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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 4. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

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Lutz
praktisch tätig sein zu dürfen und
legte 1854 eine homöopathische Kli-
nik in großartigem Maßstabe an.
Durch eine Menge von Schriften,
sowie durch Versendung von homöo-
pathischen Apotheken wirkte er mit
großem Erfolge für die Verbreitung
der Homöopathie. Seine Praxis in
der Nähe und Ferne war so ausge-
breitet, daß er über 250 000 Kranke,
zum größten Teil auf schriftlichem
Wege behandelt hat. Er erwarb sich
dadurch ein ansehnliches Vermögen,
das er aber wiederum mit edelster
Freigebigkeit zum Wohle der Kran-
ken und Notleidenden verwendete. L.
starb in Köthen am 11. April 1870.

S:

Das Galgenmännlein (Dr. G.),
1839. - Karl X. im Jahre 1832 in
Schottland (Dram. Szene), nebst
einem Anhang Gedichte, 1836. - Win-
terblüten (Ge.), 1836. - Abschieds-
gruß (Ge.), 3. A. 1841. - Meinem
Könige (Huldigungsgedicht), 1841. -
Macht der Mutterliebe (D.), 2. A.
1847. - Gedichte, N. Ausg. 1856. -
Emilie, oder: Das rote Kleid (Schsp.),
5. A., 1869. - Herzog Heinrich und
Marie, oder: Der Triumph der Liebe
(Schausp.), 1864. - Graf Evremont
(Schausp.), 1866. - Der alte Fritz,
oder: Eine Schuld und ihre Sühnung
(Dr.), 1867. 2. A. 1870. - Auswahl
von Gedichten für die reifere Jugend,
1865.

*Lutze, Auguste,

* am 1. Mai 1823
zu Halberstadt als die Tochter des
dortigen Predigers Lautsch, der
später nach Aschersleben versetzt ward,
und als Enkelin des Dichters Klamer
Schmidt, verheiratete sich hier am 14.
November 1847 mit Arthur Lutze in
Köthen (s. den Vorigen), dem sie bei
seinen Bestrebungen eine treue Stütze
war, und lebte daselbst als Besitzerin
der von ihrem (1870 verstorbenen)
Gatten gegründeten homöopathischen
Klinik bis zu ihrem Tode im April
1900.

S:

Wenn der Flieder blüht
(Ein Abendtraum), 1866.

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Lutz
*Lutze, Ernst Arthur,

psd. Edmund
Alexander Läutner, ein Sohn der
Vorigen, wurde in Köthen am 13.
Oktober 1848 geboren und von sei-
nem Vater in der Liebe nicht nur zu
den medizinischen Wissenschaften, son-
dern auch zur Poesie gefördert. Nach
Absolvierung des Gymnasiums in
Potsdam und seiner medizinischen
Studien in Leipzig und Halle über-
nahm L. 1874 die Klinik seines (1870
gestorbenen) Vaters in Köthen, die
er durch manche neue Einrichtung zu
erweitern und verbessern bestrebt
war. Jm Jahre 1881 folgte er einem
Rufe des berühmten homöopathi-
schen Arztes Dr. Johannsen, dessen
große Praxis in Jtzehoe zu überneh-
men, nahm aber seinen Wohnsitz in
dem nahe gelegenen Altona-Ham-
burg. Hier blieb er bis zum Jahre
1886, wo er nach Berlin übersiedelte.
Er redigierte die von seinem Vater
1858 gegründete homöopathische Wo-
chenschrift "Hahnemannia". Gegen-
wärtig ist er mit einer Übersetzung
der sämtlichen Werke des Aristopha-
nes beschäftigt.

S:

Kleine Blüten
(Erstlings-Dn.), 1879. - Veilchen
(Anthol., herausg.), 1887. - Othellos
Erfolg (Schwank), 1887. - Die Ge-
räuschlosen (Schwank, mit A. Witt-
mann), 1888. - Flitterwochen in Jta-
lien (Lsp.), 1889. - O diese Schach-
spieler (Schw.), 1904. - Hohenzollern-
Anekdotenschatz (Jn Versen), 1905.

*Lutze, Nanny,

geb. am 18. April
1878 in Berlin als Tochter eines
Hotelbesitzers, erhielt ihre Schulbil-
dung in einer höheren Privattöchter-
schule und begann mit 18 Jahren sich
schriftstellerisch zu betätigen. Jhre
Schriften haben fast durchweg eine
erotische Nuance, können aber wohl
als Seelenstudien aufgefaßt werden,
bei denen das rein Menschliche nie-
mals außer acht gelassen ist. Neuer-
dings beschäftigt sich Nanny L. auch
mit Sozialpolitik und hält darüber,
vorläufig im engeren Kreise, Vor-

*


[Spaltenumbruch]

Lutz
praktiſch tätig ſein zu dürfen und
legte 1854 eine homöopathiſche Kli-
nik in großartigem Maßſtabe an.
Durch eine Menge von Schriften,
ſowie durch Verſendung von homöo-
pathiſchen Apotheken wirkte er mit
großem Erfolge für die Verbreitung
der Homöopathie. Seine Praxis in
der Nähe und Ferne war ſo ausge-
breitet, daß er über 250 000 Kranke,
zum größten Teil auf ſchriftlichem
Wege behandelt hat. Er erwarb ſich
dadurch ein anſehnliches Vermögen,
das er aber wiederum mit edelſter
Freigebigkeit zum Wohle der Kran-
ken und Notleidenden verwendete. L.
ſtarb in Köthen am 11. April 1870.

