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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 3. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

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(Originale u. Übersetzgn., hrsg. von
Dr. A. Schams), 3. A. 1906.

Hilsenberg, Ludwig,

Psd. Lud-
wig von Erfurt,
wurde 1814 in
Erfurt geboren und widmete sich dem
Buchhandel. Daneben trieb er Stu-
dien aller Art und beschäftigte sich be-
sonders mit dem Englischen, lieferte
auch eine Übersetzung von Schake-
speares Macbeth (1838) u. eine Ge-
schichte des englischen komisch. Thea-
ters (The English comic theatre;
II
, 1838). Frühzeitig trat er als
Schriftsteller auf, zunächst für sein
Fach, indem er ein "Taschenbuch für
Zöglinge des Buchhandels" (1834)
und ein "Bibliopol. Jahrbuch" (II,
1836-37) herausgab, dem er dann
sein großes "English library" (VI,
1837-39) folgen ließ. Jm Jahre
1838 gründete er in Erfurt eine
eigene Buchhandlung, gab dieselbe
aber wegen Krankheit 1842 wieder
auf, um nur noch seinen eigenen Ver-
lag fortzuführen. Er starb bereits
am 31. Mai 1843 an der Schwind-
sucht.

S:

Ährenkranz von Romanzen
u. Balladen, 1837. - Die Mär von
den drei Jnseln (Ge.), 1839. - Laßt
die Toten ruhn! An die Franzosen
(5 Ge.), 1841. - Gedichte, 1843.

*Hiltl, Johann George,

der Sohn
des bekannten Dekorateurs Anton
Hiltl, wurde am 16. Juli 1826 in
Berlin geboren und ging, nachdem
er das Gymnasinm absolviert, zur
Bühne über. Er hatte schon seit
längerer Zeit auf dem Berliner Lieb-
habertheater Urania, der Wiege vie-
ler bedeutender Talente, gespielt, als
Theodor Döring auf ihn aufmerksam
wurde und ihn im Jahre 1843 nach
Hannover mitnahm. Hier trat er
zum erstenmal als Perez in Halms
Camoens auf und wurde sofort für
die Hofbühne engagiert. Zwei Jahre
später berief ihn der damalige Jn-
tendant der königl. Schauspiele, Herr
von Küstner, an die Berliner Hof-
bühne, und derselben hat denn auch
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H. für seine fernere Lebenszeit an-
gehört. Von 1854-61 war er als Re-
gisseur des Lustspiels tätig, legte
diese Stelle aber nieder, weil seine
schriftstellerische Wirksamkeit, die er
bereits im Jahre 1847 begonnen
hatte, mit der Regie nicht gut ver-
einbar war. Mit besonderem Fleiße
warf H. sich auf das Studium der
vaterländischen Geschichte, die ihm
auch bei den meisten seiner Romane
und Novellen als Folie diente, und
auf das Studium der mittelalter-
lichen Waffen. Jm Jahre 1873 wurde
er vom Prinzen Karl von Preußen
zum Direktor seiner berühmten Waf-
fensammlung ernannt, über welche
er einen sehr umfangreichen räso-
nierenden Katalog veröffentlicht hat,
welcher neben einem Verzeichnis der
Waffen auch ein Handbuch der Waf-
fenkunde bildet. Bei der Umwand-
lung des Zeughauses zu Berlin in
eine Ruhmeshalle wurde H. -- als
einziger Zivilist -- 1874 der betref-
fenden Kommission zugeteilt, 1878
auch zum zweiten Direktor der Ruh-
meshalle ernannt; doch starb er be-
reits am 16. Nov. 1878. H. war seit
1875 auch Mitredakteur der histor.-
belletristisch. Zeitschrift "Der Bär".

S:

Die Jagd nach der Witwe (P. n.
d. Franz.), 1855. - Die Kelter (Schsp.
nach George Sand), 1865. - Gefahr-
volle Wege (Histor. R.); IV, 1865. -
Der Kammerdiener des Kaisers (E.),
1867. - Die Freier der Markgräfin
(Hist. N.), 1868. - Das Geheimnis
des Fürstenhauses (Hist. R.); II, 1868.
- Ein Gefangener der Bastille (Hist.
E.), 1868. - Die Schloßdiebe (E.),
1868. - Sylva (E.), 1869. - Unter der
roten Eminenz (Hist. R.); II, 1869. -
Die Bank des Verderbens (Hist. R.);
IV, 1870. - Der alte Derflinger und
sein Dragoner (E.), 1871. - Eine
Kabinettsintrige (Hist. R.); II,
1871. - Der Münzturm (R.); VI,
1872. - Um Thron und Leben (R.);
II, 1872. - Historische Geschichten;

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Hil
(Originale u. Überſetzgn., hrsg. von
Dr. A. Schams), 3. A. 1906.

