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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 4. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

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Kra
Professor in Durlach. Als solcher
wirkt er seit 1910 in Sinsheim a. d. E.

S:

Gedichte, 1886. Neue Folge, 1895.
- Neue Gedichte (3. Sammlg.), 1907.
- Maria Magdalena (Dr. von Jules
Massenet, in deutsche Verse übertra-
gen), 1894.

Kratzer, Hedwig Johanna,

geb.
am 14. Oktbr. 1882 in München als
Tochter eines Rentners, erhielt eine
zwar strenge, aber doch liebevolle Er-
ziehung, und als sie mit 13 Jahren
den Vater verlor, war die Mutter
streng darauf bedacht, der Tochter
durch Ausbildung des musikalischen
Talents zu einer Selbständigkeit zu
verhelfen. Diese genoß daher den
Unterricht in Musik durch bedeutende
Professoren und erledigte das gefor-
derte Examen mit gutem Erfolge.
Dann aber wandte sie sich literari-
scher Tätigkeit zu und gedenkt dersel-
ben auch treu zu bleiben.

S:

Son-
nenstäubchen (Nn.), 1909.

*Kraetzer, Marie,

pseud. Marie
Thalau,
wurde am 5. Sept. 1862
zu Wadenbrunn in Bayern als die
älteste von sechs Schwestern und als
die Tochter eines aus einer Mainzer
Patrizierfamilie stammenden öster-
reichisch. Kavallerieoffiziers geboren;
die Mutter war eine Tochter des be-
kannten Parlamentariers Heinrich
von Gagern. Jhre Kindheit verlebte
Marie teils in Österreich, teils in
Ungarn, Böhmen, Bayern, Rhein-
hessen, bis sich nach dem deutsch-fran-
zösischen Kriege die Eltern in Fulda
niederließen. Jhre Erziehung ließ an
Mannigfaltigkeit nichts zu wünschen
übrig: eine bigotte Französin, eine
freidenkerische u. doch abergläubische
Österreicherin, Geistliche und andere
Lehrer leiteten ihren Unterricht.
Glücklicherweise hatten mancherlei
Eindrücke, vielfach sehr ernster Art,
sie denken gelehrt, so daß sie aus dem
Wirrwarr von Anschauungen, Be-
kenntnissen, Phantastereien sich selbst
etwas herauszuschälen vermochte, das
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Kra
ihren Wissens- und Wahrheitsdurst
befriedigte. Gegen Ende zweier glück-
licher Jnstitutsjahre verlor sie ihren
Vater durch den Tod u. kehrte dann
im Febr. 1879 zu ihrer Mutter zurück;
doch schon nach einem Jahre warf ein
schweres Leiden sie auf das Kranken-
lager, das sie in zehn Jahren nicht
verlassen sollte. Während dieser Zeit
entstanden eine Reihe von Erzählun-
gen. Nach ihrer Genesung besuchte sie
fünfmal während der Winterzeit mit
einer geliebten, gleichfalls leidenden
Schwester den Süden, der ihr herr-
liche Eindrücke brachte. Dann ver-
legte sie, nachdem vielfach Freud' und
Leid ihren Einzug in den Familien-
kreis gehalten, ihren Wohnsitz nach
Darmstadt, wo sie noch jetzt mit ihrer
Schwester lebt und ihr Haus den
Sammelpunkt zahlreicher Verwand-
ten bildet.

S:

Frauenleben. Füh-
rungen (2 En.), 1888. - Aus Herz u.
Heimat (En.), 1899. - Warum? (N.),
1900. - Verlittene Tage (19 Nn.), 1905.
Weggefährten (En., m. E. Faust), 1911.

*Krauel, Wilhelm,

geb. am 10.
Oktbr. 1876 in Jarmen (Pommern)
als Sohn eines Bauern, besuchte die
dortige Volksschule bis zum 14. Le-
bensjahre und war danach als Land-
wirt tätig. Jm Herbst 1893 trat er
als Freiwilliger in das Garde-Fuß-
artillerie-Regiment ein, schlug später
die Laufbahn eines Feuerwerkers ein
und wurde im Juli 1906 zum Feuer-
werks-Offizier befördert. Seitdem
ist er nach Metz kommandiert.

S:

Die
Heidenhofer (R.), 1907. - Unruh im
Herzen (R.), 1909.

Krauer, Joseph,

geb. 1812 zu Lu-
zern als der jüngste Sohn des da-
maligen Schultheißen des Kantons,
Heinrich K., erhielt in den damals ge-
wöhnlichen Primarschulfächern und
später im Lateinischen Privatunter-
richt, besuchte hierauf das Gymnasium,
später das Lyzeum in Luzern und stu-
dierte seit dem Herbst 1832 in Frei-
burg i. Br., Zürich, Würzburg u. Bern

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Kra
Profeſſor in Durlach. Als ſolcher
wirkt er ſeit 1910 in Sinsheim a. d. E.

