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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 3. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

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Pfarr- und Universitätskirche, als
Kuratus bei St. Johann Nepomuk,
als Religionslehrer an mehreren
Schulen Münchens, auch im Herzogl.
Hause Bayern tätig, wurde 1884
Hilfsprediger an St. Ludwig in Mün-
chen, später Stadtpfarrprediger an
derselben Kirche und blieb in dieser
Stellung bis 1896. Durch gekränkten
Ehrgeiz in die Bahn der Opposition
gedrängt, widmete er sich dann der
Politik, zuerst 1898-1902 als Chef-
redakteur des "Bayrischen Kuriers",
dann durch die von ihm mit Dr. Bu-
müller gemeinschaftlich herausge-
gebene Zeitschrift "Das 20. Jahr-
hundert", womit er eine Reformbe-
wegung innerhalb des Katholizismus
anzubahnen suchte. Aber schon am
23. Novbr. 1902 machte ein Herz-
schlag während einer Fahrt auf der
Jsartalbahn seinem Leben ein Ende.
- Außer einigen theologischen Schrif-
ten veröffentlichte er

S:

Heinrich
Raspe (Hist. Dr.), 1894. 3. A. 1900.
- Friedrich der Freidige (Dr.), 1899.

*Klaua, Robert,

geb. am 14. Febr.
1859 in der Skrokmühle zu Meuro
bei Senftenberg (Niederlausitz) als
der Sohn eines Müllers und kleinen
Landmanns, besuchte die Dorfschule
in Meuro und sollte sich nach dem
Wunsche des Vates dem Berufe eines
Volksschullehrers widmen. Da aber
der Vater schon 1873 starb und die
Mittel nicht ausreichten, so unter-
blieb der weitere Unterricht und der
Sohn mußte nun in die Bewirtschaf-
tung des väterlichen Gutes eintreten,
während der Betrieb der Mühle wegen
Wassermangels eingestellt wurde.
Seit dem Jahre 1878 betreibt K.
neben der Landwirtschaft auch eine
Kornbrennerei.

S:

Gedichte, 1886. -
Ein schlauer Freier (Lsp.), 1887. -
Kopie und Original (Schsp.), 1888. -
Neue Gedichte, 1894. - Die Jahres-
zeiten (Ge.), 1896. - Lieder eines
Landmanns (Ge.), 1904.

Klauczek, Katharina,

wurde am
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Kla
28. Juli 1833 zu Prag geboren und
genoß, als die Tochter wohlhabender
Eltern, eine sehr sorgfältige Erzie-
hung. Jhr reger Geist ergriff alles
mit großem Eifer; sie lernte Fran-
zösisch, übte Musik, zeichnete, trieb
später alte und neue Philologie und
zog selbst die Architektur in den Be-
reich ihrer Studien und Beschäfti-
gungen. Sie sprach meist tschechisch,
dichtete aber nur in deutscher Sprache.
Als sie 18 Jahre alt war, unternahm
sie eine größere Reise durch Deutsch-
land. Jhr Tod erfolgte schon am
9. Jan. 1858.

S:

Gedichte, 1859.

Klauprecht, Emil,

* um 1815 zu
Mainz, kam im Alter von 17 Jahren
mit einem Verwandten nach Amerika,
durchreiste hier Texas, Missouri, Ken-
tucky und fand schließlich zu Paducah
in Kentucky eine vorläufige Heimat
und Beschäftigung als Farmer. Jm
Jahre 1837 siedelte er nach Cincin-
nati über, wo er eine lithographische
Anstalt begründete und mit großem
Erfolge betrieb. 1846-47 gab er eine
mit lithographischen Ansichten aus-
gestattete belletrist. Zeitschrift "Flie-
gende Blätter" heraus, die erste illu-
strierte Zeitung d. Westens, übernahm
1849 die Redaktion des "Republi-
kaners", wirkte von 1856-64 in der
Redaktion des "Cincinnati-Volks-
blattes" u. wurde 1864 von Lincoln
zum amerikanischen Konsul in Stutt-
gart ernannt, aus welchem Amte ihn
Präsident Grant in einem Anfall von
Nativismus entfernte. Er lebte dann
als Literat in Stuttgart. K.s be-
deutendstes Werk ist seine "Deutsche
Chronik in der Geschichte des Ohio-
tales" (1862).

S:

Cincinnati, oder:
Die Geheimnisse des Westens (R.),
1855.

