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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 3. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

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[a]us diesem Gefühl heraus entstanden
[d]enn auch die meisten ihrer Dichtun-
[g]en. Jn den Jahren 1902-04 war
[si]e Redaktrice der "Dresdener Kunst-
[u]nd Theaterzeitung", und im Herbst
[1]904 verheiratete sie sich mit dem
[la]ngjährigen Freunde ihres Herzens,
[d]em Gymnasiallehrer Dr. Helbig, dem
[si]e dann nach Zittau folgte.

S:

Über
[T]älern und Tiefen (Dn.), 1903.

Held, Franz,

Pseud. für Franz
[H]erzfeld;
s. d.!

Held, Theodor,

wurde am 13. Juni
[1]822 zu Neumarkt, einem Vorort von
[H]alle, als der Sohn eines Predigers
[g]eboren und erhielt besonders durch
[se]ine Mutter die sorgfältigste Pflege
[u]nd Erziehung. Er besuchte die latei-
[n]ische Hauptschule der Frankeschen
[S ]tiftungen in Halle u. bezog Ostern
[1]843 die dortige Universität, um
[T]heologie und Philosophie zu studie-
[r]en. Religiöse Zweifel und Bedenken
[f]ührten aber schließlich zu dem Ent-
[s]hluß, dem geistlichen Amte zu ent-
[sa]gen, u. H. wurde nach Beendigung
[se]iner Studien Hauslehrer, erst in
[d]er Provinz Posen, dann in Thürin-
[g]en. Das Freiheitsjahr 1848 führte
[ih]n in die Reihe der Vorkämpfer für
[D]eutschlands Einigung, u. er diente
[d]urch Rede und Schrift den freiheit-
[li]chen Bestrebungen. Die Folge war
[e]ine Verhaftung und Verurteilung
[zu] sechsjähriger Festungshaft. Nach
[V]erbüßung derselben stellte ihm ein
[M]agdeburger Kaufmann das Aner-
[b]ieten, auf dem Gebiete der Jndustrie
[in]die Dienste seiner Firma zu treten.
[H]. nahm dasselbe an und ging Ende
[1]855 nach Böhmen, wo er ein sicheres
[A]syl fand u. das österreich. Staats-
[b]ürgerrecht erwarb. Er lebte in
[A]ussig an der Elbe, zuletzt in Erlau
Böhmen), wo er am 4. Febr. 1908
[st]arb.

S:

Lieder und Sprüche aus
[d]em deutsch-böhmisch. Elbetale, 1890.
Deutsch-böhmische Wander-, Wun-
[d]er- und Weinkarte, 1891.

Held, Friedrich Wilhelm Alexau-
[Spaltenumbruch]
Hel
der,

* 1813 zu Neiße, widmete sich
anfänglich der militärischen Lauf-
bahn und wurde 1831 Offizier im
36. Jnfanterie-Regiment in Mainz,
nahm aber nach einigen Jahren sei-
nen Abschied u. ging 1836 zur Bühne.
Später lebte er in Erfurt u. wandte
sich gänzlich der literarischen Tätig-
keit zu. Jm Jahre 1843 siedelte er
nach Leipzig über und redigierte hier
"Die Lokomotive", ging, als diese
verboten wurde, nach Halle, dann
nach Schkeuditz und endlich nach Ber-
lin, wo er mehrere Blätter, unter
andern auch das "Volksblatt" her-
ausgab und sich seit März 1848 ganz
der revolutionären Strömung über-
ließ. Er wurde einer der ersten Füh-
rer der Volkspartei, verlor aber ihr
Vertrauen wegen seiner zweideutigen
Haltung und wandte sich schließlich
der Regierung wieder zu. Jm Jahre
1850 war er königlicher Torfinspektor
in Ryno bei Freienwalde, lebte nach-
her zurückgezogen in Frankfurt a. M.
und Hamburg und siedelte in der
Mitte der fünfziger Jahre wieder
nach Berlin über, wo er zunächst für
Theaterblätter schrieb, seit 1863 aber
die den Arbeiterinteressen gewidmete
"Staatsbürger-Zeitung" redigierte.
1871 trennte er sich von dem Besitzer
dieser Zeitung und gab selbst eine
zweite unter gleichem Titel heraus,
die indes bald wieder einging. H.
starb in Berlin am 26. März 1872.

S:

Johanna d'Arc (Tr.), 1836. -
Liebe (Tr.), 1841. - 1813, 1814,
1815 (Vaterl. Schsp.), 1841. - Jrr-
fahrten eines Komödianten, 1842. -
Freundschaft (Tr.), 1842. - Deutsch-
land, wie es fortschreitet u. einig --
ißt, 1. Heft: Die Vereine, 1844. -
Der Justizmörder (Polit. R.); III,
1867. - Verschiedene histor. Schrif-
ten, unter andern Jllustrierte Welt-
geschichte (mit Otto von Corvin);
VIII, 1844.

