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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 4. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

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auf einem kleinen Anwesen zu Ehren-
hausen in der Steiermark, bis ihn
zunehmende Kränklichkeit 1880 zur
Übersiedlung nach Görz bewog, wo
er bis zum Jahre 1899 verblieb.
Dann verlegte er seinen Wohnsitz nach
Mödling bei Wien. Eine größere
Reise führte ihn in Begleitung seines
Freundes Ferdinand von Saar 1873
nach Jtalien.

S:

Gedichte, 1864. 2. A.
1867. - Verlorenes Glück (E.), 1866.
Neue Bearbeitung 1910. - Auf der
Scholle (Elegien), 1867. 2. A. 1873.
Neue A. u. d. T.: Deutsche Elegien,
1885. - Ein Lied von der Menschheit
(Dd. G.), 1869. 2. A. 1896. - Neue
Gedichte, 1870. Zwei Novellen, 1873.
- Jn der Sonnenwende (Neue Ge.),
1877. - König Erich (Tr.), 1879. 2. A.
1888. - Gedichte (Gesamtausg.), 1882.
- Wie Herzen lieben (3 Nn.), 1883. -
Arnold Frank (Lebensbild), 1885. -
Drei Dramen (Getilgte Schuld. -
Bedrängte Herzen. - Die ungefähr-
liche Frau), 1888. - Aus dem Süden
(Neue Ge.), 1889. - Lebensmächte
(R.), 1890. - Frauenliebe (Nn.), 1893.
- Höhen und Tiefen (Erzählde. Ge.),
1896. - Fallende Blätter (Neue Ge.),
1902. - Jenseit der Liebe (Schsp.),
1907. - Arnold Frank u. andere No-
vellen, 1907. - Drei Novellen, 1908.
- Gedichte (Auswahl d. Verf.), 1908.

*Miller, Elise,

geb. am 15. März
1870 zu Ochsenhausen (Württemberg)
als Tochter des dortigen Arztes Franz
Mayn, erhielt neben der Volksschul-
bildung vom Vater noch Unterricht
in den neueren Sprachen, in Litera-
tur, Geographie und Logik und be-
suchte dann noch behufs Vorbereitung
auf das Lehrerinnen-Examen zwei
Jahre lang ein Bildungsinstitut in
der Schweiz. Jm Jahre 1893 verhei-
ratete sie sich mit dem Buchhalter beim
Kameralamt in Ellwangen, Konstan-
tin Miller, und siedelte mit ihm 1894
nach Balingen über, wo unter dem
Eindruck der Reize der schwäbischen
Alb ihre ersten Gedichte entstanden.
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Jn Stuttgart, wohin der Gatte 1900
versetzt ward, nahm dagegen mit der
Prosa des Stadtlebens auch die Prosa
der Sprache Besitz von der Schrift-
stellerin. Seit 1907 lebt dieselbe in
Güglingen im Zabergäu Württem-
bergs.

S:

Zur Jubelfeier des ehe-
maligen Benediktinerklosters Ochsen-
hausen (G.), 1900. - Frisch von der
Schmiede (Ge.), 1900. - Der Geiger
von Gmünd (Relig. Schsp. n. d. gleich-
nam. Lg. v. Justinus Kerner), 1901.
- Religiöse Gedichte, 1904. - Der
Zauber seiner Geige (Novttn.), 1906.
- Die Talmühle (Preisgekr. kultur-
histor. Volksroman), 1907. - Berg-
fahrten a. der schwäbischen Alb, 1907.

