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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 4. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

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Lil
sischer, englischer, dänischer u. russischer
Werke u. Bearbeitungen von Bühnen-
werken fremder Autoren. Er starb am
11. April 1906 in Grasing auf dem
Wege nach Meran, wo er Genesung
zu finden hoffte.

S:

Berlins Theater
und die freien Bühnen, 1890. - Jch
versichere Sie! (Schw.), 1893. - Eine
Partie Skat (P.), 1893. - Die lustigen
Handwerker (P.), 1893. - Gardinen-
predigt (Plauderei), 1894. - Klatsch-
rosen (Großer Kaffeeklatsch), 1894. -
Moderne Lyrik (Anthol., hrsg.), 1892.
- Der Halsbandprozeß, 1903.

*Lill, Wenzel,

geboren am 16. Juli
1864 in Lindig bei Joachimsthal in
Böhmen als Sohn von Bauersleuten,
absolvierte die k. k. Lehrerbildungs-
anstalt in Prag und wirkte dann als
Lehrer an verschiedenen Orten Böh-
mens, bis er 1899 vorzeitig pensio-
niert wurde. Er lebt nun als Schrift-
steller in Willomitz bei Kaaden.

S:


Sinn und Klang (Lyr. Ge.), 1908.

Lilla, Felix,

Pseudon. für J. O. H.
Hansen; s. d.

*Limburg, Agnes von,

geborene
von Düring, wurde am 8. Juli
1837 zu Verden als die einzige Tochter
eines hannöverschen Majors geboren.
Dieser hatte, fast noch ein Knabe, an
den Kämpfen der englisch-deutschen
Legion gegen die Heere Napoleons I.
in Spanien u. Jtalien teilgenommen
und erlag im kräftigsten Mannesalter
den langwierigen Folgen seiner Ver-
wundungen. Nachdem die schöne, noch
jugendliche Mutter sich wieder ver-
mählt hatte, wurde die Erziehung der
Tochter von der Großmutter über-
nommen u. mit Hilfe tüchtiger Lehrer
und einer Gouvernante vollendet.
Einen bedeutenden Einfluß auf die
geistige Entwickelung des jungen
Mädchens darf dem öfteren und län-
geren Aufenthalte in dem befreunde-
ten Hause der genialen Schriftstellerin,
Frau von Hohenhausen, zugeschrieben
werden. Agnes vermählte sich mit
einem hannöverschen Offizier und lebt
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jetzt in Sondershausen. Erst nachdem
die Erziehung ihres einzigen Sohnes
vollendet war und dadurch gewisser-
maßen eine Lücke in ihrem nach Tätig-
keit strebenden Geiste entstand, fing sie
an, sich schriftstellerisch zu beschäftigen,
und brachte sie seitdem verschiedene
Romane in Journalen zum Abdruck.

S:

Des wilden Jägers Erbe (R.),
1884. - Der Prinzessenturm (N.),
1894. -- Sie + als Witwe 6. Dez. 1910.

Limburg, Jenny,

Psd. für Jenny
Taußig;
s. d.!

Limpurg, Franzeska von,

u.: Hella
von, siehe Helene Voigt!

*Lincke(-Resch), Helene,

Volks-
schriftstellerin, wurde am 21. Januar
1838 zu Greiz, Reuß ä. L., geb., wo
ihr Vater, Franz Volkmar Resch, als
Kollaborator an Schule und Kirche
wirkte. Der letztere wurde bald darauf
nach dem Dorfe Tzschirma bei Greiz
als Pfarrer versetzt, u. hier verlebte
Helene ihre Jugend. Bis zum 9. Jahre
genoß sie den Unterricht in der Dorf-
schule u. dann den Privatunterricht,
den ein Kandidat ihren Brüdern er-
teilte. Der Schule entwachsen, suchte
sie sich durch Selbststudium weiter zu
bilden, wozu ihr sowohl ein Aufent-
halt in Jena, wie auch der Verkehr
mit ihren beiden Brüdern, denen sie
nacheinander den Haushalt führte,
die beste Gelegenheit bot. Dann wie-
der im Elternhause zu Tzschirma
weilend, begann sie ihre schriftstelle-
rische Tätigkeit für Zeitschriften, die
sie auch fortsetzte, als ihr Vater als
Emeritus nach Zeulenroda u. später
nach Schleiz übersiedelte. Helene Resch
schreibt für das Volk und will durch
ihre Schriften für das innere u. äußere
Wohl des Volkes wirken. Nach dem
Tode ihres Vaters siedelte sie erst nach
Bad Elster, dann nach Dresden und
endlich nach Leipzig über, wo sie sich
1893 mit dem Privatgelehrten Karl
Chrn. Gottfried Lincke vermählte,
den sie aber schon nach halbjähriger
Ehe durch den Tod verlor (Juli 1894).

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Lil
ſiſcher, engliſcher, däniſcher u. ruſſiſcher
Werke u. Bearbeitungen von Bühnen-
werken fremder Autoren. Er ſtarb am
11. April 1906 in Graſing auf dem
Wege nach Meran, wo er Geneſung
zu finden hoffte.

