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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 3. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

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Hum
neue Lehrer von den Waldleuten in
körperlichen und geistigen Dingen zu
Rate gezogen, und dieser bekam bald
einen tiefen Einblick in das Leben u.
Weben, Denken und Trachten seiner
Landsleute, das er dann später in sei-
nem ersten Buche in getreuer Schil-
derung darstellte. Seit 1901 ist H.
in der industriereichen Albtalstadt
Ebingen angestellt.

S:

Waldschul-
meisters Leiden und Freuden, 1904.
- Ei der tausend! (Schwäbische Ge.),
1910.

*Hummel, Joseph,

geb. am 6.
August 1879 in Mainz, lebt daselbst
als Kaufmann und pflegt in seinen
Mußestunden seit zehn Jahren die
humoristische Dichtung in Mainzer
Mundart.

S:

Ebbes vun Meenz
(Hum. Dn.), 1905.

*Humperdinck, Gustav,

* am 7.
Oktober 1823 zu Vreden im Reg.-Bez.
Münster als der Sohn eines Arztes,
besuchte die Gymnasien zu Paderborn
und Münster, studierte in Münster u.
Berlin Philologie, hörte an letzterer
Universität die Vorlesungen Boeckhs
und Lachmanns und wandte sich mit
Vorliebe altdeutschen u. vergleichen-
den Sprachstudien zu. Nachdem er
sein Probejahr am Gymnasium in
Paderborn absolviert, wurde er als
Lehrer an das Gymnasium in Sieg-
burg berufen, an dem er fast 25 Jahre,
zuletzt als Oberlehrer, tätig war.
Seit 1877 leitete er das neu gegrün-
dete Lehrerinnenseminar zu Xanten,
trat 1886 in den Ruhestand u. lebte
seitdem in Poppelsdorf, wo er am
28. April 1902 starb. Sein Sohn ist
der berühmte Komponist Engelbert
H. und seine Tochter die Schriftstel-
lerin Adelheid Wette.

S:

Auf der
Lebenswanderschaft (Ge.), 1883.

*Huna, Ludwig,

geb. am 18. Jan.
1872 in Wien als der Sohn eines
Artillerie-Oberstleutnants, der aber
schon in demselben Jahre starb, ver-
lebte seine Kindheit in Olmütz, kam
mit 10 Jahren in die Militär-Unter-
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Hün
realschule nach Kaschau, 1887 in die
Militäroberrealschule nach Mährisch-
Weißkirchen, 1890 in die Theresia-
nische Militärakademie in Wiener
Neustadt, aus der er am 18. August
1893 als Leutnant in das k. k. Jn-
fanterieregiment Nr. 100 eintrat, das
in Teschen in Garnison lag. Seit
1896 Ergänzungs-Bezirks-Offizier,
machte ein nervöses Herzleiden ihn
für weiteren Truppendienst untaug-
lich, und trat er deshalb im Frühjahr
1906 in den Ruhestand und legte
gleichzeitig, da er die fortschrittlichen
Jdeen der Anti-Duell-Liga vertei-
digte, seine Oberleutnant-Charge ab.
Er lebt seitdem in Wien, weilt aber
während des Sommers im Gebirge.

S:

Erstarrte Menschen (Schsp.), 1902.
- Carmencita (Künstlerstück), 1903. -
Der Herr auf Ronewalde (Dr.), 1905.
- Der Posten (Dramolet), 1908. -
Lockere Vögel (vier Schelmenspiele:
Tandaradei. - Der Kuß. - Die Mut-
ter. - Ein Rettungsmittel), 1908.

Hundt, Ferdinand,

* am 7. Jan.
1835 zu Attendorn in Westfalen, be-
suchte das Gymnasium in seiner Va-
terstadt und in Paderborn, siedelte
1859 nach den Verein. Staaten über
und absolvierte seine philosophischen
u. theologischen Studien in den Kol-
legien und Seminaren von Milwau-
kee, St. Vincent, Philadelphia und
Vincennes. Am 21. März 1863 zum
Priester geweiht, wurde er Pfarrer
in Millhausen, Jndiana, später zu
Richmond, Jndiana, wirkte darauf
viele Jahre als Geistlicher in Cin-
cinnati, später in Prescott, Jndiana-
polis, und danach in North-Vernon,
Jnd.

S:

Maienlieder für U. L. Frau,
1867. - Dem heiligen Vater (G.),
1871. - Ein Lied vom Herzen Jesu,
1874. - Elegie an der Bahre Garzia
Morenos, 1875. - Der heilige Joseph
(G.), 1877.

*Hünerbein, Charlotte von,

psd.
Carla Eden, wurde am 4. Septbr.
1855 zu Marburg a. d. Lahn als die

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Hum
neue Lehrer von den Waldleuten in
körperlichen und geiſtigen Dingen zu
Rate gezogen, und dieſer bekam bald
einen tiefen Einblick in das Leben u.
Weben, Denken und Trachten ſeiner
Landsleute, das er dann ſpäter in ſei-
nem erſten Buche in getreuer Schil-
derung darſtellte. Seit 1901 iſt H.
in der induſtriereichen Albtalſtadt
Ebingen angeſtellt.

