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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 1. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

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Cho
1909) erschienen.

S:

Auf hoher See
(N.), 1879. - Eine neue Carmen (No-
vell. Studie), 1886. - Vera (Studie
a. d. Künstlerleben), 1888. - Silvester-
Abenteuer (Hum.), 1888. - Jdeale u.
Leben (R.), 1888. - Sturm u. Drang
(R.), 1890. - Künstlers Erdenwallen
(Plaudereien), 1890. - Vom Rhein
zur Adria (Reisestudien und Sk.),
1896.

Chownitz (eigentlich: Chowa-
netz),
Julian Feodor Joseph,

ein
Sohn des k. k. Majors Fr. Baron v.
Chowanetz, wurde 1814 zu Neu-
häusel in Ungarn geboren, trat früh
in die kaiserliche Armee ein u. wurde
als Offizier dem Generalstabe atta-
chiert. Schon 1835 mußte er infolge
eines Sturzes mit dem Pferde den
Dienst quittieren, wurde aber Pro-
fessor der Geschichte und Geographie
an der Kadettenschule in Graz. Jm
Jahre 1836 ging er nach Wien, wo
er als Schriftsteller tätig war und
Saphir bei der Gründung des "Hu-
morist" hilfreich zur Seite stand, spä-
ter nach Pest, wo er 1839 den "Pester
Charivari" herausgab, der jedoch
nach dem 3. Hefte verboten wurde,
unternahm zu Anfang d. J. 1840 eine
Reise nach der Türkei u. dem Orient
und übernahm dann im Juli d. J. in
Leipzig die Redaktion der Zeitschrift
"Die Eisenbahn", die er ein Jahr
lang leitete. Jm Sommer 1841 sie-
delte er nach Ulm über, schloß sich
1845 der deutsch-katholisch. Bewegung
an, kehrte indessen sehr bald zum Ka-
tholizismus zurück u. legte die Gründe
dafür in seiner Schrift "Meine Aus-
söhnung mit der Kirche" (1845) nie-
der. Beim Ausbruch der Revolution
in Ungarn schloß er sich derselben so-
fort an, redigierte in Pest eine Zei-
tung, rettete sich aber 1849 durch die
Flucht nach Deutschland u. lebte län-
gere Zeit in Karlsruhe. Als ihm hier
gegen Ende 1853 eine Untersuchung
drohte, begab er sich nach Frankfurt
a. M., wo er die "Neue katholische
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Haus- und Volksbibliothek" heraus-
gab. Außer einer Reihe historischer,
politischer und kirchlich-katholischer
Schriften veröffentlichte er

S:

Die
Verirrten. Eine Phantasie (G.), 1836.
- Das Herzogslied, 1840. - Moderne
Liebe (R.), 1840. - Marie Capelle,
oder: Charles Lafarges Tod (R. a. d.
neuesten Zeit); III, 1840. - Eugen
Neuland, oder: So wird man Mini-
ster! (R.); II, 1841. - Geld und Herz
(R.); II, 1842. - Cölestine, oder: Der
eheliche Verdacht (R.); II, 1842. -
Heinrich von Sternfels (R. a. unserer
Zeit); II, 1842. - Leontin (Aus dem
modernen Volksleben); II, 1842. -
Moderne Wiener Perspektiven, 1843.
- Paolo, eine venezianische Liebe (Aus
d. neueren Zeit), 1843. - Edelmann
und Jude (R.); II, 1843. - Die Ge-
heimnisse von Wien; II, 1844. - Deut-
sche Wespen, Nr. 1, 2; 1844. - Aus
dem Leben eines Abenteurers; II,
1845. - Das ist der Lauf der Welt!
(Sittengemälde a. d. Gegenwart); II,
1845.

*Christ, Adolf,

* am 22. Juli 1832
in Neuwied als der Sohn eines Hand-
werkers, besuchte die dortige höhere
Bürgerschule und widmete sich dann
dem Kaufmannsstande. Sechs Jahre
war er Sekretär der Handelskammer
in Siegen und nahm als solcher teil
an den Verhandlungen der deutschen
Handelstage in Frankfurt a. M. 1865
und in Berlin 1868. Später lebte er
als Lehrer der kaufmännischen Fach-
wissenschaften und Schriftsteller in
Elberfeld u. starb daselbst am 8. März
1881.

S:

Lieder und Gedichte, 1872.

Christ, L. Jean,

Pseud. für Luise
Gutbier;
s. d.!

*Christ, Sophie,

* am 9. Septbr.
1836 zu Mainz als die Tochter des
Geschäftsführers der früheren bischöf-
lichen Buchdruckerei, erhielt unter
dem wohltuenden erziehlichen Einfluß
ihres hochgebildeten Vaters ihren
Unterricht im Kloster der Englischen
Fräulein zu Mainz u. ging ein Jahr

*


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Cho
1909) erſchienen.

