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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 3. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

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Kap
(Serb. Ge.), 1874. - Prager Ghetto-
sagen, 1896.

Kappert, Johann,

geb. am 3. April
1856 in Troppau (Österr.-Schlesien),
lebt als Bürgerschuldirektor in Wien.

S:

Gesammelte Gedichte, 1897.

*Kappstein, Anna,

bekannt auch
unter ihrem Mädchennamen Anna
Behnisch
und unter dem Namen
Behnisch-Kappstein, wurde in
Potsdam als das einzige Kind eines
Gymnasiallehrers geboren, den sie
bereits im dritten Lebensjahre durch
den Tod verlor. Sie eignete sich die
übliche Schulbildung einer höheren
Tochter an und begann 1894, nachdem
sie sich in der sie umgebenden Welt
tüchtig umgesehen hatte, ihre ersten
literarischen Versuche, die in der Presse
freundliche Beachtung fanden. Da-
durch ermutigt, hat sie sich dann im
Laufe der Jahre nach verschiedenen
Seiten literarisch betätigt. Sie lebt
seit Jahren in Berlin und hat sich hier
1900 mit dem Schriftsteller Theo-
dor Kappstein
verheiratet. (Dieser
ist am 28. Novbr. 1870 in Berlin als
der Sohn eines Handwerkers geboren,
mußte schwieriger Familienverhält-
nisse wegen das Gymnasium zum
Grauen Kloster vor der Maturität
verlassen, ging nach der Schweiz und
studierte an der "Evangelischen Pre-
digerschule" in Basel 1889-93 Theo-
logie, Philosophie und Literatur.
Nachdem er durch zwei Examina die
Befähigung zum Predigtamt in den
staatlich unabhängigen protestanti-
schen Gemeinden der Schweiz erwor-
ben, kehrte er nach Berlin zurück, stu-
dierte hier an der Universität noch
weitere drei Jahre, kam aber schließ-
lich zu der Überzeugung, daß er für
den Pastorenberuf nicht kirchlich genug
organisiert sei, und wurde deshalb
Schriftsteller und Journalist, später
auch Dozent an der Humboldt-Aka-
demie und an der von ihm ins Leben
gerufenen "Freien Hochschule". Er
hat zahlreiche biographische, theolog.
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Kar
u. kirchenpolitische Schriften verfaßt.)

S:

Blutstropfen (Nn. u. Sk.), 1897. -
Am Zuchthaus vorbei (R.), 1900. -
Wanderkameraden (Ge.), 1902.-Freie
Bahn (R.), 1905. - Das klingende
Fließ (7 Nn.), 1906. - Meine zoolo-
gischen Freundschaften, 1907. - Ehren-
schuldner und andere Erzählungen,
1908. - Der Opferstein (R.), 1911.

Kapri, Mathilde Baronin von,

ge-
borne Freiin von Guretzky-Kor-
nitz,
wurde am 5. Febr. 1832 (nicht
1836) in Santa Maria di Capua bei
Neapel als die Tochter eines k. k. Käm-
merers und Majors geboren und er-
hielt ihre Erziehung im Salesianer-
kloster zu Wien. Schon als junges
Mädchen sandte sie lyrische und beson-
ders patriotische Gedichte (auf Radetzky
und andere) an Grillparzer, der ihr in
einem längerem Briefe seine Anerken-
nung aussprach und zugleich seine Ver-
wunderung äußerte, in einem so jun-
gen Mädchen eine solch begeisterte
österreichische Patriotin zu finden. Die
eigentliche schriftstellerische Laufbahn
betrat Mathilde erst ziemlich spät. Sie
war etwa 15 Jahre lang Mitarbeiterin
der "Neuen illustrierten Zeitung" in
Wien und lieferte Feuilletons für die
verschiedensten Blätter. Jm Jahre
1856 hatte sie sich mit dem Bureau-
chef der Westbahn, Freiherrn von
Kapri, vermählt, mit dem sie in
Wien lebte. Jm Frauenheim zu Wien
ist sie auch am 4. Oktbr. 1889 gestor-
ben, nachdem ihr Gatte ihr im Tode
vorangegangen war.

S:

Uradlig (R.);
III, 1879. - Va banque! (R.); II,
1880. - Aus eigener Schuld (R.), 1888.
- Wittekind (Dr.), 1873. - Der Freund
der Frauen (Lsp.), 1874.

Karbe, Anna,

wurde am 4. Mai
1852 zu Gramzow in der Ukermark
als die Tochter des Amtsrats Her-
mann K. geboren. Das reiche und
glückliche Familienleben im Eltern-
hause und das Landleben mit seinen
mannigfaltigen Reizen und seiner gol-
denen Freiheit waren für ihr poetisch

*


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Kap
(Serb. Ge.), 1874. – Prager Ghetto-
ſagen, 1896.

Kappert, Johann,

geb. am 3. April
1856 in Troppau (Öſterr.-Schleſien),
lebt als Bürgerſchuldirektor in Wien.

