Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 3. 6. Aufl. Leipzig, 1913.
Han als Kritiker und Dichter in schwedi-scher Sprache auf. Die Essays über seine ersten Schriften (Dikter, 1884 -- Literära silhouetter, 1885 -- Notturno, 1885) aus der Feder seiner späteren Gattin, sowie das in seinen Gedichten (Sensitiva amorosa, 1887, deutsch 1892) ausgesprochene Ge- fühlsleben lenkte die Aufmerksamkeit weiterer Kreise auf ihn u. machte ihn auch in Deutschland bekannt, so daß er nunmehr seine Dichtungen und kritischen Studien auch in deutscher Sprache schreibt. S: Parias (Fatalist. Hanstein, Ludw. Adalbert v.,
Han reich an "Mode und Haus". JmJahre 1896 wurde er Dozent an der Berliner Humboldt-Akademie, an der er eine überaus erfolgreiche Lehr- tätigkeit entfaltete, und im Herbst 1900 habilitierte er sich als Privat- dozent für Literaturgeschichte und Ästhetik an der Technischen Hochschule in Hannover, wo er Ende 1903 den Titel Professor erhielt. Er starb nach kurzer Krankheit an einem Gehirn- leiden am 11. Oktober 1904 daselbst. S: Menschenlieder, 1887. 3. A. 1904. Hanstein, L. von, siehe Lucie Hanstein, Marie von, entstammt *
Han als Kritiker und Dichter in ſchwedi-ſcher Sprache auf. Die Eſſays über ſeine erſten Schriften (Dikter, 1884 — Literära silhouetter, 1885 — Notturno, 1885) aus der Feder ſeiner ſpäteren Gattin, ſowie das in ſeinen Gedichten (Sensitiva amorosa, 1887, deutſch 1892) ausgeſprochene Ge- fühlsleben lenkte die Aufmerkſamkeit weiterer Kreiſe auf ihn u. machte ihn auch in Deutſchland bekannt, ſo daß er nunmehr ſeine Dichtungen und kritiſchen Studien auch in deutſcher Sprache ſchreibt. S: Parias (Fataliſt. Hanſtein, Ludw. Adalbert v.,
Han reich an „Mode und Haus“. JmJahre 1896 wurde er Dozent an der Berliner Humboldt-Akademie, an der er eine überaus erfolgreiche Lehr- tätigkeit entfaltete, und im Herbſt 1900 habilitierte er ſich als Privat- dozent für Literaturgeſchichte und Äſthetik an der Techniſchen Hochſchule in Hannover, wo er Ende 1903 den Titel Profeſſor erhielt. Er ſtarb nach kurzer Krankheit an einem Gehirn- leiden am 11. Oktober 1904 daſelbſt. S: Menſchenlieder, 1887. 3. A. 1904. Hanſtein, L. von, ſiehe Lucie Hanſtein, Marie von, entſtammt *
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Han
Han
als Kritiker und Dichter in ſchwedi-
ſcher Sprache auf. Die Eſſays über
ſeine erſten Schriften (Dikter, 1884
— Literära silhouetter, 1885 —
Notturno, 1885) aus der Feder ſeiner
ſpäteren Gattin, ſowie das in ſeinen
Gedichten (Sensitiva amorosa, 1887,
deutſch 1892) ausgeſprochene Ge-
fühlsleben lenkte die Aufmerkſamkeit
weiterer Kreiſe auf ihn u. machte ihn
auch in Deutſchland bekannt, ſo daß
er nunmehr ſeine Dichtungen und
kritiſchen Studien auch in deutſcher
Sprache ſchreibt.
S: Parias (Fataliſt.