*Miller, Leopold,

wurde als Sohn
eines Baumeisters in Geiselhöring,
einem idyllischen Marktflecken der so-
genannten "Kornkammer Bayerns"
am 14. Novbr. 1867 geboren, verlebte
dort und in dem Klosterdorfe Mal-
lersdorf eine sonnige Kindheit und
besuchte, durch einen Landpfarrer
vorbereitet, seit 1876 ein humanisti-
sches Gymnasium. Veränderte Fa-
milienverhältnisse begünstigten 1883
eine längst schon in ihm keimende Nei-
gung für den Seemannsberuf, und
so trat er noch in demselben Jahre
von Hamburg aus seine erste Seereise
auf einem deutschen Schiffe nach Süd-
amerika an. Nun folgten für ihn als
Seemann und Schiffsoffizier inhalt-
reiche Jahre. Er fuhr unter deutscher,
norwegischer, italienischer und ame-
rikanischer Flagge, und es gibt keinen
Weltteil, den er nicht besucht hätte,
kein Land in Europa, das er nicht
kennen gelernt hätte. Die Eindrücke,
die er auf diesen Reisen gewonnen,
hat er später in manchen Zeitungs-
artikeln niedergelegt. Jm Jahre 1890
nahm er Abschied von der See und
folgte einem Rufe, der ihn zuerst zum
Eisenbahnverkehrsdienst und später
als nautischen Verwaltungsbeamten
zur königl. Bodensee-Dampfschiffahrt
führte. Er lebt seitdem in Lindau am

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Mil
auf einem kleinen Anweſen zu Ehren-
hauſen in der Steiermark, bis ihn
zunehmende Kränklichkeit 1880 zur
Überſiedlung nach Görz bewog, wo
er bis zum Jahre 1899 verblieb.
Dann verlegte er ſeinen Wohnſitz nach
Mödling bei Wien. Eine größere
Reiſe führte ihn in Begleitung ſeines
Freundes Ferdinand von Saar 1873
nach Jtalien.

S:

Gedichte, 1864. 2. A.
1867. ‒ Verlorenes Glück (E.), 1866.
Neue Bearbeitung 1910. ‒ Auf der
Scholle (Elegien), 1867. 2. A. 1873.
Neue A. u. d. T.: Deutſche Elegien,
1885. ‒ Ein Lied von der Menſchheit
(Dd. G.), 1869. 2. A. 1896. ‒ Neue
Gedichte, 1870. Zwei Novellen, 1873.
‒ Jn der Sonnenwende (Neue Ge.),
1877. ‒ König Erich (Tr.), 1879. 2. A.
1888. ‒ Gedichte (Geſamtausg.), 1882.
‒ Wie Herzen lieben (3 Nn.), 1883. ‒
Arnold Frank (Lebensbild), 1885. ‒
Drei Dramen (Getilgte Schuld. ‒
Bedrängte Herzen. ‒ Die ungefähr-
liche Frau), 1888. ‒ Aus dem Süden
(Neue Ge.), 1889. ‒ Lebensmächte
(R.), 1890. ‒ Frauenliebe (Nn.), 1893.
‒ Höhen und Tiefen (Erzählde. Ge.),
1896. ‒ Fallende Blätter (Neue Ge.),
1902. ‒ Jenſeit der Liebe (Schſp.),
1907. ‒ Arnold Frank u. andere No-
vellen, 1907. ‒ Drei Novellen, 1908.
‒ Gedichte (Auswahl d. Verf.), 1908.

*Miller, Eliſe,

geb. am 15. März
1870 zu Ochſenhauſen (Württemberg)
als Tochter des dortigen Arztes Franz
Mayn, erhielt neben der Volksſchul-
bildung vom Vater noch Unterricht
in den neueren Sprachen, in Litera-
tur, Geographie und Logik und be-
ſuchte dann noch behufs Vorbereitung
auf das Lehrerinnen-Examen zwei
Jahre lang ein Bildungsinſtitut in
der Schweiz. Jm Jahre 1893 verhei-
ratete ſie ſich mit dem Buchhalter beim
Kameralamt in Ellwangen, Konſtan-
tin Miller, und ſiedelte mit ihm 1894
nach Balingen über, wo unter dem
Eindruck der Reize der ſchwäbiſchen
Alb ihre erſten Gedichte entſtanden.
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Mil
Jn Stuttgart, wohin der Gatte 1900
verſetzt ward, nahm dagegen mit der
Proſa des Stadtlebens auch die Proſa
der Sprache Beſitz von der Schrift-
ſtellerin. Seit 1907 lebt dieſelbe in
Güglingen im Zabergäu Württem-
bergs.

