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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 3. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

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Keu
1885. - Goethes Religion u. Goethes
Faust, 1898.

Kendell, Rudolf von,

geb. am 25.
Septbr. 1808 zu Königsberg i. Pr.,
studierte daselbst, widmete sich dann
aber dem Militärdienste, gab densel-
ben 1838 auf und privatisierte in
Dresden oder in Berlin. Bei Aus-
bruch des ersten deutsch-dänischen
Krieges trat er 1849 als Rittmeister
in das schleswig-holsteinsche Heer u.
machte den Feldzug mit. Ebenso
führten ihn die Jahre 1864 u. 1866
in die militärische Laufbahn zurück.
Er starb in Berlin am 22. Okt. 1871.

S:

Lätitia (N.), 1843. - Außerhalb
der Gesellschaft; IV, 1847. - Bergan
(Nn.); II, 1848. - Der Politiker (N.),
1849. - Ein Glückskind (R.); II, 1859.

Keyser, Stefanie,

wurde am 30.
März 1847 als die Tochter eines Justiz-
beamten zu Sondershausen im Für-
stentum Schwarzburg geboren und
verlebte ihre Kindheit teils in Keula,
teils in Ebeleben, wo der Vater amt-
liche Stellungen bekleidete, und kehrte
mit letzterem zur Zeit, als der Unter-
richt beginnen sollte, nach Sonders-
hausen zurück. Hier empfing Stefanie
ihre Schulbildung. Nach ihrer Kon-
firmation zog sie ein mächtiger Drang
zur Bühne; doch wurde demselben von
den Eltern keine Folge gegeben; viel-
mehr hielten diese auf weitere Aus-
bildung der Tochter und sorgten für
tüchtigen Privatunterricht, besonders
in Musik, Geschichte und Naturwissen-
schaften. Auf letzterem Gebiete ver-
suchte sich Stefanie zuerst als Schrift-
stellerin, indem sie verschiedene Pflan-
zenbiographien in Zeitschriften ver-
öffentlichte. Später unternahm sie
größere Reisen durch Deutschland und
die Schweiz, auf ihnen besonders die
Schätze der Kunst zum Gegenstand ihrer
Studien machend. Danach wandte sie
sich der Märchen- u. Novellendichtung
zu, u. besonders nach dem Tode ihres
Vaters (gest. 1874 als Direktor des
Kreisgerichts in Sondershausen),
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Key
ihres Großvaters und anderer lieber
Verwandten und Freunde suchte sie
sich durch emsiges Arbeiten über alle
diese Schicksalsschläge hinwegzuhelfen.
Der Erfolg krönte ihr Streben, und
seitdem die "Gartenlaube" die junge
Dame in die Öffentlichkeit eingeführt
hat, gehört sie zu den bekanntesten
Schriftstellerinnen der Gegenwart.
Sie lebt jetzt in Sondershausen.

S:


Der Krieg um die Haube. Glocken-
stimmen (2 kulturgeschichtliche Nn.),
1884. - Jm Wintermond (Kulturgesch.
M. und Nn. für die reifere Jugend),
1885. - Fanfaro (N.), 1885. - Der
Mut der Wahrheit (R.), 1886. -
Deutsche Art, treu gewahrt (R.), 1889.
- Ein deutscher Liebesgott (E.), 1889.
- Dunkle Steine. Das Los des Schö-
nen. Eine Lichtwirkung? (3 En.),
1893. - Lebenswende (R.), 1894. -
Der Sturm im Wasserglase (R.), 1895.
- Zeit bringt Rosen. Ungeschriebenes
Recht (2 Nn.), 1895. - Neuer Kurs vor
einem Jahrhundert (R.), 1897. - Was
du ererbt von deinen Vätern hast (4
kulturgesch. En.), 1897. - Seele um
Seele (R. a. d. 12. Jahrh.), 1900. -
Leitsterne (Nn.), 1901.

Keyserling, Graf Eduard,

geb.
am 15. Mai 1858 zu Pelß-Paddernin
in Kurland, lebt (1902) in München.

S:

Fräulein Rosa Herz. Eine Klein-
stadtliebe (E.), 1887. - Die dritte
Stiege (Soz. R.), 1892. - Ein Früh-
lingsopfer (Schausp.), 1899. - Der
dumme Hans (Tr.), 1901. - Beate u.
Mareile (Eine Schloßgesch.), 1903. -
Peter Hawel (Dr.), 1904. - Benig-
nens Erlebnis (Dr.), 1906. - Schwüle
Tage (Nn.), 1906. - Dumala (R.),
1908. - Bunte Herzen, (2 Nn.), 1909.

*Keyserling, Margarete Grä-
sin,

wurde am 22. Febr. 1846 zu Ber-
lin geboren, wo ihr Vater, Wilhelm
von Dönniges, damals Professor
an der Universität war, kam mit letz-
terem 1847 nach München, wo er in
Diensten des Kronprinzen, späteren
Königs Max II., stand, und 1855 nach

*


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Keu
1885. – Goethes Religion u. Goethes
Fauſt, 1898.

