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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 4. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

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Leh
mann von Rosheim (Hist. E. aus der
Zeit der Reformation); II, 1879-80.
Neue Ausg. 1901.

Lehmann, M.,

geb. am 5. Febr.
1827 zu Langenenslingen im ehe-
maligen Fürstentum Hohenzollern-
Sigmaringen, widmete sich dem Leh-
rerstande und erhielt seine Berufs-
bildung im Seminar zu Habsthal.
Er wurde zuerst Lehrer in Minders-
dorf, dann in Demmertingen, 1847
in Fischingen und im Herbst 1853 an
der Stadtschule in Hechingen. Jn den
Jahren 1849-53 redigierte er das
"Magazin für Pädagogik".

S:

Fried-
rich von Scharfenstein, oder: Mag-
deburgs Zerstörung (E.), 1861. -
Gisela (R.), 1867. - Der Spielmann,
(E.), 1867. - Zwei Töchter (E.), 1871.
- Der Kohlenbauer (E.), 1883. - Ver-
söhnt (E. a. d. steir. Bergen), 1886. -
Hoch hinaus (Soz. E.), 1895. - Zahl-
reiche Jugendschriften.

Lehmann, Valentin,

wurde am
4. November 1854 in Heiligenfelde
bei Heilsberg in Ostpreußen geboren,
besuchte das Gymnasium zu Rössel,
widmete sich seit 1875 am Lyzeum
Hosianum zu Braunsberg dem Stu-
dium der Theologie, trat 1878 in
das Priesterseminar zu Eichstätt in
Bayern und empfing dort 1880 die
Priesterweihe. Seitdem wirkte er als
Seelsorger in der Diözese Ermland,
war mehrere Jahre Kaplan an der
St. Nikolai-Pfarrkirche in Elbing,
seit 1890 Kuratus in Rastenburg und
ist seit 1900 Pfarrer in Seeburg (Ost-
preußen).

S:

Die Geheimnisse des
heiligen Rosenkranzes (Ge.), 1887.
2. A. 1898.

*Lehmann(-Schiller), Paul,

ge-
boren am 25. April 1850 in Dars-
band auf der Jnsel Rügen, studierte
alte Philologie, Germanistik, Ge-
schichte und Erdkunde, promovierte
zum Dr. phil., absolvierte sein Staats-
examen im Mai 1875, ist seit Ostern
1890 Direktor des Schiller-Realgym-
nasiums in Stettin.

S:

Ganz olle
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Leh
Kamellen ut Jthaka (Geschn. ut de
Odyssee in plattd. Mdt.), 1905. - Ge-
schichten aus Homers Odyssee (F. d.
deutsche Volk u. Jugd.), 1905. - Aus
großer Zeit (Bilder a. d. Kriegsleben
eines pommerschen Jägers), 1903. -
Geschichten aus der Jlias, 1907.

*Lehmann-Filhes, Bertha,


früher B. Filhes, pseud. L. Bert-
hold
oder L. Berthold-Filhes,
wurde am 20. Febr. 1819 zu Berlin
geboren. Jhr Vater war früher Guts-
besitzer i. Schlesien (Kammerswaldau)
gewesen, war aber durch den Verkauf
seines Gutes in einen langwierigen
Prozeß verwickelt worden, der nicht
nur seine Vermögensverhältnisse schä-
digte, sondern auch einen nachteiligen
Einfluß auf seine Stimmung ausübte.
Als gebildeter Mann übernahm er
die Erziehung seiner vier Töchter --
von denen unsere Dichterin die jüngste
war -- selber und trat sie später für
einige Zeit an den Onkel der Töchter,
den berühmten Philosophen Rosen-
kranz, ab. Die erste Anregung zu
schriftstellerischer Tätigkeit empfing
Bertha Filhes erst nach ihrer Ver-
heiratung mit dem Philologen Leh-
mann,
und zwar durch ihre Freun-
din Elisabeth Ebeling, mit der sie
später gemeinschaftlich mehrere Dra-
men verfaßte, doch waren ihre ersten
Arbeiten nur für die Jugend berech-
net. Übrigens nahmen die Pflichten
der Hausfrau und Mutter sie derart
in Anspruch, daß sie erst nach dem
Tode ihres Gatten, den sie nach 14-
jähriger Ehe verlor, an ein energi-
sches Fortschreiten auf der schriftstel-
lerischen Laufbahn denken konnte. Die
Witwe lebt noch jetzt, vereint mit
ihren Kindern, in Berlin, verlebt aber
den Sommer regelmäßig bei ihrer
Schwester in Arnstadt. Jhrer Feder
entflossen eine große Anzahl Jugend-
schriften und Kinderschriften, die sie
teils selbständig, teils in Gemein-
schaft mit Elisab. Ebeling herausgab.
Außerdem veröffentlichte sie

S:

Er-

*


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Leh
mann von Rosheim (Hiſt. E. aus der
Zeit der Reformation); II, 1879‒80.
Neue Ausg. 1901.

