Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 3. 6. Aufl. Leipzig, 1913.
Joe 1892 nach Naumburg a. d. S. über,wo er bis 1900 als freier Schriftstel- ler lebte. Dann kehrte er in die Pfalz zurück, wo er bis zu seinem Tode, 15. März 1902 in Neustadt a. d. Haardt die "Neustädter Zeitung" redigierte. Jost ist auch der Dichter des zum Pfälzer Volksliede gewordenen Liedes "O Pfälzerland, wie schön bist du!" S: Gedichte, 1858. - Gedichte; zweite *Joesten, Joseph, pseud. Hans Jro Eisenbahndirektion in Elberfeld und1893 in gleicher Eigenschaft nach Köln versetzt. Ein schweres nervöses Lei- den zwang ihn, 1898 in den Ruhe- stand zu treten, und lebte er nunmehr seinen literarischen Neigungen (seit 1899) in Bonn. Hier erschoß er sich aus unbekannten Gründen am 24./25. Septbr. 1909. Außer verschiedenen Fachschriften, die er unter dem Na- men Miles Ferrarius heraus- gab, veröffentlichte er S: Jm Spie- Jovialis, Pseudon. für Moritz Jrmin, Pseudon. für Karl Hed- *Jros, Ernst, geb. in Rottweil am S: Von *
Joe 1892 nach Naumburg a. d. S. über,wo er bis 1900 als freier Schriftſtel- ler lebte. Dann kehrte er in die Pfalz zurück, wo er bis zu ſeinem Tode, 15. März 1902 in Neuſtadt a. d. Haardt die „Neuſtädter Zeitung“ redigierte. Joſt iſt auch der Dichter des zum Pfälzer Volksliede gewordenen Liedes „O Pfälzerland, wie ſchön biſt du!“ S: Gedichte, 1858. – Gedichte; zweite *Joeſten, Joſeph, pſeud. Hans Jro Eiſenbahndirektion in Elberfeld und1893 in gleicher Eigenſchaft nach Köln verſetzt. Ein ſchweres nervöſes Lei- den zwang ihn, 1898 in den Ruhe- ſtand zu treten, und lebte er nunmehr ſeinen literariſchen Neigungen (ſeit 1899) in Bonn. Hier erſchoß er ſich aus unbekannten Gründen am 24./25. Septbr. 1909. Außer verſchiedenen Fachſchriften, die er unter dem Na- men Miles Ferrarius heraus- gab, veröffentlichte er S: Jm Spie- Jovialis, Pſeudon. für Moritz Jrmin, Pſeudon. für Karl Hed- *Jros, Ernſt, geb. in Rottweil am S: Von *
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Joe
Jro
1892 nach Naumburg a. d. S. über,
wo er bis 1900 als freier Schriftſtel-
ler lebte. Dann kehrte er in die Pfalz
zurück, wo er bis zu ſeinem Tode, 15.
März 1902 in Neuſtadt a. d. Haardt
die „Neuſtädter Zeitung“ redigierte.
Joſt iſt auch der Dichter des zum
Pfälzer Volksliede gewordenen Liedes
„O Pfälzerland, wie ſchön biſt du!“
S: Gedichte, 1858. – Gedichte; zweite
Sammlung, 1863. – Ein moderner
Liebesritter (Soloſcherz), 1866. –
Kloſter und Grafenburg (E.), 1868.
2. A. 1886. – Zeitgedichte, 1871. –
Die Tage der Vergeltung (E.), 1871.
– Unterm Krummſtab (E.), 1872.
– Stadtſchreibers Töchterlein (E.),
1873. – Chriſtlich oder päpſtlich (Hi-
ſtor. E.), 1876. – Studios Rheinfahrt
(E.), 1877. 2. A. 1887. – Gemütliche
Abende (Dn. zum Vortrag), 1878. –
Der gute Kaiſer Max (E.), 1879. –
Unter der Trikolore (E.), 1880. –
Deutſche Treue (Hiſt. E.); II, 1881.