S:

Auf hoher See
(N.), 1879. – Eine neue Carmen (No-
vell. Studie), 1886. – Vera (Studie
a. d. Künſtlerleben), 1888. – Silveſter-
Abenteuer (Hum.), 1888. – Jdeale u.
Leben (R.), 1888. – Sturm u. Drang
(R.), 1890. – Künſtlers Erdenwallen
(Plaudereien), 1890. – Vom Rhein
zur Adria (Reiſeſtudien und Sk.),
1896.

Chownitz (eigentlich: Chowa-
netz),
Julian Feodor Joſeph,

ein
Sohn des k. k. Majors Fr. Baron v.
Chowanetz, wurde 1814 zu Neu-
häuſel in Ungarn geboren, trat früh
in die kaiſerliche Armee ein u. wurde
als Offizier dem Generalſtabe atta-
chiert. Schon 1835 mußte er infolge
eines Sturzes mit dem Pferde den
Dienſt quittieren, wurde aber Pro-
feſſor der Geſchichte und Geographie
an der Kadettenſchule in Graz. Jm
Jahre 1836 ging er nach Wien, wo
er als Schriftſteller tätig war und
Saphir bei der Gründung des „Hu-
moriſt“ hilfreich zur Seite ſtand, ſpä-
ter nach Peſt, wo er 1839 den „Peſter
Charivari“ herausgab, der jedoch
nach dem 3. Hefte verboten wurde,
unternahm zu Anfang d. J. 1840 eine
Reiſe nach der Türkei u. dem Orient
und übernahm dann im Juli d. J. in
Leipzig die Redaktion der Zeitſchrift
„Die Eiſenbahn“, die er ein Jahr
lang leitete. Jm Sommer 1841 ſie-
delte er nach Ulm über, ſchloß ſich
1845 der deutſch-katholiſch. Bewegung
an, kehrte indeſſen ſehr bald zum Ka-
tholizismus zurück u. legte die Gründe
dafür in ſeiner Schrift „Meine Aus-
ſöhnung mit der Kirche“ (1845) nie-
der. Beim Ausbruch der Revolution
in Ungarn ſchloß er ſich derſelben ſo-
fort an, redigierte in Peſt eine Zei-
tung, rettete ſich aber 1849 durch die
Flucht nach Deutſchland u. lebte län-
gere Zeit in Karlsruhe. Als ihm hier
gegen Ende 1853 eine Unterſuchung
drohte, begab er ſich nach Frankfurt
a. M., wo er die „Neue katholiſche
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Chr
Haus- und Volksbibliothek“ heraus-
gab. Außer einer Reihe hiſtoriſcher,
politiſcher und kirchlich-katholiſcher
Schriften veröffentlichte er

S:

Die
Verirrten. Eine Phantaſie (G.), 1836.
– Das Herzogslied, 1840. – Moderne
Liebe (R.), 1840. – Marie Capelle,
oder: Charles Lafarges Tod (R. a. d.
neueſten Zeit); III, 1840. – Eugen
Neuland, oder: So wird man Mini-
ſter! (R.); II, 1841. – Geld und Herz
(R.); II, 1842. – Cöleſtine, oder: Der
eheliche Verdacht (R.); II, 1842. –
Heinrich von Sternfels (R. a. unſerer
Zeit); II, 1842. – Leontin (Aus dem
modernen Volksleben); II, 1842. –
Moderne Wiener Perſpektiven, 1843.
– Paolo, eine venezianiſche Liebe (Aus
d. neueren Zeit), 1843. – Edelmann
und Jude (R.); II, 1843. – Die Ge-
heimniſſe von Wien; II, 1844. – Deut-
ſche Weſpen, Nr. 1, 2; 1844. – Aus
dem Leben eines Abenteurers; II,
1845. – Das iſt der Lauf der Welt!
(Sittengemälde a. d. Gegenwart); II,
1845.

*Chriſt, Adolf,

* am 22. Juli 1832
in Neuwied als der Sohn eines Hand-
werkers, beſuchte die dortige höhere
Bürgerſchule und widmete ſich dann
dem Kaufmannsſtande. Sechs Jahre
war er Sekretär der Handelskammer
in Siegen und nahm als ſolcher teil
an den Verhandlungen der deutſchen
Handelstage in Frankfurt a. M. 1865
und in Berlin 1868. Später lebte er
als Lehrer der kaufmänniſchen Fach-
wiſſenſchaften und Schriftſteller in
Elberfeld u. ſtarb daſelbſt am 8. März
1881.

S:

Lieder und Gedichte, 1872.

Chriſt, L. Jean,

Pſeud. für Luiſe
Gutbier;
ſ. d.!