Lehmann, M.,

geb. am 5. Febr.
1827 zu Langenenslingen im ehe-
maligen Fürſtentum Hohenzollern-
Sigmaringen, widmete ſich dem Leh-
rerſtande und erhielt ſeine Berufs-
bildung im Seminar zu Habsthal.
Er wurde zuerſt Lehrer in Minders-
dorf, dann in Demmertingen, 1847
in Fiſchingen und im Herbſt 1853 an
der Stadtſchule in Hechingen. Jn den
Jahren 1849‒53 redigierte er das
„Magazin für Pädagogik‟.

S:

Fried-
rich von Scharfenſtein, oder: Mag-
deburgs Zerſtörung (E.), 1861. ‒
Giſela (R.), 1867. ‒ Der Spielmann,
(E.), 1867. ‒ Zwei Töchter (E.), 1871.
‒ Der Kohlenbauer (E.), 1883. ‒ Ver-
ſöhnt (E. a. d. ſteir. Bergen), 1886. ‒
Hoch hinaus (Soz. E.), 1895. ‒ Zahl-
reiche Jugendſchriften.

Lehmann, Valentin,

wurde am
4. November 1854 in Heiligenfelde
bei Heilsberg in Oſtpreußen geboren,
beſuchte das Gymnaſium zu Röſſel,
widmete ſich ſeit 1875 am Lyzeum
Hoſianum zu Braunsberg dem Stu-
dium der Theologie, trat 1878 in
das Prieſterſeminar zu Eichſtätt in
Bayern und empfing dort 1880 die
Prieſterweihe. Seitdem wirkte er als
Seelſorger in der Diözeſe Ermland,
war mehrere Jahre Kaplan an der
St. Nikolai-Pfarrkirche in Elbing,
ſeit 1890 Kuratus in Raſtenburg und
iſt ſeit 1900 Pfarrer in Seeburg (Oſt-
preußen).

S:

Die Geheimniſſe des
heiligen Roſenkranzes (Ge.), 1887.
2. A. 1898.

*Lehmann(-Schiller), Paul,

ge-
boren am 25. April 1850 in Dars-
band auf der Jnſel Rügen, ſtudierte
alte Philologie, Germaniſtik, Ge-
ſchichte und Erdkunde, promovierte
zum Dr. phil., abſolvierte ſein Staats-
examen im Mai 1875, iſt ſeit Oſtern
1890 Direktor des Schiller-Realgym-
naſiums in Stettin.

S:

Ganz olle
[Spaltenumbruch]

Leh
Kamellen ut Jthaka (Geſchn. ut de
Odyſſee in plattd. Mdt.), 1905. ‒ Ge-
ſchichten aus Homers Odyſſee (F. d.
deutſche Volk u. Jugd.), 1905. ‒ Aus
großer Zeit (Bilder a. d. Kriegsleben
eines pommerſchen Jägers), 1903. ‒
Geſchichten aus der Jlias, 1907.

*Lehmann-Filhés, Bertha,


früher B. Filhés, pſeud. L. Bert-
hold
oder L. Berthold-Filhés,
wurde am 20. Febr. 1819 zu Berlin
geboren. Jhr Vater war früher Guts-
beſitzer i. Schleſien (Kammerswaldau)
geweſen, war aber durch den Verkauf
ſeines Gutes in einen langwierigen
Prozeß verwickelt worden, der nicht
nur ſeine Vermögensverhältniſſe ſchä-
digte, ſondern auch einen nachteiligen
Einfluß auf ſeine Stimmung ausübte.
Als gebildeter Mann übernahm er
die Erziehung ſeiner vier Töchter —
von denen unſere Dichterin die jüngſte
war — ſelber und trat ſie ſpäter für
einige Zeit an den Onkel der Töchter,
den berühmten Philoſophen Roſen-
kranz, ab. Die erſte Anregung zu
ſchriftſtelleriſcher Tätigkeit empfing
Bertha Filhés erſt nach ihrer Ver-
heiratung mit dem Philologen Leh-
mann,
und zwar durch ihre Freun-
din Eliſabeth Ebeling, mit der ſie
ſpäter gemeinſchaftlich mehrere Dra-
men verfaßte, doch waren ihre erſten
Arbeiten nur für die Jugend berech-
net. Übrigens nahmen die Pflichten
der Hausfrau und Mutter ſie derart
in Anſpruch, daß ſie erſt nach dem
Tode ihres Gatten, den ſie nach 14-
jähriger Ehe verlor, an ein energi-
ſches Fortſchreiten auf der ſchriftſtel-
leriſchen Laufbahn denken konnte. Die
Witwe lebt noch jetzt, vereint mit
ihren Kindern, in Berlin, verlebt aber
den Sommer regelmäßig bei ihrer
Schweſter in Arnſtadt. Jhrer Feder
entfloſſen eine große Anzahl Jugend-
ſchriften und Kinderſchriften, die ſie
teils ſelbſtändig, teils in Gemein-
ſchaft mit Eliſab. Ebeling herausgab.
Außerdem veröffentlichte ſie

S:

Er-

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[214/0218] Leh Leh mann von Rosheim (Hiſt. E. aus der Zeit der Reformation); II, 1879‒80. Neue Ausg. 1901. Lehmann, M., geb. am 5. Febr. 1827 zu Langenenslingen im ehe- maligen Fürſtentum Hohenzollern- Sigmaringen, widmete ſich dem Leh- rerſtande und erhielt ſeine Berufs- bildung im Seminar zu Habsthal. Er wurde zuerſt Lehrer in Minders- dorf, dann in Demmertingen, 1847 in Fiſchingen und im Herbſt 1853 an der Stadtſchule in Hechingen. Jn den Jahren 1849‒53 redigierte er das „Magazin für Pädagogik‟. S: Fried- rich von Scharfenſtein, oder: Mag- deburgs Zerſtörung (E.), 1861. ‒ Giſela (R.), 1867. ‒ Der Spielmann, (E.), 1867. ‒ Zwei Töchter (E.), 1871. ‒ Der Kohlenbauer (E.), 1883. ‒ Ver- ſöhnt (E. a. d. ſteir. Bergen), 1886. ‒ Hoch hinaus (Soz. E.), 1895. ‒ Zahl- reiche Jugendſchriften. Lehmann, Valentin, wurde am 4. November 1854 in Heiligenfelde bei Heilsberg in Oſtpreußen geboren, beſuchte das Gymnaſium zu Röſſel, widmete ſich ſeit 1875 am Lyzeum Hoſianum zu Braunsberg dem Stu- dium der Theologie, trat 1878 in das Prieſterſeminar zu Eichſtätt in Bayern und empfing dort 1880 die Prieſterweihe. Seitdem wirkte er als Seelſorger in der Diözeſe Ermland, war mehrere Jahre Kaplan an der St. Nikolai-Pfarrkirche in Elbing, ſeit 1890 Kuratus in Raſtenburg und iſt ſeit 1900 Pfarrer in Seeburg (Oſt- preußen). S: Die Geheimniſſe des heiligen Roſenkranzes (Ge.), 1887. 2. A. 1898. *Lehmann(-Schiller), Paul, ge- boren am 25. April 1850 in Dars- band auf der Jnſel Rügen, ſtudierte alte Philologie, Germaniſtik, Ge- ſchichte und Erdkunde, promovierte zum Dr. phil., abſolvierte ſein Staats- examen im Mai 1875, iſt ſeit Oſtern 1890 Direktor des Schiller-Realgym- naſiums in Stettin. S: Ganz olle Kamellen ut Jthaka (Geſchn. ut de Odyſſee in plattd. Mdt.), 1905. ‒ Ge- ſchichten aus Homers Odyſſee (F. d. deutſche Volk u. Jugd.), 1905. ‒ Aus großer Zeit (Bilder a. d. Kriegsleben eines pommerſchen Jägers), 1903. ‒ Geſchichten aus der Jlias, 1907. *Lehmann-Filhés, Bertha, früher B. Filhés, pſeud. L. Bert- hold oder L. Berthold-Filhés, wurde am 20. Febr. 1819 zu Berlin geboren. Jhr Vater war früher Guts- beſitzer i. Schleſien (Kammerswaldau) geweſen, war aber durch den Verkauf ſeines Gutes in einen langwierigen Prozeß verwickelt worden, der nicht nur ſeine Vermögensverhältniſſe ſchä- digte, ſondern auch einen nachteiligen Einfluß auf ſeine Stimmung ausübte. Als gebildeter Mann übernahm er die Erziehung ſeiner vier Töchter — von denen unſere Dichterin die jüngſte war — ſelber und trat ſie ſpäter für einige Zeit an den Onkel der Töchter, den berühmten Philoſophen Roſen- kranz, ab. Die erſte Anregung zu ſchriftſtelleriſcher Tätigkeit empfing Bertha Filhés erſt nach ihrer Ver- heiratung mit dem Philologen Leh- mann, und zwar durch ihre Freun- din Eliſabeth Ebeling, mit der ſie ſpäter gemeinſchaftlich mehrere Dra- men verfaßte, doch waren ihre erſten Arbeiten nur für die Jugend berech- net. Übrigens nahmen die Pflichten der Hausfrau und Mutter ſie derart in Anſpruch, daß ſie erſt nach dem Tode ihres Gatten, den ſie nach 14- jähriger Ehe verlor, an ein energi- ſches Fortſchreiten auf der ſchriftſtel- leriſchen Laufbahn denken konnte. Die Witwe lebt noch jetzt, vereint mit ihren Kindern, in Berlin, verlebt aber den Sommer regelmäßig bei ihrer Schweſter in Arnſtadt. Jhrer Feder entfloſſen eine große Anzahl Jugend- ſchriften und Kinderſchriften, die ſie teils ſelbſtändig, teils in Gemein- ſchaft mit Eliſab. Ebeling herausgab. Außerdem veröffentlichte ſie S: Er- *

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Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 4. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 214. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon04_1913/218>, abgerufen am 24.11.2024.