2. A. 1886. – Die Patriotin v. Lautern
(Hiſtor. E.), 1884. – Landſtuhl und
Ebernburg (Hiſtor. E.), 1885. Neue
Ausg. u. d. T.: Sickingens letzte Tage
(Hiſt. E. a. d. Glanzzeit der Sickinger
Burgen Ebernburg und Landſtuhl),
1900. – Das Wort des Kaiſers (E.),
1890. – Die Tochter des Stockmeiſters
(E.); II, 1890. – Neue Deklamations-
ſtücke (Poet. En. Mit einem Anhang:
Feſtdichtungen, Rätſel und anderes),
1894. – Vor fünfundzwanzig Jahren
(En.), 1895. – Pfälziſche Geſchichten
aus alter und neuer Zeit, 1901.
*Joeſten, Joſeph, pſeud. Hans
von Windeck, * am 21. Juni 1850
zu Düren in der Rheinprovinz als
der Sohn eines Juſtizrats, ſtudierte
in Bonn und Berlin die Rechte und
Staatswiſſenſchaften, wurde 1874
zum Dr. jur. promoviert u. 1877 zum
Gerichtsaſſeſſor bei dem kgl. Stadt-
gericht in Berlin ernannt. 1879 trat
er als Regierungsaſſeſſor zur Eiſen-
bahnverwaltung über, wurde 1885
Regierungsrat und Mitglied der kgl.
Eiſenbahndirektion in Elberfeld und
1893 in gleicher Eigenſchaft nach Köln
verſetzt. Ein ſchweres nervöſes Lei-
den zwang ihn, 1898 in den Ruhe-
ſtand zu treten, und lebte er nunmehr
ſeinen literariſchen Neigungen (ſeit
1899) in Bonn. Hier erſchoß er ſich
aus unbekannten Gründen am 24./25.
Septbr. 1909. Außer verſchiedenen
Fachſchriften, die er unter dem Na-
men Miles Ferrarius heraus-
gab, veröffentlichte er
S: Jm Spie-
gel der Zeit (Ge.), 1892. – Die Feld-
flaſche von Auerſtädt (Vaterländiſch.
Schſp.), 1894. – Düſſeldorfer Regi-
ments-Feſtſpiel, 1893. – Wolfg. Mül-
ler von Königswinter (Sein Leben
und die Bedeutung ſeiner Werke für
d. Volk), 1895. – Ruhmreiche Berge
(Ausgew. Dn.), 2. A. 1898. – Lite-
rariſches Leben am Rhein (2 Stu-
dien), 1899. – Kulturbilder aus dem
Rheinlande, 1902. – Erinnerung an
Bonn und das Siebengebirge (Ein
Liederſtrauß, hrsg.), 1903. – Gott-
fried Kinkel (Sein Leben, Streben u.
Dichten), 1904. – Bilder und Skizzen
vom Rhein, 1905.
Jovialis, Pſeudon. für Moritz
Rapp; ſ. d.!
Jrmin, Pſeudon. für Karl Hed-
rich; ſ. d.!
*Jros, Ernſt, geb. in Rottweil am
Neckar, wo ſein Vater ein Herrengar-
derobengeſchäft beſaß, beſuchte die
dortige Schule und ſpäter die Real-
ſchule in Eßlingen bis Prima u. wid-
mete ſich dann, indem er ſeinen ur-
ſprünglich. Plan, Naturwiſſenſchaften
zu ſtudieren, aufgab, der kaufmänni-
ſchen Laufbahn. Jn München, wo er
als Volontär bei einer Firma der
väterlichen Branche eintrat, fand er
Muße u. Gelegenheit, ſich zum Schau-
ſpieler auszubilden u. alle möglichen
Wiſſenſchaften zu ſtudieren. Später
war er in ähnlichen Geſchäften in
Berlin und Stettin tätig u. lebt jetzt
(1907) als Prokuriſt in dem väter-
lichen Geſchäfte in Rottweil.
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