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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 2. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

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1869 in Posen, kam in frühester Ju-
gend nach Berlin, wohin sein Vater
als städtischer Beamter berufen wor-
den war, und erhielt hier seine Schul-
bildung. Er studierte seit 1887 in
Jena Philosophie und neuere Philo-
logie, wurde zu Anfang seines Mili-
tärdienstjahres ernstlich krank und
dienstuntauglich und mußte wegen
einer aus jener Krankheit resultieren-
den Anfälligkeit des Kehlkopfes einen
längeren Aufenthalt im südlicheren
Klima nehmen und auf die ursprüng-
lich ins Auge gefaßte Lehr- und Do-
zententätigkeit verzichten. Heimge-
kehrt, nahm er seine Studien wieder
auf, brachte sie 1893 durch Promotion
zum Dr. phil. in Halle zum Abschluß
und wandte sich nun schriftstelleri-
scher und journalistischer Tätigkeit
zu. Er gehörte eine Zeit lang der
Berliner Presse an, war 1895 Redak-
teur des "Niederschlesischen Tage-
blatts" in Grünberg, 1896-97 Chef-
redakteur der "Nord-Ostseezeitung"
in Kiel, 1898-1900 Redakteur der
"Nationalzeitung" in Berlin u. 1900
bis 1904 Redakteur am "Daheim".
Jn dieser letzten Stellung fand G.
Gelegenheit, durch zahlreiche Reisen,
die er mit der Familie oder allein
unternahm, das deutsche Hochgebirge,
das nordische Meer u. Jtalien kennen
zu lernen u. in der Natur den Kraft-
quell zu finden, aus dem ihm die rechte
Freudigkeit zu einer in den Erfolgen
sich stetig steigernden literarischen
Wirksamkeit zuströmt. Seit 1909 lebt
G. als freier Schriftsteller in der
Villenkolonie Grafenberg bei Düssel-
dorf.

S:

Frau Luciens Rendezvous
und andere Novellen, 1897. - "O alte
Burschenherrlichkeit!" (Bilder a. d.
Studentenleben), 1. u. 2. A. 1901. -
Liebeslieder moderner Frauen (Eine
Sammlg.), 1902. - Ein Frauenlieb-
ling (R.), 1903. - Vivat Academia!
(Re. aus dem Universitätsleben); III,
1903 (Jnhalt: I. Du mein Jena! -
II. Jn der Philister Land. - III. Jm
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Wechsel der Zeit) - Frei ist der Bursch!
(Studentenschsp.), 1904. - Frau Lur-
ley u. andere Novellen, 1905. - Das
stille Leuchten (R.), 1905. - Firnen-
rausch (R.), 1.-5. T. 1906. - Die
Moosschwaige (R.), 1907. - Jn Jena
ein Student (E. f. d. Jugd.), 1908. -
Dämonen der Tiefe (R.), 1909. - Die
Herren der Erde (R. a. d. Vergmanns-
leben), 1910. - Aus dem Reiche der
schwarzen Diamanten (Bilder a. d.
Bergmannsleben), 1910.

*Grabi, Margarete,

psd. M. Gra-
bi-Harald
und als Jugendschrift-
stellerin M. Harald, wurde am 20.
Mai 1858 zu Kolzow auf der Jnsel
Wollin (Pommern) als die Tochter
des dortigen Predigers E. Harnisch
geboren. Sie besuchte die kgl. Augusta-
schule in Berlin und absolvierte ihr
Lehrerinnenexamen mit Auszeich-
nung. Bald darauf verlor sie durch
den Tod ihren Verlobten und kurze
Zeit danach auch beide Eltern. Nun
ging sie in die weite Welt, sich teils
als Lehrerin, teils als Feuilletonistin
ihr Brot suchend. Jm Jahre 1885
verheiratete sie sich mit Dr. H. Grabi,
mit dem sie lange in Rothenburg an
der Neiße, seit 1896 aber in Straß-
burg im Elsaß lebte. Von hier zog
sie 1901 nach Charlottenbrunn in
Schlesien und dort ist sie am 11. Dez.
1904 gestorben. Außer einer Reihe
von Jugendschriften veröffentlichte
sie

S:

Wir sind Menschen (R. n. e.
engl. Original), 1897. - Die Wahr-
heit über alles (E.), 1899. - Margret,
ein Kind, das seinen Vater sucht (E.),
1899. 3. A. 1907. - Seine Rache (E.,
n. d. Franz. bearb.), 1901. - Das Bu-
renvolk und seine Freiheitskämpfe,
1903.

