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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 3. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

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näckigen Nervenleidens wegen seinen
Beruf aufgeben und ins Elternhaus
zur Herstellung seiner Gesundheit zu-
rückkehren. Jm Jahre 1885 zog er
mit seiner verwitweten Mutter nach
Loeben, wo er in demselben Jahre ein
Studentenheim eröffnete und 1886 die
Redaktion der "Loebener Rundschau"
übernahm. Seit 1888 war K. als
Präfekt in dem großen Erziehungs-
institut Rodr zu Salzburg tätig und
gründete 1896 daselbst ein selbständi-
ges Privatknabenerziehungsinstitut.
Vom Mai 1900 bis 1901 war er Prä-
fekt im Kaiser Franz Joseph-Studen-
tenkonvikt zu Freistadt in Oberöster-
reich, nahm dann zur Herstellung sei-
ner Gesundheit einen längeren Auf-
enthalt in Kraubath (Obersteiermark)
wurde 1902 Präfekt an einem Kna-
benpensionat in Wiener-Neustadt und
lebt seit 1907 als solcher in Krems
a. d. Donau.

S:

Mit Gott (Anthol.),
1881. - Besiegte Vorurteile (Volksst.),
1886. - Blüten und Knospen (Ge.),
1888 (wurden wegen eines darin ent-
haltenen Gedichtes behördlich konfis-
ziert, aber nach Entferung desselben
wieder freigegeben). - Gedichte in
obersteirischer Mundart, 1898. - Durch
Kampf zum Sieg! (Ge.), 1903. - Ge-
dichte aus der Jugendzeit bis zur
Wende des Jahrh., 1904.

*Kiene, Adolf Georg Theodor,


geb. am 14. Speptbr. 1860 in Einbeck
(Prov. Hannover) als der Sohn eines
Kunstdrechslers, besuchte das dortige
Progymnasium u. das Gmymnasium
in Holzminden und bezog 1880 die
Universität Leipzig, um sich germa-
nistischen und klassisch-philologischen
Studien zu widmen. Er beendigte die-
selben in Göttingen, bestand dort im
Februar 1885 das Examen pro facul-
tate docendi,
wurde zu Ostern d. J.
dem Gymnasium in Holzminden, dar-
auf dem herzogl. Neuen Gymnasium
in Braunschweig zur Beschäftigung
überwiesen u. Ostern 1888 zum Ober-
lehrer am dortigen herzogl. Real-
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gymnasium ernannt.

S:

Der Sena-
tor (Komischer R.), 1898. - Tante
Brigitte (Humor. R.), 1901. - Macht
und Recht (Hist. R. a. d. Anfang des
17. Jahrh.), 1908.

Kienitz, Oskar Karl Ernst,

geb. am
30. Novbr. (12. Dezbr.) 1815 in Kur-
land, studierte von 1835-40 an der
Universität in Dorpat Theologie und
lebte darauf als Hauslehrer und Er-
zieher meist auf dem Lande in Liv-
land, beschäftigte sich gleichzeitig mit
Hegelscher Philosophie u. historischen
Studien. Später war er Vorsteher
einer Privatlehranstalt in Gräfenfeld
bei Lemsal und siedelte von dort 1852
nach Dorpat über, wo er am 17. (29.)
Jan. 1859 an den Pocken +.

S:

Die
Braut von Korinth (Tr.), 1843.

Kienzl, Hermann,

ein Bruder des
berühmten Komponisten Wilhelm K.,
wurde am 22. Juni 1865 in Graz
(Steiermark) geboren, wo sein Vater,
Dr. Wilhelm K., Advokat und Bürger-
meister war. Er studierte in Gra,
Jnnsbruck und Leipzig und ging dann
zum Journalismus über. Seit 1889
war er erst in Berlin, dann in Wien
Redakteur des "Wiener Deutschen
Volksblatts", später Redakteur des
"Grazer Tageblatts" in Graz, der
"Deutschen Zeitung" in Berlin, von
1897-1904 Chefredakteur und Schau-
spielkritiker des "Grazer Tageblatts"
und lebt seit Anfang des J. 1905
als freier Schriftsteller in Berlin.
Von 1906-08 gab er hier mit H.
Jlgenstein (s. d.!) die Wochenschrift
für öffentliches Leben, Literatur und
Kunst "Das Blaubuch" heraus.

S:


Dramen der Gegenwart (Literar.
Studie), 1905. 2. A. 1906. - Rauten-
delein (Die Gesch. einer Leidenschaft
in Ge.), 1906. - Der rote Leutnant
(Schsp., mit Ed. Goldbeck), 1907. -
Die Brautnacht (Schsp.), 1908.

