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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 1. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

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durch ihre frische und witzige Kritik
rasch Aufsehen erregte. Nachdem er
kurze Zeit in Leipzig in einem kauf-
männischen Geschäft fungiert, trat er
beim Obergericht in Kassel in den
Vorbereitungsdienst, erhielt jedoch
erst bei der preußischen Okkupation
1866 eine Anstellung. Jm Jahre 1871
schied er aus dem Staatsdienste und
wurde Vorstand und erster Biblio-
thekar der von den Gebrüdern Mur-
hard der Stadt Kassel gestifteten
Bibliothek. Er + plötzlich in der Nacht
vom 22. auf den 23. Septbr. 1880 am
Herzschlage.

S:

Deutsche Lieder,
1858. 4. A. 1867. - Die Jronischen
(E.), 1859. 2. A. 1862. - Gedichte,
1864. - De Foes Robinson Crusoe,
übers., 1868. - Drei Weihnachtsge-
schichten von E. Koch, W. Lynker und
Karl Altmüller, 1859.

d'Altona, Heinrich,

Pseud. für
Heinrich Grabow; s. d.!

*Altrichter, Karl Friedrich,

geb.
am 9. Juni 1844 zu Lübben in der
Niederlausitz, besuchte von seinem sie-
benten Jahre an die dortige Real-
schule, widmete sich dann dem Justiz-
subalterndienste, war längere Zeit
Aktuar in Sandow bei Kottbus, seit
1879 Gerichtssekretär in Wusterhau-
sen a. D., kam 1889 in gleicher Eigen-
schaft nach Berlin u. ist hier seit 1891
Landgerichtssekretär und gerichtlicher
Sachverständiger für Handschriften-
vergleichung. 1905 wurde er zum
Kanzleirat ernannt. Außer einer "Ge-
schichte der Stadt Wusterhausen a. D."
(1888) veröffentlichte er

S:

Erinne-
rungsblätter (Ge.), 1875.

*Altschul, Jakob,

wurde am 14.
Februar 1843 in dem der deutschen
Zunge angehörigen Böhmisch-Leipa
geboren, besuchte daselbst die Volks-
schule und darauf das achtklassige
Gymnasium im dortigen Augustiner-
kloster. Jm Jahre 1863 ging er nach
Wien, wo er nach vollendeten juristi-
schen Studien zum Dr. juris promo-
viert wurde. Seitdem hat er sich dem
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Advokatenstande zugewendet; er lebt
in Wien als Hof- u. Gerichtsadvokat
und ist seit 1881 mit der früheren
Schauspielerin Bertha Steinher ver-
mählt.

S:

Nicht um eine Krone (Lyr.-
ep. D.), 1876. - Der Geist des hohen
Liedes. Geschichte, Kritik und Über-
setzung, 1874.

*Altschul, Jgnaz,

pseud. J. Alt-
burg, J. Burg, Georg
und
Georgine, wurde am 26. Januar
1841 in Prag geboren. Nach Abschluß
seiner Schulbildung wurde er nach
dem Wunsche seiner Eltern dem kauf-
männischen Berufe zugeführt, dem er
aber so wenig Jnteresse abgewann,
daß er sich ihm entzog u. seine wissen-
schaftlichen Studien wieder aufnahm.
Daneben war er schon früh litera-
risch tätig gewesen. Ein 1863 vollen-
deter Roman, der Alfred Meißner im
Manuskript vorlag u. dessen Beifall
erntete, brachte A. mit diesem Dichter
in näheren Verkehr, und als er dann
von Prag nach Wien ging, um seine
juristischen Studien fortzusetzen, emp-
fahl ihn Meißner an Adalbert Stif-
ter, Leopold Kompert u. J. Kuranda,
der damals die "Ostdeutsche Post" in
Wien herausgab. A. wurde nun ein
fleißiger Mitarbeiter an der "Presse",
dem "Neuen Fremdenblatt", dem
"Figaro", dem "Tagesboten aus
Mähren", für den er allwöchentlich
"Wiener Briefe" lieferte, u. an Zell-
ners "Blättern für Theater, Musik
und Kunst". Nach Beendigung seiner
Studien in Wien erwarb A. die
Würde eines Dr. jur. und trat in die
Advokaturkanzlei ein, legte 1881 die
Advokatenprüfung ab u. wurde nun
in die Liste der Hof- und Gerichts-
advokaten eingetragen. Er ist noch
jetzt in seinem Berufe in Wien tätig.

