Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 2. 6. Aufl. Leipzig, 1913.[Spaltenumbruch] End Ende am, s. am Ende! *Enderling, Paul, geboren am S:
Enders, M. A., Pseud. für Anna Enders, Johann Nepomuk, psd. End diges Handelsgeschäft etablierte, daser bald zu großer Blüte hob; 1850 eröffnete er eine Buchdruckerei und 1851 gründete er die viele Jahre bestehende Zeitschrift "Die Biene", mit der er von 1854-57 einen "All- gemeinen Anzeiger" und 1854 und 1856 ein "Novellen-Album" verband. Zu diesen Unternehmungen kamen später noch eine Verlagsbuchhand- lung, ein förmliches Kunstgeschäft, eine lithographische Anstalt, eine Buchbinderei, Kolorieranstalt, und daneben war er seit 1849 als Aus- schußmitglied der Gemeindevertre- tung auch rastlos für die Jnteressen seiner Kommune tätig. Er starb am 11. März 1877. S: Efeuranken Endersdorf, Anton, Pseud. für *Endler, Viktorine, pseud. Anto- *
[Spaltenumbruch] End Ende am, ſ. am Ende! *Enderling, Paul, geboren am S:
Enders, M. A., Pſeud. für Anna Enders, Johann Nepomuk, pſd. End diges Handelsgeſchäft etablierte, daser bald zu großer Blüte hob; 1850 eröffnete er eine Buchdruckerei und 1851 gründete er die viele Jahre beſtehende Zeitſchrift „Die Biene“, mit der er von 1854–57 einen „All- gemeinen Anzeiger“ und 1854 und 1856 ein „Novellen-Album“ verband. Zu dieſen Unternehmungen kamen ſpäter noch eine Verlagsbuchhand- lung, ein förmliches Kunſtgeſchäft, eine lithographiſche Anſtalt, eine Buchbinderei, Kolorieranſtalt, und daneben war er ſeit 1849 als Aus- ſchußmitglied der Gemeindevertre- tung auch raſtlos für die Jntereſſen ſeiner Kommune tätig. Er ſtarb am 11. März 1877. S: Efeuranken Endersdorf, Anton, Pſeud. für *Endler, Viktorine, pſeud. Anto- *
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End
End
Ende am, ſ. am Ende!
*Enderling, Paul, geboren am
22. April 1876 in Danzig, beſuchte
das dortige königl. Gymnaſium und
wurde ſchon zu dieſer Zeit durch die
Lokalgeſchichte der alten, ſagenum-
wobenen Hanſaſtadt zu ſchriftſtelleri-
ſchen Beiträgen für dortige Blätter
angeregt. Er ſtudierte dann in Kö-
nigsberg u. Berlin und lebte hinfort
hier oder in den Vororten als freier
Schriftſteller. Als ſolcher kämpft er
beſonders für eine gerechte Würdi-
gung der Frau in ihren geſellſchaft-
lichen Verhältniſſen. Jetzt (1909) hat
er ſeinen Wohnſitz in Stuttgart.
S:
Tolle Novellen, 1903. – Japaniſche
Novellen und Gedichte, 1907.
Enders, M. A., Pſeud. für Anna
Biebendt; ſ. d!
Enders, Johann Nepomuk, pſd.
Johann von Hradiſch, wurde
am 3. Mai 1815 zu Ungariſch-Hra-
diſch in Mähren als der Sohn eines
kaiſerlichen Beamten gebor., beſuchte
ſeit ſeinem vierten Jahre die Schule
in Welka, ſpäter die zu Bielitz u. Te-
ſchen, und trat, kaum 15 Jahre alt,
in die Dienſte des Magiſtrats zu Bie-
litz und nachmals in jene des Magi-
ſtrats zu Friedek in Schleſien. Da
aber das Kanzleifach ihm durchaus
keine Befriedigung zu ſchaffen ver-
mochte, gab er nach zwei Jahren die
Amtspraxis auf und wandte ſich dem
Handelsgeſchäfte zu. An der Seite
des Kaufmanns Val. Mierka, der zu-
gleich auch Arzt und Apotheker war,
fand er reichliche Gelegenheit zur Er-
werbung ökonomiſcher u. chemiſcher
Kenntniſſe, während er auch in der
Muſik und Malerei ſich vervollkomm-
nete. Jm Jahre 1839 abſolvierte er
an der Univerſität zu Olmütz Philo-
ſophie, techniſche Chemie und Phar-
makognoſie und beſtand die Prüfun-
gen vorzüglich; 1840 wohnte er den
Vorleſungen am Polytechnikum in
Wien bei u. begab ſich von dort nach
Neutitſchein, wo er 1843 ein ſelbſtän-
diges Handelsgeſchäft etablierte, das
er bald zu großer Blüte hob; 1850
eröffnete er eine Buchdruckerei und
1851 gründete er die viele Jahre
beſtehende Zeitſchrift „Die Biene“,
mit der er von 1854–57 einen „All-
gemeinen Anzeiger“ und 1854 und
1856 ein „Novellen-Album“ verband.
Zu dieſen Unternehmungen kamen
ſpäter noch eine Verlagsbuchhand-
lung, ein förmliches Kunſtgeſchäft,
eine lithographiſche Anſtalt, eine
Buchbinderei, Kolorieranſtalt, und
daneben war er ſeit 1849 als Aus-
ſchußmitglied der Gemeindevertre-
tung auch raſtlos für die Jntereſſen
ſeiner Kommune tätig. Er ſtarb
am 11. März 1877.
S: Efeuranken
(En., Nn., Sg.), 1852. – Genrebilder
und Humoresken, 1853. – Blüten für
Geiſt und Herz (En., Sg., Sk.), 3. A.,
1869. – Kosmologiſche Aphorismen,
1863. – Kaiſer-Lieder, 1868. – Pa-
triot. Dichtungen, 1870. – Frauenlob
(Ge., Sentenzen), 1867. – Der Kaiſer-
tag (Melodr.), 1874. – Feldroſen
(Ge., Nn., En., Sk.), 1874. – Drama-
tiſche Kleinigkeiten, 1872. – Verſchie-
dene Anthologien, Sammlungen von
Volksſagen und Märchen.
Endersdorf, Anton, Pſeud. für
Anton Hilgert; ſ. d.!
*Endler, Viktorine, pſeud. Anto-
nie Haupt, wurde am 17. Januar
1853 zu Trier als die Tochter des als
Arzt und Gelehrter gleich ausgezeich-
neten Dr. med. Ludwig Joſeph Ble-
ſer geb. Der ideal veranlagte Va-
ter befaßte ſich viel mit der Erzie-
hung ſeiner beiden Töchter und er-
öffnete ihnen Blicke in die verſchie-
denſten Wiſſenſchaften, während die
Mutter ſie mit allen Einzelheiten des
Haushalts vertraut machte. Häu-
figer Beſuch bei der Großmutter in
Moſelkern, wo die Düſſeldorfer Mei-
ſter viel verkehrten, erweckte in Vik-
torine den Entſchluß, ſich der Maler-
kunſt zu widmen. Schon hatte der
Vater ihr bereits den Beſuch der
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Zitationshilfe: | Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 2. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 142. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon02_1913/146>, abgerufen am 16.02.2025. |