Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 2. 6. Aufl. Leipzig, 1913.
Fro nach Besuch der Realschule gleichfallsdem kaufmännischen Berufe widmen, fühlte sich indessen mehr zur Kunst -- Musik und Dichtung -- hingezogen, so daß er, um seinem ideellen Stre- ben näher zu kommen, sich dem Lehr- stande zuwandte und das Seminar bezog. Aber noch während seiner Studienzeit wurde ihm die Redaktion eines Provinzblattes in Bilin ange- boten, so daß er den Lehrberuf auf- gab und nun gänzlich in die journa- listische Laufbahn überging. Jnfolge Kränklichkeit 1894 nach Wien zurück- gekehrt, war er hier als Redakteur für Theater, Kunst und Sozialpolitik an der "Reichspost", seit 1899 am "Va- terland" tätig und kam 1900 als Re- dakteur u. Sekretär zum "Deutschen Volksblatt", dem er drei Jahre diente. Dann widmete er sich ausschließlich der Komposition mehrerer musikali- scher Bühnenwerke, die am Jantsch- theater und in der Volksoper mit Er- folg zur Aufführung kamen (z. B. "Die aufgehende Sonne", 1905 - "Der Eklektiker", 1906), schrieb auch eine "Allgemeine Jnstrumentations- lehre" (1907). Jm Oktbr. 1907 folgte F. einem Rufe nach Südtirol, um als Hauptredakteur bei den "Bozener Nachrichten" einzutreten. S: Bunte *Frommann, Hermann, geb. am Fro melte Aufsätze literarhistorischen, phi-losophischen und pädagogischen Jn- halts" (1874) und einigen kleineren Arbeiten veröffentlichte er S: Die Frommel, Emil Wilhelm, wurde *
Fro nach Beſuch der Realſchule gleichfallsdem kaufmänniſchen Berufe widmen, fühlte ſich indeſſen mehr zur Kunſt — Muſik und Dichtung — hingezogen, ſo daß er, um ſeinem ideellen Stre- ben näher zu kommen, ſich dem Lehr- ſtande zuwandte und das Seminar bezog. Aber noch während ſeiner Studienzeit wurde ihm die Redaktion eines Provinzblattes in Bilin ange- boten, ſo daß er den Lehrberuf auf- gab und nun gänzlich in die journa- liſtiſche Laufbahn überging. Jnfolge Kränklichkeit 1894 nach Wien zurück- gekehrt, war er hier als Redakteur für Theater, Kunſt und Sozialpolitik an der „Reichspoſt“, ſeit 1899 am „Va- terland“ tätig und kam 1900 als Re- dakteur u. Sekretär zum „Deutſchen Volksblatt“, dem er drei Jahre diente. Dann widmete er ſich ausſchließlich der Kompoſition mehrerer muſikali- ſcher Bühnenwerke, die am Jantſch- theater und in der Volksoper mit Er- folg zur Aufführung kamen (z. B. „Die aufgehende Sonne“, 1905 – „Der Eklektiker“, 1906), ſchrieb auch eine „Allgemeine Jnſtrumentations- lehre“ (1907). Jm Oktbr. 1907 folgte F. einem Rufe nach Südtirol, um als Hauptredakteur bei den „Bozener Nachrichten“ einzutreten. S: Bunte *Frommann, Hermann, geb. am Fro melte Aufſätze literarhiſtoriſchen, phi-loſophiſchen und pädagogiſchen Jn- halts“ (1874) und einigen kleineren Arbeiten veröffentlichte er S: Die Frommel, Emil Wilhelm, wurde *
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Fro
Fro
nach Beſuch der Realſchule gleichfalls
dem kaufmänniſchen Berufe widmen,
fühlte ſich indeſſen mehr zur Kunſt —
Muſik und Dichtung — hingezogen,
ſo daß er, um ſeinem ideellen Stre-
ben näher zu kommen, ſich dem Lehr-
ſtande zuwandte und das Seminar
bezog. Aber noch während ſeiner
Studienzeit wurde ihm die Redaktion
eines Provinzblattes in Bilin ange-
boten, ſo daß er den Lehrberuf auf-
gab und nun gänzlich in die journa-
liſtiſche Laufbahn überging. Jnfolge
Kränklichkeit 1894 nach Wien zurück-
gekehrt, war er hier als Redakteur für
Theater, Kunſt und Sozialpolitik an
der „Reichspoſt“, ſeit 1899 am „Va-
terland“ tätig und kam 1900 als Re-
dakteur u. Sekretär zum „Deutſchen
Volksblatt“, dem er drei Jahre diente.