*Held-Marbach, Klara,

geb. am
24. Nov. 1824 zu Breslau als die ein-

*


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Hel
[a]us dieſem Gefühl heraus entſtanden
[d]enn auch die meiſten ihrer Dichtun-
[g]en. Jn den Jahren 1902–04 war
[ſi]e Redaktrice der „Dresdener Kunſt-
[u]nd Theaterzeitung“, und im Herbſt
[1]904 verheiratete ſie ſich mit dem
[la]ngjährigen Freunde ihres Herzens,
[d]em Gymnaſiallehrer Dr. Helbig, dem
[ſi]e dann nach Zittau folgte.

S:

Über
[T]älern und Tiefen (Dn.), 1903.

Held, Franz,

Pſeud. für Franz
[H]erzfeld;
ſ. d.!

Held, Theodor,

wurde am 13. Juni
[1]822 zu Neumarkt, einem Vorort von
[H]alle, als der Sohn eines Predigers
[g]eboren und erhielt beſonders durch
[ſe]ine Mutter die ſorgfältigſte Pflege
[u]nd Erziehung. Er beſuchte die latei-
[n]iſche Hauptſchule der Frankeſchen
[S ]tiftungen in Halle u. bezog Oſtern
[1]843 die dortige Univerſität, um
[T]heologie und Philoſophie zu ſtudie-
[r]en. Religiöſe Zweifel und Bedenken
[f]ührten aber ſchließlich zu dem Ent-
[ſ]hluß, dem geiſtlichen Amte zu ent-
[ſa]gen, u. H. wurde nach Beendigung
[ſe]iner Studien Hauslehrer, erſt in
[d]er Provinz Poſen, dann in Thürin-
[g]en. Das Freiheitsjahr 1848 führte
[ih]n in die Reihe der Vorkämpfer für
[D]eutſchlands Einigung, u. er diente
[d]urch Rede und Schrift den freiheit-
[li]chen Beſtrebungen. Die Folge war
[e]ine Verhaftung und Verurteilung
[zu] ſechsjähriger Feſtungshaft. Nach
[V]erbüßung derſelben ſtellte ihm ein
[M]agdeburger Kaufmann das Aner-
[b]ieten, auf dem Gebiete der Jnduſtrie
[in]die Dienſte ſeiner Firma zu treten.
[H]. nahm dasſelbe an und ging Ende
[1]855 nach Böhmen, wo er ein ſicheres
[A]ſyl fand u. das öſterreich. Staats-
[b]ürgerrecht erwarb. Er lebte in
[A]uſſig an der Elbe, zuletzt in Erlau
Böhmen), wo er am 4. Febr. 1908
[ſt]arb.

S:

Lieder und Sprüche aus
[d]em deutſch-böhmiſch. Elbetale, 1890.
Deutſch-böhmiſche Wander-, Wun-
[d]er- und Weinkarte, 1891.

Held, Friedrich Wilhelm Alexau-
[Spaltenumbruch]
Hel
der,

* 1813 zu Neiße, widmete ſich
anfänglich der militäriſchen Lauf-
bahn und wurde 1831 Offizier im
36. Jnfanterie-Regiment in Mainz,
nahm aber nach einigen Jahren ſei-
nen Abſchied u. ging 1836 zur Bühne.
Später lebte er in Erfurt u. wandte
ſich gänzlich der literariſchen Tätig-
keit zu. Jm Jahre 1843 ſiedelte er
nach Leipzig über und redigierte hier
„Die Lokomotive“, ging, als dieſe
verboten wurde, nach Halle, dann
nach Schkeuditz und endlich nach Ber-
lin, wo er mehrere Blätter, unter
andern auch das „Volksblatt“ her-
ausgab und ſich ſeit März 1848 ganz
der revolutionären Strömung über-
ließ. Er wurde einer der erſten Füh-
rer der Volkspartei, verlor aber ihr
Vertrauen wegen ſeiner zweideutigen
Haltung und wandte ſich ſchließlich
der Regierung wieder zu. Jm Jahre
1850 war er königlicher Torfinſpektor
in Ryno bei Freienwalde, lebte nach-
her zurückgezogen in Frankfurt a. M.
und Hamburg und ſiedelte in der
Mitte der fünfziger Jahre wieder
nach Berlin über, wo er zunächſt für
Theaterblätter ſchrieb, ſeit 1863 aber
die den Arbeiterintereſſen gewidmete
„Staatsbürger-Zeitung“ redigierte.
1871 trennte er ſich von dem Beſitzer
dieſer Zeitung und gab ſelbſt eine
zweite unter gleichem Titel heraus,
die indes bald wieder einging. H.
ſtarb in Berlin am 26. März 1872.

S:

Johanna d’Arc (Tr.), 1836. –
Liebe (Tr.), 1841. – 1813, 1814,
1815 (Vaterl. Schſp.), 1841. – Jrr-
fahrten eines Komödianten, 1842. –
Freundſchaft (Tr.), 1842. – Deutſch-
land, wie es fortſchreitet u. einig —
ißt, 1. Heft: Die Vereine, 1844. –
Der Juſtizmörder (Polit. R.); III,
1867. – Verſchiedene hiſtor. Schrif-
ten, unter andern Jlluſtrierte Welt-
geſchichte (mit Otto von Corvin);
VIII, 1844.

