Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 2. 6. Aufl. Leipzig, 1913.
Fis Universität Bonn, wo er die Rechtestudierte. Nach wohlbestandenem Examen ging F. als Referendar nach Borken in Westfalen, dann als Frie- densrichter (für den Landbezirk) nach Aachen, wurde 1839 als solcher nach Beaumarais bei Saarlouis u. 1843 nach Bensberg versetzt. Seit 1865 ver- trat er den Kreis Düren-Jülich als Abgeordneter im Landtage, wo er zur Partei Waldeck gehörte. Er starb in Berlin am 10. Febr. 1870 u. wurde in Bensberg begraben. F. ist Ver- fasser einer umfassenden Geschichte seiner Vaterstadt, Gründer des histo- rischen Vereins für den Mittelrhein und Sammler des Materials zu dem Werke "Die Sagen meiner Heimat und des Ruhrlandes", das er Pick in Bonn zu gemeinschaftlicher Heraus- gabe anvertraute. S: Heilige Ge- *Fischbach, Friedrich, Sohn des S: Lieder eines Ketzers (Ornamente in Fis Anhang: Helgi und Sigrun, 1892. -Die Rolandsknappen (Heitere Mär- chenoper), 1897. - Goldkörner der Weisheit (Spr.), 1899. -- Asgart u. Mittgart, das goldene Buch der Ger- manen (Lr. der Edda), 1902. - Sieg- frieda. Christentum und Heidentum (Nationale Trag.), 1903. Neue Ausg. u. d. T.: Siegfrieda (Tr., nebst einem Vorsp.: Altgermanische Walpurgis- feier und Einführung der Jnquisi- tion), 1907. Fischbach, Joseph Paulus Ar- nold, Bruder des Vorigen, wurde am S: Der Heilige Polykarp (Dr.), *Fischel, Alfred, wurde am 30. No- *
Fiſ Univerſität Bonn, wo er die Rechteſtudierte. Nach wohlbeſtandenem Examen ging F. als Referendar nach Borken in Weſtfalen, dann als Frie- densrichter (für den Landbezirk) nach Aachen, wurde 1839 als ſolcher nach Beaumarais bei Saarlouis u. 1843 nach Bensberg verſetzt. Seit 1865 ver- trat er den Kreis Düren-Jülich als Abgeordneter im Landtage, wo er zur Partei Waldeck gehörte. Er ſtarb in Berlin am 10. Febr. 1870 u. wurde in Bensberg begraben. F. iſt Ver- faſſer einer umfaſſenden Geſchichte ſeiner Vaterſtadt, Gründer des hiſto- riſchen Vereins für den Mittelrhein und Sammler des Materials zu dem Werke „Die Sagen meiner Heimat und des Ruhrlandes“, das er Pick in Bonn zu gemeinſchaftlicher Heraus- gabe anvertraute. S: Heilige Ge- *Fiſchbach, Friedrich, Sohn des S: Lieder eines Ketzers (Ornamente in Fiſ Anhang: Helgi und Sigrun, 1892. –Die Rolandsknappen (Heitere Mär- chenoper), 1897. – Goldkörner der Weisheit (Spr.), 1899. — Asgart u. Mittgart, das goldene Buch der Ger- manen (Lr. der Edda), 1902. – Sieg- frieda. Chriſtentum und Heidentum (Nationale Trag.), 1903. Neue Ausg. u. d. T.: Siegfrieda (Tr., nebſt einem Vorſp.: Altgermaniſche Walpurgis- feier und Einführung der Jnquiſi- tion), 1907. Fiſchbach, Joſeph Paulus Ar- nold, Bruder des Vorigen, wurde am S: Der Heilige Polykarp (Dr.), *Fiſchel, Alfred, wurde am 30. No- *
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Fiſ
Fiſ
Univerſität Bonn, wo er die Rechte
ſtudierte. Nach wohlbeſtandenem
Examen ging F. als Referendar nach
Borken in Weſtfalen, dann als Frie-
densrichter (für den Landbezirk) nach
Aachen, wurde 1839 als ſolcher nach
Beaumarais bei Saarlouis u. 1843
nach Bensberg verſetzt. Seit 1865 ver-
trat er den Kreis Düren-Jülich als
Abgeordneter im Landtage, wo er zur
Partei Waldeck gehörte. Er ſtarb in
Berlin am 10. Febr. 1870 u. wurde
in Bensberg begraben. F. iſt Ver-
faſſer einer umfaſſenden Geſchichte
ſeiner Vaterſtadt, Gründer des hiſto-
riſchen Vereins für den Mittelrhein
und Sammler des Materials zu dem
Werke „Die Sagen meiner Heimat
und des Ruhrlandes“, das er Pick in
Bonn zu gemeinſchaftlicher Heraus-
gabe anvertraute.