Klausen, Rudolf Heinrich,

geb.
den 24. Apr. 1807 zu Altona, wo sein
Vater Professor am Gymnasium war,
studierte in Kiel, Berlin, Leipzig und
Bonn Philologie u. Geschichte, pro-
movierte im Juni 1829 in Bonn und

*


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Kla
Pfarr- und Univerſitätskirche, als
Kuratus bei St. Johann Nepomuk,
als Religionslehrer an mehreren
Schulen Münchens, auch im Herzogl.
Hauſe Bayern tätig, wurde 1884
Hilfsprediger an St. Ludwig in Mün-
chen, ſpäter Stadtpfarrprediger an
derſelben Kirche und blieb in dieſer
Stellung bis 1896. Durch gekränkten
Ehrgeiz in die Bahn der Oppoſition
gedrängt, widmete er ſich dann der
Politik, zuerſt 1898–1902 als Chef-
redakteur des „Bayriſchen Kuriers“,
dann durch die von ihm mit Dr. Bu-
müller gemeinſchaftlich herausge-
gebene Zeitſchrift „Das 20. Jahr-
hundert“, womit er eine Reformbe-
wegung innerhalb des Katholizismus
anzubahnen ſuchte. Aber ſchon am
23. Novbr. 1902 machte ein Herz-
ſchlag während einer Fahrt auf der
Jſartalbahn ſeinem Leben ein Ende.
– Außer einigen theologiſchen Schrif-
ten veröffentlichte er

S:

Heinrich
Raspe (Hiſt. Dr.), 1894. 3. A. 1900.
– Friedrich der Freidige (Dr.), 1899.

*Klaua, Robert,

geb. am 14. Febr.
1859 in der Skrokmühle zu Meuro
bei Senftenberg (Niederlauſitz) als
der Sohn eines Müllers und kleinen
Landmanns, beſuchte die Dorfſchule
in Meuro und ſollte ſich nach dem
Wunſche des Vates dem Berufe eines
Volksſchullehrers widmen. Da aber
der Vater ſchon 1873 ſtarb und die
Mittel nicht ausreichten, ſo unter-
blieb der weitere Unterricht und der
Sohn mußte nun in die Bewirtſchaf-
tung des väterlichen Gutes eintreten,
während der Betrieb der Mühle wegen
Waſſermangels eingeſtellt wurde.
Seit dem Jahre 1878 betreibt K.
neben der Landwirtſchaft auch eine
Kornbrennerei.

S:

Gedichte, 1886. –
Ein ſchlauer Freier (Lſp.), 1887. –
Kopie und Original (Schſp.), 1888. –
Neue Gedichte, 1894. – Die Jahres-
zeiten (Ge.), 1896. – Lieder eines
Landmanns (Ge.), 1904.

Klauczek, Katharina,

wurde am
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Kla
28. Juli 1833 zu Prag geboren und
genoß, als die Tochter wohlhabender
Eltern, eine ſehr ſorgfältige Erzie-
hung. Jhr reger Geiſt ergriff alles
mit großem Eifer; ſie lernte Fran-
zöſiſch, übte Muſik, zeichnete, trieb
ſpäter alte und neue Philologie und
zog ſelbſt die Architektur in den Be-
reich ihrer Studien und Beſchäfti-
gungen. Sie ſprach meiſt tſchechiſch,
dichtete aber nur in deutſcher Sprache.
Als ſie 18 Jahre alt war, unternahm
ſie eine größere Reiſe durch Deutſch-
land. Jhr Tod erfolgte ſchon am
9. Jan. 1858.

S:

Gedichte, 1859.

Klauprecht, Emil,

* um 1815 zu
Mainz, kam im Alter von 17 Jahren
mit einem Verwandten nach Amerika,
durchreiſte hier Texas, Miſſouri, Ken-
tucky und fand ſchließlich zu Paducah
in Kentucky eine vorläufige Heimat
und Beſchäftigung als Farmer. Jm
Jahre 1837 ſiedelte er nach Cincin-
nati über, wo er eine lithographiſche
Anſtalt begründete und mit großem
Erfolge betrieb. 1846–47 gab er eine
mit lithographiſchen Anſichten aus-
geſtattete belletriſt. Zeitſchrift „Flie-
gende Blätter“ heraus, die erſte illu-
ſtrierte Zeitung d. Weſtens, übernahm
1849 die Redaktion des „Republi-
kaners“, wirkte von 1856–64 in der
Redaktion des „Cincinnati-Volks-
blattes“ u. wurde 1864 von Lincoln
zum amerikaniſchen Konſul in Stutt-
gart ernannt, aus welchem Amte ihn
Präſident Grant in einem Anfall von
Nativismus entfernte. Er lebte dann
als Literat in Stuttgart. K.s be-
deutendſtes Werk iſt ſeine „Deutſche
Chronik in der Geſchichte des Ohio-
tales“ (1862).

S:

Cincinnati, oder:
Die Geheimniſſe des Weſtens (R.),
1855.