S:

Gedichte, 1886. Neue Folge, 1895.
‒ Neue Gedichte (3. Sammlg.), 1907.
‒ Maria Magdalena (Dr. von Jules
Maſſénet, in deutſche Verſe übertra-
gen), 1894.

Kratzer, Hedwig Johanna,

geb.
am 14. Oktbr. 1882 in München als
Tochter eines Rentners, erhielt eine
zwar ſtrenge, aber doch liebevolle Er-
ziehung, und als ſie mit 13 Jahren
den Vater verlor, war die Mutter
ſtreng darauf bedacht, der Tochter
durch Ausbildung des muſikaliſchen
Talents zu einer Selbſtändigkeit zu
verhelfen. Dieſe genoß daher den
Unterricht in Muſik durch bedeutende
Profeſſoren und erledigte das gefor-
derte Examen mit gutem Erfolge.
Dann aber wandte ſie ſich literari-
ſcher Tätigkeit zu und gedenkt derſel-
ben auch treu zu bleiben.

S:

Son-
nenſtäubchen (Nn.), 1909.

*Kraetzer, Marie,

pſeud. Marie
Thalau,
wurde am 5. Sept. 1862
zu Wadenbrunn in Bayern als die
älteſte von ſechs Schweſtern und als
die Tochter eines aus einer Mainzer
Patrizierfamilie ſtammenden öſter-
reichiſch. Kavallerieoffiziers geboren;
die Mutter war eine Tochter des be-
kannten Parlamentariers Heinrich
von Gagern. Jhre Kindheit verlebte
Marie teils in Öſterreich, teils in
Ungarn, Böhmen, Bayern, Rhein-
heſſen, bis ſich nach dem deutſch-fran-
zöſiſchen Kriege die Eltern in Fulda
niederließen. Jhre Erziehung ließ an
Mannigfaltigkeit nichts zu wünſchen
übrig: eine bigotte Franzöſin, eine
freidenkeriſche u. doch abergläubiſche
Öſterreicherin, Geiſtliche und andere
Lehrer leiteten ihren Unterricht.
Glücklicherweiſe hatten mancherlei
Eindrücke, vielfach ſehr ernſter Art,
ſie denken gelehrt, ſo daß ſie aus dem
Wirrwarr von Anſchauungen, Be-
kenntniſſen, Phantaſtereien ſich ſelbſt
etwas herauszuſchälen vermochte, das
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Kra
ihren Wiſſens- und Wahrheitsdurſt
befriedigte. Gegen Ende zweier glück-
licher Jnſtitutsjahre verlor ſie ihren
Vater durch den Tod u. kehrte dann
im Febr. 1879 zu ihrer Mutter zurück;
doch ſchon nach einem Jahre warf ein
ſchweres Leiden ſie auf das Kranken-
lager, das ſie in zehn Jahren nicht
verlaſſen ſollte. Während dieſer Zeit
entſtanden eine Reihe von Erzählun-
gen. Nach ihrer Geneſung beſuchte ſie
fünfmal während der Winterzeit mit
einer geliebten, gleichfalls leidenden
Schweſter den Süden, der ihr herr-
liche Eindrücke brachte. Dann ver-
legte ſie, nachdem vielfach Freud’ und
Leid ihren Einzug in den Familien-
kreis gehalten, ihren Wohnſitz nach
Darmſtadt, wo ſie noch jetzt mit ihrer
Schweſter lebt und ihr Haus den
Sammelpunkt zahlreicher Verwand-
ten bildet.

S:

Frauenleben. Füh-
rungen (2 En.), 1888. ‒ Aus Herz u.
Heimat (En.), 1899. ‒ Warum? (N.),
1900. ‒ Verlittene Tage (19 Nn.), 1905.
Weggefährten (En., m. E. Fauſt), 1911.

*Krauel, Wilhelm,

geb. am 10.
Oktbr. 1876 in Jarmen (Pommern)
als Sohn eines Bauern, beſuchte die
dortige Volksſchule bis zum 14. Le-
bensjahre und war danach als Land-
wirt tätig. Jm Herbſt 1893 trat er
als Freiwilliger in das Garde-Fuß-
artillerie-Regiment ein, ſchlug ſpäter
die Laufbahn eines Feuerwerkers ein
und wurde im Juli 1906 zum Feuer-
werks-Offizier befördert. Seitdem
iſt er nach Metz kommandiert.

S:

Die
Heidenhofer (R.), 1907. ‒ Unruh im
Herzen (R.), 1909.

Krauer, Joſeph,

geb. 1812 zu Lu-
zern als der jüngſte Sohn des da-
maligen Schultheißen des Kantons,
Heinrich K., erhielt in den damals ge-
wöhnlichen Primarſchulfächern und
ſpäter im Lateiniſchen Privatunter-
richt, beſuchte hierauf das Gymnaſium,
ſpäter das Lyzeum in Luzern und ſtu-
dierte ſeit dem Herbſt 1832 in Frei-
burg i. Br., Zürich, Würzburg u. Bern

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Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 4. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 97. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon04_1913/101>, abgerufen am 21.11.2024.