Kendell, Rudolf von,

geb. am 25.
Septbr. 1808 zu Königsberg i. Pr.,
ſtudierte daſelbſt, widmete ſich dann
aber dem Militärdienſte, gab denſel-
ben 1838 auf und privatiſierte in
Dresden oder in Berlin. Bei Aus-
bruch des erſten deutſch-däniſchen
Krieges trat er 1849 als Rittmeiſter
in das ſchleswig-holſteinſche Heer u.
machte den Feldzug mit. Ebenſo
führten ihn die Jahre 1864 u. 1866
in die militäriſche Laufbahn zurück.
Er ſtarb in Berlin am 22. Okt. 1871.

S:

Lätitia (N.), 1843. – Außerhalb
der Geſellſchaft; IV, 1847. – Bergan
(Nn.); II, 1848. – Der Politiker (N.),
1849. – Ein Glückskind (R.); II, 1859.

Keyſer, Stefanie,

wurde am 30.
März 1847 als die Tochter eines Juſtiz-
beamten zu Sondershauſen im Für-
ſtentum Schwarzburg geboren und
verlebte ihre Kindheit teils in Keula,
teils in Ebeleben, wo der Vater amt-
liche Stellungen bekleidete, und kehrte
mit letzterem zur Zeit, als der Unter-
richt beginnen ſollte, nach Sonders-
hauſen zurück. Hier empfing Stefanie
ihre Schulbildung. Nach ihrer Kon-
firmation zog ſie ein mächtiger Drang
zur Bühne; doch wurde demſelben von
den Eltern keine Folge gegeben; viel-
mehr hielten dieſe auf weitere Aus-
bildung der Tochter und ſorgten für
tüchtigen Privatunterricht, beſonders
in Muſik, Geſchichte und Naturwiſſen-
ſchaften. Auf letzterem Gebiete ver-
ſuchte ſich Stefanie zuerſt als Schrift-
ſtellerin, indem ſie verſchiedene Pflan-
zenbiographien in Zeitſchriften ver-
öffentlichte. Später unternahm ſie
größere Reiſen durch Deutſchland und
die Schweiz, auf ihnen beſonders die
Schätze der Kunſt zum Gegenſtand ihrer
Studien machend. Danach wandte ſie
ſich der Märchen- u. Novellendichtung
zu, u. beſonders nach dem Tode ihres
Vaters (geſt. 1874 als Direktor des
Kreisgerichts in Sondershauſen),
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Key
ihres Großvaters und anderer lieber
Verwandten und Freunde ſuchte ſie
ſich durch emſiges Arbeiten über alle
dieſe Schickſalsſchläge hinwegzuhelfen.
Der Erfolg krönte ihr Streben, und
ſeitdem die „Gartenlaube“ die junge
Dame in die Öffentlichkeit eingeführt
hat, gehört ſie zu den bekannteſten
Schriftſtellerinnen der Gegenwart.
Sie lebt jetzt in Sondershauſen.

S:


Der Krieg um die Haube. Glocken-
ſtimmen (2 kulturgeſchichtliche Nn.),
1884. – Jm Wintermond (Kulturgeſch.
M. und Nn. für die reifere Jugend),
1885. – Fanfaro (N.), 1885. – Der
Mut der Wahrheit (R.), 1886. –
Deutſche Art, treu gewahrt (R.), 1889.
– Ein deutſcher Liebesgott (E.), 1889.
– Dunkle Steine. Das Los des Schö-
nen. Eine Lichtwirkung? (3 En.),
1893. – Lebenswende (R.), 1894. –
Der Sturm im Waſſerglaſe (R.), 1895.
– Zeit bringt Roſen. Ungeſchriebenes
Recht (2 Nn.), 1895. – Neuer Kurs vor
einem Jahrhundert (R.), 1897. – Was
du ererbt von deinen Vätern haſt (4
kulturgeſch. En.), 1897. – Seele um
Seele (R. a. d. 12. Jahrh.), 1900. –
Leitſterne (Nn.), 1901.

Keyſerling, Graf Eduard,

geb.
am 15. Mai 1858 zu Pelß-Paddernin
in Kurland, lebt (1902) in München.

S:

Fräulein Roſa Herz. Eine Klein-
ſtadtliebe (E.), 1887. – Die dritte
Stiege (Soz. R.), 1892. – Ein Früh-
lingsopfer (Schauſp.), 1899. – Der
dumme Hans (Tr.), 1901. – Beate u.
Mareile (Eine Schloßgeſch.), 1903. –
Peter Hawel (Dr.), 1904. – Benig-
nens Erlebnis (Dr.), 1906. – Schwüle
Tage (Nn.), 1906. – Dumala (R.),
1908. – Bunte Herzen, (2 Nn.), 1909.

*Keyſerling, Margarete Grä-
ſin,

wurde am 22. Febr. 1846 zu Ber-
lin geboren, wo ihr Vater, Wilhelm
von Dönniges, damals Profeſſor
an der Univerſität war, kam mit letz-
terem 1847 nach München, wo er in
Dienſten des Kronprinzen, ſpäteren
Königs Max II., ſtand, und 1855 nach

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Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 3. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 453. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon03_1913/457>, abgerufen am 26.11.2024.