Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 4. 6. Aufl. Leipzig, 1913.
Le F in Ludwigslust in Mecklenburg. S:
Le Fort, Elisabeth Freifräulein von, psd. Maria von der Heide, S:
Legeler, Wilhelm, wurde am 26. S: Der Mensch und die Natur (Di- *Legerlotz, Friedrich Wilhelm Gustav, entstammte einer ursprüng- Leg sen, einer lateinlosen Realschule, woer sich für die kaufmännische Lauf- bahn vorbilden sollte. Doch die ein- gehende Bekanntschaft mit der vater- ländischen und englischen Literatur, namentlich mit Goethe und Uhland, Burns u. Byron, sowie die gelegent- lichen, von Begeisterung getragenen Mitteilungen seines Direktors Lede- bur aus griechischen und römischen Dichtern zeitigten in ihm den Plan, sich noch dem philologischen Studium zu widmen. Nach Absolvierung der Handelsschule (1850) eignete er sich durch Privatunterricht das Lateini- sche, Griechische u. Hebräische in an- derthalb Jahren so weit an, daß er in die Prima des Magdeburger Dom- gymnasiums aufgenommen werden konnte. Vom Herbst 1853 an wid- mete er sich drei Jahre lang in Halle und Berlin der Philologie und ver- gleichenden Sprachwissenschaft und kehrte dann ins Elternhaus zurück, um sich auf seine Promotion (1858) und Habilitation vorzubereiten. Letz- tere kam nicht zur Ausführung, da die Bekanntschaft mit seiner späteren Gattin ihn bestimmten, sich dem Lehr- fach an höheren Schulen zu widmen. Von 1858-60 war er als Probekan- didat u. wissenschaftlicher Hilfslehrer an den beiden Magdeburger Gym- nasien tätig und folgte dann einem Rufe an das städtische Gymnasium zu Soest, wo er bis Ostern 1876 blieb und zum Prorektor aufstieg. Seit- dem leitete er als Direktor das kgl. Gymnasium in Salzwedel, bis ihn am 5. April 1904 der Tod von hin- nen rief. L. war ein Meister in der poetischen Nachdichtung. S: Aus * 14*
Le F in Ludwigsluſt in Mecklenburg. S:
Le Fort, Eliſabeth Freifräulein von, pſd. Maria von der Heide, S:
Legeler, Wilhelm, wurde am 26. S: Der Menſch und die Natur (Di- *Legerlotz, Friedrich Wilhelm Guſtav, entſtammte einer urſprüng- Leg ſen, einer lateinloſen Realſchule, woer ſich für die kaufmänniſche Lauf- bahn vorbilden ſollte. Doch die ein- gehende Bekanntſchaft mit der vater- ländiſchen und engliſchen Literatur, namentlich mit Goethe und Uhland, Burns u. Byron, ſowie die gelegent- lichen, von Begeiſterung getragenen Mitteilungen ſeines Direktors Lede- bur aus griechiſchen und römiſchen Dichtern zeitigten in ihm den Plan, ſich noch dem philologiſchen Studium zu widmen. Nach Abſolvierung der Handelsſchule (1850) eignete er ſich durch Privatunterricht das Lateini- ſche, Griechiſche u. Hebräiſche in an- derthalb Jahren ſo weit an, daß er in die Prima des Magdeburger Dom- gymnaſiums aufgenommen werden konnte. Vom Herbſt 1853 an wid- mete er ſich drei Jahre lang in Halle und Berlin der Philologie und ver- gleichenden Sprachwiſſenſchaft und kehrte dann ins Elternhaus zurück, um ſich auf ſeine Promotion (1858) und Habilitation vorzubereiten. Letz- tere kam nicht zur Ausführung, da die Bekanntſchaft mit ſeiner ſpäteren Gattin ihn beſtimmten, ſich dem Lehr- fach an höheren Schulen zu widmen. Von 1858‒60 war er als Probekan- didat u. wiſſenſchaftlicher Hilfslehrer an den beiden Magdeburger Gym- naſien tätig und folgte dann einem Rufe an das ſtädtiſche Gymnaſium zu Soeſt, wo er bis Oſtern 1876 blieb und zum Prorektor aufſtieg. Seit- dem leitete er als Direktor das kgl. Gymnaſium in Salzwedel, bis ihn am 5. April 1904 der Tod von hin- nen rief. L. war ein Meiſter in der poetiſchen Nachdichtung. S: Aus * 14*
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Le F
Leg
in Ludwigsluſt in Mecklenburg.
S:
Prinzeſſin Chriſtelchen (Hof-R.), 1904.
‒ Gedichte, 1899.
