Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 4. 6. Aufl. Leipzig, 1913.[Spaltenumbruch] Mey *Meyer, Ubbo Tiden, geb am 9. S: Die deutschen Klassiker und das Meyer, M. Wilhelm, geb. am Mey seine schriftstellerische Tätigkeit be-gann. Seine wissenschaftlich. Feuille- tons -- er hat deren mehr als 700 veröffentlicht -- sind kleine Meister- werke, die in anmutig plaudernder Form geschrieben sind. 1885 zog M. nach Berlin, wurde als ständiger wis- senschaftlicher Mitarbeiter am "Ber- liner Tageblatt" angestellt und im März 1888 nach Gründung der "Ura- nia" zu deren kaufmännischem und wissenschaftlichem Direktor ernannt, welche Stellung er bis zum Herbst 1897 innehatte. Dann kehrte er wie- der zur schriftstellerischen Tätigkeit zurück, lebte seit 1905 meist auf der Jnsel Capri und starb am 17. Dezbr. 1910 in Meran. Außer einer statt- lichen Reihe von astronomischen Wer- ken veröffentlichte er S: Bis ans Meyer (neuerdings: Meyer- Waldeck), Wolfgang Alexander, * *
[Spaltenumbruch] Mey *Meyer, Ubbo Tiden, geb am 9. S: Die deutſchen Klaſſiker und das Meyer, M. Wilhelm, geb. am Mey ſeine ſchriftſtelleriſche Tätigkeit be-gann. Seine wiſſenſchaftlich. Feuille- tons — er hat deren mehr als 700 veröffentlicht — ſind kleine Meiſter- werke, die in anmutig plaudernder Form geſchrieben ſind. 1885 zog M. nach Berlin, wurde als ſtändiger wiſ- ſenſchaftlicher Mitarbeiter am „Ber- liner Tageblatt‟ angeſtellt und im März 1888 nach Gründung der „Ura- nia‟ zu deren kaufmänniſchem und wiſſenſchaftlichem Direktor ernannt, welche Stellung er bis zum Herbſt 1897 innehatte. Dann kehrte er wie- der zur ſchriftſtelleriſchen Tätigkeit zurück, lebte ſeit 1905 meiſt auf der Jnſel Capri und ſtarb am 17. Dezbr. 1910 in Meran. Außer einer ſtatt- lichen Reihe von aſtronomiſchen Wer- ken veröffentlichte er S: Bis ans Meyer (neuerdings: Meyer- Waldeck), Wolfgang Alexander, * *
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Mey
Mey
*Meyer, Ubbo Tiden, geb am 9.
Dezbr. 1826 zu Greetſiel bei Emden
in Oſtfriesland als der Sohn des
Kaufmanns und Sielrichters H. K.
Meyer, beſuchte die Gymnaſien in
Lingen u. Emden u. ſtudierte dann in
Bonn u. Berlin Theologie. Seit 1854
ſtand er im Pfarramte, zuerſt in Ry-
ſum bei Emden, ſeit 1872 in Hatzum
(Kr. Leer) und ſeit 1874 in Pilſum
bei Emden. Jm Oktober 1908 trat
er in den Ruheſtand und verzog nach
Emden, wo er am 2. Juni 1909 ſtarb.
S: Die deutſchen Klaſſiker und das
Kirchenlied, 1885. ‒ Aus dem Leben
(Ge.), 1898.
Meyer, M. Wilhelm, geb. am
15. Februar 1853 in Braunſchweig
als Sohn eines Glaſermeiſters, ſollte
nach Beſuch der Schule das Hand-
werk ſeines Vaters erlernen, ſetzte es
aber ſchließlich durch, daß er Buch-
händler werden durfte. Jetzt begann
für ihn die herrliche Zeit, daß er durch
Leſen, Lernen u. Studieren das auf
der Schule nicht Gebotene oder Ver-
ſäumte nachholen konnte. Er vertiefte
ſich bald in Kometenberechnungen, in
mathematiſche u. aſtronomiſche Wiſ-
ſenſchaft, kehrte, als er nach dem Tode
des Vaters (1872) ſein eigener Herr
geworden war, dem Buchhandel den
Rücken u. bat unter Beifügung eini-
ger aſtronomiſcher Berechnungen den
Rektor der Göttinger Univerſität,
den Mathematiker Clebſch, um Zulaſ-
ſung zur Jmmatrikulation. Der Rek-
tor willfahrte der Bitte, obwohl M.
nicht einmal im Beſitze des Zeugniſſes
für den einjährig-freiwilligen Dienſt
war, und nun begann für dieſen eine
glückliche Zeit, die gänzlich der Wiſ-
ſenſchaft gewidmet ward. Von Göt-
tingen ging M. nach Leipzig, dann
nach Zürich, promovierte hier mit
einer Arbeit über Doppelſterne und
wurde 1877 Obſervator an der Stern-
warte in Genf, wo er bis 1883 blieb.
Dann wandte er ſich nach Wien, wo
er an der Sternwarte arbeitete und
ſeine ſchriftſtelleriſche Tätigkeit be-
gann. Seine wiſſenſchaftlich. Feuille-
tons — er hat deren mehr als 700
veröffentlicht — ſind kleine Meiſter-
werke, die in anmutig plaudernder
Form geſchrieben ſind. 1885 zog M.
nach Berlin, wurde als ſtändiger wiſ-
ſenſchaftlicher Mitarbeiter am „Ber-
liner Tageblatt‟ angeſtellt und im
März 1888 nach Gründung der „Ura-
nia‟ zu deren kaufmänniſchem und
wiſſenſchaftlichem Direktor ernannt,
welche Stellung er bis zum Herbſt
1897 innehatte. Dann kehrte er wie-
der zur ſchriftſtelleriſchen Tätigkeit
zurück, lebte ſeit 1905 meiſt auf der
Jnſel Capri und ſtarb am 17. Dezbr.
1910 in Meran. Außer einer ſtatt-
lichen Reihe von aſtronomiſchen Wer-
ken veröffentlichte er
S: Bis ans
Ende der Welt (Dr.), 1903. ‒ Der
neue Stern (N. in Geſprächen); 1907.
‒ Wie ich der Urania-Meyer wurde
(E.), 1908.
Meyer (neuerdings: Meyer-
Waldeck), Wolfgang Alexander, *
am 31. Mai (19. Mai a. St.) 1862 in
St. Petersburg als ein Sohn des be-
kannten Dichters Friedrich Meyer von
Waldeck (ſ. d.!), beſuchte die Gymna-
ſien zu Heidelberg u. Gotha u. ſtudierte
ſeit 1882 in Heidelberg Philoſophie,
Literatur, Aſthetik und Naturwiſſen-
ſchaften. Nachdem er daſelbſt 1885
mit einer Diſſertation über „Die
Philoſophie der Hypatia von Alexan-
dria‟ zum Dr. phil. promoviert wor-
den, fand er als Volontär Beſchäf-
tigung bei der Heidelberger Univer-
ſitätsbibliothek, war vorübergehend
Erzieher bei Lord Arthur Hill in Eng-
land, 1887‒90 Erzieher des Grafen
von Rhena, eines Sohnes des Prin-
zen Karl von Baden, in Karlsruhe u.
widmete ſich dann daſelbſt der Schrift-
ſtellerei. Seit 1893 lebte er wieder in
Heidelberg und war auch Dramaturg
des Hoftheaters in Mannheim, bis er
1894 in die Redaktion der Deutſchen
Verlagsanſtalt in Stuttgart eintrat.
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