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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 4. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

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- Die Ballhaus-Anna (Berl. Sitten-
R.), 1895. - Die neue Moral (Berliner
R.), 1898. - Berliner Lieder, 1906. -
Gräfin Lametta (Acht Tage aus dem
Leben der Hochfinanz), 1904. - Aus
eines Narren Tagebuch, 1907. - Aus
einer Närrin Tagebuch, 1907.

*Leischner, Hermann,

geb. am 19.
Februar 1848 zu Löbtau bei Dresden,
woselbst seine Eltern ein kleines Güt-
chen besaßen, wurde als einziges Kind
zur Landwirtschaft u. einstigen Über-
nahme des elterlich. Besitzes bestimmt,
obwohl diese Bestimmung durchaus
nicht den Neigungen des Sohnes ent-
sprach. Nach dem Tode der Eltern gab
er daher (1870) sofort den landwirt-
schaftlichen Beruf auf und suchte durch
regen Fleiß und emsiges Studium die
Lücken in seinem Wissen auszufüllen,
wobei ihm die ausgezeichneten Bil-
dungsanstalten Dresdens sehr zu
statten kamen. Jm Jahre 1872 erhielt
er von seiner Gemeinde das Amt eines
Ortsrichters und dazu 1879 das eines
königl. Friedensrichters für den dor-
tigen Bezirk.

S:

Feldblumen (Ge.),
1882. - Singen und Sagen (Dn. und
Betrachtungen), 1887.

Leiß, Friedrich,

pseudon. Felix
Laymburg,
wurde am 12. Juli
1824 in Darmstadt geb., besuchte die
dortigen Lehranstalten und studierte
seit 1843 in Gießen Theologie und
Philosophie. Jn Heidelberg setzte er
seit 1846 seine Studien fort und pro-
movierte daselbst im folgenden Jahre
zum Doktor der Philosophie. Jm
Jahre 1848 machte er seinen Akzeß auf
der Hofbibliothek zu Darmstadt, über-
nahm dann bis zum Jahre 1852 eine
Stellung als Erzieher der Kinder des
Herrn von Bethmann in Frankfurt
a. M. und begab sich von hier nach
Paris, um auf der dortigen Bibliothek
seinen Studien weiter obzuliegen. Jm
Jahre 1867 ging er nach den Verein.
Staaten, gründete 1871 in Milwaukee
die Zeitschrift "Der Freidenker" und
rief zu gleicher Zeit die "Universelle
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Freidenkerassoziation" ins Leben. Mit
literarischen Arbeiten beschäftigt, lebt
er noch jetzt in Milwaukee.

S:

Weizen
und Unkraut (Dn.), 1852.

Leistikow, Walter,

geboren am 25.
Oktober 1865 in Bromberg, besuchte
das dortige Gymnasium und ging
Ostern 1883 nach Berlin, um hier in die
Kunstakademie einzutreten u. sich zum
Maler auszubilden. Da er aber über
die zur Aufnahme erforderlichen Fer-
tigkeiten noch nicht verfügte, besuchte
er einstweilen die Privatschule des
Landschafters Hermann Eschke und
durchschritt dann nach verhältnis-
mäßig kurzer Zeit die Pforten der
Hochschule. Er trat als Schüler in die
Klasse von Hans Gude ein, der das
in dem jungen Maler schlummernde
Talent sehr bald entdeckte und zu för-
dern suchte. Seit 1890 malte L. auf
eigene Hand und im eigenen Atelier
vorwiegend Landschaftsbilder aus
der Mark, Dänemark und Norwegen.
Jn Paris, wo er später weilte, erhielt
er Anregung, seinen bisher verfolgten
Plan bei Ausführung seiner Bilder
zu verlassen und ganz neue Wege ein-
zuschlagen. Er war dann auch in dem
Kunstkriege, der zur Gründung der
"Deutschen Sezession" führte, einer
der eifrigsten Kämpfer, nicht nur mit
Worten, sondern auch mit der Feder.
Seiner Entschlossenheit, seiner kühnen
Rücksichtslosigkeit verdankte die junge
deutsche Kunst sehr viel. L. hatte seinen
Wohnsitz in Berlin und wurde 1907
vom deutschen Kaiser zum Professor
ernannt, starb aber nach schwerem
Leiden schon am 24. Juli 1908 in einem
Sanatorium in Schlachtensee bei
Berlin.

S:

Auf der Schwelle (R.),
1896.

*Leistner, Karl von,

wurde am 12.
März 1837 zu Erlangen in Bayern als
der Sohn eines Advokaten geb. und
abwechselnd in Erlangen u. München
erzogen, besuchte an beiden Orten auch
die Gymnasien und widmete sich dann
an der Universität seiner Vaterstadt

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Lei
‒ Die Ballhaus-Anna (Berl. Sitten-
R.), 1895. ‒ Die neue Moral (Berliner
R.), 1898. ‒ Berliner Lieder, 1906. ‒
Gräfin Lametta (Acht Tage aus dem
Leben der Hochfinanz), 1904. ‒ Aus
eines Narren Tagebuch, 1907. ‒ Aus
einer Närrin Tagebuch, 1907.