Hilſenberg, Ludwig,

Pſd. Lud-
wig von Erfurt,
wurde 1814 in
Erfurt geboren und widmete ſich dem
Buchhandel. Daneben trieb er Stu-
dien aller Art und beſchäftigte ſich be-
ſonders mit dem Engliſchen, lieferte
auch eine Überſetzung von Schake-
ſpeares Macbeth (1838) u. eine Ge-
ſchichte des engliſchen komiſch. Thea-
ters (The English comic theatre;
II
, 1838). Frühzeitig trat er als
Schriftſteller auf, zunächſt für ſein
Fach, indem er ein „Taſchenbuch für
Zöglinge des Buchhandels“ (1834)
und ein „Bibliopol. Jahrbuch“ (II,
1836–37) herausgab, dem er dann
ſein großes „English library“ (VI,
1837–39) folgen ließ. Jm Jahre
1838 gründete er in Erfurt eine
eigene Buchhandlung, gab dieſelbe
aber wegen Krankheit 1842 wieder
auf, um nur noch ſeinen eigenen Ver-
lag fortzuführen. Er ſtarb bereits
am 31. Mai 1843 an der Schwind-
ſucht.

S:

Ährenkranz von Romanzen
u. Balladen, 1837. – Die Mär von
den drei Jnſeln (Ge.), 1839. – Laßt
die Toten ruhn! An die Franzoſen
(5 Ge.), 1841. – Gedichte, 1843.

*Hiltl, Johann George,

der Sohn
des bekannten Dekorateurs Anton
Hiltl, wurde am 16. Juli 1826 in
Berlin geboren und ging, nachdem
er das Gymnaſinm abſolviert, zur
Bühne über. Er hatte ſchon ſeit
längerer Zeit auf dem Berliner Lieb-
habertheater Urania, der Wiege vie-
ler bedeutender Talente, geſpielt, als
Theodor Döring auf ihn aufmerkſam
wurde und ihn im Jahre 1843 nach
Hannover mitnahm. Hier trat er
zum erſtenmal als Perez in Halms
Camoens auf und wurde ſofort für
die Hofbühne engagiert. Zwei Jahre
ſpäter berief ihn der damalige Jn-
tendant der königl. Schauſpiele, Herr
von Küſtner, an die Berliner Hof-
bühne, und derſelben hat denn auch
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H. für ſeine fernere Lebenszeit an-
gehört. Von 1854–61 war er als Re-
giſſeur des Luſtſpiels tätig, legte
dieſe Stelle aber nieder, weil ſeine
ſchriftſtelleriſche Wirkſamkeit, die er
bereits im Jahre 1847 begonnen
hatte, mit der Regie nicht gut ver-
einbar war. Mit beſonderem Fleiße
warf H. ſich auf das Studium der
vaterländiſchen Geſchichte, die ihm
auch bei den meiſten ſeiner Romane
und Novellen als Folie diente, und
auf das Studium der mittelalter-
lichen Waffen. Jm Jahre 1873 wurde
er vom Prinzen Karl von Preußen
zum Direktor ſeiner berühmten Waf-
fenſammlung ernannt, über welche
er einen ſehr umfangreichen räſo-
nierenden Katalog veröffentlicht hat,
welcher neben einem Verzeichnis der
Waffen auch ein Handbuch der Waf-
fenkunde bildet. Bei der Umwand-
lung des Zeughauſes zu Berlin in
eine Ruhmeshalle wurde H. — als
einziger Ziviliſt — 1874 der betref-
fenden Kommiſſion zugeteilt, 1878
auch zum zweiten Direktor der Ruh-
meshalle ernannt; doch ſtarb er be-
reits am 16. Nov. 1878. H. war ſeit
1875 auch Mitredakteur der hiſtor.-
belletriſtiſch. Zeitſchrift „Der Bär“.

S:

Die Jagd nach der Witwe (P. n.
d. Franz.), 1855. – Die Kelter (Schſp.
nach George Sand), 1865. – Gefahr-
volle Wege (Hiſtor. R.); IV, 1865. –
Der Kammerdiener des Kaiſers (E.),
1867. – Die Freier der Markgräfin
(Hiſt. N.), 1868. – Das Geheimnis
des Fürſtenhauſes (Hiſt. R.); II, 1868.
– Ein Gefangener der Baſtille (Hiſt.
E.), 1868. – Die Schloßdiebe (E.),
1868. – Sylva (E.), 1869. – Unter der
roten Eminenz (Hiſt. R.); II, 1869. –
Die Bank des Verderbens (Hiſt. R.);
IV, 1870. – Der alte Derflinger und
ſein Dragoner (E.), 1871. – Eine
Kabinettsintrige (Hiſt. R.); II,
1871. – Der Münzturm (R.); VI,
1872. – Um Thron und Leben (R.);
II, 1872. – Hiſtoriſche Geſchichten;

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Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 3. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 216. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon03_1913/220>, abgerufen am 27.11.2024.