S:

Das Galgenmännlein (Dr. G.),
1839. ‒ Karl X. im Jahre 1832 in
Schottland (Dram. Szene), nebſt
einem Anhang Gedichte, 1836. ‒ Win-
terblüten (Ge.), 1836. ‒ Abſchieds-
gruß (Ge.), 3. A. 1841. ‒ Meinem
Könige (Huldigungsgedicht), 1841. ‒
Macht der Mutterliebe (D.), 2. A.
1847. ‒ Gedichte, N. Ausg. 1856. ‒
Emilie, oder: Das rote Kleid (Schſp.),
5. A., 1869. ‒ Herzog Heinrich und
Marie, oder: Der Triumph der Liebe
(Schauſp.), 1864. ‒ Graf Evremont
(Schauſp.), 1866. ‒ Der alte Fritz,
oder: Eine Schuld und ihre Sühnung
(Dr.), 1867. 2. A. 1870. ‒ Auswahl
von Gedichten für die reifere Jugend,
1865.

*Lutze, Auguſte,

* am 1. Mai 1823
zu Halberſtadt als die Tochter des
dortigen Predigers Lautſch, der
ſpäter nach Aſchersleben verſetzt ward,
und als Enkelin des Dichters Klamer
Schmidt, verheiratete ſich hier am 14.
November 1847 mit Arthur Lutze in
Köthen (ſ. den Vorigen), dem ſie bei
ſeinen Beſtrebungen eine treue Stütze
war, und lebte daſelbſt als Beſitzerin
der von ihrem (1870 verſtorbenen)
Gatten gegründeten homöopathiſchen
Klinik bis zu ihrem Tode im April
1900.

S:

Wenn der Flieder blüht
(Ein Abendtraum), 1866.

[Spaltenumbruch]
Lutz
*Lutze, Ernſt Arthur,

pſd. Edmund
Alexander Läutner, ein Sohn der
Vorigen, wurde in Köthen am 13.
Oktober 1848 geboren und von ſei-
nem Vater in der Liebe nicht nur zu
den mediziniſchen Wiſſenſchaften, ſon-
dern auch zur Poeſie gefördert. Nach
Abſolvierung des Gymnaſiums in
Potsdam und ſeiner mediziniſchen
Studien in Leipzig und Halle über-
nahm L. 1874 die Klinik ſeines (1870
geſtorbenen) Vaters in Köthen, die
er durch manche neue Einrichtung zu
erweitern und verbeſſern beſtrebt
war. Jm Jahre 1881 folgte er einem
Rufe des berühmten homöopathi-
ſchen Arztes Dr. Johannſen, deſſen
große Praxis in Jtzehoe zu überneh-
men, nahm aber ſeinen Wohnſitz in
dem nahe gelegenen Altona-Ham-
burg. Hier blieb er bis zum Jahre
1886, wo er nach Berlin überſiedelte.
Er redigierte die von ſeinem Vater
1858 gegründete homöopathiſche Wo-
chenſchrift „Hahnemannia‟. Gegen-
wärtig iſt er mit einer Überſetzung
der ſämtlichen Werke des Ariſtopha-
nes beſchäftigt.

S:

Kleine Blüten
(Erſtlings-Dn.), 1879. ‒ Veilchen
(Anthol., herausg.), 1887. ‒ Othellos
Erfolg (Schwank), 1887. ‒ Die Ge-
räuſchloſen (Schwank, mit A. Witt-
mann), 1888. ‒ Flitterwochen in Jta-
lien (Lſp.), 1889. ‒ O dieſe Schach-
ſpieler (Schw.), 1904. ‒ Hohenzollern-
Anekdotenſchatz (Jn Verſen), 1905.

