Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 2. 6. Aufl. Leipzig, 1913.
Grü lebt seitdem in Stuttgart, war hier1895-1908 Referent über Konzerte u. Musik am "Schwäbischen Merkur" u. ist Mitarbeiter an verschiedenen Zei- tungen und Zeitschriften. Von seinen Schriften auf dem Gebiet der Musik sind besonders hervorzuheben "Musik- geschichte seit Beginn des 19. Jahrh." (II, 1902. 2. A. 1908) und "Musik- geschichte des 17. und 18. Jahrh." (1905). S: Gedichte, 1909. *Grünstein, Joseph Rudolf, * S: Maiden- Grü 1904. - Gott Zufall (dem Leben nach-erzählt; in V.), 1905. - Von mir und dir (Spiegelungen; in V.), 1906. - Babel-Berlin (Typen und Schicksale), 1907. - Ein Phantast (R.), 1908. *Grünstein, Leo, geb. am 18. Juli S: Gedichte, 1906. Grünwald, Pseudon. für Joseph Grünwald-Zerkovitz, Sido- nie, * am 17. Febr. 1852 zu Tobit- *
Grü lebt ſeitdem in Stuttgart, war hier1895–1908 Referent über Konzerte u. Muſik am „Schwäbiſchen Merkur“ u. iſt Mitarbeiter an verſchiedenen Zei- tungen und Zeitſchriften. Von ſeinen Schriften auf dem Gebiet der Muſik ſind beſonders hervorzuheben „Muſik- geſchichte ſeit Beginn des 19. Jahrh.“ (II, 1902. 2. A. 1908) und „Muſik- geſchichte des 17. und 18. Jahrh.“ (1905). S: Gedichte, 1909. *Grünſtein, Joſeph Rudolf, * S: Maiden- Grü 1904. – Gott Zufall (dem Leben nach-erzählt; in V.), 1905. – Von mir und dir (Spiegelungen; in V.), 1906. – Babel-Berlin (Typen und Schickſale), 1907. – Ein Phantaſt (R.), 1908. *Grünſtein, Leo, geb. am 18. Juli S: Gedichte, 1906. Grünwald, Pſeudon. für Joſeph Grünwald-Zerkovitz, Sido- nie, * am 17. Febr. 1852 zu Tobit- *
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Grü
Grü
lebt ſeitdem in Stuttgart, war hier
1895–1908 Referent über Konzerte u.
Muſik am „Schwäbiſchen Merkur“ u.
iſt Mitarbeiter an verſchiedenen Zei-
tungen und Zeitſchriften. Von ſeinen
Schriften auf dem Gebiet der Muſik
ſind beſonders hervorzuheben „Muſik-
geſchichte ſeit Beginn des 19. Jahrh.“
(II, 1902. 2. A. 1908) und „Muſik-
geſchichte des 17. und 18. Jahrh.“
(1905).
S: Gedichte, 1909.
*Grünſtein, Joſeph Rudolf, *
am 1. Jan. 1841 in Wien, verwaiſte
ſchon im erſten Lebensjahre infolge
eines an ſeinem Vater begangenen
Raubmordes und ſiedelte, als er drei
Jahre alt war, mit ſeiner Mutter,
die ſich wieder verheiratet hatte, nach
Ungarn über. Hier beſuchte er bis
zu ſeinem 14. Jahre eine Elementar-
ſchule, die ihn nur mit geringem Wiſ-
ſen ausſtatten konnte, u. wurde dann
von ſeinem Stiefvater mittellos nach
Wien geſchickt, um ſich ſeinen Weg
ſelber zu bahnen. Nach einem zehn-
jährigen Kampfe mit dem Elende in
hundertfacher Geſtalt, während wel-
cher Zeit er mehrere Jahre in der
öſterreichiſchen Marine gedient hatte,
gelang es ihm, als Schriftſteller feſten
Fuß zu faſſen. Nachdem er an ver-
ſchiedenen Blättern Wiens tätig ge-
weſen, kam er Ende 1867 nach Berlin,
wo er unter Lebrun ein Engagement
als artiſtiſcher Sekretär fand, ſpäter
bei den „Jahrbüchern für die deutſche
Armee und Marine“ beſchäftigt ward
und ſeit 1. April 1881 der Redaktion
der „Berliner Börſenzeitung“ als
erſter politiſcher Redakteur und als
Kunſtkritiker angehört.
S: Maiden-
ſpeech (Plauderei), 1876. – William
Dorſet (Schſp.), 1877. – Die Milch-
ſchweſter (Lſp.), 1880. – Wegerich
(Ge.), 1882. 3. A. 1905. – Ein Ball-
abend (Lſp.), 1888. – Tauſend Küſſe
(Lſp.), 1895. – Ohne Pinſel und Pa-
lette (Ge.), 1897. – Oſtermärchen,
1900. – Eros (Dn.), 1903. – Viſionen
(Dn.), 1904. – Übertrumpft (Lſp.),
1904. – Gott Zufall (dem Leben nach-
erzählt; in V.), 1905. – Von mir und
dir (Spiegelungen; in V.), 1906. –
Babel-Berlin (Typen und Schickſale),
1907. – Ein Phantaſt (R.), 1908.
*Grünſtein, Leo, geb. am 18. Juli
1876 in Lemberg, beſuchte das Gym-
naſium daſelbſt und ſtudierte darauf
an der Wiener Univerſität erſt Jura,
dann Germaniſtik und Kunſtgeſchichte
mit ihren Hilfsfächern. Er unter-
nahm wiederholt Studienreiſen nach
Deutſchland, um die Galerien u. Ar-
chive auszunutzen, wurde 1901 Lehr-
amtskandidat für Mittelſchulen und
iſt ſeit 1895 literariſch tätig. Außer
verſchiedenen Eſſays über verglei-
chende Literatur- und Kunſtwiſſen-
ſchaft lieferte er Überſetzungen aus
dem Slawiſchen und beſchäftigte ſich
zuletzt mit einem ausführlichen, auf
neuen Quellen aufzubauenden Werke
über Goethes Jugendfreund J. H.
Merck, über den er bereits „Die Bild-
niſſe J. H. Mercks“ (1904) veröffent-
licht hat.
S: Gedichte, 1906.
Grünwald, Pſeudon. für Joſeph
Matthias Hägele; ſ. d.!
Grünwald-Zerkovitz, Sido-
nie, * am 17. Febr. 1852 zu Tobit-
ſchau in Mähren als die Tochter eines
hochgebildeten Arztes, erhielt ihre
Bildung in der Normalſchule zu Holle-
ſchau, wohin ihre Eltern übergeſie-
delt waren, und für einige Monate
in einem Mädchenpenſionat zu Wien,
kam ſehr jung nach Budapeſt zu Ver-
wandten u. erregte dort allgemeines
Aufſehen dadurch, daß ſie nach kaum
zweijährigem Aufenthalt in Ungarn
die öffentliche Staatsprüfung als
Profeſſorin für Geſchichte u. Sprache
in ungariſcher Sprache ablegte. Jm
Jahre 1875 ging ſie nach München,
um dort für die Bühne ausgebildet
zu werden, verlobte ſich aber dort
nach kurzer Zeit mit einem Enkel des
berühmten griechiſchen Nationalhel-
den Theodor Kolokotronis und folgte
ihm nach einigen Wochen als Gattin
*
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