*Leiſchner, Hermann,

geb. am 19.
Februar 1848 zu Löbtau bei Dresden,
woſelbſt ſeine Eltern ein kleines Güt-
chen beſaßen, wurde als einziges Kind
zur Landwirtſchaft u. einſtigen Über-
nahme des elterlich. Beſitzes beſtimmt,
obwohl dieſe Beſtimmung durchaus
nicht den Neigungen des Sohnes ent-
ſprach. Nach dem Tode der Eltern gab
er daher (1870) ſofort den landwirt-
ſchaftlichen Beruf auf und ſuchte durch
regen Fleiß und emſiges Studium die
Lücken in ſeinem Wiſſen auszufüllen,
wobei ihm die ausgezeichneten Bil-
dungsanſtalten Dresdens ſehr zu
ſtatten kamen. Jm Jahre 1872 erhielt
er von ſeiner Gemeinde das Amt eines
Ortsrichters und dazu 1879 das eines
königl. Friedensrichters für den dor-
tigen Bezirk.

S:

Feldblumen (Ge.),
1882. ‒ Singen und Sagen (Dn. und
Betrachtungen), 1887.

Leiß, Friedrich,

pſeudon. Felix
Laymburg,
wurde am 12. Juli
1824 in Darmſtadt geb., beſuchte die
dortigen Lehranſtalten und ſtudierte
ſeit 1843 in Gießen Theologie und
Philoſophie. Jn Heidelberg ſetzte er
ſeit 1846 ſeine Studien fort und pro-
movierte daſelbſt im folgenden Jahre
zum Doktor der Philoſophie. Jm
Jahre 1848 machte er ſeinen Akzeß auf
der Hofbibliothek zu Darmſtadt, über-
nahm dann bis zum Jahre 1852 eine
Stellung als Erzieher der Kinder des
Herrn von Bethmann in Frankfurt
a. M. und begab ſich von hier nach
Paris, um auf der dortigen Bibliothek
ſeinen Studien weiter obzuliegen. Jm
Jahre 1867 ging er nach den Verein.
Staaten, gründete 1871 in Milwaukee
die Zeitſchrift „Der Freidenker‟ und
rief zu gleicher Zeit die „Univerſelle
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Freidenkeraſſoziation‟ ins Leben. Mit
literariſchen Arbeiten beſchäftigt, lebt
er noch jetzt in Milwaukee.

S:

Weizen
und Unkraut (Dn.), 1852.

Leiſtikow, Walter,

geboren am 25.
Oktober 1865 in Bromberg, beſuchte
das dortige Gymnaſium und ging
Oſtern 1883 nach Berlin, um hier in die
Kunſtakademie einzutreten u. ſich zum
Maler auszubilden. Da er aber über
die zur Aufnahme erforderlichen Fer-
tigkeiten noch nicht verfügte, beſuchte
er einſtweilen die Privatſchule des
Landſchafters Hermann Eſchke und
durchſchritt dann nach verhältnis-
mäßig kurzer Zeit die Pforten der
Hochſchule. Er trat als Schüler in die
Klaſſe von Hans Gude ein, der das
in dem jungen Maler ſchlummernde
Talent ſehr bald entdeckte und zu för-
dern ſuchte. Seit 1890 malte L. auf
eigene Hand und im eigenen Atelier
vorwiegend Landſchaftsbilder aus
der Mark, Dänemark und Norwegen.
Jn Paris, wo er ſpäter weilte, erhielt
er Anregung, ſeinen bisher verfolgten
Plan bei Ausführung ſeiner Bilder
zu verlaſſen und ganz neue Wege ein-
zuſchlagen. Er war dann auch in dem
Kunſtkriege, der zur Gründung der
„Deutſchen Sezeſſion‟ führte, einer
der eifrigſten Kämpfer, nicht nur mit
Worten, ſondern auch mit der Feder.
Seiner Entſchloſſenheit, ſeiner kühnen
Rückſichtsloſigkeit verdankte die junge
deutſche Kunſt ſehr viel. L. hatte ſeinen
Wohnſitz in Berlin und wurde 1907
vom deutſchen Kaiſer zum Profeſſor
ernannt, ſtarb aber nach ſchwerem
Leiden ſchon am 24. Juli 1908 in einem
Sanatorium in Schlachtenſee bei
Berlin.

S:

Auf der Schwelle (R.),
1896.

