Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 3. 6. Aufl. Leipzig, 1913.
Jün (Relig. Schsp.), 1874. - Esther (Relig.Schsp.), 1875. *Jüngst, Hugo C., wurde am 7. S: Herzblut (Ge.), Jüngst, Ludwig Volrad, pseud. Jun gen der Burschenschaft relegiert undzu 15 Monaten Festungshaft verur- teilt. Nach seiner Befreiung bestand er, da inzwischen seine Relegation zu- rückgenommen worden war, die Prü- fung für das höhere Schulamt in Münster, unterrichtete dann kurze Zeit in Wesel und wurde 1830 als Lehrer am Gymnasium in Bielefeld angestellt, an dem er im Laufe der Jahre bis zum Professor und ersten Oberlehrer auf- rückte. Als solcher starb er am 21. September 1880. S: Der Buchenhof *Jüngst, Luise, Tochter des Vorig., S: Drei *Junk, Wilhelm, geb. am 3. Febr. S: Wie sie uns be- Junkermann, August, geb. am 15. * 25
Jün (Relig. Schſp.), 1874. – Eſther (Relig.Schſp.), 1875. *Jüngſt, Hugo C., wurde am 7. S: Herzblut (Ge.), Jüngſt, Ludwig Volrad, pſeud. Jun gen der Burſchenſchaft relegiert undzu 15 Monaten Feſtungshaft verur- teilt. Nach ſeiner Befreiung beſtand er, da inzwiſchen ſeine Relegation zu- rückgenommen worden war, die Prü- fung für das höhere Schulamt in Münſter, unterrichtete dann kurze Zeit in Weſel und wurde 1830 als Lehrer am Gymnaſium in Bielefeld angeſtellt, an dem er im Laufe der Jahre bis zum Profeſſor und erſten Oberlehrer auf- rückte. Als ſolcher ſtarb er am 21. September 1880. S: Der Buchenhof *Jüngſt, Luiſe, Tochter des Vorig., S: Drei *Junk, Wilhelm, geb. am 3. Febr. S: Wie ſie uns be- Junkermann, Auguſt, geb. am 15. * 25
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Jün
Jun
(Relig. Schſp.), 1874. – Eſther (Relig.
Schſp.), 1875.
*Jüngſt, Hugo C., wurde am 7.
Novbr. 1871 zu Eſſen als der Sohn
eines Konditors geboren und lernte,
da der Vater ſchon 1879 ſtarb und eine
Witwe mit fünf unmündigen Kindern
hinterließ, frühe den Ernſt des Lebens
kennen. Seine Jugendzeit verbrachte
er in Elberfeld, wo er 1886–88 die
Präparandenanſtalt beſuchte und trat
dann in das Lehrerſeminar zu Rheydt
über. Nach Abſolvierung desſelben
wurde er 1891 Lehrer in Homberg
a. Rh., wo er bis 1896 im Amte ſtand.
Jm Jahre 1893 gründete J. den „Weſt-
deutſchen Literaturverband“ (ſpäter
„Deutſcher Literaturverband“ ge-
nannt) und 1894 ein Organ desſelben
„Literaturkorreſpondenz und kritiſche
Rundſchau“. Seit dem Juni 1896
Lehrer in Elberfeld, gab er ſchon zu
Anfang d. J. 1897 ſein Lehramt auf,
um ſich ausſchließlich der Schriftſtellerei
zu widmen. Er war dann in den fol-
genden Jahren redaktionell in Berlin,
Barmen, Elberfeld, Dresden und
Dortmund tätig und lebte ſeit 1899
als Redakteur in Düſſeldorf, wo er
1903 die „Deutſche Literatur- und
Kunſtzeitung“ gründete, die er noch
heute unter dem Titel „Zeitſchwingen.
Monatshefte für Literatur, Kunſt u.
Leben“ herausgibt.
S: Herzblut (Ge.),
1892. – Sudermann oder Liliencron
(Ein Wort an Verſtändige), 1894. 2.
A. 1899. – Seelenakkorde (Neue Ge.),
1896. – Flammenzeichen (Ausgew.
Zeitgedichte), 1903. 3. A. 1904.
Jüngſt, Ludwig Volrad, pſeud.
Ludwig Roſen, wurde am 27. Dez.
1804 zu Niederdreſſelndorf in Weſt-
falen geboren, erhielt ſeine Schul-
bildung in Herborn und Dillenburg,
ſpäter auf den Gymnaſien zu Wetzlar
und Soeſt und bezog dann die Uni-
verſität Halle, um Theologie zu ſtu-
dieren. Kurz vor Ablauf ſeiner Stu-
dienzeit wurde er wegen Teilnahme
an den Verbindungen und Beſtrebun-
gen der Burſchenſchaft relegiert und
zu 15 Monaten Feſtungshaft verur-
teilt. Nach ſeiner Befreiung beſtand
er, da inzwiſchen ſeine Relegation zu-
rückgenommen worden war, die Prü-
fung für das höhere Schulamt in
Münſter, unterrichtete dann kurze Zeit
in Weſel und wurde 1830 als Lehrer
am Gymnaſium in Bielefeld angeſtellt,
an dem er im Laufe der Jahre bis zum
Profeſſor und erſten Oberlehrer auf-
rückte. Als ſolcher ſtarb er am 21.
September 1880.
S: Der Buchenhof
(R.), 1858. – Werner Thormann (R.);
III, 1859. – Vier Freunde (R.); III,
1861. – Damals (Nn. a. d. Befreiungs-
kriegen), 1863. – Novellen, 1866 (Jn-
halt: Der Eiſenbahnräuber. Der
alte Schmuggler. – Für und gegen das
Vaterland. – Der wilde Wirt).
*Jüngſt, Luiſe, Tochter des Vorig.,
wurde in Bielefeld am 27. Dez. 1848
geboren, bildete ſich zur Erzieherin aus
und wirkte als ſolche in England, Jta-
lien und ſpäter in Porto.
S: Drei
Märchen, 1884. – Prinzeſſin Lola (E.),
1894. – Farfalla (Erzählung für die
reifere Jugend), 1895. – Schwer er-
rungen (N.), 1899. – Eine Mutter
(E.), 1901.
*Junk, Wilhelm, geb. am 3. Febr.
1866 in Prag, lebt ſeit 1899 in Berlin,
erſt als Verlagsbuchhändler, nunmehr
als Schriftſteller.
S: Wie ſie uns be-
trügen (Nn.), 1902. – Zwerg Naſe
(Dram. M. in V.), 1906. – Meine
Alpenfahrt (Humor. G.), 1905.
Junkermann, Auguſt, geb. am 15.
Dezember 1832 in Bielefeld, hatte ur-
ſprünglich die Abſicht, Soldat zu wer-
den und trat deshalb als Freiwilliger
bei der Artillerie in Münſter ein. Aber
ſchon 1853 quittierte er den Militär-
dienſt und ging zur Bühne. Jn Trier
begann er ſeine Laufbahn als Schau-
ſpieler; dann wandte er ſich nach Nord-
deutſchland, ſpielte in Berlin u. Stet-
tin, fand Engagements in Weimar,
Nürnberg, Bremen, Breslau und
wurde 1871 Mitglied des Hoftheaters
* 25
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