Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 4. 6. Aufl. Leipzig, 1913.
Löh Unter dem Dreizack (Neues Marine-und Kolonialbuch), 1902. - 50 Kin- derlieder mit 50 Bildern, 1903. - Gesammelte Dichtungen, 1903. Löhn-Siegel, Maria Anna,
Löh Sommer ein Engagement in Magde-burg und vom Herbst ab ein solches in Oldenburg anzunehmen, von wo sie im Frühjahr 1850 einem Rufe an das Hoftheater in Dresden folgte, dem sie 22 Jahre lang angehörte. Jm April 1872 verheiratete sie sich mit Dr. Franz Siegel in Dresden, dem Chefredakteur der "Konstituti- onellen Zeitung", an welcher sie selbst schon seit 1861 Mitarbeiterin gewesen war, u. schied am 1. Dezbr. d. J. für immer von der Bühne. Die Ehe war nur eine kurze, da Anna L. ihren Gatten bereits im Dezbr. 1877 durch den Tod verlor. Jhr ferneres Leben war zwischen schriftstellerischen Ar- beiten, öffentlichen Vorlesungen und der Tätigkeit für den von ihr 1870 ins Leben gerufenen ersten Dresdener Frauensbildungsverein geteilt, bis der Tod sie am 1. Januar 1902 von hinnen nahm. S: Odysseus auf Ogygia *
Löh Unter dem Dreizack (Neues Marine-und Kolonialbuch), 1902. ‒ 50 Kin- derlieder mit 50 Bildern, 1903. ‒ Geſammelte Dichtungen, 1903. Löhn-Siegel, Maria Anna,
Löh Sommer ein Engagement in Magde-burg und vom Herbſt ab ein ſolches in Oldenburg anzunehmen, von wo ſie im Frühjahr 1850 einem Rufe an das Hoftheater in Dresden folgte, dem ſie 22 Jahre lang angehörte. Jm April 1872 verheiratete ſie ſich mit Dr. Franz Siegel in Dresden, dem Chefredakteur der „Konſtituti- onellen Zeitung‟, an welcher ſie ſelbſt ſchon ſeit 1861 Mitarbeiterin geweſen war, u. ſchied am 1. Dezbr. d. J. für immer von der Bühne. Die Ehe war nur eine kurze, da Anna L. ihren Gatten bereits im Dezbr. 1877 durch den Tod verlor. Jhr ferneres Leben war zwiſchen ſchriftſtelleriſchen Ar- beiten, öffentlichen Vorleſungen und der Tätigkeit für den von ihr 1870 ins Leben gerufenen erſten Dresdener Frauensbildungsverein geteilt, bis der Tod ſie am 1. Januar 1902 von hinnen nahm. S: Odyſſeus auf Ogygia *
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Löh
Löh
Unter dem Dreizack (Neues Marine-
und Kolonialbuch), 1902. ‒ 50 Kin-
derlieder mit 50 Bildern, 1903. ‒
Geſammelte Dichtungen, 1903.
Löhn-Siegel, Maria Anna,
pſeud. Wilbert von Herrigau,
Tochter des Pfarrers Löhn zu Naun-
dorf bei Freiberg in Sachſen, wurde
daſelbſt am 30. Novbr. 1830 geboren
u. entwickelte frühzeitig eine lebhafte
Phantaſie und ein vielſeitiges Talent.
Von ihrem Vater ſehr ſorgfältig un-
terrichtet und ſogar mit Kants Phi-
loſophie und den alten klaſſiſchen
Sprachen bekannt gemacht, dichtete ſie
bereits im 15. Jahre in den Vers-
maßen des „Agamemnon‟ von Äſchy-
lus ihr Drama „Odyſſeus auf Ogy-
gia‟. Um die Anforderungen der
Bühne gründlich kennen zu lernen,
beſchloß ſie, Schauſpielerin zu werden,
und nachdem ſie in Dresden ſich in
Muſik und Sprachen weitergebildet u.
bei Eduard Devrient Unterricht in der
dramatiſchen Kunſt erhalten hatte,
betrat ſie 1846 in Poſen die Bühne u.
wanderte, als dieſe infolge der Revo-
lution geſchloſſen wurde, eine Zeitlang
mit kleineren Schauſpieler-Geſell-
ſchaften in Schleſien umher. Dieſe
romantiſchen Komödienfahrten ſchil-
dert ſie in ihrem Buche „Wie ich
Schauſpielerin wurde‟ (1880). Am
1. Juni 1847 nahm ſie ein Engage-
ment am Leipziger Stadttheater an.
