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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 2. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

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1897. - Lianens Erbe. Schwieger-
mama (Nn.), 1899. - Der Gnomen
Weihnachtstraum (Lustsp.), 1900. -
Schwesterlein (Lsp.), 1900. - Der Zug
zur Krippe (Lsp.), 1900. - Vom Baume
der Erkenntnis (Lsp.), 1901. - Der
Preis (Dr.), 1904.

*Grosse, Eduard,

* am 8. April
1858 in Rothenstein bei Jena von
unbemittelten Eltern, erlernte das
Buchbinderhandwerk und durchwan-
derte nach bestandener Lehrzeit
Deutschland und die angrenzenden
Länder, während er sich als Autodi-
dakt nach besten Kräften wissenschaft-
lich zu bilden suchte. Später war er
einige Jahre selbst Jnhaber eines
Geschäfts, lebte dann als Schriftstel-
ler in Jena und seit 1887 in Berlin,
kehrte aber schon im folgenden Jahre
nach Jena zurück, wo er als Redak-
teur tätig war. Seit 1898 lebte er in
gleicher Eigenschaft in Leipzig-Volk-
marsdorf und seit 1900 in Dresden-
Heidenau.

S:

Un in Jäne lebt sich's
beene! (Ge. in Jenenser Mdt.), 1886.
- Jrrlichter (Lr.), 1886.

*Grosse, Julius Waldemar,


wurde am 25. April 1828 zu Erfurt
als der Sohn des Konsistorialrates
und Militäroberpredigers Dr. Grosse
geboren und besuchte von 1836-46 in
Magdeburg, wohin sein Vater 1833
versetzt worden war, das Gymna-
sium. Von früher Jugend an fühlte
sich der Knabe zum Maler bestimmt,
während der Vater, diese Neigung
auf das entschiedenste und strengste
bekämpfend, ihn zu einem Geistlichen
oder wenigstens zu einem Universi-
tätsstudium heranzubilden suchte. Jn
diesem Dilemma entschied sich G. für
die Architektur u. arbeitete von 1846
ab drei Jahre lang in Magdeburg
und Halle als Geometer, legte auch
1847 sein Staatsexamen als solcher
ab. Jn Halle erwachte ihm die Nei-
gung zur Poesie und zu wissenschaft-
lichen Studien, und so bezog er denn
Michaelis 1849 die Universität Halle,
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wo er zwar die Jurisprudenz als
Fachstudium wählte, sich aber sonst
vorzugsweise mit dem Studium der
poetischen Literatur beschäftigte, wo-
zu ihn wesentlich die Bekanntschaft
mit den Dichtern Otto Roquette und
Rob. Prutz, sein Verkehr mit dem
kunstliebenden August Förster, dem
späteren Hofburgtheaterdirektor in
Wien, und die ästhetischen Abende
im Thümmelschen Hause bestimmten.
Hier entstand auch sein Trauerspiel
"Cola di Rienzi", für das er sofort
einen Verleger fand; auch hatte er
die Freude, 1851 sein Lustspiel "Eine
Nachtpartie Shakespeares" aufge-
führt zu sehen. Jm Herbst 1852 ging
G. mit dem Entschluß, sich ganz der
schönen Literatur und dem Studium
der bildenden Künste zu widmen, nach
München, wo er durch den Verkehr
mit dem Münchener Dichterkreise
(Geibel, Heyse und anderen) immer
entschiedener zur rein literarischen
Tätigkeit hingedrängt wurde. Jm
Mai 1855 übernahm er ein ständiges
Engagement bei der umgestalteten
"Neuen Münchener Zeitung" als Be-
richterstatter über artistische, litera-
rische u. dramatische Erscheinungen,
eine Stellung, in der er sich durch
eine Reise nach Jtalien (1856) be-
festigte. Als indes mit Beginn des
Jahres 1861 diese Zeitung durch Ver-
kauf in andere Hände überging, sie-
delte G. im Mai nach Leipzig über,
um in die Redaktion der dortigen
"Jllustrierten Zeitung" einzutreten,
doch mußte er wegen Krankheit schon
im Juli die Leitung dieses Blattes
aufgeben. Glücklicherweise ging mit
Beginn des Jahres 1862 die "Neue
Münchener Zeitung in die Hände
der bayerischen Regierung über,
welche sie zur "Bayerischen Zeitung"
umgestaltete und G. mit der Redak-
tion der belletristischen Beilage der-
selben, des "Morgenblatts", betraute,
welche Stellung er bis zum Aufhören
des Blattes, Ende 1867, inne behielt.

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Gro
1897. – Lianens Erbe. Schwieger-
mama (Nn.), 1899. – Der Gnomen
Weihnachtstraum (Luſtſp.), 1900. –
Schweſterlein (Lſp.), 1900. – Der Zug
zur Krippe (Lſp.), 1900. – Vom Baume
der Erkenntnis (Lſp.), 1901. – Der
Preis (Dr.), 1904.