Graebke, Hermann,

wurde am
22. Juli 1833 zu Lenzen a. d. Elbe
als der Sohn eines Lehrers geboren,
besuchte die Schule u. Präparanden-
anstalt seiner Vaterstadt und darauf
das Lehrerseminar zu Potsdam. Jm
Jahre 1853 erhielt er seine erste

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Gra
1869 in Poſen, kam in früheſter Ju-
gend nach Berlin, wohin ſein Vater
als ſtädtiſcher Beamter berufen wor-
den war, und erhielt hier ſeine Schul-
bildung. Er ſtudierte ſeit 1887 in
Jena Philoſophie und neuere Philo-
logie, wurde zu Anfang ſeines Mili-
tärdienſtjahres ernſtlich krank und
dienſtuntauglich und mußte wegen
einer aus jener Krankheit reſultieren-
den Anfälligkeit des Kehlkopfes einen
längeren Aufenthalt im ſüdlicheren
Klima nehmen und auf die urſprüng-
lich ins Auge gefaßte Lehr- und Do-
zententätigkeit verzichten. Heimge-
kehrt, nahm er ſeine Studien wieder
auf, brachte ſie 1893 durch Promotion
zum Dr. phil. in Halle zum Abſchluß
und wandte ſich nun ſchriftſtelleri-
ſcher und journaliſtiſcher Tätigkeit
zu. Er gehörte eine Zeit lang der
Berliner Preſſe an, war 1895 Redak-
teur des „Niederſchleſiſchen Tage-
blatts“ in Grünberg, 1896–97 Chef-
redakteur der „Nord-Oſtſeezeitung“
in Kiel, 1898–1900 Redakteur der
„Nationalzeitung“ in Berlin u. 1900
bis 1904 Redakteur am „Daheim“.
Jn dieſer letzten Stellung fand G.
Gelegenheit, durch zahlreiche Reiſen,
die er mit der Familie oder allein
unternahm, das deutſche Hochgebirge,
das nordiſche Meer u. Jtalien kennen
zu lernen u. in der Natur den Kraft-
quell zu finden, aus dem ihm die rechte
Freudigkeit zu einer in den Erfolgen
ſich ſtetig ſteigernden literariſchen
Wirkſamkeit zuſtrömt. Seit 1909 lebt
G. als freier Schriftſteller in der
Villenkolonie Grafenberg bei Düſſel-
dorf.

S:

Frau Luciens Rendezvous
und andere Novellen, 1897. – „O alte
Burſchenherrlichkeit!“ (Bilder a. d.
Studentenleben), 1. u. 2. A. 1901. –
Liebeslieder moderner Frauen (Eine
Sammlg.), 1902. – Ein Frauenlieb-
ling (R.), 1903. – Vivat Academia!
(Re. aus dem Univerſitätsleben); III,
1903 (Jnhalt: I. Du mein Jena! –
II. Jn der Philiſter Land. – III. Jm
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Gra
Wechſel der Zeit) – Frei iſt der Burſch!
(Studentenſchſp.), 1904. – Frau Lur-
ley u. andere Novellen, 1905. – Das
ſtille Leuchten (R.), 1905. – Firnen-
rauſch (R.), 1.–5. T. 1906. – Die
Moosſchwaige (R.), 1907. – Jn Jena
ein Student (E. f. d. Jugd.), 1908. –
Dämonen der Tiefe (R.), 1909. – Die
Herren der Erde (R. a. d. Vergmanns-
leben), 1910. – Aus dem Reiche der
ſchwarzen Diamanten (Bilder a. d.
Bergmannsleben), 1910.

*Grabi, Margarete,

pſd. M. Gra-
bi-Harald
und als Jugendſchrift-
ſtellerin M. Harald, wurde am 20.
Mai 1858 zu Kolzow auf der Jnſel
Wollin (Pommern) als die Tochter
des dortigen Predigers E. Harniſch
geboren. Sie beſuchte die kgl. Auguſta-
ſchule in Berlin und abſolvierte ihr
Lehrerinnenexamen mit Auszeich-
nung. Bald darauf verlor ſie durch
den Tod ihren Verlobten und kurze
Zeit danach auch beide Eltern. Nun
ging ſie in die weite Welt, ſich teils
als Lehrerin, teils als Feuilletoniſtin
ihr Brot ſuchend. Jm Jahre 1885
verheiratete ſie ſich mit Dr. H. Grabi,
mit dem ſie lange in Rothenburg an
der Neiße, ſeit 1896 aber in Straß-
burg im Elſaß lebte. Von hier zog
ſie 1901 nach Charlottenbrunn in
Schleſien und dort iſt ſie am 11. Dez.
1904 geſtorben. Außer einer Reihe
von Jugendſchriften veröffentlichte
ſie

S:

Wir ſind Menſchen (R. n. e.
engl. Original), 1897. – Die Wahr-
heit über alles (E.), 1899. – Margret,
ein Kind, das ſeinen Vater ſucht (E.),
1899. 3. A. 1907. – Seine Rache (E.,
n. d. Franz. bearb.), 1901. – Das Bu-
renvolk und ſeine Freiheitskämpfe,
1903.

