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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 2. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

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Ger
Krankheit in den Ruhestand, leitete
dann einen Privatkursus in Franzö-
sisch u. Literatur für junge Mädchen
und siedelte 1905 nach Kiel über, wo
sie die Kinder-Beilage zu den "Kieler
Neuesten Nachrichten" redigierte, an
deren Verlag u. Leitung ihr Bruder
beteiligt ist. Sie steht auch jetzt noch zu
dieser Schrift in engen Beziehungen,
nachdem sie 1908 ihren Wohnsitz nach
Steglitz b. Berlin verlegt hat.

S:

Jn
engen Schranken (R.), 1894. - Sich
selber treu (R.); II, 1896-97. - Der
Lieblingssohn (R.), 1909. - Verlore-
ner Posten (R.), 1910.

Gerdenitsch, Hans,

geb. am 24.
Dezember 1860 zu Theresienfeld in
Niederösterreich, studierte an den
Universitäten Wien, Prag u. Zürich,
ging dann zur Journalistik über, war
1889-90 Redakteur des "Wiener-
Neustädter Bezirksboten", 1890-92
des Wiener politischen Volksblattes
"Der Freimütige" und seitdem Mit-
arbeiter verschiedener in- und aus-
ländischen Zeitungen. Er lebt in
Wien.

S:

Märzenluft und Maien-
klänge (Ge. und Gedanken), 1890.

Gerdinger, Hans,

Pseudon. für
Therese Jda Oesterheld; s. d.!

*Gerhard, Adele,

geb. am 8. Juni
1868 in Köln a. Rh., besuchte daselbst
die höhere Töchterschule u. das dieser
angegliederte Lehrerinnenseminar u.
beschäftigte sich dann während ihrer
Mädchenzeit vorwiegend mit philo-
sophischen Studien. Jm Jahre 1889
verheiratete sie sich mit dem Rechts-
anwalt Stephan Gerhard und lebt
sie seitdem in Berlin. Hier nahmen
sie zunächst soziale und ökonomische
Studien in Anspruch, deren Ergebnis
ihre Schrift war "Konsumgenossen-
schaft und Sozialdemokratie" (1895).
Größere Unterbrechungen erfuhr ihre
Arbeitstätigkeit durch die Geburt
ihrer Kinder, deren Pflege ihre Zeit
ausschließlich in Anspruch nahm.
Neuerdings hat sie sich gänzlich dem
belletristischen Gebiet zugewandt.
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Ger

S:

Beichte (Nn.), 1898. 2. A. 1899. -
Pilgerfahrt (R.), 1902. - Die Ge-
schichte der Antonie van Heese (R.),
1906. - Die Familie Vanderhouten
(R.), 1909.

*Gerhard, Adolar Johannes
Dietrich,

pseudon. Gerhard Ger,
wurde am 17. Juni 1825 in Leipzig
als der dritte Sohn des Legations-
rats Wilhelm Gerhard geboren, der
sich als Übersetzer von serbischen und
schottischen Balladen sowie durch
eigene Dichtungen, von denen viele
zu Volksliedern geworden sind, vor-
teilhaft bekannt gemacht hat. Jn dem
Hause des Vaters, der sich der Freund-
schaft Goethes erfreuen durfte, und
in welchem Gelehrte u. Künstler ge-
selligen Verkehr suchten und gastliche
Aufnahme fanden, gab es viele poe-
tisch anregende Beziehungen, und in
dieser geistigen Atmosphäre wuchs
Adolar auf. Nach Ablauf seiner
Gymnasialzeit studierte er in Jena
und Leipzig unter Wächter, Albrecht,
Güntter u. a. Jurisprudenz und ließ
sich dann 1856 in seiner Vaterstadt
als Rechtsanwalt nieder. Er war
namentlich als Verteidiger beim
Schwurgericht eine gesuchte Persön-
lichkeit, da er bei schneller Geistes-
gegenwart die Gabe der freien,
schwunghaften Rede in hohem Maße
besaß. Als warmer Literaturfreund
und einer der besten Literaturkenner
wandte er seine Aufmerksamkeit den
Rechtsfragen zu, welche dieses Gebiet
betrafen, und als das Urhebergesetz
v. J. 1871 für das geistige Eigentum
einen festen Rechtsboden geschaffen,
da war er mit Ernst Wichert, Karl
Batz u. a. unter den ersten, welche die
Gründung der "Genossenschaft dra-
matischer Autoren und Komponisten"
durchsetzten. Und als sich diese 1871
in Leipzig konstituiert hatte, wurde
A. G. der Syndikus derselben und
nahm diese Stellung bei großer Un-
eigennützigkeit, Umsicht und Sach-
kenntnis bis zum Jahre 1884 ein.