*Kiepenheuer, Ludwig,

pseudon.
Elka Drlui, wurde am 12. Dezbr.
1859 in Köln a. Rhein geboren, bezog
nach elementarer u. gymnasialer Vor-

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Kie
näckigen Nervenleidens wegen ſeinen
Beruf aufgeben und ins Elternhaus
zur Herſtellung ſeiner Geſundheit zu-
rückkehren. Jm Jahre 1885 zog er
mit ſeiner verwitweten Mutter nach
Loeben, wo er in demſelben Jahre ein
Studentenheim eröffnete und 1886 die
Redaktion der „Loebener Rundſchau“
übernahm. Seit 1888 war K. als
Präfekt in dem großen Erziehungs-
inſtitut Rodr zu Salzburg tätig und
gründete 1896 daſelbſt ein ſelbſtändi-
ges Privatknabenerziehungsinſtitut.
Vom Mai 1900 bis 1901 war er Prä-
fekt im Kaiſer Franz Joſeph-Studen-
tenkonvikt zu Freiſtadt in Oberöſter-
reich, nahm dann zur Herſtellung ſei-
ner Geſundheit einen längeren Auf-
enthalt in Kraubath (Oberſteiermark)
wurde 1902 Präfekt an einem Kna-
benpenſionat in Wiener-Neuſtadt und
lebt ſeit 1907 als ſolcher in Krems
a. d. Donau.

S:

Mit Gott (Anthol.),
1881. – Beſiegte Vorurteile (Volksſt.),
1886. – Blüten und Knoſpen (Ge.),
1888 (wurden wegen eines darin ent-
haltenen Gedichtes behördlich konfis-
ziert, aber nach Entferung desſelben
wieder freigegeben). – Gedichte in
oberſteiriſcher Mundart, 1898. – Durch
Kampf zum Sieg! (Ge.), 1903. – Ge-
dichte aus der Jugendzeit bis zur
Wende des Jahrh., 1904.

*Kiene, Adolf Georg Theodor,


geb. am 14. Speptbr. 1860 in Einbeck
(Prov. Hannover) als der Sohn eines
Kunſtdrechſlers, beſuchte das dortige
Progymnaſium u. das Gmymnaſium
in Holzminden und bezog 1880 die
Univerſität Leipzig, um ſich germa-
niſtiſchen und klaſſiſch-philologiſchen
Studien zu widmen. Er beendigte die-
ſelben in Göttingen, beſtand dort im
Februar 1885 das Examen pro facul-
tate docendi,
wurde zu Oſtern d. J.
dem Gymnaſium in Holzminden, dar-
auf dem herzogl. Neuen Gymnaſium
in Braunſchweig zur Beſchäftigung
überwieſen u. Oſtern 1888 zum Ober-
lehrer am dortigen herzogl. Real-
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Kie
gymnaſium ernannt.

S:

Der Sena-
tor (Komiſcher R.), 1898. – Tante
Brigitte (Humor. R.), 1901. – Macht
und Recht (Hiſt. R. a. d. Anfang des
17. Jahrh.), 1908.

Kienitz, Oskar Karl Ernſt,

geb. am
30. Novbr. (12. Dezbr.) 1815 in Kur-
land, ſtudierte von 1835–40 an der
Univerſität in Dorpat Theologie und
lebte darauf als Hauslehrer und Er-
zieher meiſt auf dem Lande in Liv-
land, beſchäftigte ſich gleichzeitig mit
Hegelſcher Philoſophie u. hiſtoriſchen
Studien. Später war er Vorſteher
einer Privatlehranſtalt in Gräfenfeld
bei Lemſal und ſiedelte von dort 1852
nach Dorpat über, wo er am 17. (29.)
Jan. 1859 an den Pocken †.

S:

Die
Braut von Korinth (Tr.), 1843.

Kienzl, Hermann,

ein Bruder des
berühmten Komponiſten Wilhelm K.,
wurde am 22. Juni 1865 in Graz
(Steiermark) geboren, wo ſein Vater,
Dr. Wilhelm K., Advokat und Bürger-
meiſter war. Er ſtudierte in Gra,
Jnnsbruck und Leipzig und ging dann
zum Journalismus über. Seit 1889
war er erſt in Berlin, dann in Wien
Redakteur des „Wiener Deutſchen
Volksblatts“, ſpäter Redakteur des
„Grazer Tageblatts“ in Graz, der
„Deutſchen Zeitung“ in Berlin, von
1897–1904 Chefredakteur und Schau-
ſpielkritiker des „Grazer Tageblatts“
und lebt ſeit Anfang des J. 1905
als freier Schriftſteller in Berlin.
Von 1906–08 gab er hier mit H.
Jlgenſtein (ſ. d.!) die Wochenſchrift
für öffentliches Leben, Literatur und
Kunſt „Das Blaubuch“ heraus.

S:


Dramen der Gegenwart (Literar.
Studie), 1905. 2. A. 1906. – Rauten-
delein (Die Geſch. einer Leidenſchaft
in Ge.), 1906. – Der rote Leutnant
(Schſp., mit Ed. Goldbeck), 1907. –
Die Brautnacht (Schſp.), 1908.

