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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 3. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

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Kau
Kauffer, Eduard,

* am 8. Januar
1824 zu Wehrsdorf in der sächsischen
Oberlausitz als Sohn des dortigen
Lehrers und Organisten, besuchte seit
1835 das Gymnasium in Bautzen u.
studierte seit 1843 in Leipzig Theo-
logie, widmete sich aber seit 1848 aus-
schließlich literarischen Arbeiten. Er
verkehrte viel mit Herloßsohn, an
dessen "Komet" er Mitarbeiter war,
und mit Öttinger, für dessen "Chari-
vari" er Gedichte und Novellen lie-
ferte. Er lebte teils in Nürnberg,
teils in Dresden, Chemnitz und Leip-
zig, wo er auch eine Zeitlang die Re-
daktion der "Glocke" leitete, zuletzt in
Neuschönefeld bei Leipzig, wo er am
13. April 1874 starb.

S:

Gedichte,
1850. - Der treuesten Frau (En. u.
Nn.), 1852. - Buch religiöser Lyrik
(Anthologie), 1852. - Buch der Re-
frainlieder, 1853. - Buch der Sonette
(Anthol.), 1852. - Was unsere deut-
schen Dichter sangen (Anthol.), 1852.
- Jesus-Hymnen (Altchristl. latein.
Gesänge in deutscher Übertragung),
1854. - Am heimischen Herd (En.,
Nn.); II, 1862. - Gottesminne (Ge.),
1874.

*Kaufhold, Ernst,

geb. am 15.
März 1847 in Sudenburg, einem
Vorort von Magdeburg, besuchte die
dreiklassige katholische Volksschule u.
trat mit 14 Jahren in die Lehre als
Porzellanmaler. Mit 18 Jahren ging
er in die Fremde, arbeitete je ein
Jahr in Altwasser (Schlesien) und
Hamburg und kam dann nach Düssel-
dorf, wohin ihn immer ein idealer
Wunsch und eine seltene Sehnsucht
gezogen hatte. Teils durch seine Be-
rufsarbeit, teils durch seine unter
großen Entbehrungen gesammelten
Sparpfennige war er in den Stand
gesetzt worden, dort vorübergehend
auch die königl. Kunstakademie be-
suchen zu können. Die Erreichung
seines idealen Zieles scheiterte aber
daran, daß ihm das erhoffte Studien-
Stipendium seiner Vaterstadt Mag-
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Kau
deburg trotz der Empfehlung der
Düsseldorfer Akademiedirektion nicht
verliehen wurde. Er kehrte nun wie-
der zur Porzellanmalerei zurück und
arbeitete 1868-71 in Dresden. Hier
lernte er seine Frau, eine Pragerin,
kennen, mit der er dann nach Prag
übersiedelte, wo sie eine Stellung be-
kleidete, die das Ehepaar vor mate-
riellen Sorgen schützte. Leider verlor
er die Gattin viel zu früh durch den
Tod. Jetzt warf er sich auf die Schrift-
stellerei und auf eingehende Studien,
sein Bildungsbedürfnis zu befriedi-
gen, und wurde Mitarbeiter an ver-
schiedenen politischen Blättern. Gegen
Ende 1907 verlegte er seinen Wohn-
sitz nach Wiener-Neustadt, um in der
Nähe seines einzigen Kindes weilen
zu können.

S:

Leben und Streben
(R.), 1881. - Märzveilchen (Nn.),
1884. - Erika (Ge.), 1888. 2. A. 1891.
- Moldauwelle (Ge.), 1899.

*Kaufholz-Opacic, Berta,

geb.
am 4. Juli 1865 in Wieselburg in
Ungarn als die Tochter eines Arztes,
wandte sich schon frühe der Dichtkunst
zu und schuf eine Fülle lyrischer und
epischer Dichtungen, sowie poetische
Märchen u. Erzählungen. Jm Jahre
1886 vermählte sie sich mit dem k. k.
Rittmeister Opacic in Wien, der
seit 1901 als Major und Platzkom-
mandant in Banjaluka in Bosnien
in Verwendung stand.

S:

Waldblü-
ten (Ge.), 1900. - Sonnenspuren (Ein
Liebesleben in Lr.), 1904.

*Kaufmann, Alexander

, wurde
am 15. Mai 1821 zu Bonn geboren,
wo sein Vater während der französi-
schen Herrschaft Maire war, der aber
schon 1823 starb. Der Sohn besuchte,
durch Privatlehrer vorgebildet, das
Gymnasium seiner Vaterstadt u. stu-
dierte daselbst und später in Berlin
die Rechte. Durch Simrock wurde er
gleichzeitig auf altdeutsche Literatur
hingeführt u. durch den von Johanna
Kinkel (s. d.!) gegründeten Maikäfer-
bund zu poetischer Tätigkeit angeregt.

