Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 4. 6. Aufl. Leipzig, 1913.
Kli Kultgebäude in Kairo und Oberägy-ten geleitet. Wiederholte Studien- reisen in den Balkanländern und der Türkei, in Syrien und Tunesien, im oberen und unteren Niltale haben ihn tiefer in die orientalische Volksseele eindringen lassen und ein ernsteres Studium des Arabischen und des Jslams ermöglicht, während ausge- dehnte Urlaubsreisen ihn mit den Kunst- und Literaturschätzen Frank- reichs, Englands, Belgiens und Hol- lands näher bekannt machten. Die Gründung einer Universität mit her- vorragenden europäischen Lehrkräf- ten in Kairo (1908) führte ihn seither zum Studium der französischen, eng- lischen und arabischen Literatur, der semitischen Philologie und Geschichte. Von seinen zahlreichen ethnographi- schen Aufsätzen und Skizzen sind bis- her erst gesammelt erschienen S: Ha- *Klipstein, Charlotte von, wurde S: Erlebtes und Geschautes *Klitscher, Gustav Albert, geb. Klo lologie, besonders Germanistik. Nach-dem er 1891 in Breslau mit der Ar- beit "Die Fortsetzung zu Konrads v. Würzburg Trojanerkrieg u. das Ori- ginal" zum Dr. phil. promoviert worden, hielt er sich längere Zeit im Auslande (Frankreich, Schweiz, Jta- lien) auf und ging dann zur Jour- nalistik über. Er nahm seinen Wohn- sitz in Berlin, war hier eine Zeitlang leitender Politiker des "Berlin. Frem- denblatts" und danach als unabhän- giger Schriftsteller tätig. Er + am 24. Jan. 1910 in Schlachtensee bei Berlin. S: Ninette im Schnee (N.), 1895. 2. A. *Klob, Karl Maria, geboren am * 2*
Kli Kultgebäude in Kairo und Oberägy-ten geleitet. Wiederholte Studien- reiſen in den Balkanländern und der Türkei, in Syrien und Tuneſien, im oberen und unteren Niltale haben ihn tiefer in die orientaliſche Volksſeele eindringen laſſen und ein ernſteres Studium des Arabiſchen und des Jslams ermöglicht, während ausge- dehnte Urlaubsreiſen ihn mit den Kunſt- und Literaturſchätzen Frank- reichs, Englands, Belgiens und Hol- lands näher bekannt machten. Die Gründung einer Univerſität mit her- vorragenden europäiſchen Lehrkräf- ten in Kairo (1908) führte ihn ſeither zum Studium der franzöſiſchen, eng- liſchen und arabiſchen Literatur, der ſemitiſchen Philologie und Geſchichte. Von ſeinen zahlreichen ethnographi- ſchen Aufſätzen und Skizzen ſind bis- her erſt geſammelt erſchienen S: Ha- *Klipſtein, Charlotte von, wurde S: Erlebtes und Geſchautes *Klitſcher, Guſtav Albert, geb. Klo lologie, beſonders Germaniſtik. Nach-dem er 1891 in Breslau mit der Ar- beit „Die Fortſetzung zu Konrads v. Würzburg Trojanerkrieg u. das Ori- ginal‟ zum Dr. phil. promoviert worden, hielt er ſich längere Zeit im Auslande (Frankreich, Schweiz, Jta- lien) auf und ging dann zur Jour- naliſtik über. Er nahm ſeinen Wohn- ſitz in Berlin, war hier eine Zeitlang leitender Politiker des „Berlin. Frem- denblatts‟ und danach als unabhän- giger Schriftſteller tätig. Er † am 24. Jan. 1910 in Schlachtenſee bei Berlin. S: Ninette im Schnee (N.), 1895. 2. A. *Klob, Karl Maria, geboren am * 2*
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Kli
Klo
Kultgebäude in Kairo und Oberägy-
ten geleitet. Wiederholte Studien-
reiſen in den Balkanländern und der
Türkei, in Syrien und Tuneſien, im
oberen und unteren Niltale haben ihn
tiefer in die orientaliſche Volksſeele
eindringen laſſen und ein ernſteres
Studium des Arabiſchen und des
Jslams ermöglicht, während ausge-
dehnte Urlaubsreiſen ihn mit den
Kunſt- und Literaturſchätzen Frank-
reichs, Englands, Belgiens und Hol-
lands näher bekannt machten. Die
Gründung einer Univerſität mit her-
vorragenden europäiſchen Lehrkräf-
ten in Kairo (1908) führte ihn ſeither
zum Studium der franzöſiſchen, eng-
liſchen und arabiſchen Literatur, der
ſemitiſchen Philologie und Geſchichte.