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Ger
Krankheit in den Ruheſtand, leitete
dann einen Privatkurſus in Franzö-
ſiſch u. Literatur für junge Mädchen
und ſiedelte 1905 nach Kiel über, wo
ſie die Kinder-Beilage zu den „Kieler
Neueſten Nachrichten“ redigierte, an
deren Verlag u. Leitung ihr Bruder
beteiligt iſt. Sie ſteht auch jetzt noch zu
dieſer Schrift in engen Beziehungen,
nachdem ſie 1908 ihren Wohnſitz nach
Steglitz b. Berlin verlegt hat.

S:

Jn
engen Schranken (R.), 1894. – Sich
ſelber treu (R.); II, 1896–97. – Der
Lieblingsſohn (R.), 1909. – Verlore-
ner Poſten (R.), 1910.

Gerdenitſch, Hans,

geb. am 24.
Dezember 1860 zu Thereſienfeld in
Niederöſterreich, ſtudierte an den
Univerſitäten Wien, Prag u. Zürich,
ging dann zur Journaliſtik über, war
1889–90 Redakteur des „Wiener-
Neuſtädter Bezirksboten“, 1890–92
des Wiener politiſchen Volksblattes
„Der Freimütige“ und ſeitdem Mit-
arbeiter verſchiedener in- und aus-
ländiſchen Zeitungen. Er lebt in
Wien.

S:

Märzenluft und Maien-
klänge (Ge. und Gedanken), 1890.

Gerdinger, Hans,

Pſeudon. für
Thereſe Jda Oeſterheld; ſ. d.!

*Gerhard, Adele,

geb. am 8. Juni
1868 in Köln a. Rh., beſuchte daſelbſt
die höhere Töchterſchule u. das dieſer
angegliederte Lehrerinnenſeminar u.
beſchäftigte ſich dann während ihrer
Mädchenzeit vorwiegend mit philo-
ſophiſchen Studien. Jm Jahre 1889
verheiratete ſie ſich mit dem Rechts-
anwalt Stephan Gerhard und lebt
ſie ſeitdem in Berlin. Hier nahmen
ſie zunächſt ſoziale und ökonomiſche
Studien in Anſpruch, deren Ergebnis
ihre Schrift war „Konſumgenoſſen-
ſchaft und Sozialdemokratie“ (1895).
Größere Unterbrechungen erfuhr ihre
Arbeitstätigkeit durch die Geburt
ihrer Kinder, deren Pflege ihre Zeit
ausſchließlich in Anſpruch nahm.
Neuerdings hat ſie ſich gänzlich dem
belletriſtiſchen Gebiet zugewandt.
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Ger

S:

Beichte (Nn.), 1898. 2. A. 1899. –
Pilgerfahrt (R.), 1902. – Die Ge-
ſchichte der Antonie van Heeſe (R.),
1906. – Die Familie Vanderhouten
(R.), 1909.

*Gerhard, Adolar Johannes
Dietrich,

pſeudon. Gerhard Ger,
wurde am 17. Juni 1825 in Leipzig
als der dritte Sohn des Legations-
rats Wilhelm Gerhard geboren, der
ſich als Überſetzer von ſerbiſchen und
ſchottiſchen Balladen ſowie durch
eigene Dichtungen, von denen viele
zu Volksliedern geworden ſind, vor-
teilhaft bekannt gemacht hat. Jn dem
Hauſe des Vaters, der ſich der Freund-
ſchaft Goethes erfreuen durfte, und
in welchem Gelehrte u. Künſtler ge-
ſelligen Verkehr ſuchten und gaſtliche
Aufnahme fanden, gab es viele poe-
tiſch anregende Beziehungen, und in
dieſer geiſtigen Atmoſphäre wuchs
Adolar auf. Nach Ablauf ſeiner
Gymnaſialzeit ſtudierte er in Jena
und Leipzig unter Wächter, Albrecht,
Güntter u. a. Jurisprudenz und ließ
ſich dann 1856 in ſeiner Vaterſtadt
als Rechtsanwalt nieder. Er war
namentlich als Verteidiger beim
Schwurgericht eine geſuchte Perſön-
lichkeit, da er bei ſchneller Geiſtes-
gegenwart die Gabe der freien,
ſchwunghaften Rede in hohem Maße
beſaß. Als warmer Literaturfreund
und einer der beſten Literaturkenner
wandte er ſeine Aufmerkſamkeit den
Rechtsfragen zu, welche dieſes Gebiet
betrafen, und als das Urhebergeſetz
v. J. 1871 für das geiſtige Eigentum
einen feſten Rechtsboden geſchaffen,
da war er mit Ernſt Wichert, Karl
Batz u. a. unter den erſten, welche die
Gründung der „Genoſſenſchaft dra-
matiſcher Autoren und Komponiſten“
durchſetzten. Und als ſich dieſe 1871
in Leipzig konſtituiert hatte, wurde
A. G. der Syndikus derſelben und
nahm dieſe Stellung bei großer Un-
eigennützigkeit, Umſicht und Sach-
kenntnis bis zum Jahre 1884 ein.

