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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 4. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

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in Oberkärnten geboren. Als der
Sohn armer Eltern mußte er früh
bei einem Bauern in Dienst gehen u.
das Vieh hüten. Der Kaplan des be-
nachbarten Pfarrdorfes wurde auf
die seltene Begabung des Knaben
aufmerksam und munterte ihn auf,
sich den Studien zu widmen. Unter
harten Entbehrungen absolvierte K.
das Gymnasium zu Klagenfurt und
studierte seit 1849 in Graz Philo-
logie, Philosophie und Jurisprudenz.
Noch ehe er ein Lehramt antrat, hatten
ihn hochherzige Freunde seiner Muse
in den Stand gesetzt, ganz seinen Stu-
dien und der Poesie zu leben. Jn
Wien, wo er seine Studien privatim
fortsetzte, war er in den Jahren 1853
bis 55 als Erzieher tätig. 1858 u. 1859
unternahm er eine Reise nach Dres-
den, Leipzig u. Nürnberg, um litera-
rische Verbindungen anzuknüpfen, u.
ließ sich 1862 in Perchtoldsdorf bei
Wien nieder, wo er bis 1879 weilte.
Seitdem hatte er seinen Wohnsitz in
Wien, und dort ist er am 7. März
1902 gestorben. Für seine erste ver-
öffentlichte Dichtung, die Tragödie
"Dankmar", erhielt er 1867 den vom
österr. Reichsrat ausgesetzten Preis.

S:

Dankmar (Tr.), 1867. - Gräfin
Seelenbrand (G.), 1874. - Deutsche
Klänge aus Österreich (Ge.), 1881. -
Johannisfeuer (Ge.), 1898. - Krypto-
floren (Poet. Spruch- u. Tagebuch),
1904. - Sämtliche Werke; hrsg. v.
Josef Fachbach und E. von Lohn-
bach; III, 1903. - Briefe; hrsg. v.
denselben, 1905.

*Kleinjung, Gustav,

* am 4. Dez.
1840 zu Strombach, Kreis Gummers-
bach, als der Sohn eines Lehrers,
verlor seinen Vater schon im dritten
Lebensjahre und kam darauf mit der
Mutter nach deren Heimatsort Hül-
senbusch, wo er seine Jugend verlebte.
Jm Jahre 1859 bezog er das Lehrer-
seminar in Neuwied a. Rh., wurde
1861 Lehrer in Deutz, danach in Köln,
1865 in Hersfeld, Kreis Altena, und,
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Kle
nachdem er die Mittelschul- und Rek-
toratsprüfung bestanden, 1872 Leiter
der Rektoratschule zu Vörde b. Hagen.
Seit 1875 ist er Rektor in Köln.

S:


Festklänge für vaterländische Gedenk-
tage, 1891. - Drei vaterländische
Schauspiele (Friedrich Wilhelm I. u.
der Torschreiber. - Die Rache des
Edlen. - Das goldene Haar), 1892. -
Konradin der letzte Hohenstaufe (Tr.).
Gedichte, 1892.

*Kleinpaul, Rudolf,

wurde am
9. März 1845 zu Großgrabe bei Ka-
menz als jüngster Sohn des dortigen
Postors geboren, wurde von letzterem
unterrichtet u. bezog Michaelis 1857
die Fürstenschule zu St. Afra in
Meißen, der er bis Michaelis 1863
angehörte. Hierauf studierte er in
Leipzig Philosophie und Philologie,
promovierte 1867 u. ging im Herbst
d. J. nach Berlin, um dort noch na-
turwissenschaftlichen Studien obzu-
liegen, die durch größere Reisen, nach
Österreich, Jtalien u. Skandinavien,
unterbrochen wurden. Jm Sommer
1869 ging K. über Holland u. Bel-
gien nach Paris, blieb den Winter
daselbst u. bereiste darauf den größ-
ten Teil Frankreichs. Durch den
Krieg von 1870 aus demselben ver-
trieben, lebte er erst in der franzö-
sischen Schweiz u. ging im Mai 1871
nach Jtalien, wo er bis 1878 sein
Hauptdomizil in Rom hatte. Von
hier aus besuchte er Griechenland,
Palästina und Ägypten. Seit dem
Sommer 1878 lebt er in Leipzig.
Außer verschiedenen Reiseskizzen ver-
öffentlichte er

S:

Der Prinzenraub
(Dr.), 1884. - Gastronomische Mär-
chen, 1893. - Mediterranea (Lebens-
und Landschaftsbilder von den Küsten
des Mittelmeers), 1881. - Kreuziget
ihn! (Welsche Reiseabenteuer), 2. A.
1883. - Die Lebendigen u. die Toten
in Volksglauben, Religion u. Sage,
1897. - Modernes Hexenwesen (Spi-
ritistische u. antispiritistische Plau-
dereien), 1899.