*

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Kau
Kauffer, Eduard,

* am 8. Januar
1824 zu Wehrsdorf in der ſächſiſchen
Oberlauſitz als Sohn des dortigen
Lehrers und Organiſten, beſuchte ſeit
1835 das Gymnaſium in Bautzen u.
ſtudierte ſeit 1843 in Leipzig Theo-
logie, widmete ſich aber ſeit 1848 aus-
ſchließlich literariſchen Arbeiten. Er
verkehrte viel mit Herloßſohn, an
deſſen „Komet“ er Mitarbeiter war,
und mit Öttinger, für deſſen „Chari-
vari“ er Gedichte und Novellen lie-
ferte. Er lebte teils in Nürnberg,
teils in Dresden, Chemnitz und Leip-
zig, wo er auch eine Zeitlang die Re-
daktion der „Glocke“ leitete, zuletzt in
Neuſchönefeld bei Leipzig, wo er am
13. April 1874 ſtarb.

S:

Gedichte,
1850. – Der treueſten Frau (En. u.
Nn.), 1852. – Buch religiöſer Lyrik
(Anthologie), 1852. – Buch der Re-
frainlieder, 1853. – Buch der Sonette
(Anthol.), 1852. – Was unſere deut-
ſchen Dichter ſangen (Anthol.), 1852.
– Jeſus-Hymnen (Altchriſtl. latein.
Geſänge in deutſcher Übertragung),
1854. – Am heimiſchen Herd (En.,
Nn.); II, 1862. – Gottesminne (Ge.),
1874.

*Kaufhold, Ernſt,

geb. am 15.
März 1847 in Sudenburg, einem
Vorort von Magdeburg, beſuchte die
dreiklaſſige katholiſche Volksſchule u.
trat mit 14 Jahren in die Lehre als
Porzellanmaler. Mit 18 Jahren ging
er in die Fremde, arbeitete je ein
Jahr in Altwaſſer (Schleſien) und
Hamburg und kam dann nach Düſſel-
dorf, wohin ihn immer ein idealer
Wunſch und eine ſeltene Sehnſucht
gezogen hatte. Teils durch ſeine Be-
rufsarbeit, teils durch ſeine unter
großen Entbehrungen geſammelten
Sparpfennige war er in den Stand
geſetzt worden, dort vorübergehend
auch die königl. Kunſtakademie be-
ſuchen zu können. Die Erreichung
ſeines idealen Zieles ſcheiterte aber
daran, daß ihm das erhoffte Studien-
Stipendium ſeiner Vaterſtadt Mag-
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Kau
deburg trotz der Empfehlung der
Düſſeldorfer Akademiedirektion nicht
verliehen wurde. Er kehrte nun wie-
der zur Porzellanmalerei zurück und
arbeitete 1868–71 in Dresden. Hier
lernte er ſeine Frau, eine Pragerin,
kennen, mit der er dann nach Prag
überſiedelte, wo ſie eine Stellung be-
kleidete, die das Ehepaar vor mate-
riellen Sorgen ſchützte. Leider verlor
er die Gattin viel zu früh durch den
Tod. Jetzt warf er ſich auf die Schrift-
ſtellerei und auf eingehende Studien,
ſein Bildungsbedürfnis zu befriedi-
gen, und wurde Mitarbeiter an ver-
ſchiedenen politiſchen Blättern. Gegen
Ende 1907 verlegte er ſeinen Wohn-
ſitz nach Wiener-Neuſtadt, um in der
Nähe ſeines einzigen Kindes weilen
zu können.

S:

Leben und Streben
(R.), 1881. – Märzveilchen (Nn.),
1884. – Erika (Ge.), 1888. 2. A. 1891.
– Moldauwelle (Ge.), 1899.

*Kaufholz-Opačić, Berta,

geb.
am 4. Juli 1865 in Wieſelburg in
Ungarn als die Tochter eines Arztes,
wandte ſich ſchon frühe der Dichtkunſt
zu und ſchuf eine Fülle lyriſcher und
epiſcher Dichtungen, ſowie poetiſche
Märchen u. Erzählungen. Jm Jahre
1886 vermählte ſie ſich mit dem k. k.
Rittmeiſter Opačić in Wien, der
ſeit 1901 als Major und Platzkom-
mandant in Banjaluka in Bosnien
in Verwendung ſtand.

S:

Waldblü-
ten (Ge.), 1900. – Sonnenſpuren (Ein
Liebesleben in Lr.), 1904.

*Kaufmann, Alexander

, wurde
am 15. Mai 1821 zu Bonn geboren,
wo ſein Vater während der franzöſi-
ſchen Herrſchaft Maire war, der aber
ſchon 1823 ſtarb. Der Sohn beſuchte,
durch Privatlehrer vorgebildet, das
Gymnaſium ſeiner Vaterſtadt u. ſtu-
dierte daſelbſt und ſpäter in Berlin
die Rechte. Durch Simrock wurde er
gleichzeitig auf altdeutſche Literatur
hingeführt u. durch den von Johanna
Kinkel (ſ. d.!) gegründeten Maikäfer-
bund zu poetiſcher Tätigkeit angeregt.