S:

Zur Jubelfeier des ehe-
maligen Benediktinerkloſters Ochſen-
hauſen (G.), 1900. ‒ Friſch von der
Schmiede (Ge.), 1900. ‒ Der Geiger
von Gmünd (Relig. Schſp. n. d. gleich-
nam. Lg. v. Juſtinus Kerner), 1901.
‒ Religiöſe Gedichte, 1904. ‒ Der
Zauber ſeiner Geige (Novttn.), 1906.
‒ Die Talmühle (Preisgekr. kultur-
hiſtor. Volksroman), 1907. ‒ Berg-
fahrten a. der ſchwäbiſchen Alb, 1907.

*Miller, Leopold,

wurde als Sohn
eines Baumeiſters in Geiſelhöring,
einem idylliſchen Marktflecken der ſo-
genannten „Kornkammer Bayerns‟
am 14. Novbr. 1867 geboren, verlebte
dort und in dem Kloſterdorfe Mal-
lersdorf eine ſonnige Kindheit und
beſuchte, durch einen Landpfarrer
vorbereitet, ſeit 1876 ein humaniſti-
ſches Gymnaſium. Veränderte Fa-
milienverhältniſſe begünſtigten 1883
eine längſt ſchon in ihm keimende Nei-
gung für den Seemannsberuf, und
ſo trat er noch in demſelben Jahre
von Hamburg aus ſeine erſte Seereiſe
auf einem deutſchen Schiffe nach Süd-
amerika an. Nun folgten für ihn als
Seemann und Schiffsoffizier inhalt-
reiche Jahre. Er fuhr unter deutſcher,
norwegiſcher, italieniſcher und ame-
rikaniſcher Flagge, und es gibt keinen
Weltteil, den er nicht beſucht hätte,
kein Land in Europa, das er nicht
kennen gelernt hätte. Die Eindrücke,
die er auf dieſen Reiſen gewonnen,
hat er ſpäter in manchen Zeitungs-
artikeln niedergelegt. Jm Jahre 1890
nahm er Abſchied von der See und
folgte einem Rufe, der ihn zuerſt zum
Eiſenbahnverkehrsdienſt und ſpäter
als nautiſchen Verwaltungsbeamten
zur königl. Bodenſee-Dampfſchiffahrt
führte. Er lebt ſeitdem in Lindau am