Klauſen, Rudolf Heinrich,

geb.
den 24. Apr. 1807 zu Altona, wo ſein
Vater Profeſſor am Gymnaſium war,
ſtudierte in Kiel, Berlin, Leipzig und
Bonn Philologie u. Geſchichte, pro-
movierte im Juni 1829 in Bonn und

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[477/0481] Kla Kla Pfarr- und Univerſitätskirche, als Kuratus bei St. Johann Nepomuk, als Religionslehrer an mehreren Schulen Münchens, auch im Herzogl. Hauſe Bayern tätig, wurde 1884 Hilfsprediger an St. Ludwig in Mün- chen, ſpäter Stadtpfarrprediger an derſelben Kirche und blieb in dieſer Stellung bis 1896. Durch gekränkten Ehrgeiz in die Bahn der Oppoſition gedrängt, widmete er ſich dann der Politik, zuerſt 1898–1902 als Chef- redakteur des „Bayriſchen Kuriers“, dann durch die von ihm mit Dr. Bu- müller gemeinſchaftlich herausge- gebene Zeitſchrift „Das 20. Jahr- hundert“, womit er eine Reformbe- wegung innerhalb des Katholizismus anzubahnen ſuchte. Aber ſchon am 23. Novbr. 1902 machte ein Herz- ſchlag während einer Fahrt auf der Jſartalbahn ſeinem Leben ein Ende. – Außer einigen theologiſchen Schrif- ten veröffentlichte er S: Heinrich Raspe (Hiſt. Dr.), 1894. 3. A. 1900. – Friedrich der Freidige (Dr.), 1899. *Klaua, Robert, geb. am 14. Febr. 1859 in der Skrokmühle zu Meuro bei Senftenberg (Niederlauſitz) als der Sohn eines Müllers und kleinen Landmanns, beſuchte die Dorfſchule in Meuro und ſollte ſich nach dem Wunſche des Vates dem Berufe eines Volksſchullehrers widmen. Da aber der Vater ſchon 1873 ſtarb und die Mittel nicht ausreichten, ſo unter- blieb der weitere Unterricht und der Sohn mußte nun in die Bewirtſchaf- tung des väterlichen Gutes eintreten, während der Betrieb der Mühle wegen Waſſermangels eingeſtellt wurde. Seit dem Jahre 1878 betreibt K. neben der Landwirtſchaft auch eine Kornbrennerei. S: Gedichte, 1886. – Ein ſchlauer Freier (Lſp.), 1887. – Kopie und Original (Schſp.), 1888. – Neue Gedichte, 1894. – Die Jahres- zeiten (Ge.), 1896. – Lieder eines Landmanns (Ge.), 1904. Klauczek, Katharina, wurde am 28. Juli 1833 zu Prag geboren und genoß, als die Tochter wohlhabender Eltern, eine ſehr ſorgfältige Erzie- hung. Jhr reger Geiſt ergriff alles mit großem Eifer; ſie lernte Fran- zöſiſch, übte Muſik, zeichnete, trieb ſpäter alte und neue Philologie und zog ſelbſt die Architektur in den Be- reich ihrer Studien und Beſchäfti- gungen. Sie ſprach meiſt tſchechiſch, dichtete aber nur in deutſcher Sprache. Als ſie 18 Jahre alt war, unternahm ſie eine größere Reiſe durch Deutſch- land. Jhr Tod erfolgte ſchon am 9. Jan. 1858. S: Gedichte, 1859. Klauprecht, Emil, * um 1815 zu Mainz, kam im Alter von 17 Jahren mit einem Verwandten nach Amerika, durchreiſte hier Texas, Miſſouri, Ken- tucky und fand ſchließlich zu Paducah in Kentucky eine vorläufige Heimat und Beſchäftigung als Farmer. Jm Jahre 1837 ſiedelte er nach Cincin- nati über, wo er eine lithographiſche Anſtalt begründete und mit großem Erfolge betrieb. 1846–47 gab er eine mit lithographiſchen Anſichten aus- geſtattete belletriſt. Zeitſchrift „Flie- gende Blätter“ heraus, die erſte illu- ſtrierte Zeitung d. Weſtens, übernahm 1849 die Redaktion des „Republi- kaners“, wirkte von 1856–64 in der Redaktion des „Cincinnati-Volks- blattes“ u. wurde 1864 von Lincoln zum amerikaniſchen Konſul in Stutt- gart ernannt, aus welchem Amte ihn Präſident Grant in einem Anfall von Nativismus entfernte. Er lebte dann als Literat in Stuttgart. K.s be- deutendſtes Werk iſt ſeine „Deutſche Chronik in der Geſchichte des Ohio- tales“ (1862). S: Cincinnati, oder: Die Geheimniſſe des Weſtens (R.), 1855. Klauſen, Rudolf Heinrich, geb. den 24. Apr. 1807 zu Altona, wo ſein Vater Profeſſor am Gymnaſium war, ſtudierte in Kiel, Berlin, Leipzig und Bonn Philologie u. Geſchichte, pro- movierte im Juni 1829 in Bonn und *

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Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 3. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 477. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon03_1913/481>, abgerufen am 28.11.2024.