Hier trat ſie, empfohlen durch ihr
poetiſches Talent, mit zahlreichen
Männern, die in der geiſtigen Ent-
wicklungsgeſchichte Leipzigs eine her-
vorragende Rolle geſpielt haben, in
den regſten und auch für ſpätere Zeit
dauernden Verkehr. So war Heinrich
Laube ihr Lehrer, und Adolf Böttger,
Guſtav Kühne, Herloßſohn, O. Mar-
bach, Diezmann u. a. zählten zu ihren
geiſtigen und literariſchen Gönnern,
Förderern u. perſönlichen Freunden.
Der Schluß der Leipziger Bühne,
durch die Revolution von 1848 her-
beigeführt, veranlaßte ſie, für den
Sommer ein Engagement in Magde-
burg und vom Herbſt ab ein ſolches
in Oldenburg anzunehmen, von wo
ſie im Frühjahr 1850 einem Rufe an
das Hoftheater in Dresden folgte,
dem ſie 22 Jahre lang angehörte. Jm
April 1872 verheiratete ſie ſich mit
Dr. Franz Siegel in Dresden,
dem Chefredakteur der „Konſtituti-
onellen Zeitung‟, an welcher ſie ſelbſt
ſchon ſeit 1861 Mitarbeiterin geweſen
war, u. ſchied am 1. Dezbr. d. J. für
immer von der Bühne. Die Ehe war
nur eine kurze, da Anna L. ihren
Gatten bereits im Dezbr. 1877 durch
den Tod verlor. Jhr ferneres Leben
war zwiſchen ſchriftſtelleriſchen Ar-
beiten, öffentlichen Vorleſungen und
der Tätigkeit für den von ihr 1870
ins Leben gerufenen erſten Dresdener
Frauensbildungsverein geteilt, bis
der Tod ſie am 1. Januar 1902 von
hinnen nahm.
S: Odyſſeus auf Ogygia
(Dr. G.), 1845. ‒ Gedichte, 1850. 2,
A. 1857. ‒ Der Philoſoph (Lſp.).
1853. ‒ Jduna (Dr. G.), 1853. ‒ Gio-
vanna (Ep. G.), 1854. ‒ Gefahr über
Gefahr (Lſp.), 1859. ‒ Luiſa Strozzi
(Tr.), 1860. ‒ Reiſetagebuch einer in
Jtalien allein reiſenden Dame, 1859.
‒ Stationen (Nn.), 1861. ‒ Verkennen
und Erkennen (N.), 1861. ‒ Theater-
erinnerungen und Vermiſchtes, 1862.
‒ Novelletten, 1862. ‒ Rechter u. linker
Flügel (Lſp.), 1863. ‒ Pindars Werke
(Lſp.), 1864. ‒ Bei 40 Grad Reaumur
(Lſp.), 1868. ‒ Jm Finſtern (Lſp.),
1868. ‒ Weitere Streifzüge in Jtalien,
1864. ‒ Aus Norden u. Süden (Reiſe-
tagebuch), 1865. ‒ Königstraum (R.),
1865. ‒ Heitere Spaziergänge durch
Deutſchland, 1866. ‒ Humoresken,
1868. ‒ Der Geheimnisvolle (E.),
1869. ‒ Geſammelte Novellen, Reiſe-
ſkizzen, Theatererinnerungen und
Humoresken; II, 1871. ‒ Jnnerhalb
zehn Jahren (Reiſebilder), 1868. 3. A.
1871. ‒ Ein deutſcher Schulmeiſter
(Ep. G.), 1872. ‒ Liebeständelei und
Liebe (Schſp.), 1872. ‒ Das falſche
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