*Held-Marbach, Klara,

geb. am
24. Nov. 1824 zu Breslau als die ein-

*
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[141/0145] Hel Hel aus dieſem Gefühl heraus entſtanden denn auch die meiſten ihrer Dichtun- gen. Jn den Jahren 1902–04 war ſie Redaktrice der „Dresdener Kunſt- und Theaterzeitung“, und im Herbſt 1904 verheiratete ſie ſich mit dem langjährigen Freunde ihres Herzens, dem Gymnaſiallehrer Dr. Helbig, dem ſie dann nach Zittau folgte. S: Über Tälern und Tiefen (Dn.), 1903. Held, Franz, Pſeud. für Franz Herzfeld; ſ. d.! Held, Theodor, wurde am 13. Juni 1822 zu Neumarkt, einem Vorort von Halle, als der Sohn eines Predigers geboren und erhielt beſonders durch ſeine Mutter die ſorgfältigſte Pflege und Erziehung. Er beſuchte die latei- niſche Hauptſchule der Frankeſchen S tiftungen in Halle u. bezog Oſtern 1843 die dortige Univerſität, um Theologie und Philoſophie zu ſtudie- ren. Religiöſe Zweifel und Bedenken führten aber ſchließlich zu dem Ent- ſhluß, dem geiſtlichen Amte zu ent- ſagen, u. H. wurde nach Beendigung ſeiner Studien Hauslehrer, erſt in der Provinz Poſen, dann in Thürin- gen. Das Freiheitsjahr 1848 führte ihn in die Reihe der Vorkämpfer für Deutſchlands Einigung, u. er diente durch Rede und Schrift den freiheit- lichen Beſtrebungen. Die Folge war eine Verhaftung und Verurteilung zu ſechsjähriger Feſtungshaft. Nach Verbüßung derſelben ſtellte ihm ein Magdeburger Kaufmann das Aner- bieten, auf dem Gebiete der Jnduſtrie indie Dienſte ſeiner Firma zu treten. H. nahm dasſelbe an und ging Ende 1855 nach Böhmen, wo er ein ſicheres Aſyl fand u. das öſterreich. Staats- bürgerrecht erwarb. Er lebte in Auſſig an der Elbe, zuletzt in Erlau Böhmen), wo er am 4. Febr. 1908 ſtarb. S: Lieder und Sprüche aus dem deutſch-böhmiſch. Elbetale, 1890. Deutſch-böhmiſche Wander-, Wun- der- und Weinkarte, 1891. Held, Friedrich Wilhelm Alexau- der, * 1813 zu Neiße, widmete ſich anfänglich der militäriſchen Lauf- bahn und wurde 1831 Offizier im 36. Jnfanterie-Regiment in Mainz, nahm aber nach einigen Jahren ſei- nen Abſchied u. ging 1836 zur Bühne. Später lebte er in Erfurt u. wandte ſich gänzlich der literariſchen Tätig- keit zu. Jm Jahre 1843 ſiedelte er nach Leipzig über und redigierte hier „Die Lokomotive“, ging, als dieſe verboten wurde, nach Halle, dann nach Schkeuditz und endlich nach Ber- lin, wo er mehrere Blätter, unter andern auch das „Volksblatt“ her- ausgab und ſich ſeit März 1848 ganz der revolutionären Strömung über- ließ. Er wurde einer der erſten Füh- rer der Volkspartei, verlor aber ihr Vertrauen wegen ſeiner zweideutigen Haltung und wandte ſich ſchließlich der Regierung wieder zu. Jm Jahre 1850 war er königlicher Torfinſpektor in Ryno bei Freienwalde, lebte nach- her zurückgezogen in Frankfurt a. M. und Hamburg und ſiedelte in der Mitte der fünfziger Jahre wieder nach Berlin über, wo er zunächſt für Theaterblätter ſchrieb, ſeit 1863 aber die den Arbeiterintereſſen gewidmete „Staatsbürger-Zeitung“ redigierte. 1871 trennte er ſich von dem Beſitzer dieſer Zeitung und gab ſelbſt eine zweite unter gleichem Titel heraus, die indes bald wieder einging. H. ſtarb in Berlin am 26. März 1872. S: Johanna d’Arc (Tr.), 1836. – Liebe (Tr.), 1841. – 1813, 1814, 1815 (Vaterl. Schſp.), 1841. – Jrr- fahrten eines Komödianten, 1842. – Freundſchaft (Tr.), 1842. – Deutſch- land, wie es fortſchreitet u. einig — ißt, 1. Heft: Die Vereine, 1844. – Der Juſtizmörder (Polit. R.); III, 1867. – Verſchiedene hiſtor. Schrif- ten, unter andern Jlluſtrierte Welt- geſchichte (mit Otto von Corvin); VIII, 1844. *Held-Marbach, Klara, geb. am 24. Nov. 1824 zu Breslau als die ein- *

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Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 3. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 141. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon03_1913/145>, abgerufen am 24.11.2024.