*


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Kle
in Oberkärnten geboren. Als der
Sohn armer Eltern mußte er früh
bei einem Bauern in Dienſt gehen u.
das Vieh hüten. Der Kaplan des be-
nachbarten Pfarrdorfes wurde auf
die ſeltene Begabung des Knaben
aufmerkſam und munterte ihn auf,
ſich den Studien zu widmen. Unter
harten Entbehrungen abſolvierte K.
das Gymnaſium zu Klagenfurt und
ſtudierte ſeit 1849 in Graz Philo-
logie, Philoſophie und Jurisprudenz.
Noch ehe er ein Lehramt antrat, hatten
ihn hochherzige Freunde ſeiner Muſe
in den Stand geſetzt, ganz ſeinen Stu-
dien und der Poeſie zu leben. Jn
Wien, wo er ſeine Studien privatim
fortſetzte, war er in den Jahren 1853
bis 55 als Erzieher tätig. 1858 u. 1859
unternahm er eine Reiſe nach Dres-
den, Leipzig u. Nürnberg, um litera-
riſche Verbindungen anzuknüpfen, u.
ließ ſich 1862 in Perchtoldsdorf bei
Wien nieder, wo er bis 1879 weilte.
Seitdem hatte er ſeinen Wohnſitz in
Wien, und dort iſt er am 7. März
1902 geſtorben. Für ſeine erſte ver-
öffentlichte Dichtung, die Tragödie
„Dankmar‟, erhielt er 1867 den vom
öſterr. Reichsrat ausgeſetzten Preis.

S:

Dankmar (Tr.), 1867. ‒ Gräfin
Seelenbrand (G.), 1874. ‒ Deutſche
Klänge aus Öſterreich (Ge.), 1881. ‒
Johannisfeuer (Ge.), 1898. ‒ Krypto-
floren (Poet. Spruch- u. Tagebuch),
1904. ‒ Sämtliche Werke; hrsg. v.
Joſef Fachbach und E. von Lohn-
bach; III, 1903. ‒ Briefe; hrsg. v.
denſelben, 1905.

*Kleinjung, Guſtav,

* am 4. Dez.
1840 zu Strombach, Kreis Gummers-
bach, als der Sohn eines Lehrers,
verlor ſeinen Vater ſchon im dritten
Lebensjahre und kam darauf mit der
Mutter nach deren Heimatsort Hül-
ſenbuſch, wo er ſeine Jugend verlebte.
Jm Jahre 1859 bezog er das Lehrer-
ſeminar in Neuwied a. Rh., wurde
1861 Lehrer in Deutz, danach in Köln,
1865 in Hersfeld, Kreis Altena, und,
[Spaltenumbruch]

Kle
nachdem er die Mittelſchul- und Rek-
toratsprüfung beſtanden, 1872 Leiter
der Rektoratſchule zu Vörde b. Hagen.
Seit 1875 iſt er Rektor in Köln.

S:


Feſtklänge für vaterländiſche Gedenk-
tage, 1891. ‒ Drei vaterländiſche
Schauſpiele (Friedrich Wilhelm I. u.
der Torſchreiber. ‒ Die Rache des
Edlen. ‒ Das goldene Haar), 1892. ‒
Konradin der letzte Hohenſtaufe (Tr.).
Gedichte, 1892.

*Kleinpaul, Rudolf,

wurde am
9. März 1845 zu Großgrabe bei Ka-
menz als jüngſter Sohn des dortigen
Poſtors geboren, wurde von letzterem
unterrichtet u. bezog Michaelis 1857
die Fürſtenſchule zu St. Afra in
Meißen, der er bis Michaelis 1863
angehörte. Hierauf ſtudierte er in
Leipzig Philoſophie und Philologie,
promovierte 1867 u. ging im Herbſt
d. J. nach Berlin, um dort noch na-
turwiſſenſchaftlichen Studien obzu-
liegen, die durch größere Reiſen, nach
Öſterreich, Jtalien u. Skandinavien,
unterbrochen wurden. Jm Sommer
1869 ging K. über Holland u. Bel-
gien nach Paris, blieb den Winter
daſelbſt u. bereiſte darauf den größ-
ten Teil Frankreichs. Durch den
Krieg von 1870 aus demſelben ver-
trieben, lebte er erſt in der franzö-
ſiſchen Schweiz u. ging im Mai 1871
nach Jtalien, wo er bis 1878 ſein
Hauptdomizil in Rom hatte. Von
hier aus beſuchte er Griechenland,
Paläſtina und Ägypten. Seit dem
Sommer 1878 lebt er in Leipzig.
Außer verſchiedenen Reiſeſkizzen ver-
öffentlichte er

S:

Der Prinzenraub
(Dr.), 1884. ‒ Gaſtronomiſche Mär-
chen, 1893. ‒ Mediterranea (Lebens-
und Landſchaftsbilder von den Küſten
des Mittelmeers), 1881. ‒ Kreuziget
ihn! (Welſche Reiſeabenteuer), 2. A.
1883. ‒ Die Lebendigen u. die Toten
in Volksglauben, Religion u. Sage,
1897. ‒ Modernes Hexenweſen (Spi-
ritiſtiſche u. antiſpiritiſtiſche Plau-
dereien), 1899.