Geſchn.), 1890. – Friedrich Nietzſche,
1890. – Das junge Skandinavien (4
Eſſays), 1891. – Alltagsfrauen (Ein
Stück moderner Lebensphyſiologie),
1891. – Sensitiva amorosa (Neue
Herzensprobleme), 1892. – Der Ma-
terialismus in der Literatur, 1892. –
Seher und Deuter (Poe, Garſchin,
Stirner, Bourget, Böcklin), 1893. –
Frau Eſther Bruce (R.), 1894. – Vor
der Ehe (R.), 1895. – Meervögel (N.),
1895. – Jm Huldrebann. Nachtſpuk
(Nn.), 1895. – Der Weg zum Leben
(6 Geſchn.), 1896. – Nordiſches Leben
(1. Bd. Goldene Jugend), 1896. – Der
Schutzengel (R.), 1896.
Hanſtein, Ludw. Adalbert v.,
pſeudon. Ludwig Bertus, wurde
am 29. Nov. 1861 zu Berlin als der
zweite Sohn des bekannten Botani-
kers Johannes v. H. geboren. Dieſer
ging drei Jahre ſpäter als Profeſſor
an die Univerſität Bonn, und hier er-
langte der Sohn 1873–81 auf dem
Gymnaſium ſeine wiſſenſchaftliche
Vorbildung, um dann in Berlin Na-
turwiſſenſchaften zu ſtudieren. Jn
Bonn brachte er ſeine Studien durch
Promotion zum Dr. phil. zu einem
gewiſſen Abſchluß, um ſie 1886 wie-
der in Berlin mehr auf hiſtoriſchem
und literariſchem Gebiet aufzuneh-
men. Daneben war er Redakteur des
Feuilletons am „Berliner Fremden-
blatt“ und Mitarbeiter an verſchie-
denen Zeitſchriften, beſonders erfolg-
reich an „Mode und Haus“. Jm
Jahre 1896 wurde er Dozent an der
Berliner Humboldt-Akademie, an der
er eine überaus erfolgreiche Lehr-
tätigkeit entfaltete, und im Herbſt
1900 habilitierte er ſich als Privat-
dozent für Literaturgeſchichte und
Äſthetik an der Techniſchen Hochſchule
in Hannover, wo er Ende 1903 den
Titel Profeſſor erhielt. Er ſtarb nach
kurzer Krankheit an einem Gehirn-
leiden am 11. Oktober 1904 daſelbſt.
S: Menſchenlieder, 1887. 3. A. 1904.
– Um die Krone (Dr.), 1887. – Kains
Geſchlecht (D.), 1888. – Albert Lind-
ner, in ſeinem Leben und in ſeinen
Werken dargeſtellt, 1888. – Kaiſer
Wilhelms Nord- u. Südlandfahrten,
1890. – Die Königsbrüder (Schſp.),
1892. – Der Liebesrichter (D.), 1893.
Neue A. u. d. Titel: Ein edles Wort,
1904. – Die Aktien des Glücks (R.),
1895. – Guſtav Freytag (Gedächtnis-
rede), 1895. – Der Vikar (N. in V.),
1897. 2. A. 1904. – König Saul (Dr.),
1897. – Zwei Welten (R. aus dem
modernen Berlin), 1898. – Achmed,
der Heiland (Ep. D.), 1898. – Die
Frauen in der Geſchichte des deutſchen
Geiſteslebens des 18. und 19. Jahrh.,
1. Bd., 1899. – Das jüngſte Deutſch-
land (Zwei Jahrzehnte miterlebter
Literaturgeſch.), 1900. 3. A. 1905. –
Vaterlandsliebe und Gedankenfrei-
heit (Ein Zuruf an die Jugend), 1904.
Hanſtein, L. von, ſiehe Lucie
Baeblich!
Hanſtein, Marie von, entſtammt
einem uralten deutſchen Geſchlecht u.
wurde am 2. Oktober 1820 in Pots-
dam geboren, wo ihr Vater Ober-
pfarrer war. Sie verheiratete ſich
1847 mit dem in Berlin anſäſſigen
Privatgelehrten Dr. Theodor Ja-
kob, erkrankte aber ſchon 1850 an
einem unheilbaren Nervenleiden, und
mag wohl dieſes die Veranlaſſung
geworden ſein, daß die kinderloſe Ehe
ſich auf beider Gatten Wunſch 1859
löſte. Marie nahm nun wieder ihren
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