S:

Geſammelte Gedichte, 1897.

*Kappſtein, Anna,

bekannt auch
unter ihrem Mädchennamen Anna
Behniſch
und unter dem Namen
Behniſch-Kappſtein, wurde in
Potsdam als das einzige Kind eines
Gymnaſiallehrers geboren, den ſie
bereits im dritten Lebensjahre durch
den Tod verlor. Sie eignete ſich die
übliche Schulbildung einer höheren
Tochter an und begann 1894, nachdem
ſie ſich in der ſie umgebenden Welt
tüchtig umgeſehen hatte, ihre erſten
literariſchen Verſuche, die in der Preſſe
freundliche Beachtung fanden. Da-
durch ermutigt, hat ſie ſich dann im
Laufe der Jahre nach verſchiedenen
Seiten literariſch betätigt. Sie lebt
ſeit Jahren in Berlin und hat ſich hier
1900 mit dem Schriftſteller Theo-
dor Kappſtein
verheiratet. (Dieſer
iſt am 28. Novbr. 1870 in Berlin als
der Sohn eines Handwerkers geboren,
mußte ſchwieriger Familienverhält-
niſſe wegen das Gymnaſium zum
Grauen Kloſter vor der Maturität
verlaſſen, ging nach der Schweiz und
ſtudierte an der „Evangeliſchen Pre-
digerſchule“ in Baſel 1889–93 Theo-
logie, Philoſophie und Literatur.
Nachdem er durch zwei Examina die
Befähigung zum Predigtamt in den
ſtaatlich unabhängigen proteſtanti-
ſchen Gemeinden der Schweiz erwor-
ben, kehrte er nach Berlin zurück, ſtu-
dierte hier an der Univerſität noch
weitere drei Jahre, kam aber ſchließ-
lich zu der Überzeugung, daß er für
den Paſtorenberuf nicht kirchlich genug
organiſiert ſei, und wurde deshalb
Schriftſteller und Journaliſt, ſpäter
auch Dozent an der Humboldt-Aka-
demie und an der von ihm ins Leben
gerufenen „Freien Hochſchule“. Er
hat zahlreiche biographiſche, theolog.
[Spaltenumbruch]

Kar
u. kirchenpolitiſche Schriften verfaßt.)

S:

Blutstropfen (Nn. u. Sk.), 1897. –
Am Zuchthaus vorbei (R.), 1900. –
Wanderkameraden (Ge.), 1902.–Freie
Bahn (R.), 1905. – Das klingende
Fließ (7 Nn.), 1906. – Meine zoolo-
giſchen Freundſchaften, 1907. – Ehren-
ſchuldner und andere Erzählungen,
1908. – Der Opferſtein (R.), 1911.

Kapri, Mathilde Baronin von,

ge-
borne Freiin von Guretzky-Kor-
nitz,
wurde am 5. Febr. 1832 (nicht
1836) in Santa Maria di Capua bei
Neapel als die Tochter eines k. k. Käm-
merers und Majors geboren und er-
hielt ihre Erziehung im Saleſianer-
kloſter zu Wien. Schon als junges
Mädchen ſandte ſie lyriſche und beſon-
ders patriotiſche Gedichte (auf Radetzky
und andere) an Grillparzer, der ihr in
einem längerem Briefe ſeine Anerken-
nung ausſprach und zugleich ſeine Ver-
wunderung äußerte, in einem ſo jun-
gen Mädchen eine ſolch begeiſterte
öſterreichiſche Patriotin zu finden. Die
eigentliche ſchriftſtelleriſche Laufbahn
betrat Mathilde erſt ziemlich ſpät. Sie
war etwa 15 Jahre lang Mitarbeiterin
der „Neuen illuſtrierten Zeitung“ in
Wien und lieferte Feuilletons für die
verſchiedenſten Blätter. Jm Jahre
1856 hatte ſie ſich mit dem Bureau-
chef der Weſtbahn, Freiherrn von
Kapri, vermählt, mit dem ſie in
Wien lebte. Jm Frauenheim zu Wien
iſt ſie auch am 4. Oktbr. 1889 geſtor-
ben, nachdem ihr Gatte ihr im Tode
vorangegangen war.

S:

Uradlig (R.);
III, 1879. – Va banque! (R.); II,
1880. – Aus eigener Schuld (R.), 1888.
– Wittekind (Dr.), 1873. – Der Freund
der Frauen (Lſp.), 1874.

Karbe, Anna,

wurde am 4. Mai
1852 zu Gramzow in der Ukermark
als die Tochter des Amtsrats Her-
mann K. geboren. Das reiche und
glückliche Familienleben im Eltern-
hauſe und das Landleben mit ſeinen
mannigfaltigen Reizen und ſeiner gol-
denen Freiheit waren für ihr poetiſch

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Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 3. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 409. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon03_1913/413>, abgerufen am 22.11.2024.