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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 4. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

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Vater durch den Tod, und nun kam
sie zu Verwandten nach Laibach in
Krain, wo sie Gelegenheit fand, ihrer
Lern- und Wißbegierde ungehindert
folgen zu können u. sich einen Schatz
von Kenntnissen anzueignen. Bald
fing sie an, für ihre jüngeren, bei
der Mutter verbliebenen Schwestern
allerlei kleine Erzählungen zu ersin-
nen, welchen sie kleine Farbendruck-
bilder als Umrahmung beifügte und
dann als illustrierte Geschichten in
die Heimat sandte. Aus diesen klei-
nen Anfängen entwickelte sich das
schriftstellerische Talent des jungen
Mädchens je länger, je mehr, und be-
reits im Alter von 17 Jahren konnte
sie mit heiteren Essays in verschie-
denen Journalen auftreten. Die
Schriftstellerin siedelte 1895 nach
Marburg a. d. Drau über, wo sie bis
1907 lebte; seitdem hat sie ihren
Wohnsitz in Starcsova Torontal (Un-
garn).

S:

Poste restante! (Humor.
und Nn.), 1894. - Eros, Allsieger im
Kampf (R.), 1896.

Mahl, J.

oder: Mahl-Schedl,
Joh., siehe Alpenburg!

*Mähl, Hans Moritz Christoph,


geb. am 23. Mai 1855 zu Reinfeld
(Holstein) als Sohn des bekannten
Dichters Joachim M. (s. den Folgen-
den!) erhielt bis zu seiner Konfirma-
tion (1871) privaten und öffentlichen
Unterricht von seinem Vater, wäh-
rend seine Mutter für seine musika-
lische Ausbildung sorgte, und wid-
mete sich dann gleichfalls dem Lehrer-
berufe. Nachdem er unter Leitung
von Lehrern in Schulen von Rein-
feld, Altona und Eimsbüttel unter-
richtet hatte, besuchte er drei Jahre
das Seminar in Segeberg (Holstein),
wurde Lehrer in Altona, wo er auch
in seiner freien Zeit die Allgemeine
Gewerbeschule unter Dr. A. Stuhl-
mann (s. d.!) frequentierte, u. folgte
dann einem Rufe als Zeichenlehrer
an die Baugewerkschule in Berlin.
Hier widmete er seine freie Zeit dem
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Mäh
Studium an der Akademie der Künste,
an der A. von Werner, Professor
Domschke, Skarbina, Herbarth und
der Maler Hancke seine Lehrer waren,
u. wurde nach bestandenem Zeichen-
lehrer-Examen Lehrer an einer Ber-
liner Fortbildungsschule und an der
1. Handwerkerschule, an der er die
behufs Ausbildung im Fortbildungs-
schulwesen nach Berlin beurlaubten
Lehrer unterrichtete. Auch wurde ihm
von der Stadt Berlin die Leitung
eines Lehrerinnenkursus übertragen.
Daneben wirkt er als definitiver
Lehrer an der 25. Gemeindeschule.

S:


Ernst Salomon Utbund (Nedderdüt-
sche Ge., Upsätz un Vertellen), 1910.

*Mähl, Joachim,

wurde am 15.
September 1827 in Niendorf (Kreis
Pinneberg in Holstein) geboren, wo
sein Vater neben der Landwirtschaft
einen recht einträglichen Milchhandel
nach Hamburg betrieb. Er besuchte
die Ortsschule daselbst und genoß bei
einer Tante, einer hochgebildeten und
weitgereisten Dame, privatim den
Unterricht in den fremden Sprachen.
Nach seiner Konfirmation entschloß
er sich, Lehrer zu werden. Altem Ge-
brauch entsprechend, war er unter der
Leitung der Schulvorsteher in seiner
Vorbereitungszeit Hilfslehrer in Stel-
lingen, später an einer Freischule in
St. Pauli in Hamburg u. in Altona,
worauf er Michaelis 1845 das Leh-
rerseminar in Segeberg bezog. Er
hatte den dreijährigen Kursus noch
nicht beendet, als im März 1848 die
Erhebung Schleswig-Holsteins gegen
Dänemark eintrat. M. und seine
kampffähigen Seminargenossen stell-
ten sich sofort als Freischärler in den
Kriegsdienst des Vaterlandes u. nah-
men an dem Gefecht bei Bau teil. Jm
Herbst d. J. entlassen, legte M. seine
Lehrerprüfung in Segeberg ab, folgte
dann seiner Einberufung zum zweiten
schlesw.-holstein. Dragonerregiment
und diente darin bis Ostern 1851.
Dann wurde er Lehrer an der Semi-