Dann widmete er ſich ausſchließlich
der Kompoſition mehrerer muſikali-
ſcher Bühnenwerke, die am Jantſch-
theater und in der Volksoper mit Er-
folg zur Aufführung kamen (z. B.
„Die aufgehende Sonne“, 1905 –
„Der Eklektiker“, 1906), ſchrieb auch
eine „Allgemeine Jnſtrumentations-
lehre“ (1907). Jm Oktbr. 1907 folgte
F. einem Rufe nach Südtirol, um als
Hauptredakteur bei den „Bozener
Nachrichten“ einzutreten.
S: Bunte
Novellen, 1898. – Jm Frühſchein
(Ge.), 1900. – Enzian und Edelweiß
(Berggeſchn.), 1901.
*Frommann, Hermann, geb. am
7. Febr. 1837 zu Jena als der Sohn
eines Buchhändlers, beſuchte das
Gymnaſium in Weimar, ſtudierte in
Jena, Bonn und Berlin Philologie,
abſolvierte in Berlin 1860 das Ober-
lehrerexamen, wurde 1862 Gymna-
ſiallehrer in Preuß. Minden, 1870 in
Büdingen und trat 1888 wegen eines
Ohrenleidens in den Ruheſtand. Er
kehrte danach in ſeine Vaterſtadt
Jena zurück und iſt dort am 2. Jan.
1890 geſtorben. Außer „Drei Vor-
leſungen über Arthur Schopenhauer“
(1872), „Harmloſe Studien. Geſam-
melte Aufſätze literarhiſtoriſchen, phi-
loſophiſchen und pädagogiſchen Jn-
halts“ (1874) und einigen kleineren
Arbeiten veröffentlichte er
S: Die
Fahrt nach Schwarzburg (Reiſeidyll),
1874.
Frommel, Emil Wilhelm, wurde
am 5. Januar 1828 in Karlsruhe in
Baden geboren. Sein Vater, Maler
und Kupferſtecher von Beruf, war
ſeit 1830 Galeriedirektor daſelbſt, u.
vorwiegend künſtleriſche Jntereſſen
gaben dem Elternhauſe F.s den gei-
ſtigen Charakter. Nachdem F. 1846
das Gymnaſium ſeiner Vaterſtadt
abſolviert hatte, galt es die Wahl
eines Berufes; obwohl Herz und Ge-
ſchmack ihn zwiſchen den ſchönen Kün-
ſten und dem Studium der Medizin
hatten ſchwanken laſſen, folgte er
doch dem Wunſche der Eltern und
ſtudierte in Halle, Erlangen u. Hei-
delberg Theologie. Von heiterem,
leichtblütigem Naturell, den freiheit-
lichen Jdeen jener Jahre zugetan,
empfänglich für künſtleriſche An-
regungen jeder Art, fiel es dem Jüng-
linge ſchwer, ſich einen feſten theo-
logiſchen und religiöſen Standpunkt
zu erringen. Einen Studienfreund,
Karl Behm, und die Heidelberger
Dozenten Ullmann u. Umbreit nennt
er ſelbſt ſeine geiſtigen Führer in die-
ſen Jahren. Nachdem F. 1850 ſein
Examen abgelegt hatte, empfing er
die Ordination und wurde als Vikar
dem Pfarrer in Alt-Lußheim bei
Schwetzingen überwieſen. Das Jahr
1852 führte ihn mit ſeinem Bruder
auf einer Ferienreiſe von faſt einem
Jahre über die Alpen; dann weilte er
vorübergehend als Vikar bei dem be-
kannten Konvertiten Al. Henhöfer in
Spöck und kehrte 1853 an der Seite
ſeiner jungen Gattin Amalie, gebo-
renen Baehr, als Pfarrer nach Alt-
Lußheim zurück. Allein ſchon nach
Jahresfriſt wurde er nach Karlsruhe
verſetzt, wo er 1854–59 als Stadt-
vikar mit dem Titel Diakonus, 1859
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