S:

Bewegte Herzen (Nn.), 1898. 2. A.
1901. - Einer für alle (Briefe e. ver-
witweten Bräutigams, von Georg),
1.-6. A. 1902. - Eine an alle (a. d.
Tagebuche eines Übermädchens, von
Georgine), 1.-4. A. 1902. - Pie-

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durch ihre friſche und witzige Kritik
raſch Aufſehen erregte. Nachdem er
kurze Zeit in Leipzig in einem kauf-
männiſchen Geſchäft fungiert, trat er
beim Obergericht in Kaſſel in den
Vorbereitungsdienſt, erhielt jedoch
erſt bei der preußiſchen Okkupation
1866 eine Anſtellung. Jm Jahre 1871
ſchied er aus dem Staatsdienſte und
wurde Vorſtand und erſter Biblio-
thekar der von den Gebrüdern Mur-
hard der Stadt Kaſſel geſtifteten
Bibliothek. Er † plötzlich in der Nacht
vom 22. auf den 23. Septbr. 1880 am
Herzſchlage.

S:

Deutſche Lieder,
1858. 4. A. 1867. – Die Jroniſchen
(E.), 1859. 2. A. 1862. – Gedichte,
1864. – De Foes Robinſon Cruſoe,
überſ., 1868. – Drei Weihnachtsge-
ſchichten von E. Koch, W. Lynker und
Karl Altmüller, 1859.

d’Altona, Heinrich,

Pſeud. für
Heinrich Grabow; ſ. d.!

*Altrichter, Karl Friedrich,

geb.
am 9. Juni 1844 zu Lübben in der
Niederlauſitz, beſuchte von ſeinem ſie-
benten Jahre an die dortige Real-
ſchule, widmete ſich dann dem Juſtiz-
ſubalterndienſte, war längere Zeit
Aktuar in Sandow bei Kottbus, ſeit
1879 Gerichtsſekretär in Wuſterhau-
ſen a. D., kam 1889 in gleicher Eigen-
ſchaft nach Berlin u. iſt hier ſeit 1891
Landgerichtsſekretär und gerichtlicher
Sachverſtändiger für Handſchriften-
vergleichung. 1905 wurde er zum
Kanzleirat ernannt. Außer einer „Ge-
ſchichte der Stadt Wuſterhauſen a. D.“
(1888) veröffentlichte er

S:

Erinne-
rungsblätter (Ge.), 1875.

*Altſchul, Jakob,

wurde am 14.
Februar 1843 in dem der deutſchen
Zunge angehörigen Böhmiſch-Leipa
geboren, beſuchte daſelbſt die Volks-
ſchule und darauf das achtklaſſige
Gymnaſium im dortigen Auguſtiner-
kloſter. Jm Jahre 1863 ging er nach
Wien, wo er nach vollendeten juriſti-
ſchen Studien zum Dr. juris promo-
viert wurde. Seitdem hat er ſich dem
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Alt
Advokatenſtande zugewendet; er lebt
in Wien als Hof- u. Gerichtsadvokat
und iſt ſeit 1881 mit der früheren
Schauſpielerin Bertha Steinher ver-
mählt.

S:

Nicht um eine Krone (Lyr.-
ep. D.), 1876. – Der Geiſt des hohen
Liedes. Geſchichte, Kritik und Über-
ſetzung, 1874.

*Altſchul, Jgnaz,

pſeud. J. Alt-
burg, J. Burg, Georg
und
Georgine, wurde am 26. Januar
1841 in Prag geboren. Nach Abſchluß
ſeiner Schulbildung wurde er nach
dem Wunſche ſeiner Eltern dem kauf-
männiſchen Berufe zugeführt, dem er
aber ſo wenig Jntereſſe abgewann,
daß er ſich ihm entzog u. ſeine wiſſen-
ſchaftlichen Studien wieder aufnahm.
Daneben war er ſchon früh litera-
riſch tätig geweſen. Ein 1863 vollen-
deter Roman, der Alfred Meißner im
Manuſkript vorlag u. deſſen Beifall
erntete, brachte A. mit dieſem Dichter
in näheren Verkehr, und als er dann
von Prag nach Wien ging, um ſeine
juriſtiſchen Studien fortzuſetzen, emp-
fahl ihn Meißner an Adalbert Stif-
ter, Leopold Kompert u. J. Kuranda,
der damals die „Oſtdeutſche Poſt“ in
Wien herausgab. A. wurde nun ein
fleißiger Mitarbeiter an der „Preſſe“,
dem „Neuen Fremdenblatt“, dem
„Figaro“, dem „Tagesboten aus
Mähren“, für den er allwöchentlich
„Wiener Briefe“ lieferte, u. an Zell-
ners „Blättern für Theater, Muſik
und Kunſt“. Nach Beendigung ſeiner
Studien in Wien erwarb A. die
Würde eines Dr. jur. und trat in die
Advokaturkanzlei ein, legte 1881 die
Advokatenprüfung ab u. wurde nun
in die Liſte der Hof- und Gerichts-
advokaten eingetragen. Er iſt noch
jetzt in ſeinem Berufe in Wien tätig.