S: Heilige Ge-
ſchichten und Sagen in Dichtungen,
1843. – P. J. Fiſchbach. Sein Lebens-
bild nebſt einer Auswahl ſeiner poli-
tiſchen und religiöſen Gedichte; hrsg.
v. ſ. Söhnen, 1871.
*Fiſchbach, Friedrich, Sohn des
Vorigen, * am 10. Februar 1839 zu
Aachen, beſuchte das paritätiſche Kar-
meliter-Gymnaſium in Köln u. bil-
dete ſich von 1856–62 auf der Muſter-
zeichenſchule in Berlin zum Zeichner
aus. Er ging 1862 als Dekorateur
und Muſterzeichner nach Wien, wo er
1865 ein eigenes Atelier errichtete u.
als Korreſpondent und Zeichner des
öſterreichiſchen Muſeums für Kunſt
und Jnduſtrie tätig war. Seit 1870
war er Lehrer der Ornamentik an der
Akademie in Hanau u. bereiſte 1873
im Auftrage des preußiſchen Handels-
miniſteriums Jtalien. Jm Jahre 1883
wurde er als Direktor der neu zu
organiſierenden Kunſtgewerbeſchule
nach St. Gallen berufen, welches Amt
er aber ſchon 1888 wieder niederlegte.
Seitdem lebte er in Wiesbaden, und
dort iſt er am 12. Sept. 1908 geſtorben.
S: Lieder eines Ketzers (Ornamente in
V.), 1878. – Lieder und Sprüche. Als
Anhang: Helgi und Sigrun, 1892. –
Die Rolandsknappen (Heitere Mär-
chenoper), 1897. – Goldkörner der
Weisheit (Spr.), 1899. — Asgart u.
Mittgart, das goldene Buch der Ger-
manen (Lr. der Edda), 1902. – Sieg-
frieda. Chriſtentum und Heidentum
(Nationale Trag.), 1903. Neue Ausg.
u. d. T.: Siegfrieda (Tr., nebſt einem
Vorſp.: Altgermaniſche Walpurgis-
feier und Einführung der Jnquiſi-
tion), 1907.
Fiſchbach, Joſeph Paulus Ar-
nold, Bruder des Vorigen, wurde am
4. Septbr. 1841 in Beaumarais bei
Saarlouis geboren, erlangte nach ab-
ſolvierten theologiſchen Studien am
2. Septbr. 1866 die Prieſterweihe,
wirkte erſt als Kaplan in M.-Glad-
bach, in Calcum u. Gürzenich, wurde
dann Pfarrer in Heimbach und ſpäter
in Calcum. Daneben war er zwölf
Jahre lang Beichtvater der Schwe-
ſtern vom Orden des heil. Franzis-
kus in Kaiſerswerth. Er ſtarb in Cal-
cum am 26. Oktbr. 1907. Außer eini-
gen Erbauungsbüchern veröffentlichte
er
S: Der Heilige Polykarp (Dr.),
1892. – Was eine gute Frau vermag
(Dr.), 1896.
*Fiſchel, Alfred, wurde am 30. No-
vember 1853 in Jungbunzlau (Böh-
men) als der Sohn eines wohlhaben-
den Kaufmanns und Jnduſtriellen
geboren. Auf ſeine Jugend fiel teils
durch den frühen Tod ſeiner Mutter,
teils durch die aufſtrebende Macht
des Tſchechentums, welches ſchließlich
die letzten Reſte des Deutſchtums in
ſeiner Vaterſtadt zerſtörte, ein trüber
Schatten. Er verließ darum nach Ab-
ſolvierung des Gymnaſiums ſeine
Heimat für immer, ſtudierte in Wien
Rechts- und Staatswiſſenſchaften, er-
warb ſich dort die Würde eines Dr. jur.
und ſiedelte Ende 1877 nach Brünn
über, wo er ſeit 1884 als Rechtsan-
walt tätig iſt. Daneben ſteht er unter
den Kämpfern für die nationalen
Jntereſſen der Deutſchen Mährens u.
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