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[9/0013] Kle Kle in Oberkärnten geboren. Als der Sohn armer Eltern mußte er früh bei einem Bauern in Dienſt gehen u. das Vieh hüten. Der Kaplan des be- nachbarten Pfarrdorfes wurde auf die ſeltene Begabung des Knaben aufmerkſam und munterte ihn auf, ſich den Studien zu widmen. Unter harten Entbehrungen abſolvierte K. das Gymnaſium zu Klagenfurt und ſtudierte ſeit 1849 in Graz Philo- logie, Philoſophie und Jurisprudenz. Noch ehe er ein Lehramt antrat, hatten ihn hochherzige Freunde ſeiner Muſe in den Stand geſetzt, ganz ſeinen Stu- dien und der Poeſie zu leben. Jn Wien, wo er ſeine Studien privatim fortſetzte, war er in den Jahren 1853 bis 55 als Erzieher tätig. 1858 u. 1859 unternahm er eine Reiſe nach Dres- den, Leipzig u. Nürnberg, um litera- riſche Verbindungen anzuknüpfen, u. ließ ſich 1862 in Perchtoldsdorf bei Wien nieder, wo er bis 1879 weilte. Seitdem hatte er ſeinen Wohnſitz in Wien, und dort iſt er am 7. März 1902 geſtorben. Für ſeine erſte ver- öffentlichte Dichtung, die Tragödie „Dankmar‟, erhielt er 1867 den vom öſterr. Reichsrat ausgeſetzten Preis. S: Dankmar (Tr.), 1867. ‒ Gräfin Seelenbrand (G.), 1874. ‒ Deutſche Klänge aus Öſterreich (Ge.), 1881. ‒ Johannisfeuer (Ge.), 1898. ‒ Krypto- floren (Poet. Spruch- u. Tagebuch), 1904. ‒ Sämtliche Werke; hrsg. v. Joſef Fachbach und E. von Lohn- bach; III, 1903. ‒ Briefe; hrsg. v. denſelben, 1905. *Kleinjung, Guſtav, * am 4. Dez. 1840 zu Strombach, Kreis Gummers- bach, als der Sohn eines Lehrers, verlor ſeinen Vater ſchon im dritten Lebensjahre und kam darauf mit der Mutter nach deren Heimatsort Hül- ſenbuſch, wo er ſeine Jugend verlebte. Jm Jahre 1859 bezog er das Lehrer- ſeminar in Neuwied a. Rh., wurde 1861 Lehrer in Deutz, danach in Köln, 1865 in Hersfeld, Kreis Altena, und, nachdem er die Mittelſchul- und Rek- toratsprüfung beſtanden, 1872 Leiter der Rektoratſchule zu Vörde b. Hagen. Seit 1875 iſt er Rektor in Köln. S: Feſtklänge für vaterländiſche Gedenk- tage, 1891. ‒ Drei vaterländiſche Schauſpiele (Friedrich Wilhelm I. u. der Torſchreiber. ‒ Die Rache des Edlen. ‒ Das goldene Haar), 1892. ‒ Konradin der letzte Hohenſtaufe (Tr.). Gedichte, 1892. *Kleinpaul, Rudolf, wurde am 9. März 1845 zu Großgrabe bei Ka- menz als jüngſter Sohn des dortigen Poſtors geboren, wurde von letzterem unterrichtet u. bezog Michaelis 1857 die Fürſtenſchule zu St. Afra in Meißen, der er bis Michaelis 1863 angehörte. Hierauf ſtudierte er in Leipzig Philoſophie und Philologie, promovierte 1867 u. ging im Herbſt d. J. nach Berlin, um dort noch na- turwiſſenſchaftlichen Studien obzu- liegen, die durch größere Reiſen, nach Öſterreich, Jtalien u. Skandinavien, unterbrochen wurden. Jm Sommer 1869 ging K. über Holland u. Bel- gien nach Paris, blieb den Winter daſelbſt u. bereiſte darauf den größ- ten Teil Frankreichs. Durch den Krieg von 1870 aus demſelben ver- trieben, lebte er erſt in der franzö- ſiſchen Schweiz u. ging im Mai 1871 nach Jtalien, wo er bis 1878 ſein Hauptdomizil in Rom hatte. Von hier aus beſuchte er Griechenland, Paläſtina und Ägypten. Seit dem Sommer 1878 lebt er in Leipzig. Außer verſchiedenen Reiſeſkizzen ver- öffentlichte er S: Der Prinzenraub (Dr.), 1884. ‒ Gaſtronomiſche Mär- chen, 1893. ‒ Mediterranea (Lebens- und Landſchaftsbilder von den Küſten des Mittelmeers), 1881. ‒ Kreuziget ihn! (Welſche Reiſeabenteuer), 2. A. 1883. ‒ Die Lebendigen u. die Toten in Volksglauben, Religion u. Sage, 1897. ‒ Modernes Hexenweſen (Spi- ritiſtiſche u. antiſpiritiſtiſche Plau- dereien), 1899. *

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Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 4. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 9. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon04_1913/13>, abgerufen am 21.11.2024.