*Groſſe, Eduard,

* am 8. April
1858 in Rothenſtein bei Jena von
unbemittelten Eltern, erlernte das
Buchbinderhandwerk und durchwan-
derte nach beſtandener Lehrzeit
Deutſchland und die angrenzenden
Länder, während er ſich als Autodi-
dakt nach beſten Kräften wiſſenſchaft-
lich zu bilden ſuchte. Später war er
einige Jahre ſelbſt Jnhaber eines
Geſchäfts, lebte dann als Schriftſtel-
ler in Jena und ſeit 1887 in Berlin,
kehrte aber ſchon im folgenden Jahre
nach Jena zurück, wo er als Redak-
teur tätig war. Seit 1898 lebte er in
gleicher Eigenſchaft in Leipzig-Volk-
marsdorf und ſeit 1900 in Dresden-
Heidenau.

S:

Un in Jäne lebt ſich’s
beene! (Ge. in Jenenſer Mdt.), 1886.
– Jrrlichter (Lr.), 1886.

*Groſſe, Julius Waldemar,


wurde am 25. April 1828 zu Erfurt
als der Sohn des Konſiſtorialrates
und Militäroberpredigers Dr. Groſſe
geboren und beſuchte von 1836–46 in
Magdeburg, wohin ſein Vater 1833
verſetzt worden war, das Gymna-
ſium. Von früher Jugend an fühlte
ſich der Knabe zum Maler beſtimmt,
während der Vater, dieſe Neigung
auf das entſchiedenſte und ſtrengſte
bekämpfend, ihn zu einem Geiſtlichen
oder wenigſtens zu einem Univerſi-
tätsſtudium heranzubilden ſuchte. Jn
dieſem Dilemma entſchied ſich G. für
die Architektur u. arbeitete von 1846
ab drei Jahre lang in Magdeburg
und Halle als Geometer, legte auch
1847 ſein Staatsexamen als ſolcher
ab. Jn Halle erwachte ihm die Nei-
gung zur Poeſie und zu wiſſenſchaft-
lichen Studien, und ſo bezog er denn
Michaelis 1849 die Univerſität Halle,
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Gro
wo er zwar die Jurisprudenz als
Fachſtudium wählte, ſich aber ſonſt
vorzugsweiſe mit dem Studium der
poetiſchen Literatur beſchäftigte, wo-
zu ihn weſentlich die Bekanntſchaft
mit den Dichtern Otto Roquette und
Rob. Prutz, ſein Verkehr mit dem
kunſtliebenden Auguſt Förſter, dem
ſpäteren Hofburgtheaterdirektor in
Wien, und die äſthetiſchen Abende
im Thümmelſchen Hauſe beſtimmten.
Hier entſtand auch ſein Trauerſpiel
„Cola di Rienzi“, für das er ſofort
einen Verleger fand; auch hatte er
die Freude, 1851 ſein Luſtſpiel „Eine
Nachtpartie Shakeſpeares“ aufge-
führt zu ſehen. Jm Herbſt 1852 ging
G. mit dem Entſchluß, ſich ganz der
ſchönen Literatur und dem Studium
der bildenden Künſte zu widmen, nach
München, wo er durch den Verkehr
mit dem Münchener Dichterkreiſe
(Geibel, Heyſe und anderen) immer
entſchiedener zur rein literariſchen
Tätigkeit hingedrängt wurde. Jm
Mai 1855 übernahm er ein ſtändiges
Engagement bei der umgeſtalteten
„Neuen Münchener Zeitung“ als Be-
richterſtatter über artiſtiſche, litera-
riſche u. dramatiſche Erſcheinungen,
eine Stellung, in der er ſich durch
eine Reiſe nach Jtalien (1856) be-
feſtigte. Als indes mit Beginn des
Jahres 1861 dieſe Zeitung durch Ver-
kauf in andere Hände überging, ſie-
delte G. im Mai nach Leipzig über,
um in die Redaktion der dortigen
„Jlluſtrierten Zeitung“ einzutreten,
doch mußte er wegen Krankheit ſchon
im Juli die Leitung dieſes Blattes
aufgeben. Glücklicherweiſe ging mit
Beginn des Jahres 1862 die „Neue
Münchener Zeitung in die Hände
der bayeriſchen Regierung über,
welche ſie zur „Bayeriſchen Zeitung“
umgeſtaltete und G. mit der Redak-
tion der belletriſtiſchen Beilage der-
ſelben, des „Morgenblatts“, betraute,
welche Stellung er bis zum Aufhören
des Blattes, Ende 1867, inne behielt.