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Vater durch den Tod, und nun kam
ſie zu Verwandten nach Laibach in
Krain, wo ſie Gelegenheit fand, ihrer
Lern- und Wißbegierde ungehindert
folgen zu können u. ſich einen Schatz
von Kenntniſſen anzueignen. Bald
fing ſie an, für ihre jüngeren, bei
der Mutter verbliebenen Schweſtern
allerlei kleine Erzählungen zu erſin-
nen, welchen ſie kleine Farbendruck-
bilder als Umrahmung beifügte und
dann als illuſtrierte Geſchichten in
die Heimat ſandte. Aus dieſen klei-
nen Anfängen entwickelte ſich das
ſchriftſtelleriſche Talent des jungen
Mädchens je länger, je mehr, und be-
reits im Alter von 17 Jahren konnte
ſie mit heiteren Eſſays in verſchie-
denen Journalen auftreten. Die
Schriftſtellerin ſiedelte 1895 nach
Marburg a. d. Drau über, wo ſie bis
1907 lebte; ſeitdem hat ſie ihren
Wohnſitz in Starcſova Torontál (Un-
garn).

S:

Poste restante! (Humor.
und Nn.), 1894. ‒ Eros, Allſieger im
Kampf (R.), 1896.

Mahl, J.

oder: Mahl-Schedl,
Joh., ſiehe Alpenburg!

*Mähl, Hans Moritz Chriſtoph,


geb. am 23. Mai 1855 zu Reinfeld
(Holſtein) als Sohn des bekannten
Dichters Joachim M. (ſ. den Folgen-
den!) erhielt bis zu ſeiner Konfirma-
tion (1871) privaten und öffentlichen
Unterricht von ſeinem Vater, wäh-
rend ſeine Mutter für ſeine muſika-
liſche Ausbildung ſorgte, und wid-
mete ſich dann gleichfalls dem Lehrer-
berufe. Nachdem er unter Leitung
von Lehrern in Schulen von Rein-
feld, Altona und Eimsbüttel unter-
richtet hatte, beſuchte er drei Jahre
das Seminar in Segeberg (Holſtein),
wurde Lehrer in Altona, wo er auch
in ſeiner freien Zeit die Allgemeine
Gewerbeſchule unter Dr. A. Stuhl-
mann (ſ. d.!) frequentierte, u. folgte
dann einem Rufe als Zeichenlehrer
an die Baugewerkſchule in Berlin.
Hier widmete er ſeine freie Zeit dem
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Studium an der Akademie der Künſte,
an der A. von Werner, Profeſſor
Domſchke, Skarbina, Herbarth und
der Maler Hancke ſeine Lehrer waren,
u. wurde nach beſtandenem Zeichen-
lehrer-Examen Lehrer an einer Ber-
liner Fortbildungsſchule und an der
1. Handwerkerſchule, an der er die
behufs Ausbildung im Fortbildungs-
ſchulweſen nach Berlin beurlaubten
Lehrer unterrichtete. Auch wurde ihm
von der Stadt Berlin die Leitung
eines Lehrerinnenkurſus übertragen.
Daneben wirkt er als definitiver
Lehrer an der 25. Gemeindeſchule.

S:


Ernſt Salomon Utbund (Nedderdüt-
ſche Ge., Upſätz un Vertellen), 1910.

*Mähl, Joachim,

wurde am 15.
September 1827 in Niendorf (Kreis
Pinneberg in Holſtein) geboren, wo
ſein Vater neben der Landwirtſchaft
einen recht einträglichen Milchhandel
nach Hamburg betrieb. Er beſuchte
die Ortsſchule daſelbſt und genoß bei
einer Tante, einer hochgebildeten und
weitgereiſten Dame, privatim den
Unterricht in den fremden Sprachen.
Nach ſeiner Konfirmation entſchloß
er ſich, Lehrer zu werden. Altem Ge-
brauch entſprechend, war er unter der
Leitung der Schulvorſteher in ſeiner
Vorbereitungszeit Hilfslehrer in Stel-
lingen, ſpäter an einer Freiſchule in
St. Pauli in Hamburg u. in Altona,
worauf er Michaelis 1845 das Leh-
rerſeminar in Segeberg bezog. Er
hatte den dreijährigen Kurſus noch
nicht beendet, als im März 1848 die
Erhebung Schleswig-Holſteins gegen
Dänemark eintrat. M. und ſeine
kampffähigen Seminargenoſſen ſtell-
ten ſich ſofort als Freiſchärler in den
Kriegsdienſt des Vaterlandes u. nah-
men an dem Gefecht bei Bau teil. Jm
Herbſt d. J. entlaſſen, legte M. ſeine
Lehrerprüfung in Segeberg ab, folgte
dann ſeiner Einberufung zum zweiten
ſchlesw.-holſtein. Dragonerregiment
und diente darin bis Oſtern 1851.
Dann wurde er Lehrer an der Semi-