*Lutze, Nanny,

geb. am 18. April
1878 in Berlin als Tochter eines
Hotelbeſitzers, erhielt ihre Schulbil-
dung in einer höheren Privattöchter-
ſchule und begann mit 18 Jahren ſich
ſchriftſtelleriſch zu betätigen. Jhre
Schriften haben faſt durchweg eine
erotiſche Nuance, können aber wohl
als Seelenſtudien aufgefaßt werden,
bei denen das rein Menſchliche nie-
mals außer acht gelaſſen iſt. Neuer-
dings beſchäftigt ſich Nanny L. auch
mit Sozialpolitik und hält darüber,
vorläufig im engeren Kreiſe, Vor-

*
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[333/0337] Lutz Lutz praktiſch tätig ſein zu dürfen und legte 1854 eine homöopathiſche Kli- nik in großartigem Maßſtabe an. Durch eine Menge von Schriften, ſowie durch Verſendung von homöo- pathiſchen Apotheken wirkte er mit großem Erfolge für die Verbreitung der Homöopathie. Seine Praxis in der Nähe und Ferne war ſo ausge- breitet, daß er über 250 000 Kranke, zum größten Teil auf ſchriftlichem Wege behandelt hat. Er erwarb ſich dadurch ein anſehnliches Vermögen, das er aber wiederum mit edelſter Freigebigkeit zum Wohle der Kran- ken und Notleidenden verwendete. L. ſtarb in Köthen am 11. April 1870. S: Das Galgenmännlein (Dr. G.), 1839. ‒ Karl X. im Jahre 1832 in Schottland (Dram. Szene), nebſt einem Anhang Gedichte, 1836. ‒ Win- terblüten (Ge.), 1836. ‒ Abſchieds- gruß (Ge.), 3. A. 1841. ‒ Meinem Könige (Huldigungsgedicht), 1841. ‒ Macht der Mutterliebe (D.), 2. A. 1847. ‒ Gedichte, N. Ausg. 1856. ‒ Emilie, oder: Das rote Kleid (Schſp.), 5. A., 1869. ‒ Herzog Heinrich und Marie, oder: Der Triumph der Liebe (Schauſp.), 1864. ‒ Graf Evremont (Schauſp.), 1866. ‒ Der alte Fritz, oder: Eine Schuld und ihre Sühnung (Dr.), 1867. 2. A. 1870. ‒ Auswahl von Gedichten für die reifere Jugend, 1865. *Lutze, Auguſte, * am 1. Mai 1823 zu Halberſtadt als die Tochter des dortigen Predigers Lautſch, der ſpäter nach Aſchersleben verſetzt ward, und als Enkelin des Dichters Klamer Schmidt, verheiratete ſich hier am 14. November 1847 mit Arthur Lutze in Köthen (ſ. den Vorigen), dem ſie bei ſeinen Beſtrebungen eine treue Stütze war, und lebte daſelbſt als Beſitzerin der von ihrem (1870 verſtorbenen) Gatten gegründeten homöopathiſchen Klinik bis zu ihrem Tode im April 1900. S: Wenn der Flieder blüht (Ein Abendtraum), 1866. *Lutze, Ernſt Arthur, pſd. Edmund Alexander Läutner, ein Sohn der Vorigen, wurde in Köthen am 13. Oktober 1848 geboren und von ſei- nem Vater in der Liebe nicht nur zu den mediziniſchen Wiſſenſchaften, ſon- dern auch zur Poeſie gefördert. Nach Abſolvierung des Gymnaſiums in Potsdam und ſeiner mediziniſchen Studien in Leipzig und Halle über- nahm L. 1874 die Klinik ſeines (1870 geſtorbenen) Vaters in Köthen, die er durch manche neue Einrichtung zu erweitern und verbeſſern beſtrebt war. Jm Jahre 1881 folgte er einem Rufe des berühmten homöopathi- ſchen Arztes Dr. Johannſen, deſſen große Praxis in Jtzehoe zu überneh- men, nahm aber ſeinen Wohnſitz in dem nahe gelegenen Altona-Ham- burg. Hier blieb er bis zum Jahre 1886, wo er nach Berlin überſiedelte. Er redigierte die von ſeinem Vater 1858 gegründete homöopathiſche Wo- chenſchrift „Hahnemannia‟. Gegen- wärtig iſt er mit einer Überſetzung der ſämtlichen Werke des Ariſtopha- nes beſchäftigt. S: Kleine Blüten (Erſtlings-Dn.), 1879. ‒ Veilchen (Anthol., herausg.), 1887. ‒ Othellos Erfolg (Schwank), 1887. ‒ Die Ge- räuſchloſen (Schwank, mit A. Witt- mann), 1888. ‒ Flitterwochen in Jta- lien (Lſp.), 1889. ‒ O dieſe Schach- ſpieler (Schw.), 1904. ‒ Hohenzollern- Anekdotenſchatz (Jn Verſen), 1905. *Lutze, Nanny, geb. am 18. April 1878 in Berlin als Tochter eines Hotelbeſitzers, erhielt ihre Schulbil- dung in einer höheren Privattöchter- ſchule und begann mit 18 Jahren ſich ſchriftſtelleriſch zu betätigen. Jhre Schriften haben faſt durchweg eine erotiſche Nuance, können aber wohl als Seelenſtudien aufgefaßt werden, bei denen das rein Menſchliche nie- mals außer acht gelaſſen iſt. Neuer- dings beſchäftigt ſich Nanny L. auch mit Sozialpolitik und hält darüber, vorläufig im engeren Kreiſe, Vor- *

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Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 4. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 333. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon04_1913/337>, abgerufen am 21.11.2024.