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[455/0459] Gro Gro 1897. – Lianens Erbe. Schwieger- mama (Nn.), 1899. – Der Gnomen Weihnachtstraum (Luſtſp.), 1900. – Schweſterlein (Lſp.), 1900. – Der Zug zur Krippe (Lſp.), 1900. – Vom Baume der Erkenntnis (Lſp.), 1901. – Der Preis (Dr.), 1904. *Groſſe, Eduard, * am 8. April 1858 in Rothenſtein bei Jena von unbemittelten Eltern, erlernte das Buchbinderhandwerk und durchwan- derte nach beſtandener Lehrzeit Deutſchland und die angrenzenden Länder, während er ſich als Autodi- dakt nach beſten Kräften wiſſenſchaft- lich zu bilden ſuchte. Später war er einige Jahre ſelbſt Jnhaber eines Geſchäfts, lebte dann als Schriftſtel- ler in Jena und ſeit 1887 in Berlin, kehrte aber ſchon im folgenden Jahre nach Jena zurück, wo er als Redak- teur tätig war. Seit 1898 lebte er in gleicher Eigenſchaft in Leipzig-Volk- marsdorf und ſeit 1900 in Dresden- Heidenau. S: Un in Jäne lebt ſich’s beene! (Ge. in Jenenſer Mdt.), 1886. – Jrrlichter (Lr.), 1886. *Groſſe, Julius Waldemar, wurde am 25. April 1828 zu Erfurt als der Sohn des Konſiſtorialrates und Militäroberpredigers Dr. Groſſe geboren und beſuchte von 1836–46 in Magdeburg, wohin ſein Vater 1833 verſetzt worden war, das Gymna- ſium. Von früher Jugend an fühlte ſich der Knabe zum Maler beſtimmt, während der Vater, dieſe Neigung auf das entſchiedenſte und ſtrengſte bekämpfend, ihn zu einem Geiſtlichen oder wenigſtens zu einem Univerſi- tätsſtudium heranzubilden ſuchte. Jn dieſem Dilemma entſchied ſich G. für die Architektur u. arbeitete von 1846 ab drei Jahre lang in Magdeburg und Halle als Geometer, legte auch 1847 ſein Staatsexamen als ſolcher ab. Jn Halle erwachte ihm die Nei- gung zur Poeſie und zu wiſſenſchaft- lichen Studien, und ſo bezog er denn Michaelis 1849 die Univerſität Halle, wo er zwar die Jurisprudenz als Fachſtudium wählte, ſich aber ſonſt vorzugsweiſe mit dem Studium der poetiſchen Literatur beſchäftigte, wo- zu ihn weſentlich die Bekanntſchaft mit den Dichtern Otto Roquette und Rob. Prutz, ſein Verkehr mit dem kunſtliebenden Auguſt Förſter, dem ſpäteren Hofburgtheaterdirektor in Wien, und die äſthetiſchen Abende im Thümmelſchen Hauſe beſtimmten. Hier entſtand auch ſein Trauerſpiel „Cola di Rienzi“, für das er ſofort einen Verleger fand; auch hatte er die Freude, 1851 ſein Luſtſpiel „Eine Nachtpartie Shakeſpeares“ aufge- führt zu ſehen. Jm Herbſt 1852 ging G. mit dem Entſchluß, ſich ganz der ſchönen Literatur und dem Studium der bildenden Künſte zu widmen, nach München, wo er durch den Verkehr mit dem Münchener Dichterkreiſe (Geibel, Heyſe und anderen) immer entſchiedener zur rein literariſchen Tätigkeit hingedrängt wurde. Jm Mai 1855 übernahm er ein ſtändiges Engagement bei der umgeſtalteten „Neuen Münchener Zeitung“ als Be- richterſtatter über artiſtiſche, litera- riſche u. dramatiſche Erſcheinungen, eine Stellung, in der er ſich durch eine Reiſe nach Jtalien (1856) be- feſtigte. Als indes mit Beginn des Jahres 1861 dieſe Zeitung durch Ver- kauf in andere Hände überging, ſie- delte G. im Mai nach Leipzig über, um in die Redaktion der dortigen „Jlluſtrierten Zeitung“ einzutreten, doch mußte er wegen Krankheit ſchon im Juli die Leitung dieſes Blattes aufgeben. Glücklicherweiſe ging mit Beginn des Jahres 1862 die „Neue Münchener Zeitung in die Hände der bayeriſchen Regierung über, welche ſie zur „Bayeriſchen Zeitung“ umgeſtaltete und G. mit der Redak- tion der belletriſtiſchen Beilage der- ſelben, des „Morgenblatts“, betraute, welche Stellung er bis zum Aufhören des Blattes, Ende 1867, inne behielt. *

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Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 2. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 455. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon02_1913/459>, abgerufen am 24.11.2024.