*Leiſtner, Karl von,

wurde am 12.
März 1837 zu Erlangen in Bayern als
der Sohn eines Advokaten geb. und
abwechſelnd in Erlangen u. München
erzogen, beſuchte an beiden Orten auch
die Gymnaſien und widmete ſich dann
an der Univerſität ſeiner Vaterſtadt

*
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[221/0225] Lei Lei ‒ Die Ballhaus-Anna (Berl. Sitten- R.), 1895. ‒ Die neue Moral (Berliner R.), 1898. ‒ Berliner Lieder, 1906. ‒ Gräfin Lametta (Acht Tage aus dem Leben der Hochfinanz), 1904. ‒ Aus eines Narren Tagebuch, 1907. ‒ Aus einer Närrin Tagebuch, 1907. *Leiſchner, Hermann, geb. am 19. Februar 1848 zu Löbtau bei Dresden, woſelbſt ſeine Eltern ein kleines Güt- chen beſaßen, wurde als einziges Kind zur Landwirtſchaft u. einſtigen Über- nahme des elterlich. Beſitzes beſtimmt, obwohl dieſe Beſtimmung durchaus nicht den Neigungen des Sohnes ent- ſprach. Nach dem Tode der Eltern gab er daher (1870) ſofort den landwirt- ſchaftlichen Beruf auf und ſuchte durch regen Fleiß und emſiges Studium die Lücken in ſeinem Wiſſen auszufüllen, wobei ihm die ausgezeichneten Bil- dungsanſtalten Dresdens ſehr zu ſtatten kamen. Jm Jahre 1872 erhielt er von ſeiner Gemeinde das Amt eines Ortsrichters und dazu 1879 das eines königl. Friedensrichters für den dor- tigen Bezirk. S: Feldblumen (Ge.), 1882. ‒ Singen und Sagen (Dn. und Betrachtungen), 1887. Leiß, Friedrich, pſeudon. Felix Laymburg, wurde am 12. Juli 1824 in Darmſtadt geb., beſuchte die dortigen Lehranſtalten und ſtudierte ſeit 1843 in Gießen Theologie und Philoſophie. Jn Heidelberg ſetzte er ſeit 1846 ſeine Studien fort und pro- movierte daſelbſt im folgenden Jahre zum Doktor der Philoſophie. Jm Jahre 1848 machte er ſeinen Akzeß auf der Hofbibliothek zu Darmſtadt, über- nahm dann bis zum Jahre 1852 eine Stellung als Erzieher der Kinder des Herrn von Bethmann in Frankfurt a. M. und begab ſich von hier nach Paris, um auf der dortigen Bibliothek ſeinen Studien weiter obzuliegen. Jm Jahre 1867 ging er nach den Verein. Staaten, gründete 1871 in Milwaukee die Zeitſchrift „Der Freidenker‟ und rief zu gleicher Zeit die „Univerſelle Freidenkeraſſoziation‟ ins Leben. Mit literariſchen Arbeiten beſchäftigt, lebt er noch jetzt in Milwaukee. S: Weizen und Unkraut (Dn.), 1852. Leiſtikow, Walter, geboren am 25. Oktober 1865 in Bromberg, beſuchte das dortige Gymnaſium und ging Oſtern 1883 nach Berlin, um hier in die Kunſtakademie einzutreten u. ſich zum Maler auszubilden. Da er aber über die zur Aufnahme erforderlichen Fer- tigkeiten noch nicht verfügte, beſuchte er einſtweilen die Privatſchule des Landſchafters Hermann Eſchke und durchſchritt dann nach verhältnis- mäßig kurzer Zeit die Pforten der Hochſchule. Er trat als Schüler in die Klaſſe von Hans Gude ein, der das in dem jungen Maler ſchlummernde Talent ſehr bald entdeckte und zu för- dern ſuchte. Seit 1890 malte L. auf eigene Hand und im eigenen Atelier vorwiegend Landſchaftsbilder aus der Mark, Dänemark und Norwegen. Jn Paris, wo er ſpäter weilte, erhielt er Anregung, ſeinen bisher verfolgten Plan bei Ausführung ſeiner Bilder zu verlaſſen und ganz neue Wege ein- zuſchlagen. Er war dann auch in dem Kunſtkriege, der zur Gründung der „Deutſchen Sezeſſion‟ führte, einer der eifrigſten Kämpfer, nicht nur mit Worten, ſondern auch mit der Feder. Seiner Entſchloſſenheit, ſeiner kühnen Rückſichtsloſigkeit verdankte die junge deutſche Kunſt ſehr viel. L. hatte ſeinen Wohnſitz in Berlin und wurde 1907 vom deutſchen Kaiſer zum Profeſſor ernannt, ſtarb aber nach ſchwerem Leiden ſchon am 24. Juli 1908 in einem Sanatorium in Schlachtenſee bei Berlin. S: Auf der Schwelle (R.), 1896. *Leiſtner, Karl von, wurde am 12. März 1837 zu Erlangen in Bayern als der Sohn eines Advokaten geb. und abwechſelnd in Erlangen u. München erzogen, beſuchte an beiden Orten auch die Gymnaſien und widmete ſich dann an der Univerſität ſeiner Vaterſtadt *

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Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 4. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 221. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon04_1913/225>, abgerufen am 21.11.2024.