*Chriſt, Sophie,

* am 9. Septbr.
1836 zu Mainz als die Tochter des
Geſchäftsführers der früheren biſchöf-
lichen Buchdruckerei, erhielt unter
dem wohltuenden erziehlichen Einfluß
ihres hochgebildeten Vaters ihren
Unterricht im Kloſter der Engliſchen
Fräulein zu Mainz u. ging ein Jahr

*
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[418/0422] Cho Chr 1909) erſchienen. S: Auf hoher See (N.), 1879. – Eine neue Carmen (No- vell. Studie), 1886. – Vera (Studie a. d. Künſtlerleben), 1888. – Silveſter- Abenteuer (Hum.), 1888. – Jdeale u. Leben (R.), 1888. – Sturm u. Drang (R.), 1890. – Künſtlers Erdenwallen (Plaudereien), 1890. – Vom Rhein zur Adria (Reiſeſtudien und Sk.), 1896. Chownitz (eigentlich: Chowa- netz), Julian Feodor Joſeph, ein Sohn des k. k. Majors Fr. Baron v. Chowanetz, wurde 1814 zu Neu- häuſel in Ungarn geboren, trat früh in die kaiſerliche Armee ein u. wurde als Offizier dem Generalſtabe atta- chiert. Schon 1835 mußte er infolge eines Sturzes mit dem Pferde den Dienſt quittieren, wurde aber Pro- feſſor der Geſchichte und Geographie an der Kadettenſchule in Graz. Jm Jahre 1836 ging er nach Wien, wo er als Schriftſteller tätig war und Saphir bei der Gründung des „Hu- moriſt“ hilfreich zur Seite ſtand, ſpä- ter nach Peſt, wo er 1839 den „Peſter Charivari“ herausgab, der jedoch nach dem 3. Hefte verboten wurde, unternahm zu Anfang d. J. 1840 eine Reiſe nach der Türkei u. dem Orient und übernahm dann im Juli d. J. in Leipzig die Redaktion der Zeitſchrift „Die Eiſenbahn“, die er ein Jahr lang leitete. Jm Sommer 1841 ſie- delte er nach Ulm über, ſchloß ſich 1845 der deutſch-katholiſch. Bewegung an, kehrte indeſſen ſehr bald zum Ka- tholizismus zurück u. legte die Gründe dafür in ſeiner Schrift „Meine Aus- ſöhnung mit der Kirche“ (1845) nie- der. Beim Ausbruch der Revolution in Ungarn ſchloß er ſich derſelben ſo- fort an, redigierte in Peſt eine Zei- tung, rettete ſich aber 1849 durch die Flucht nach Deutſchland u. lebte län- gere Zeit in Karlsruhe. Als ihm hier gegen Ende 1853 eine Unterſuchung drohte, begab er ſich nach Frankfurt a. M., wo er die „Neue katholiſche Haus- und Volksbibliothek“ heraus- gab. Außer einer Reihe hiſtoriſcher, politiſcher und kirchlich-katholiſcher Schriften veröffentlichte er S: Die Verirrten. Eine Phantaſie (G.), 1836. – Das Herzogslied, 1840. – Moderne Liebe (R.), 1840. – Marie Capelle, oder: Charles Lafarges Tod (R. a. d. neueſten Zeit); III, 1840. – Eugen Neuland, oder: So wird man Mini- ſter! (R.); II, 1841. – Geld und Herz (R.); II, 1842. – Cöleſtine, oder: Der eheliche Verdacht (R.); II, 1842. – Heinrich von Sternfels (R. a. unſerer Zeit); II, 1842. – Leontin (Aus dem modernen Volksleben); II, 1842. – Moderne Wiener Perſpektiven, 1843. – Paolo, eine venezianiſche Liebe (Aus d. neueren Zeit), 1843. – Edelmann und Jude (R.); II, 1843. – Die Ge- heimniſſe von Wien; II, 1844. – Deut- ſche Weſpen, Nr. 1, 2; 1844. – Aus dem Leben eines Abenteurers; II, 1845. – Das iſt der Lauf der Welt! (Sittengemälde a. d. Gegenwart); II, 1845. *Chriſt, Adolf, * am 22. Juli 1832 in Neuwied als der Sohn eines Hand- werkers, beſuchte die dortige höhere Bürgerſchule und widmete ſich dann dem Kaufmannsſtande. Sechs Jahre war er Sekretär der Handelskammer in Siegen und nahm als ſolcher teil an den Verhandlungen der deutſchen Handelstage in Frankfurt a. M. 1865 und in Berlin 1868. Später lebte er als Lehrer der kaufmänniſchen Fach- wiſſenſchaften und Schriftſteller in Elberfeld u. ſtarb daſelbſt am 8. März 1881. S: Lieder und Gedichte, 1872. Chriſt, L. Jean, Pſeud. für Luiſe Gutbier; ſ. d.! *Chriſt, Sophie, * am 9. Septbr. 1836 zu Mainz als die Tochter des Geſchäftsführers der früheren biſchöf- lichen Buchdruckerei, erhielt unter dem wohltuenden erziehlichen Einfluß ihres hochgebildeten Vaters ihren Unterricht im Kloſter der Engliſchen Fräulein zu Mainz u. ging ein Jahr *

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Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 1. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 418. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon01_1913/422>, abgerufen am 23.11.2024.