* in Wien
am 15. Juni 1847, widmete ſich zuerſt
dem Eiſenbahndienſte, kam 1868 zur
Direktion der Theißbahn, 1869 in
das Reviſionsbureau nach Peſt und
1870 in das Zentralabrechnungs-
bureau, dem er bis 1886 angehörte.
Seitdem lebt er in Wien als Schrift-
ſteller. Von 1887–91 war er Redak-
teur des Feuilletons am „Wiener
Tagblatt“ und 1891 für einige Mo-
nate Chefredakteur des „Kikeriki“.
Er war Präſident des Vereins der
Literaturfreunde, der bis zum Som-
mer 1898 beſtand, gab mit Gang-
hofer die „Werke Johann Neſtroys“
heraus und veranſtaltete mit Bettel-

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[416/0420] Cha Chi Chambaud-Charrier, Ernſt v., geb. am 18. Febr. 1835 zu Salzburg, beſuchte die Mittelſchulen in Brünn und Wien u. trat frühe in die öſter- reich. Armee ein. Er kämpfte mit Auszeichnung bei Solferino u. König- grätz u. wurde in der letzten Schlacht ſchwer verwundet. Nach 36 jähriger Dienſtzeit trat er 1887 als Oberſt in den Ruheſtand und lebt ſeitdem in Bozen (Tirol). S: Gedichte, 1883. – Reiſeſkizzen, 1884. Charles, Jean, Pſeud. für Karl Braun von Braunthal; ſ. d.! Charles, M., Pſeudon. für Max Chop; ſ. d.! Charleszwang, N. Z., Pſeud. f. L. Langenſchwarz! Charlot, Jlſe, Pſeud. für Eliſa- beth von Kameke; ſ. d.! Cheiriander, Pſeudon. für Alex. Bruno Hanſchmann; ſ. d.! Chemnitz, M. L. von, Pſeud. für Moritz Lilie; ſ. d.! *Chevallerie, A. de la, pſeud. Auguſte von Römer, wurde am 22. Febr. 1835 auf dem Gute Wirſch- nitz bei Zeitz in der Provinz Sachſen geboren, kam 1866 nach dem Kriege von Prag nach Leipzig, wo ſie ſeit- dem als Schriftſtellerin und Rezita- torin wirkte. Sie ſtarb im Septbr. 1903 in Naunhof bei Leipzig. S: Wellen und Wogen (Ge.), 1868. Chézy, Wilhelm Theodor von, Sohn der Dichterin Helminavon Chézy, wurde am 21. März 1806 zu Paris geboren und von ſeiner ruhe- loſen Mutter auf ihren Kreuz- und Querzügen überall mitgeſchleppt, ſo daß er häusliche Erziehung nie, Schul- und Privatunterricht nur ſelten er- hielt. Er war daher bereits 23 Jahre alt, als er die Univerſität Wien be- zog, um Philologie zu ſtudieren. Später wandte er ſich in München der Jurisprudenz zu, gab jedoch auch dieſe auf, um ſich ganz der Schrift- ſtellerei zu widmen. Als der bekannte Romanſchriftſteller Spindler 1831 nach Baden-Baden überſiedelte, zog C. zu ihm u. blieb dort bis 1847, in welchem Jahre er nach Freiburg im Breisgau ging, um die Redaktion der „Süddeutſchen Zeitung“ zu überneh- men. Jm Jahre 1848 wurde er von einer Aktiengeſellſchaft nach Köln be- rufen, um die „Rheiniſche Volkshalle“ zu gründen, deren Leitung er jedoch ſchon nach wenigen Monaten nieder- legte. 1850 kehrte er nach Wien zu- rück, wo er ſeine literariſche Tätigkeit fortſetzte, zugleich auch an der Redak- tion der „Katholiſchen Literaturzei- tung“ teilnahm. Er ſtarb am 14. März 1865 am Schlagfluß. S: Wanda Wielopolska (E. a. d. Zeit der erſten Teilung Polens), 1831. – Camoens (Tr.), 1832. – Petrarca (Dr.), 1832. – Der fahrende Schüler (R.); III, 1835. – Rundgemälde von Baden- Baden, 1835. – Die Martinsvögel (Bilder a. d. 14. Jahrh.), 1836. – Die noblen Paſſionen, 1842. – Der fromme Jude (R.); IV, 1845. – Das große Malefizbuch (alte Verbrechergeſchn.); III, 1847. – Fräulein Luzifer, und: Die Straße Quincampoix (Re.), 1853. – Der letzte Janitſchar (N.), 1855. – Mehrere Novellen, die Spindlers Werken einverleibt ſind. – Erinne- rungen aus meinem Leben; IV, 1863 bis 1864 (iſt unvollendet geblieben). Chiavacci, Vincenz, * in Wien am 15. Juni 1847, widmete ſich zuerſt dem Eiſenbahndienſte, kam 1868 zur Direktion der Theißbahn, 1869 in das Reviſionsbureau nach Peſt und 1870 in das Zentralabrechnungs- bureau, dem er bis 1886 angehörte. Seitdem lebt er in Wien als Schrift- ſteller. Von 1887–91 war er Redak- teur des Feuilletons am „Wiener Tagblatt“ und 1891 für einige Mo- nate Chefredakteur des „Kikeriki“. Er war Präſident des Vereins der Literaturfreunde, der bis zum Som- mer 1898 beſtand, gab mit Gang- hofer die „Werke Johann Neſtroys“ heraus und veranſtaltete mit Bettel- *

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Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 1. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 416. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon01_1913/420>, abgerufen am 23.11.2024.