Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 3. 6. Aufl. Leipzig, 1913.
Gun gerischer Zeit, 1871. - Aus der Zeit(Sk.); II, 1873. - Die Blume von Sumatra (R.); II, 1873. - Casa- nova, Chevalier von Seingalt (R.); III, 1874. - Schwarzgelb (Bilder a. Österreich), 1878. - St. Germain, der Diamantenmacher (R.); II, 1879. - Neue Prager Geheimnisse (R.), 1881. - Zwei Kreuzherren (R.); IV, 1881. - Deutsch u. slawisch (R.), 1882. *Guntermann, August, geb. am 5. S: Gedichte, 1896. Gunther, F. St., Pseud. für Fritz *Günther, Anton, wurde am 5. Gün ein kümmerliches Dasein. Anton, dasälteste der Kinder, zeigte große Be- gabung für Musik und Zeichnen und war es ihm mit Hilfe guter Freunde vergönnt, wenigstens drei Jahre lang die Bürgerschule in Joachimsthal besuchen zu dürfen. Dann entdeckte der Lithograph Schmidt in Buchholz sein zeichnerisches Talent und nahm ihn selbst in die Lehre. Nach Beendi- gung der Lehrzeit ging G. nach Prag, wo er sieben Jahre bei dem Hoflitho- graphen Haase beschäftigt war. Dann rief ihn der Tod des Vaters heim, und nun ruhte die Fürsorge für seine Geschwister auf seinen Schultern allein; aber in edler Uneigennützig- keit hat er sich dieser Pflicht nie ent- zogen. Jnzwischen hatte sich in G. auch der Volksdichter entwickelt, und zu seinen Liedern in erzgebirgischer Mundart gesellte sich immer gleich- zeitig eine eigene Melodie. Diese dreifache Begabung suchte nun G. ge- schäftlich insofern auszunutzen, als er Postkarten in den Handel brachte, welche Text und Melodie seiner Lie- der nebst einer passenden Zeichnung darboten. Den Vertrieb derselben leitet er noch jetzt in Gottesgab. S:
Günther, Anton, Pseudon. für *Günther, Curt, * am 11. Jan. *
Gun geriſcher Zeit, 1871. – Aus der Zeit(Sk.); II, 1873. – Die Blume von Sumatra (R.); II, 1873. – Caſa- nova, Chevalier von Seingalt (R.); III, 1874. – Schwarzgelb (Bilder a. Öſterreich), 1878. – St. Germain, der Diamantenmacher (R.); II, 1879. – Neue Prager Geheimniſſe (R.), 1881. – Zwei Kreuzherren (R.); IV, 1881. – Deutſch u. ſlawiſch (R.), 1882. *Guntermann, Auguſt, geb. am 5. S: Gedichte, 1896. Gunther, F. St., Pſeud. für Fritz *Günther, Anton, wurde am 5. Gün ein kümmerliches Daſein. Anton, dasälteſte der Kinder, zeigte große Be- gabung für Muſik und Zeichnen und war es ihm mit Hilfe guter Freunde vergönnt, wenigſtens drei Jahre lang die Bürgerſchule in Joachimsthal beſuchen zu dürfen. Dann entdeckte der Lithograph Schmidt in Buchholz ſein zeichneriſches Talent und nahm ihn ſelbſt in die Lehre. Nach Beendi- gung der Lehrzeit ging G. nach Prag, wo er ſieben Jahre bei dem Hoflitho- graphen Haaſe beſchäftigt war. Dann rief ihn der Tod des Vaters heim, und nun ruhte die Fürſorge für ſeine Geſchwiſter auf ſeinen Schultern allein; aber in edler Uneigennützig- keit hat er ſich dieſer Pflicht nie ent- zogen. Jnzwiſchen hatte ſich in G. auch der Volksdichter entwickelt, und zu ſeinen Liedern in erzgebirgiſcher Mundart geſellte ſich immer gleich- zeitig eine eigene Melodie. Dieſe dreifache Begabung ſuchte nun G. ge- ſchäftlich inſofern auszunutzen, als er Poſtkarten in den Handel brachte, welche Text und Melodie ſeiner Lie- der nebſt einer paſſenden Zeichnung darboten. Den Vertrieb derſelben leitet er noch jetzt in Gottesgab. S:
Günther, Anton, Pſeudon. für *Günther, Curt, * am 11. Jan. *
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Gun
Gün
geriſcher Zeit, 1871. – Aus der Zeit
(Sk.); II, 1873. – Die Blume von
Sumatra (R.); II, 1873. – Caſa-
nova, Chevalier von Seingalt (R.);
III, 1874. – Schwarzgelb (Bilder a.
Öſterreich), 1878. – St. Germain,
der Diamantenmacher (R.); II, 1879.