S:

Bewegte Herzen (Nn.), 1898. 2. A.
1901. – Einer für alle (Briefe e. ver-
witweten Bräutigams, von Georg),
1.–6. A. 1902. – Eine an alle (a. d.
Tagebuche eines Übermädchens, von
Georgine), 1.–4. A. 1902. – Pie-

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[55/0059] d’Al Alt durch ihre friſche und witzige Kritik raſch Aufſehen erregte. Nachdem er kurze Zeit in Leipzig in einem kauf- männiſchen Geſchäft fungiert, trat er beim Obergericht in Kaſſel in den Vorbereitungsdienſt, erhielt jedoch erſt bei der preußiſchen Okkupation 1866 eine Anſtellung. Jm Jahre 1871 ſchied er aus dem Staatsdienſte und wurde Vorſtand und erſter Biblio- thekar der von den Gebrüdern Mur- hard der Stadt Kaſſel geſtifteten Bibliothek. Er † plötzlich in der Nacht vom 22. auf den 23. Septbr. 1880 am Herzſchlage. S: Deutſche Lieder, 1858. 4. A. 1867. – Die Jroniſchen (E.), 1859. 2. A. 1862. – Gedichte, 1864. – De Foes Robinſon Cruſoe, überſ., 1868. – Drei Weihnachtsge- ſchichten von E. Koch, W. Lynker und Karl Altmüller, 1859. d’Altona, Heinrich, Pſeud. für Heinrich Grabow; ſ. d.! *Altrichter, Karl Friedrich, geb. am 9. Juni 1844 zu Lübben in der Niederlauſitz, beſuchte von ſeinem ſie- benten Jahre an die dortige Real- ſchule, widmete ſich dann dem Juſtiz- ſubalterndienſte, war längere Zeit Aktuar in Sandow bei Kottbus, ſeit 1879 Gerichtsſekretär in Wuſterhau- ſen a. D., kam 1889 in gleicher Eigen- ſchaft nach Berlin u. iſt hier ſeit 1891 Landgerichtsſekretär und gerichtlicher Sachverſtändiger für Handſchriften- vergleichung. 1905 wurde er zum Kanzleirat ernannt. Außer einer „Ge- ſchichte der Stadt Wuſterhauſen a. D.“ (1888) veröffentlichte er S: Erinne- rungsblätter (Ge.), 1875. *Altſchul, Jakob, wurde am 14. Februar 1843 in dem der deutſchen Zunge angehörigen Böhmiſch-Leipa geboren, beſuchte daſelbſt die Volks- ſchule und darauf das achtklaſſige Gymnaſium im dortigen Auguſtiner- kloſter. Jm Jahre 1863 ging er nach Wien, wo er nach vollendeten juriſti- ſchen Studien zum Dr. juris promo- viert wurde. Seitdem hat er ſich dem Advokatenſtande zugewendet; er lebt in Wien als Hof- u. Gerichtsadvokat und iſt ſeit 1881 mit der früheren Schauſpielerin Bertha Steinher ver- mählt. S: Nicht um eine Krone (Lyr.- ep. D.), 1876. – Der Geiſt des hohen Liedes. Geſchichte, Kritik und Über- ſetzung, 1874. *Altſchul, Jgnaz, pſeud. J. Alt- burg, J. Burg, Georg und Georgine, wurde am 26. Januar 1841 in Prag geboren. Nach Abſchluß ſeiner Schulbildung wurde er nach dem Wunſche ſeiner Eltern dem kauf- männiſchen Berufe zugeführt, dem er aber ſo wenig Jntereſſe abgewann, daß er ſich ihm entzog u. ſeine wiſſen- ſchaftlichen Studien wieder aufnahm. Daneben war er ſchon früh litera- riſch tätig geweſen. Ein 1863 vollen- deter Roman, der Alfred Meißner im Manuſkript vorlag u. deſſen Beifall erntete, brachte A. mit dieſem Dichter in näheren Verkehr, und als er dann von Prag nach Wien ging, um ſeine juriſtiſchen Studien fortzuſetzen, emp- fahl ihn Meißner an Adalbert Stif- ter, Leopold Kompert u. J. Kuranda, der damals die „Oſtdeutſche Poſt“ in Wien herausgab. A. wurde nun ein fleißiger Mitarbeiter an der „Preſſe“, dem „Neuen Fremdenblatt“, dem „Figaro“, dem „Tagesboten aus Mähren“, für den er allwöchentlich „Wiener Briefe“ lieferte, u. an Zell- ners „Blättern für Theater, Muſik und Kunſt“. Nach Beendigung ſeiner Studien in Wien erwarb A. die Würde eines Dr. jur. und trat in die Advokaturkanzlei ein, legte 1881 die Advokatenprüfung ab u. wurde nun in die Liſte der Hof- und Gerichts- advokaten eingetragen. Er iſt noch jetzt in ſeinem Berufe in Wien tätig. S: Bewegte Herzen (Nn.), 1898. 2. A. 1901. – Einer für alle (Briefe e. ver- witweten Bräutigams, von Georg), 1.–6. A. 1902. – Eine an alle (a. d. Tagebuche eines Übermädchens, von Georgine), 1.–4. A. 1902. – Pie- *

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Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 1. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 55. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon01_1913/59>, abgerufen am 23.11.2024.