Von ſeinen zahlreichen ethnographi-
ſchen Aufſätzen und Skizzen ſind bis-
her erſt geſammelt erſchienen
S: Ha-
ſchiſch (Ägyptiſche Sk.), 1910.
*Klipſtein, Charlotte von, wurde
am 22. Januar 1837 in Pfiffligheim
bei Worms als die älteſte Tochter
des dortigen Pfarrers Georg Loth-
eißen geboren, der ſpäter nach Wer-
ſau im Odenwalde verſetzt ward. Nach
dem Tode des Vaters zog die Mutter
mit ihren drei Kindern nach Darm-
ſtadt, und hier verheiratete ſich Char-
lotte 1866 mit Emil von Klipſtein,
großherzogl. Oberförſter i. P., mit
dem ſie erſt in Auerbach und dann in
Darmſtadt lebte. Hier ſtarb der Gatte
ſchon 1875, und die Witwe widmete
ſich nun ganz der Erziehung ihrer drei
Kinder und in ihrer Mußezeit litera-
riſcher Tätigkeit. Eine Sammlung
ihrer Gedichte wurde von ihren Kin-
dern nach ihrem Tode veranſtaltet, der
in Darmſtadt am 25. Septbr. 1898
erfolgte.
S: Erlebtes und Geſchautes
(Dn.), 1899.
*Klitſcher, Guſtav Albert, geb.
am 25. Febr. 1868 zu Stettin, beſuchte
das ſtädtiſche Gymnaſium daſelbſt u.
ſtudierte ſeit 1886 in Freiburg i. B.,
Leipzig, Heidelberg u. Breslau Phi-
lologie, beſonders Germaniſtik. Nach-
dem er 1891 in Breslau mit der Ar-
beit „Die Fortſetzung zu Konrads v.
Würzburg Trojanerkrieg u. das Ori-
ginal‟ zum Dr. phil. promoviert
worden, hielt er ſich längere Zeit im
Auslande (Frankreich, Schweiz, Jta-
lien) auf und ging dann zur Jour-
naliſtik über. Er nahm ſeinen Wohn-
ſitz in Berlin, war hier eine Zeitlang
leitender Politiker des „Berlin. Frem-
denblatts‟ und danach als unabhän-
giger Schriftſteller tätig. Er † am 24.
Jan. 1910 in Schlachtenſee bei Berlin.
S: Ninette im Schnee (N.), 1895. 2. A.
1897. ‒ Von Weibes Herzen (2 Nn.),
1895. 3. A. 1907. ‒ Der ſittliche Hand-
koffer (Geſchn.), 1898. ‒ O dieſe Sil-
berhochzeit! (Lſp.), 1898. ‒ Schönheit
(Ge.), 1900. ‒ Jm Stöckelſchuh (Früh-
lingsſpiel), 1901. ‒ Der Herr Hof-
kapellmeiſter (R.); II, 1901. ‒ Der
Mörder der Schönheit. Die Früh-
lingshaſſerin (Ein Buch von Kunſt
u. kranker Liebe)) 1902. ‒ Apotheker-
ſchnaps (Schw.), 1902. ‒ Menſch
Heiland (Ein Gegenwartsroman v.
Himmel u. Erde), 1903. ‒ Aufſichts-
rat (Dr.), 1904. ‒ Die Hoſen des
Fräulein von Voellendorf, 1907. ‒
Über und unter den Wolken (Eine
Liebesgeſch. a. d. Bergen), 1909. ‒ Sie
war des andern (R.), 1910. ‒ Königs-
liebchen (R.), 1911.
*Klob, Karl Maria, geboren am
18. Mai 1873 zu Olmütz in Mähren,
entſtammt einer alten Kaufmanns-
familie daſelbſt. Er abſolvierte die
Oberrealſchule, da er von ſeinem
Vater für den Kaufmannsſtand und
nach deſſen 1886 erfolgten Tode von
ſeinen Verwandten für die techniſche
Laufbahn beſtimmt wurde. Allein
letztere ſagte ihm ſo wenig zu, daß
er nach Beendigung ſeiner Studien
eine Stellung als ſtädtiſcher Beamter
annahm, in der Hoffnung, daß ihm
ſein Dienſt hinlänglich Muße zu lite-
rariſchen und muſikäſthetiſchen Stu-
dien bieten würde. Da er ſich aber
* 2*
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