S:

Waldſchul-
meiſters Leiden und Freuden, 1904.
– Ei der tauſend! (Schwäbiſche Ge.),
1910.

*Hummel, Joſeph,

geb. am 6.
Auguſt 1879 in Mainz, lebt daſelbſt
als Kaufmann und pflegt in ſeinen
Mußeſtunden ſeit zehn Jahren die
humoriſtiſche Dichtung in Mainzer
Mundart.

S:

Ebbes vun Meenz
(Hum. Dn.), 1905.

*Humperdinck, Guſtav,

* am 7.
Oktober 1823 zu Vreden im Reg.-Bez.
Münſter als der Sohn eines Arztes,
beſuchte die Gymnaſien zu Paderborn
und Münſter, ſtudierte in Münſter u.
Berlin Philologie, hörte an letzterer
Univerſität die Vorleſungen Boeckhs
und Lachmanns und wandte ſich mit
Vorliebe altdeutſchen u. vergleichen-
den Sprachſtudien zu. Nachdem er
ſein Probejahr am Gymnaſium in
Paderborn abſolviert, wurde er als
Lehrer an das Gymnaſium in Sieg-
burg berufen, an dem er faſt 25 Jahre,
zuletzt als Oberlehrer, tätig war.
Seit 1877 leitete er das neu gegrün-
dete Lehrerinnenſeminar zu Xanten,
trat 1886 in den Ruheſtand u. lebte
ſeitdem in Poppelsdorf, wo er am
28. April 1902 ſtarb. Sein Sohn iſt
der berühmte Komponiſt Engelbert
H. und ſeine Tochter die Schriftſtel-
lerin Adelheid Wette.

S:

Auf der
Lebenswanderſchaft (Ge.), 1883.

*Huna, Ludwig,

geb. am 18. Jan.
1872 in Wien als der Sohn eines
Artillerie-Oberſtleutnants, der aber
ſchon in demſelben Jahre ſtarb, ver-
lebte ſeine Kindheit in Olmütz, kam
mit 10 Jahren in die Militär-Unter-
[Spaltenumbruch]

Hün
realſchule nach Kaſchau, 1887 in die
Militäroberrealſchule nach Mähriſch-
Weißkirchen, 1890 in die Thereſia-
niſche Militärakademie in Wiener
Neuſtadt, aus der er am 18. Auguſt
1893 als Leutnant in das k. k. Jn-
fanterieregiment Nr. 100 eintrat, das
in Teſchen in Garniſon lag. Seit
1896 Ergänzungs-Bezirks-Offizier,
machte ein nervöſes Herzleiden ihn
für weiteren Truppendienſt untaug-
lich, und trat er deshalb im Frühjahr
1906 in den Ruheſtand und legte
gleichzeitig, da er die fortſchrittlichen
Jdeen der Anti-Duell-Liga vertei-
digte, ſeine Oberleutnant-Charge ab.
Er lebt ſeitdem in Wien, weilt aber
während des Sommers im Gebirge.

S:

Erſtarrte Menſchen (Schſp.), 1902.
– Carmencita (Künſtlerſtück), 1903. –
Der Herr auf Ronewalde (Dr.), 1905.
– Der Poſten (Dramolet), 1908. –
Lockere Vögel (vier Schelmenſpiele:
Tandaradei. – Der Kuß. – Die Mut-
ter. – Ein Rettungsmittel), 1908.

Hundt, Ferdinand,

* am 7. Jan.
1835 zu Attendorn in Weſtfalen, be-
ſuchte das Gymnaſium in ſeiner Va-
terſtadt und in Paderborn, ſiedelte
1859 nach den Verein. Staaten über
und abſolvierte ſeine philoſophiſchen
u. theologiſchen Studien in den Kol-
legien und Seminaren von Milwau-
kee, St. Vincent, Philadelphia und
Vincennes. Am 21. März 1863 zum
Prieſter geweiht, wurde er Pfarrer
in Millhauſen, Jndiana, ſpäter zu
Richmond, Jndiana, wirkte darauf
viele Jahre als Geiſtlicher in Cin-
cinnati, ſpäter in Prescott, Jndiana-
polis, und danach in North-Vernon,
Jnd.

S:

Maienlieder für U. L. Frau,
1867. – Dem heiligen Vater (G.),
1871. – Ein Lied vom Herzen Jeſu,
1874. – Elegie an der Bahre Garzia
Morenos, 1875. – Der heilige Joſeph
(G.), 1877.