S:

Berlins Theater
und die freien Bühnen, 1890. ‒ Jch
verſichere Sie! (Schw.), 1893. ‒ Eine
Partie Skat (P.), 1893. ‒ Die luſtigen
Handwerker (P.), 1893. ‒ Gardinen-
predigt (Plauderei), 1894. ‒ Klatſch-
roſen (Großer Kaffeeklatſch), 1894. ‒
Moderne Lyrik (Anthol., hrsg.), 1892.
‒ Der Halsbandprozeß, 1903.

*Lill, Wenzel,

geboren am 16. Juli
1864 in Lindig bei Joachimsthal in
Böhmen als Sohn von Bauersleuten,
abſolvierte die k. k. Lehrerbildungs-
anſtalt in Prag und wirkte dann als
Lehrer an verſchiedenen Orten Böh-
mens, bis er 1899 vorzeitig penſio-
niert wurde. Er lebt nun als Schrift-
ſteller in Willomitz bei Kaaden.

S:


Sinn und Klang (Lyr. Ge.), 1908.

Lilla, Felix,

Pſeudon. für J. O. H.
Hanſen; ſ. d.

*Limburg, Agnes von,

geborene
von Düring, wurde am 8. Juli
1837 zu Verden als die einzige Tochter
eines hannöverſchen Majors geboren.
Dieſer hatte, faſt noch ein Knabe, an
den Kämpfen der engliſch-deutſchen
Legion gegen die Heere Napoleons I.
in Spanien u. Jtalien teilgenommen
und erlag im kräftigſten Mannesalter
den langwierigen Folgen ſeiner Ver-
wundungen. Nachdem die ſchöne, noch
jugendliche Mutter ſich wieder ver-
mählt hatte, wurde die Erziehung der
Tochter von der Großmutter über-
nommen u. mit Hilfe tüchtiger Lehrer
und einer Gouvernante vollendet.
Einen bedeutenden Einfluß auf die
geiſtige Entwickelung des jungen
Mädchens darf dem öfteren und län-
geren Aufenthalte in dem befreunde-
ten Hauſe der genialen Schriftſtellerin,
Frau von Hohenhauſen, zugeſchrieben
werden. Agnes vermählte ſich mit
einem hannöverſchen Offizier und lebt
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jetzt in Sondershauſen. Erſt nachdem
die Erziehung ihres einzigen Sohnes
vollendet war und dadurch gewiſſer-
maßen eine Lücke in ihrem nach Tätig-
keit ſtrebenden Geiſte entſtand, fing ſie
an, ſich ſchriftſtelleriſch zu beſchäftigen,
und brachte ſie ſeitdem verſchiedene
Romane in Journalen zum Abdruck.

S:

Des wilden Jägers Erbe (R.),
1884. ‒ Der Prinzeſſenturm (N.),
1894. — Sie † als Witwe 6. Dez. 1910.

Limburg, Jenny,

Pſd. für Jenny
Taußig;
ſ. d.!

Limpurg, Franzeska von,

u.: Hella
von, ſiehe Helene Voigt!

*Lincke(-Reſch), Helene,

Volks-
ſchriftſtellerin, wurde am 21. Januar
1838 zu Greiz, Reuß ä. L., geb., wo
ihr Vater, Franz Volkmar Reſch, als
Kollaborator an Schule und Kirche
wirkte. Der letztere wurde bald darauf
nach dem Dorfe Tzſchirma bei Greiz
als Pfarrer verſetzt, u. hier verlebte
Helene ihre Jugend. Bis zum 9. Jahre
genoß ſie den Unterricht in der Dorf-
ſchule u. dann den Privatunterricht,
den ein Kandidat ihren Brüdern er-
teilte. Der Schule entwachſen, ſuchte
ſie ſich durch Selbſtſtudium weiter zu
bilden, wozu ihr ſowohl ein Aufent-
halt in Jena, wie auch der Verkehr
mit ihren beiden Brüdern, denen ſie
nacheinander den Haushalt führte,
die beſte Gelegenheit bot. Dann wie-
der im Elternhauſe zu Tzſchirma
weilend, begann ſie ihre ſchriftſtelle-
riſche Tätigkeit für Zeitſchriften, die
ſie auch fortſetzte, als ihr Vater als
Emeritus nach Zeulenroda u. ſpäter
nach Schleiz überſiedelte. Helene Reſch
ſchreibt für das Volk und will durch
ihre Schriften für das innere u. äußere
Wohl des Volkes wirken. Nach dem
Tode ihres Vaters ſiedelte ſie erſt nach
Bad Elſter, dann nach Dresden und
endlich nach Leipzig über, wo ſie ſich
1893 mit dem Privatgelehrten Karl
Chrn. Gottfried Lincke vermählte,
den ſie aber ſchon nach halbjähriger
Ehe durch den Tod verlor (Juli 1894).

