Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 4. 6. Aufl. Leipzig, 1913.
May und wurde hier 1897 zum Dr. phil.promoviert. Danach unternahm er mit seinem ihm schon von Petersburg her bekannten Freunde, dem Dichter und Denker Elisar von Kupffer, mit dem ihn seitdem ein stets vertiefter geistiger Austausch und gemeinsames Leben verbindet, eine längere Reise durch Jtalien und ließ sich dann in Berlin nieder, wo er 1897-99 und 1900-02 weilte und wo er zuletzt auch Theaterkritiker der "Deutschen Zei- tung" war. Seitdem lebt er vorwie- gend in Florenz oder in der französi- schen Schweiz und vertieft sich mehr und mehr in die italienische Kunst. Jm Jahre 1907 gründete er mit Eli- sar von Kupffer die "Lebenswerte", eine Folge von Essays, in denen be- sonders auf die grundlegende kosmi- sche Bedeutung der Jndividualität hingewiesen wird, unternahm 1908 mit seinem Freunde eine Reise nach Griechenland, und eröffnete 1911 in München den Verlag "Akropolis", dessen Hauptaufgabe es ist, mit Ener- gie, Überzeugung und Kenntnis dem Lebenswerke E. von Kupffers (s. d.!) zu dienen. Außer verschiedenen phi- losophischen Werken veröffentlichte E. von Mayer S: Die Bücher Kains *Mayer, Friedrich, geb. 1863 in May Seit 1888 wirkte M. als Pastor inMichigan, jetzt an der St. Pauls Ge- meinde in Detroit, und promovierte an der Jllinois W. Universität mit der Dissertation "Die Wurzeln von Schleiermachers Religionsbegriff" zum Dr. phil. S: Cecil, der moderne Mayer, Heinrich Eduard Adolf,
S: Jn Davos Mayer, Karl, geb. am 9. Septbr. *
May und wurde hier 1897 zum Dr. phil.promoviert. Danach unternahm er mit ſeinem ihm ſchon von Petersburg her bekannten Freunde, dem Dichter und Denker Eliſàr von Kupffer, mit dem ihn ſeitdem ein ſtets vertiefter geiſtiger Austauſch und gemeinſames Leben verbindet, eine längere Reiſe durch Jtalien und ließ ſich dann in Berlin nieder, wo er 1897‒99 und 1900‒02 weilte und wo er zuletzt auch Theaterkritiker der „Deutſchen Zei- tung‟ war. Seitdem lebt er vorwie- gend in Florenz oder in der franzöſi- ſchen Schweiz und vertieft ſich mehr und mehr in die italieniſche Kunſt. Jm Jahre 1907 gründete er mit Eli- ſàr von Kupffer die „Lebenswerte‟, eine Folge von Eſſays, in denen be- ſonders auf die grundlegende kosmi- ſche Bedeutung der Jndividualität hingewieſen wird, unternahm 1908 mit ſeinem Freunde eine Reiſe nach Griechenland, und eröffnete 1911 in München den Verlag „Akropolis‟, deſſen Hauptaufgabe es iſt, mit Ener- gie, Überzeugung und Kenntnis dem Lebenswerke E. von Kupffers (ſ. d.!) zu dienen. Außer verſchiedenen phi- loſophiſchen Werken veröffentlichte E. von Mayer S: Die Bücher Kains *Mayer, Friedrich, geb. 1863 in May Seit 1888 wirkte M. als Paſtor inMichigan, jetzt an der St. Pauls Ge- meinde in Detroit, und promovierte an der Jllinois W. Univerſität mit der Diſſertation „Die Wurzeln von Schleiermachers Religionsbegriff‟ zum Dr. phil. S: Cecil, der moderne Mayer, Heinrich Eduard Adolf,
S: Jn Davos Mayer, Karl, geb. am 9. Septbr. *
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May
May
und wurde hier 1897 zum Dr. phil.
promoviert. Danach unternahm er
mit ſeinem ihm ſchon von Petersburg
her bekannten Freunde, dem Dichter
und Denker Eliſàr von Kupffer, mit
dem ihn ſeitdem ein ſtets vertiefter
geiſtiger Austauſch und gemeinſames
Leben verbindet, eine längere Reiſe
durch Jtalien und ließ ſich dann in
Berlin nieder, wo er 1897‒99 und
1900‒02 weilte und wo er zuletzt auch
Theaterkritiker der „Deutſchen Zei-
tung‟ war. Seitdem lebt er vorwie-
gend in Florenz oder in der franzöſi-
ſchen Schweiz und vertieft ſich mehr
und mehr in die italieniſche Kunſt.