*Hünerbein, Charlotte von,

pſd.
Carla Eden, wurde am 4. Septbr.
1855 zu Marburg a. d. Lahn als die

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[317/0321] Hum Hün neue Lehrer von den Waldleuten in körperlichen und geiſtigen Dingen zu Rate gezogen, und dieſer bekam bald einen tiefen Einblick in das Leben u. Weben, Denken und Trachten ſeiner Landsleute, das er dann ſpäter in ſei- nem erſten Buche in getreuer Schil- derung darſtellte. Seit 1901 iſt H. in der induſtriereichen Albtalſtadt Ebingen angeſtellt. S: Waldſchul- meiſters Leiden und Freuden, 1904. – Ei der tauſend! (Schwäbiſche Ge.), 1910. *Hummel, Joſeph, geb. am 6. Auguſt 1879 in Mainz, lebt daſelbſt als Kaufmann und pflegt in ſeinen Mußeſtunden ſeit zehn Jahren die humoriſtiſche Dichtung in Mainzer Mundart. S: Ebbes vun Meenz (Hum. Dn.), 1905. *Humperdinck, Guſtav, * am 7. Oktober 1823 zu Vreden im Reg.-Bez. Münſter als der Sohn eines Arztes, beſuchte die Gymnaſien zu Paderborn und Münſter, ſtudierte in Münſter u. Berlin Philologie, hörte an letzterer Univerſität die Vorleſungen Boeckhs und Lachmanns und wandte ſich mit Vorliebe altdeutſchen u. vergleichen- den Sprachſtudien zu. Nachdem er ſein Probejahr am Gymnaſium in Paderborn abſolviert, wurde er als Lehrer an das Gymnaſium in Sieg- burg berufen, an dem er faſt 25 Jahre, zuletzt als Oberlehrer, tätig war. Seit 1877 leitete er das neu gegrün- dete Lehrerinnenſeminar zu Xanten, trat 1886 in den Ruheſtand u. lebte ſeitdem in Poppelsdorf, wo er am 28. April 1902 ſtarb. Sein Sohn iſt der berühmte Komponiſt Engelbert H. und ſeine Tochter die Schriftſtel- lerin Adelheid Wette. S: Auf der Lebenswanderſchaft (Ge.), 1883. *Huna, Ludwig, geb. am 18. Jan. 1872 in Wien als der Sohn eines Artillerie-Oberſtleutnants, der aber ſchon in demſelben Jahre ſtarb, ver- lebte ſeine Kindheit in Olmütz, kam mit 10 Jahren in die Militär-Unter- realſchule nach Kaſchau, 1887 in die Militäroberrealſchule nach Mähriſch- Weißkirchen, 1890 in die Thereſia- niſche Militärakademie in Wiener Neuſtadt, aus der er am 18. Auguſt 1893 als Leutnant in das k. k. Jn- fanterieregiment Nr. 100 eintrat, das in Teſchen in Garniſon lag. Seit 1896 Ergänzungs-Bezirks-Offizier, machte ein nervöſes Herzleiden ihn für weiteren Truppendienſt untaug- lich, und trat er deshalb im Frühjahr 1906 in den Ruheſtand und legte gleichzeitig, da er die fortſchrittlichen Jdeen der Anti-Duell-Liga vertei- digte, ſeine Oberleutnant-Charge ab. Er lebt ſeitdem in Wien, weilt aber während des Sommers im Gebirge. S: Erſtarrte Menſchen (Schſp.), 1902. – Carmencita (Künſtlerſtück), 1903. – Der Herr auf Ronewalde (Dr.), 1905. – Der Poſten (Dramolet), 1908. – Lockere Vögel (vier Schelmenſpiele: Tandaradei. – Der Kuß. – Die Mut- ter. – Ein Rettungsmittel), 1908. Hundt, Ferdinand, * am 7. Jan. 1835 zu Attendorn in Weſtfalen, be- ſuchte das Gymnaſium in ſeiner Va- terſtadt und in Paderborn, ſiedelte 1859 nach den Verein. Staaten über und abſolvierte ſeine philoſophiſchen u. theologiſchen Studien in den Kol- legien und Seminaren von Milwau- kee, St. Vincent, Philadelphia und Vincennes. Am 21. März 1863 zum Prieſter geweiht, wurde er Pfarrer in Millhauſen, Jndiana, ſpäter zu Richmond, Jndiana, wirkte darauf viele Jahre als Geiſtlicher in Cin- cinnati, ſpäter in Prescott, Jndiana- polis, und danach in North-Vernon, Jnd. S: Maienlieder für U. L. Frau, 1867. – Dem heiligen Vater (G.), 1871. – Ein Lied vom Herzen Jeſu, 1874. – Elegie an der Bahre Garzia Morenos, 1875. – Der heilige Joſeph (G.), 1877. *Hünerbein, Charlotte von, pſd. Carla Eden, wurde am 4. Septbr. 1855 zu Marburg a. d. Lahn als die *

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Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 3. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 317. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon03_1913/321>, abgerufen am 22.11.2024.