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[265/0269] Lil Lin ſiſcher, engliſcher, däniſcher u. ruſſiſcher Werke u. Bearbeitungen von Bühnen- werken fremder Autoren. Er ſtarb am 11. April 1906 in Graſing auf dem Wege nach Meran, wo er Geneſung zu finden hoffte. S: Berlins Theater und die freien Bühnen, 1890. ‒ Jch verſichere Sie! (Schw.), 1893. ‒ Eine Partie Skat (P.), 1893. ‒ Die luſtigen Handwerker (P.), 1893. ‒ Gardinen- predigt (Plauderei), 1894. ‒ Klatſch- roſen (Großer Kaffeeklatſch), 1894. ‒ Moderne Lyrik (Anthol., hrsg.), 1892. ‒ Der Halsbandprozeß, 1903. *Lill, Wenzel, geboren am 16. Juli 1864 in Lindig bei Joachimsthal in Böhmen als Sohn von Bauersleuten, abſolvierte die k. k. Lehrerbildungs- anſtalt in Prag und wirkte dann als Lehrer an verſchiedenen Orten Böh- mens, bis er 1899 vorzeitig penſio- niert wurde. Er lebt nun als Schrift- ſteller in Willomitz bei Kaaden. S: Sinn und Klang (Lyr. Ge.), 1908. Lilla, Felix, Pſeudon. für J. O. H. Hanſen; ſ. d. *Limburg, Agnes von, geborene von Düring, wurde am 8. Juli 1837 zu Verden als die einzige Tochter eines hannöverſchen Majors geboren. Dieſer hatte, faſt noch ein Knabe, an den Kämpfen der engliſch-deutſchen Legion gegen die Heere Napoleons I. in Spanien u. Jtalien teilgenommen und erlag im kräftigſten Mannesalter den langwierigen Folgen ſeiner Ver- wundungen. Nachdem die ſchöne, noch jugendliche Mutter ſich wieder ver- mählt hatte, wurde die Erziehung der Tochter von der Großmutter über- nommen u. mit Hilfe tüchtiger Lehrer und einer Gouvernante vollendet. Einen bedeutenden Einfluß auf die geiſtige Entwickelung des jungen Mädchens darf dem öfteren und län- geren Aufenthalte in dem befreunde- ten Hauſe der genialen Schriftſtellerin, Frau von Hohenhauſen, zugeſchrieben werden. Agnes vermählte ſich mit einem hannöverſchen Offizier und lebt jetzt in Sondershauſen. Erſt nachdem die Erziehung ihres einzigen Sohnes vollendet war und dadurch gewiſſer- maßen eine Lücke in ihrem nach Tätig- keit ſtrebenden Geiſte entſtand, fing ſie an, ſich ſchriftſtelleriſch zu beſchäftigen, und brachte ſie ſeitdem verſchiedene Romane in Journalen zum Abdruck. S: Des wilden Jägers Erbe (R.), 1884. ‒ Der Prinzeſſenturm (N.), 1894. — Sie † als Witwe 6. Dez. 1910. Limburg, Jenny, Pſd. für Jenny Taußig; ſ. d.! Limpurg, Franzeska von, u.: Hella von, ſiehe Helene Voigt! *Lincke(-Reſch), Helene, Volks- ſchriftſtellerin, wurde am 21. Januar 1838 zu Greiz, Reuß ä. L., geb., wo ihr Vater, Franz Volkmar Reſch, als Kollaborator an Schule und Kirche wirkte. Der letztere wurde bald darauf nach dem Dorfe Tzſchirma bei Greiz als Pfarrer verſetzt, u. hier verlebte Helene ihre Jugend. Bis zum 9. Jahre genoß ſie den Unterricht in der Dorf- ſchule u. dann den Privatunterricht, den ein Kandidat ihren Brüdern er- teilte. Der Schule entwachſen, ſuchte ſie ſich durch Selbſtſtudium weiter zu bilden, wozu ihr ſowohl ein Aufent- halt in Jena, wie auch der Verkehr mit ihren beiden Brüdern, denen ſie nacheinander den Haushalt führte, die beſte Gelegenheit bot. Dann wie- der im Elternhauſe zu Tzſchirma weilend, begann ſie ihre ſchriftſtelle- riſche Tätigkeit für Zeitſchriften, die ſie auch fortſetzte, als ihr Vater als Emeritus nach Zeulenroda u. ſpäter nach Schleiz überſiedelte. Helene Reſch ſchreibt für das Volk und will durch ihre Schriften für das innere u. äußere Wohl des Volkes wirken. Nach dem Tode ihres Vaters ſiedelte ſie erſt nach Bad Elſter, dann nach Dresden und endlich nach Leipzig über, wo ſie ſich 1893 mit dem Privatgelehrten Karl Chrn. Gottfried Lincke vermählte, den ſie aber ſchon nach halbjähriger Ehe durch den Tod verlor (Juli 1894). *

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Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 4. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 265. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon04_1913/269>, abgerufen am 21.11.2024.