Graebke, Hermann,

wurde am
22. Juli 1833 zu Lenzen a. d. Elbe
als der Sohn eines Lehrers geboren,
beſuchte die Schule u. Präparanden-
anſtalt ſeiner Vaterſtadt und darauf
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Jahre 1853 erhielt er ſeine erſte

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[421/0425] Gra Gra 1869 in Poſen, kam in früheſter Ju- gend nach Berlin, wohin ſein Vater als ſtädtiſcher Beamter berufen wor- den war, und erhielt hier ſeine Schul- bildung. Er ſtudierte ſeit 1887 in Jena Philoſophie und neuere Philo- logie, wurde zu Anfang ſeines Mili- tärdienſtjahres ernſtlich krank und dienſtuntauglich und mußte wegen einer aus jener Krankheit reſultieren- den Anfälligkeit des Kehlkopfes einen längeren Aufenthalt im ſüdlicheren Klima nehmen und auf die urſprüng- lich ins Auge gefaßte Lehr- und Do- zententätigkeit verzichten. Heimge- kehrt, nahm er ſeine Studien wieder auf, brachte ſie 1893 durch Promotion zum Dr. phil. in Halle zum Abſchluß und wandte ſich nun ſchriftſtelleri- ſcher und journaliſtiſcher Tätigkeit zu. Er gehörte eine Zeit lang der Berliner Preſſe an, war 1895 Redak- teur des „Niederſchleſiſchen Tage- blatts“ in Grünberg, 1896–97 Chef- redakteur der „Nord-Oſtſeezeitung“ in Kiel, 1898–1900 Redakteur der „Nationalzeitung“ in Berlin u. 1900 bis 1904 Redakteur am „Daheim“. Jn dieſer letzten Stellung fand G. Gelegenheit, durch zahlreiche Reiſen, die er mit der Familie oder allein unternahm, das deutſche Hochgebirge, das nordiſche Meer u. Jtalien kennen zu lernen u. in der Natur den Kraft- quell zu finden, aus dem ihm die rechte Freudigkeit zu einer in den Erfolgen ſich ſtetig ſteigernden literariſchen Wirkſamkeit zuſtrömt. Seit 1909 lebt G. als freier Schriftſteller in der Villenkolonie Grafenberg bei Düſſel- dorf. S: Frau Luciens Rendezvous und andere Novellen, 1897. – „O alte Burſchenherrlichkeit!“ (Bilder a. d. Studentenleben), 1. u. 2. A. 1901. – Liebeslieder moderner Frauen (Eine Sammlg.), 1902. – Ein Frauenlieb- ling (R.), 1903. – Vivat Academia! (Re. aus dem Univerſitätsleben); III, 1903 (Jnhalt: I. Du mein Jena! – II. Jn der Philiſter Land. – III. Jm Wechſel der Zeit) – Frei iſt der Burſch! (Studentenſchſp.), 1904. – Frau Lur- ley u. andere Novellen, 1905. – Das ſtille Leuchten (R.), 1905. – Firnen- rauſch (R.), 1.–5. T. 1906. – Die Moosſchwaige (R.), 1907. – Jn Jena ein Student (E. f. d. Jugd.), 1908. – Dämonen der Tiefe (R.), 1909. – Die Herren der Erde (R. a. d. Vergmanns- leben), 1910. – Aus dem Reiche der ſchwarzen Diamanten (Bilder a. d. Bergmannsleben), 1910. *Grabi, Margarete, pſd. M. Gra- bi-Harald und als Jugendſchrift- ſtellerin M. Harald, wurde am 20. Mai 1858 zu Kolzow auf der Jnſel Wollin (Pommern) als die Tochter des dortigen Predigers E. Harniſch geboren. Sie beſuchte die kgl. Auguſta- ſchule in Berlin und abſolvierte ihr Lehrerinnenexamen mit Auszeich- nung. Bald darauf verlor ſie durch den Tod ihren Verlobten und kurze Zeit danach auch beide Eltern. Nun ging ſie in die weite Welt, ſich teils als Lehrerin, teils als Feuilletoniſtin ihr Brot ſuchend. Jm Jahre 1885 verheiratete ſie ſich mit Dr. H. Grabi, mit dem ſie lange in Rothenburg an der Neiße, ſeit 1896 aber in Straß- burg im Elſaß lebte. Von hier zog ſie 1901 nach Charlottenbrunn in Schleſien und dort iſt ſie am 11. Dez. 1904 geſtorben. Außer einer Reihe von Jugendſchriften veröffentlichte ſie S: Wir ſind Menſchen (R. n. e. engl. Original), 1897. – Die Wahr- heit über alles (E.), 1899. – Margret, ein Kind, das ſeinen Vater ſucht (E.), 1899. 3. A. 1907. – Seine Rache (E., n. d. Franz. bearb.), 1901. – Das Bu- renvolk und ſeine Freiheitskämpfe, 1903. Graebke, Hermann, wurde am 22. Juli 1833 zu Lenzen a. d. Elbe als der Sohn eines Lehrers geboren, beſuchte die Schule u. Präparanden- anſtalt ſeiner Vaterſtadt und darauf das Lehrerſeminar zu Potsdam. Jm Jahre 1853 erhielt er ſeine erſte *

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Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 2. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 421. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon02_1913/425>, abgerufen am 21.11.2024.