*Kiepenheuer, Ludwig,

pſeudon.
Elka Drlui, wurde am 12. Dezbr.
1859 in Köln a. Rhein geboren, bezog
nach elementarer u. gymnaſialer Vor-

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[457/0461] Kie Kie näckigen Nervenleidens wegen ſeinen Beruf aufgeben und ins Elternhaus zur Herſtellung ſeiner Geſundheit zu- rückkehren. Jm Jahre 1885 zog er mit ſeiner verwitweten Mutter nach Loeben, wo er in demſelben Jahre ein Studentenheim eröffnete und 1886 die Redaktion der „Loebener Rundſchau“ übernahm. Seit 1888 war K. als Präfekt in dem großen Erziehungs- inſtitut Rodr zu Salzburg tätig und gründete 1896 daſelbſt ein ſelbſtändi- ges Privatknabenerziehungsinſtitut. Vom Mai 1900 bis 1901 war er Prä- fekt im Kaiſer Franz Joſeph-Studen- tenkonvikt zu Freiſtadt in Oberöſter- reich, nahm dann zur Herſtellung ſei- ner Geſundheit einen längeren Auf- enthalt in Kraubath (Oberſteiermark) wurde 1902 Präfekt an einem Kna- benpenſionat in Wiener-Neuſtadt und lebt ſeit 1907 als ſolcher in Krems a. d. Donau. S: Mit Gott (Anthol.), 1881. – Beſiegte Vorurteile (Volksſt.), 1886. – Blüten und Knoſpen (Ge.), 1888 (wurden wegen eines darin ent- haltenen Gedichtes behördlich konfis- ziert, aber nach Entferung desſelben wieder freigegeben). – Gedichte in oberſteiriſcher Mundart, 1898. – Durch Kampf zum Sieg! (Ge.), 1903. – Ge- dichte aus der Jugendzeit bis zur Wende des Jahrh., 1904. *Kiene, Adolf Georg Theodor, geb. am 14. Speptbr. 1860 in Einbeck (Prov. Hannover) als der Sohn eines Kunſtdrechſlers, beſuchte das dortige Progymnaſium u. das Gmymnaſium in Holzminden und bezog 1880 die Univerſität Leipzig, um ſich germa- niſtiſchen und klaſſiſch-philologiſchen Studien zu widmen. Er beendigte die- ſelben in Göttingen, beſtand dort im Februar 1885 das Examen pro facul- tate docendi, wurde zu Oſtern d. J. dem Gymnaſium in Holzminden, dar- auf dem herzogl. Neuen Gymnaſium in Braunſchweig zur Beſchäftigung überwieſen u. Oſtern 1888 zum Ober- lehrer am dortigen herzogl. Real- gymnaſium ernannt. S: Der Sena- tor (Komiſcher R.), 1898. – Tante Brigitte (Humor. R.), 1901. – Macht und Recht (Hiſt. R. a. d. Anfang des 17. Jahrh.), 1908. Kienitz, Oskar Karl Ernſt, geb. am 30. Novbr. (12. Dezbr.) 1815 in Kur- land, ſtudierte von 1835–40 an der Univerſität in Dorpat Theologie und lebte darauf als Hauslehrer und Er- zieher meiſt auf dem Lande in Liv- land, beſchäftigte ſich gleichzeitig mit Hegelſcher Philoſophie u. hiſtoriſchen Studien. Später war er Vorſteher einer Privatlehranſtalt in Gräfenfeld bei Lemſal und ſiedelte von dort 1852 nach Dorpat über, wo er am 17. (29.) Jan. 1859 an den Pocken †. S: Die Braut von Korinth (Tr.), 1843. Kienzl, Hermann, ein Bruder des berühmten Komponiſten Wilhelm K., wurde am 22. Juni 1865 in Graz (Steiermark) geboren, wo ſein Vater, Dr. Wilhelm K., Advokat und Bürger- meiſter war. Er ſtudierte in Gra, Jnnsbruck und Leipzig und ging dann zum Journalismus über. Seit 1889 war er erſt in Berlin, dann in Wien Redakteur des „Wiener Deutſchen Volksblatts“, ſpäter Redakteur des „Grazer Tageblatts“ in Graz, der „Deutſchen Zeitung“ in Berlin, von 1897–1904 Chefredakteur und Schau- ſpielkritiker des „Grazer Tageblatts“ und lebt ſeit Anfang des J. 1905 als freier Schriftſteller in Berlin. Von 1906–08 gab er hier mit H. Jlgenſtein (ſ. d.!) die Wochenſchrift für öffentliches Leben, Literatur und Kunſt „Das Blaubuch“ heraus. S: Dramen der Gegenwart (Literar. Studie), 1905. 2. A. 1906. – Rauten- delein (Die Geſch. einer Leidenſchaft in Ge.), 1906. – Der rote Leutnant (Schſp., mit Ed. Goldbeck), 1907. – Die Brautnacht (Schſp.), 1908. *Kiepenheuer, Ludwig, pſeudon. Elka Drlui, wurde am 12. Dezbr. 1859 in Köln a. Rhein geboren, bezog nach elementarer u. gymnaſialer Vor- *

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Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 3. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 457. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon03_1913/461>, abgerufen am 27.11.2024.