*
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[420/0424] Kau Kau Kauffer, Eduard, * am 8. Januar 1824 zu Wehrsdorf in der ſächſiſchen Oberlauſitz als Sohn des dortigen Lehrers und Organiſten, beſuchte ſeit 1835 das Gymnaſium in Bautzen u. ſtudierte ſeit 1843 in Leipzig Theo- logie, widmete ſich aber ſeit 1848 aus- ſchließlich literariſchen Arbeiten. Er verkehrte viel mit Herloßſohn, an deſſen „Komet“ er Mitarbeiter war, und mit Öttinger, für deſſen „Chari- vari“ er Gedichte und Novellen lie- ferte. Er lebte teils in Nürnberg, teils in Dresden, Chemnitz und Leip- zig, wo er auch eine Zeitlang die Re- daktion der „Glocke“ leitete, zuletzt in Neuſchönefeld bei Leipzig, wo er am 13. April 1874 ſtarb. S: Gedichte, 1850. – Der treueſten Frau (En. u. Nn.), 1852. – Buch religiöſer Lyrik (Anthologie), 1852. – Buch der Re- frainlieder, 1853. – Buch der Sonette (Anthol.), 1852. – Was unſere deut- ſchen Dichter ſangen (Anthol.), 1852. – Jeſus-Hymnen (Altchriſtl. latein. Geſänge in deutſcher Übertragung), 1854. – Am heimiſchen Herd (En., Nn.); II, 1862. – Gottesminne (Ge.), 1874. *Kaufhold, Ernſt, geb. am 15. März 1847 in Sudenburg, einem Vorort von Magdeburg, beſuchte die dreiklaſſige katholiſche Volksſchule u. trat mit 14 Jahren in die Lehre als Porzellanmaler. Mit 18 Jahren ging er in die Fremde, arbeitete je ein Jahr in Altwaſſer (Schleſien) und Hamburg und kam dann nach Düſſel- dorf, wohin ihn immer ein idealer Wunſch und eine ſeltene Sehnſucht gezogen hatte. Teils durch ſeine Be- rufsarbeit, teils durch ſeine unter großen Entbehrungen geſammelten Sparpfennige war er in den Stand geſetzt worden, dort vorübergehend auch die königl. Kunſtakademie be- ſuchen zu können. Die Erreichung ſeines idealen Zieles ſcheiterte aber daran, daß ihm das erhoffte Studien- Stipendium ſeiner Vaterſtadt Mag- deburg trotz der Empfehlung der Düſſeldorfer Akademiedirektion nicht verliehen wurde. Er kehrte nun wie- der zur Porzellanmalerei zurück und arbeitete 1868–71 in Dresden. Hier lernte er ſeine Frau, eine Pragerin, kennen, mit der er dann nach Prag überſiedelte, wo ſie eine Stellung be- kleidete, die das Ehepaar vor mate- riellen Sorgen ſchützte. Leider verlor er die Gattin viel zu früh durch den Tod. Jetzt warf er ſich auf die Schrift- ſtellerei und auf eingehende Studien, ſein Bildungsbedürfnis zu befriedi- gen, und wurde Mitarbeiter an ver- ſchiedenen politiſchen Blättern. Gegen Ende 1907 verlegte er ſeinen Wohn- ſitz nach Wiener-Neuſtadt, um in der Nähe ſeines einzigen Kindes weilen zu können. S: Leben und Streben (R.), 1881. – Märzveilchen (Nn.), 1884. – Erika (Ge.), 1888. 2. A. 1891. – Moldauwelle (Ge.), 1899. *Kaufholz-Opačić, Berta, geb. am 4. Juli 1865 in Wieſelburg in Ungarn als die Tochter eines Arztes, wandte ſich ſchon frühe der Dichtkunſt zu und ſchuf eine Fülle lyriſcher und epiſcher Dichtungen, ſowie poetiſche Märchen u. Erzählungen. Jm Jahre 1886 vermählte ſie ſich mit dem k. k. Rittmeiſter Opačić in Wien, der ſeit 1901 als Major und Platzkom- mandant in Banjaluka in Bosnien in Verwendung ſtand. S: Waldblü- ten (Ge.), 1900. – Sonnenſpuren (Ein Liebesleben in Lr.), 1904. *Kaufmann, Alexander, wurde am 15. Mai 1821 zu Bonn geboren, wo ſein Vater während der franzöſi- ſchen Herrſchaft Maire war, der aber ſchon 1823 ſtarb. Der Sohn beſuchte, durch Privatlehrer vorgebildet, das Gymnaſium ſeiner Vaterſtadt u. ſtu- dierte daſelbſt und ſpäter in Berlin die Rechte. Durch Simrock wurde er gleichzeitig auf altdeutſche Literatur hingeführt u. durch den von Johanna Kinkel (ſ. d.!) gegründeten Maikäfer- bund zu poetiſcher Tätigkeit angeregt. *

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Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 3. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 420. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon03_1913/424>, abgerufen am 22.11.2024.