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[476/0480] Mil Mil auf einem kleinen Anweſen zu Ehren- hauſen in der Steiermark, bis ihn zunehmende Kränklichkeit 1880 zur Überſiedlung nach Görz bewog, wo er bis zum Jahre 1899 verblieb. Dann verlegte er ſeinen Wohnſitz nach Mödling bei Wien. Eine größere Reiſe führte ihn in Begleitung ſeines Freundes Ferdinand von Saar 1873 nach Jtalien. S: Gedichte, 1864. 2. A. 1867. ‒ Verlorenes Glück (E.), 1866. Neue Bearbeitung 1910. ‒ Auf der Scholle (Elegien), 1867. 2. A. 1873. Neue A. u. d. T.: Deutſche Elegien, 1885. ‒ Ein Lied von der Menſchheit (Dd. G.), 1869. 2. A. 1896. ‒ Neue Gedichte, 1870. Zwei Novellen, 1873. ‒ Jn der Sonnenwende (Neue Ge.), 1877. ‒ König Erich (Tr.), 1879. 2. A. 1888. ‒ Gedichte (Geſamtausg.), 1882. ‒ Wie Herzen lieben (3 Nn.), 1883. ‒ Arnold Frank (Lebensbild), 1885. ‒ Drei Dramen (Getilgte Schuld. ‒ Bedrängte Herzen. ‒ Die ungefähr- liche Frau), 1888. ‒ Aus dem Süden (Neue Ge.), 1889. ‒ Lebensmächte (R.), 1890. ‒ Frauenliebe (Nn.), 1893. ‒ Höhen und Tiefen (Erzählde. Ge.), 1896. ‒ Fallende Blätter (Neue Ge.), 1902. ‒ Jenſeit der Liebe (Schſp.), 1907. ‒ Arnold Frank u. andere No- vellen, 1907. ‒ Drei Novellen, 1908. ‒ Gedichte (Auswahl d. Verf.), 1908. *Miller, Eliſe, geb. am 15. März 1870 zu Ochſenhauſen (Württemberg) als Tochter des dortigen Arztes Franz Mayn, erhielt neben der Volksſchul- bildung vom Vater noch Unterricht in den neueren Sprachen, in Litera- tur, Geographie und Logik und be- ſuchte dann noch behufs Vorbereitung auf das Lehrerinnen-Examen zwei Jahre lang ein Bildungsinſtitut in der Schweiz. Jm Jahre 1893 verhei- ratete ſie ſich mit dem Buchhalter beim Kameralamt in Ellwangen, Konſtan- tin Miller, und ſiedelte mit ihm 1894 nach Balingen über, wo unter dem Eindruck der Reize der ſchwäbiſchen Alb ihre erſten Gedichte entſtanden. Jn Stuttgart, wohin der Gatte 1900 verſetzt ward, nahm dagegen mit der Proſa des Stadtlebens auch die Proſa der Sprache Beſitz von der Schrift- ſtellerin. Seit 1907 lebt dieſelbe in Güglingen im Zabergäu Württem- bergs. S: Zur Jubelfeier des ehe- maligen Benediktinerkloſters Ochſen- hauſen (G.), 1900. ‒ Friſch von der Schmiede (Ge.), 1900. ‒ Der Geiger von Gmünd (Relig. Schſp. n. d. gleich- nam. Lg. v. Juſtinus Kerner), 1901. ‒ Religiöſe Gedichte, 1904. ‒ Der Zauber ſeiner Geige (Novttn.), 1906. ‒ Die Talmühle (Preisgekr. kultur- hiſtor. Volksroman), 1907. ‒ Berg- fahrten a. der ſchwäbiſchen Alb, 1907. *Miller, Leopold, wurde als Sohn eines Baumeiſters in Geiſelhöring, einem idylliſchen Marktflecken der ſo- genannten „Kornkammer Bayerns‟ am 14. Novbr. 1867 geboren, verlebte dort und in dem Kloſterdorfe Mal- lersdorf eine ſonnige Kindheit und beſuchte, durch einen Landpfarrer vorbereitet, ſeit 1876 ein humaniſti- ſches Gymnaſium. Veränderte Fa- milienverhältniſſe begünſtigten 1883 eine längſt ſchon in ihm keimende Nei- gung für den Seemannsberuf, und ſo trat er noch in demſelben Jahre von Hamburg aus ſeine erſte Seereiſe auf einem deutſchen Schiffe nach Süd- amerika an. Nun folgten für ihn als Seemann und Schiffsoffizier inhalt- reiche Jahre. Er fuhr unter deutſcher, norwegiſcher, italieniſcher und ame- rikaniſcher Flagge, und es gibt keinen Weltteil, den er nicht beſucht hätte, kein Land in Europa, das er nicht kennen gelernt hätte. Die Eindrücke, die er auf dieſen Reiſen gewonnen, hat er ſpäter in manchen Zeitungs- artikeln niedergelegt. Jm Jahre 1890 nahm er Abſchied von der See und folgte einem Rufe, der ihn zuerſt zum Eiſenbahnverkehrsdienſt und ſpäter als nautiſchen Verwaltungsbeamten zur königl. Bodenſee-Dampfſchiffahrt führte. Er lebt ſeitdem in Lindau am *

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Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 4. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 476. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon04_1913/480>, abgerufen am 25.11.2024.