Jm Jahre 1907 gründete er mit Eli-
ſàr von Kupffer die „Lebenswerte‟,
eine Folge von Eſſays, in denen be-
ſonders auf die grundlegende kosmi-
ſche Bedeutung der Jndividualität
hingewieſen wird, unternahm 1908
mit ſeinem Freunde eine Reiſe nach
Griechenland, und eröffnete 1911 in
München den Verlag „Akropolis‟,
deſſen Hauptaufgabe es iſt, mit Ener-
gie, Überzeugung und Kenntnis dem
Lebenswerke E. von Kupffers (ſ. d.!)
zu dienen. Außer verſchiedenen phi-
loſophiſchen Werken veröffentlichte
E. von Mayer
S: Die Bücher Kains
vom ewigen Leben (D.), 1889. ‒ Fal-
ſche Feuer (R. a. dem deutſchen St.
Petersburg), 1902. ‒ Pompeji in ſei-
ner Kunſt, 1905. ‒ Fürſten und Künſt-
ler, 1907. ‒ Literariſches Ehrengericht
1911.
*Mayer, Friedrich, geb. 1863 in
Pfalzgrafenweiler (Oberamt Freu-
denſtadt, Württemberg), beſuchte die
Volks- u. Mittelſchule daſelbſt u. kam
in ſeinem 17. Jahre nach Amerika,
wo er die erſten zwei Jahre als Farm-
knecht in Michigan arbeitete. Paſtor
J. Neumann von Ann Arbor ebnete
ihm die Bahn zum Eintritt in das
Proſeminar in Elmhurſt (Jllinois)
und ſpäter in das theologiſche Pre-
digerſeminar der evangeliſch. Synode
von Nordamerika zu St. Louis, Mo.
Seit 1888 wirkte M. als Paſtor in
Michigan, jetzt an der St. Pauls Ge-
meinde in Detroit, und promovierte
an der Jllinois W. Univerſität mit
der Diſſertation „Die Wurzeln von
Schleiermachers Religionsbegriff‟
zum Dr. phil.
S: Cecil, der moderne
Fauſt (Trag.), 1905.
Mayer, Heinrich Eduard Adolf,
pſeud. Heinz Dupré, wurde am
24. Juli 1881 in Straßburg i. E. ge-
boren, wo ſich in demſelben Jahre
ſein Vater Otto M. (ſ. d.!) als Privat-
dozent an der Univerſität habilitiert
hatte. Eine ſonnige Kindheit und
Jugend blühte dem Knaben, deſſen
poetiſche Geſtaltungsgabe ſchon frühe
in kleinen, den Feſten des Hauſes ge-
widmeten Gedichten einen Ausdruck
fand. Er abſolvierte im Herbſt 1899
das proteſtantiſche Gymnaſium ſeiner
Vaterſtadt und begann nun an der
dortigen Univerſität das Studium
der Rechte. Da erlitt er nach kurzum
Unwohlſein wider alles Erwarten
einen Blutſturz im Jahre 1900, und
nun folgte ein langes Siechtum in
Davos, wo er am 17. Januar 1905
in den Armen ſeiner Mutter ſtarb. Jn
Mülhauſen wurde er an der Seite
ſeines Großvaters, des Dichters Adolf
Stöber, begraben.
S: Jn Davos
(Ge.), 1905. 2. A. u. d. T.: Ein lich-
ter Morgen (Ge.), 1906.
Mayer, Karl, geb. am 9. Septbr.
1819 zu Eßlingen in Württemberg als
der Sohn des ſchwäbiſchen Dichters
Karl Frdr. Hartmann M., der da-
mals Aſſeſſor in Eßlingen war und
1824 nach Waiblingen verſetzt ward,
beſuchte ſeit 1831 das Gymnaſium in
Heilbronn, ſeit 1835 das Gymnaſium
in Stuttgart und bezog 1837 die
Univerſität Tübingen, um die Rechte
zu ſtudieren. Als eifriges Mitglied
der Burſchenſchaft und ein Freund
der ſchönen Wiſſenſchaften kümmerte
er ſich nicht ſonderlich um ſein Fach-
ſtudium, beſtand aber trotzdem ſein
Examen u. trat für kurze Zeit in den
*
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