Le Fort, Eliſabeth Freifräulein
von, pſd. Maria von der Heide,
eine Schweſter der Vorigen, wurde
am 6. Mai 1880 in Minden geboren
und lebt (1904) in Ludwigsluſt.
S:
Aus einer Jugend (Ge.), 1907. ‒ Die
Roſenſtadt (R.), 1908.
Legeler, Wilhelm, wurde am 26.
Dezbr. 1801 zu Berlin geboren und
bezog nach abſolviertem Gymnaſial-
kurſus die dortige Univerſität, um
Medizin zu ſtudieren. Jndeſſen zwang
ihn ſeine Kränklichkeit, ſeine Studien
aufzugeben; er widmete ſich nun in der
Gärtnerlehranſtalt zu Neu-Schöne-
berg bei Berlin der Gartenkunſt und
wurde nach vollendetem Kurſus an
derſelben Anſtalt als Lehrer der Ma-
thematik und für Pflanzenzeichnen
angeſtellt. Jm Jahre 1828 bezog er
nochmals die Univerſität, um Natur-
wiſſenſchaften zu ſtudieren, wurde
dann 1831 zum königl. Gartenober-
gehilfen und 1835 zum königl. Hof-
gärtner ernannt, als welcher er auch
Vorträge an der Gärtnerlehranſtalt
zu halten hatte. Jm Jahre 1860 er-
hielt er den Titel eines Profeſſors;
1871 trat er in den Ruheſtand und
ſtarb zu Potsdam am 18. Aug. 1873.
S: Der Menſch und die Natur (Di-
dakt. G.), 1851. ‒ Herzensklänge (Ge.),
1871.
*Legerlotz, Friedrich Wilhelm
Guſtav, entſtammte einer urſprüng-
lich ungariſchen Familie; Urgroß-
vater u. Großvater vertauſchten den
ungariſchen Militärdienſt mit dem
preußiſchen. Guſtav L. wurde am 28.
Mai 1832 zu Genthin bei Magdeburg
als der Sohn eines Bauhandwerkers
geboren und nach dem frühen Tode
desſelben von einer hochgeſinnten,
ernſten Mutter erzogen. Nach Beſuch
der dortigen Stadtſchule wurde er
1846 von ſeinem Stiefvater der Hand-
lungsſchule in Magdeburg überwie-
ſen, einer lateinloſen Realſchule, wo
er ſich für die kaufmänniſche Lauf-
bahn vorbilden ſollte. Doch die ein-
gehende Bekanntſchaft mit der vater-
ländiſchen und engliſchen Literatur,
namentlich mit Goethe und Uhland,
Burns u. Byron, ſowie die gelegent-
lichen, von Begeiſterung getragenen
Mitteilungen ſeines Direktors Lede-
bur aus griechiſchen und römiſchen
Dichtern zeitigten in ihm den Plan,
ſich noch dem philologiſchen Studium
zu widmen. Nach Abſolvierung der
Handelsſchule (1850) eignete er ſich
durch Privatunterricht das Lateini-
ſche, Griechiſche u. Hebräiſche in an-
derthalb Jahren ſo weit an, daß er
in die Prima des Magdeburger Dom-
gymnaſiums aufgenommen werden
konnte. Vom Herbſt 1853 an wid-
mete er ſich drei Jahre lang in Halle
und Berlin der Philologie und ver-
gleichenden Sprachwiſſenſchaft und
kehrte dann ins Elternhaus zurück,
um ſich auf ſeine Promotion (1858)
und Habilitation vorzubereiten. Letz-
tere kam nicht zur Ausführung, da
die Bekanntſchaft mit ſeiner ſpäteren
Gattin ihn beſtimmten, ſich dem Lehr-
fach an höheren Schulen zu widmen.
Von 1858‒60 war er als Probekan-
didat u. wiſſenſchaftlicher Hilfslehrer
an den beiden Magdeburger Gym-
naſien tätig und folgte dann einem
Rufe an das ſtädtiſche Gymnaſium
zu Soeſt, wo er bis Oſtern 1876 blieb
und zum Prorektor aufſtieg. Seit-
dem leitete er als Direktor das kgl.
Gymnaſium in Salzwedel, bis ihn
am 5. April 1904 der Tod von hin-
nen rief. L. war ein Meiſter in der
poetiſchen Nachdichtung.
S: Aus
guten Stunden (Dichtungen u. Nach-
dichtungen), 1886. ‒ Das Nibelun-
genlied (neu übertr.), 1889. 12. A.
1902. ‒ Gudrun (neu überſ.), 1892.
8. A. 1904. ‒ Robert Burns’ Gedichte
i. Auswahl (deutſch), 1892. 2. A. 1893.
‒ Walther von der Vogelweide u. an-
dere Lyriker des Mittelalters, 1892.
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