– Neue Prager Geheimniſſe (R.),
1881. – Zwei Kreuzherren (R.); IV,
1881. – Deutſch u. ſlawiſch (R.), 1882.
*Guntermann, Auguſt, geb. am 5.
Novbr. 1868 zu Fulda, beſuchte die
Gymnaſien zu Eiſenach und Berlin
und ſtudierte dann in Berlin, Frei-
burg i. B. und Genf Geſchichte, Geo-
graphie und Germaniſtik. Nachdem
er 1893 in Freiburg die Würde eines
Dr. phil. erlangt, wandte er ſich der
Schriftſtellerei zu. Er lebte in der
Folge in Neuyork, Chicago, Mün-
chen, Mülhauſen, Straßburg, Zürich,
war ſeit Oſtern 1897 während eines
Jahres Redakteur des „Weißenbur-
ger Wochenblattes“ u. redigierte ſeit
dem 1. März 1898 die „Konſtanzer
Zeitung“, ſeit 1900 den „Hamburger
Korreſpondent“, ſeit 1905 den „Han-
növerſchen Kurier“ und lebte ſeit
1906 in Marburg a. d. Lahn. Hier
ſtarb er 1907. Außer ſeiner im volks-
tümlichen Stil gehaltenen Schrift
„Mit Badens Wehr’ für deutſche
Ehr’. Der Anteil der badiſchen Di-
viſion am Kriege 1870–71“ (1895)
veröffentlichte er
S: Gedichte, 1896.
– Der Spion (Hiſtor. E.), 1897. –
Mesalliance (Nn.), 1907. (Jnhalt:
Mesalliance. – Jn Mannesland.)
Gunther, F. St., Pſeud. für Fritz
Stüber(-Gunther); ſ. d.!
*Günther, Anton, wurde am 5.
Juni 1876 in Gottesgab im böhmi-
ſchen Erzgebirge geboren. Sein Va-
ter war Bergmann in Joachimsthal
geweſen und durch den großen Brand
dieſer Stadt (1873) gezwungen wor-
den, ſelbige zu verlaſſen: er hatte ſich
in Gottesgab als Stickmeiſter und
Zeichner niedergelaſſen und führte
hier als Ernährer von ſieben Kindern
ein kümmerliches Daſein. Anton, das
älteſte der Kinder, zeigte große Be-
gabung für Muſik und Zeichnen und
war es ihm mit Hilfe guter Freunde
vergönnt, wenigſtens drei Jahre lang
die Bürgerſchule in Joachimsthal
beſuchen zu dürfen. Dann entdeckte
der Lithograph Schmidt in Buchholz
ſein zeichneriſches Talent und nahm
ihn ſelbſt in die Lehre. Nach Beendi-
gung der Lehrzeit ging G. nach Prag,
wo er ſieben Jahre bei dem Hoflitho-
graphen Haaſe beſchäftigt war. Dann
rief ihn der Tod des Vaters heim,
und nun ruhte die Fürſorge für ſeine
Geſchwiſter auf ſeinen Schultern
allein; aber in edler Uneigennützig-
keit hat er ſich dieſer Pflicht nie ent-
zogen. Jnzwiſchen hatte ſich in G.
auch der Volksdichter entwickelt, und
zu ſeinen Liedern in erzgebirgiſcher
Mundart geſellte ſich immer gleich-
zeitig eine eigene Melodie. Dieſe
dreifache Begabung ſuchte nun G. ge-
ſchäftlich inſofern auszunutzen, als
er Poſtkarten in den Handel brachte,
welche Text und Melodie ſeiner Lie-
der nebſt einer paſſenden Zeichnung
darboten. Den Vertrieb derſelben
leitet er noch jetzt in Gottesgab.
S:
Erzgebirgiſches Feſtliederbuch (Erz-
gebirg. Heimatlieder), 1904. – A baar
Gedichtla von Tolerhans-Tonl (pſd.)
in erzgeb. Mdt.; 1. Heft, 1909. – Ver-
gaß dei Hamit net! (Lr. i. Mdt.), 1912.
Günther, Anton, Pſeudon. für
Elimar, Herzog von Olden-
burg; ſ. d.!
*Günther, Curt, * am 11. Jan.
1871 zu Erfurt, beſuchte die Real-
ſchule ſeiner Vaterſtadt, bis ihn nach
Erlangung der militäriſchen Berech-
tigung Familienverhältniſſe nötig-
ten, ſeinem Wunſche, einen akademi-
ſchen Lebenslauf einzuſchlagen, zu
entſagen und den kaufmänniſchen Be-
ruf zu ergreifen. Jm Jahre 1888
kam er nach Berlin und fing hier bald
an, ſich journaliſtiſch zu betätigen.
Seit Beginn des Jahres 1892 lebte
*
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