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[352/0356] Ger Ger Krankheit in den Ruheſtand, leitete dann einen Privatkurſus in Franzö- ſiſch u. Literatur für junge Mädchen und ſiedelte 1905 nach Kiel über, wo ſie die Kinder-Beilage zu den „Kieler Neueſten Nachrichten“ redigierte, an deren Verlag u. Leitung ihr Bruder beteiligt iſt. Sie ſteht auch jetzt noch zu dieſer Schrift in engen Beziehungen, nachdem ſie 1908 ihren Wohnſitz nach Steglitz b. Berlin verlegt hat. S: Jn engen Schranken (R.), 1894. – Sich ſelber treu (R.); II, 1896–97. – Der Lieblingsſohn (R.), 1909. – Verlore- ner Poſten (R.), 1910. Gerdenitſch, Hans, geb. am 24. Dezember 1860 zu Thereſienfeld in Niederöſterreich, ſtudierte an den Univerſitäten Wien, Prag u. Zürich, ging dann zur Journaliſtik über, war 1889–90 Redakteur des „Wiener- Neuſtädter Bezirksboten“, 1890–92 des Wiener politiſchen Volksblattes „Der Freimütige“ und ſeitdem Mit- arbeiter verſchiedener in- und aus- ländiſchen Zeitungen. Er lebt in Wien. S: Märzenluft und Maien- klänge (Ge. und Gedanken), 1890. Gerdinger, Hans, Pſeudon. für Thereſe Jda Oeſterheld; ſ. d.! *Gerhard, Adele, geb. am 8. Juni 1868 in Köln a. Rh., beſuchte daſelbſt die höhere Töchterſchule u. das dieſer angegliederte Lehrerinnenſeminar u. beſchäftigte ſich dann während ihrer Mädchenzeit vorwiegend mit philo- ſophiſchen Studien. Jm Jahre 1889 verheiratete ſie ſich mit dem Rechts- anwalt Stephan Gerhard und lebt ſie ſeitdem in Berlin. Hier nahmen ſie zunächſt ſoziale und ökonomiſche Studien in Anſpruch, deren Ergebnis ihre Schrift war „Konſumgenoſſen- ſchaft und Sozialdemokratie“ (1895). Größere Unterbrechungen erfuhr ihre Arbeitstätigkeit durch die Geburt ihrer Kinder, deren Pflege ihre Zeit ausſchließlich in Anſpruch nahm. Neuerdings hat ſie ſich gänzlich dem belletriſtiſchen Gebiet zugewandt. S: Beichte (Nn.), 1898. 2. A. 1899. – Pilgerfahrt (R.), 1902. – Die Ge- ſchichte der Antonie van Heeſe (R.), 1906. – Die Familie Vanderhouten (R.), 1909. *Gerhard, Adolar Johannes Dietrich, pſeudon. Gerhard Ger, wurde am 17. Juni 1825 in Leipzig als der dritte Sohn des Legations- rats Wilhelm Gerhard geboren, der ſich als Überſetzer von ſerbiſchen und ſchottiſchen Balladen ſowie durch eigene Dichtungen, von denen viele zu Volksliedern geworden ſind, vor- teilhaft bekannt gemacht hat. Jn dem Hauſe des Vaters, der ſich der Freund- ſchaft Goethes erfreuen durfte, und in welchem Gelehrte u. Künſtler ge- ſelligen Verkehr ſuchten und gaſtliche Aufnahme fanden, gab es viele poe- tiſch anregende Beziehungen, und in dieſer geiſtigen Atmoſphäre wuchs Adolar auf. Nach Ablauf ſeiner Gymnaſialzeit ſtudierte er in Jena und Leipzig unter Wächter, Albrecht, Güntter u. a. Jurisprudenz und ließ ſich dann 1856 in ſeiner Vaterſtadt als Rechtsanwalt nieder. Er war namentlich als Verteidiger beim Schwurgericht eine geſuchte Perſön- lichkeit, da er bei ſchneller Geiſtes- gegenwart die Gabe der freien, ſchwunghaften Rede in hohem Maße beſaß. Als warmer Literaturfreund und einer der beſten Literaturkenner wandte er ſeine Aufmerkſamkeit den Rechtsfragen zu, welche dieſes Gebiet betrafen, und als das Urhebergeſetz v. J. 1871 für das geiſtige Eigentum einen feſten Rechtsboden geſchaffen, da war er mit Ernſt Wichert, Karl Batz u. a. unter den erſten, welche die Gründung der „Genoſſenſchaft dra- matiſcher Autoren und Komponiſten“ durchſetzten. Und als ſich dieſe 1871 in Leipzig konſtituiert hatte, wurde A. G. der Syndikus derſelben und nahm dieſe Stellung bei großer Un- eigennützigkeit, Umſicht und Sach- kenntnis bis zum Jahre 1884 ein. *

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Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 2. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 352. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon02_1913/356>, abgerufen am 21.11.2024.