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[342/0346] Mah Mäh Vater durch den Tod, und nun kam ſie zu Verwandten nach Laibach in Krain, wo ſie Gelegenheit fand, ihrer Lern- und Wißbegierde ungehindert folgen zu können u. ſich einen Schatz von Kenntniſſen anzueignen. Bald fing ſie an, für ihre jüngeren, bei der Mutter verbliebenen Schweſtern allerlei kleine Erzählungen zu erſin- nen, welchen ſie kleine Farbendruck- bilder als Umrahmung beifügte und dann als illuſtrierte Geſchichten in die Heimat ſandte. Aus dieſen klei- nen Anfängen entwickelte ſich das ſchriftſtelleriſche Talent des jungen Mädchens je länger, je mehr, und be- reits im Alter von 17 Jahren konnte ſie mit heiteren Eſſays in verſchie- denen Journalen auftreten. Die Schriftſtellerin ſiedelte 1895 nach Marburg a. d. Drau über, wo ſie bis 1907 lebte; ſeitdem hat ſie ihren Wohnſitz in Starcſova Torontál (Un- garn). S: Poste restante! (Humor. und Nn.), 1894. ‒ Eros, Allſieger im Kampf (R.), 1896. Mahl, J. oder: Mahl-Schedl, Joh., ſiehe Alpenburg! *Mähl, Hans Moritz Chriſtoph, geb. am 23. Mai 1855 zu Reinfeld (Holſtein) als Sohn des bekannten Dichters Joachim M. (ſ. den Folgen- den!) erhielt bis zu ſeiner Konfirma- tion (1871) privaten und öffentlichen Unterricht von ſeinem Vater, wäh- rend ſeine Mutter für ſeine muſika- liſche Ausbildung ſorgte, und wid- mete ſich dann gleichfalls dem Lehrer- berufe. Nachdem er unter Leitung von Lehrern in Schulen von Rein- feld, Altona und Eimsbüttel unter- richtet hatte, beſuchte er drei Jahre das Seminar in Segeberg (Holſtein), wurde Lehrer in Altona, wo er auch in ſeiner freien Zeit die Allgemeine Gewerbeſchule unter Dr. A. Stuhl- mann (ſ. d.!) frequentierte, u. folgte dann einem Rufe als Zeichenlehrer an die Baugewerkſchule in Berlin. Hier widmete er ſeine freie Zeit dem Studium an der Akademie der Künſte, an der A. von Werner, Profeſſor Domſchke, Skarbina, Herbarth und der Maler Hancke ſeine Lehrer waren, u. wurde nach beſtandenem Zeichen- lehrer-Examen Lehrer an einer Ber- liner Fortbildungsſchule und an der 1. Handwerkerſchule, an der er die behufs Ausbildung im Fortbildungs- ſchulweſen nach Berlin beurlaubten Lehrer unterrichtete. Auch wurde ihm von der Stadt Berlin die Leitung eines Lehrerinnenkurſus übertragen. Daneben wirkt er als definitiver Lehrer an der 25. Gemeindeſchule. S: Ernſt Salomon Utbund (Nedderdüt- ſche Ge., Upſätz un Vertellen), 1910. *Mähl, Joachim, wurde am 15. September 1827 in Niendorf (Kreis Pinneberg in Holſtein) geboren, wo ſein Vater neben der Landwirtſchaft einen recht einträglichen Milchhandel nach Hamburg betrieb. Er beſuchte die Ortsſchule daſelbſt und genoß bei einer Tante, einer hochgebildeten und weitgereiſten Dame, privatim den Unterricht in den fremden Sprachen. Nach ſeiner Konfirmation entſchloß er ſich, Lehrer zu werden. Altem Ge- brauch entſprechend, war er unter der Leitung der Schulvorſteher in ſeiner Vorbereitungszeit Hilfslehrer in Stel- lingen, ſpäter an einer Freiſchule in St. Pauli in Hamburg u. in Altona, worauf er Michaelis 1845 das Leh- rerſeminar in Segeberg bezog. Er hatte den dreijährigen Kurſus noch nicht beendet, als im März 1848 die Erhebung Schleswig-Holſteins gegen Dänemark eintrat. M. und ſeine kampffähigen Seminargenoſſen ſtell- ten ſich ſofort als Freiſchärler in den Kriegsdienſt des Vaterlandes u. nah- men an dem Gefecht bei Bau teil. Jm Herbſt d. J. entlaſſen, legte M. ſeine Lehrerprüfung in Segeberg ab, folgte dann ſeiner Einberufung zum zweiten ſchlesw.-holſtein. Dragonerregiment und diente darin bis Oſtern 1851. Dann wurde er Lehrer an der Semi- *

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Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 4. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 342. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon04_1913/346>, abgerufen am 21.11.2024.