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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 4. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

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hatte, als sie endlich ihren Wunsch er-
füllt sehen und nach Düsseldorf gehen
durfte, um sich dort zur Malerin aus-
zubilden. Kränklichkeit und sonstige
Verhältnisse hinderten sie aber, sich
der geliebten Kunst so zu widmen, als
sie es gern gewollt hätte, und so ge-
langte sie nach und nach in das lite-
rarische Fahrwasser, in dem sie nach
einigen schwächeren Versuchen jetzt
um so sicherer vorwärts steuert. Die
Dichterin lebte bis 1910 in Düsseldorf
u. siedelte dann nach München über.

S:

Ein neues Märchenbuch (Phanta-
sien u. Geschn.), 1889. - Schloß Auer-
bach (Eine Aventiure. Mit Vorwort
von Carmen Sylva), 1890. - Univer-
salbuch für Polterabend und Hochzeit
(mit E. Mensch), 1891. - Hauskomö-
dien für die Jugend; VI, 1892-1901.
- Von der Palette (Geschichten a. d.
Malerleben), 1894. - Traum u. Wahr-
heit (Ge. einer einsamen Seele), 1899.
- Sibylle (R.), 1900. - Starke Liebe
(R.), 1902. - Fegefeuer der Liebe (E.),
1903. - Sieggekrönt (Nn.), 1906. -
Der Kunstbaron (Einige Kapitel aus
e. Menschenleben), 1907. - Vom Men-
schensohn (Christus-Erzählgn.), 1907.
- Phantasien, 1907. - Magna pecca-
trix
(R. a. d. Zeit Christi), 1908. -
Aus dem Alltagsleben (Sk. u. Plau-
dereien), 1908. - Der Blutfasching
von Ringstaden (E.), 1908. - Starke
Liebe (R.) und: Der Fluch Adams
(E.), 1909. - Die Glieder einer Kette
und andere Novellen, 1909. - Das
Licht und die Finsternis (Christus-
En.), 1910.

Krane, Friedrich Wilhelm Karl
Freiherr von,

geb. am 16. (n. a. am
14.) Novbr. 1812 zu Hamm in West-
falen, besuchte das Gymnasium zu
Kempen, darauf die Kadettenkorps zu
Potsdam u. Berlin u. trat 1830 als
Portepeefähnrich in das westfälische
Kürassierregiment Nr. 4 ein, in dem
er bis zum Rittmeister u. Eskadrons-
chef avancierte. Als solcher stand er
1849-57 in Münster, wurde dann
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Kra
Major im 1. schlesischen Husarenregi-
ment Nr. 4, 1860 Kommandeur des
2. schlesischen Dragoner-Regiments
Nr. 8 und Oberstleutnant, später
Oberst. Jm Jahre 1865 nahm er sei-
nen Abschied und siedelte im August
1873 nach Münster über, wo er am
29. Aug. 1874 starb. K. s Bedeutung
liegt in seiner literarischen Tätigkeit
auf dem Gebiet der Pferdekunde und
des Reitdienstes.

S:

Führe uns nicht
in Versuchung (E.); II, 1872. - Reiter
und Jäger (E.); II, 1872. - Aus
der Säbeltasche eines alten Kavalle-
risten (Erzählungen), 1873. 3. Aufl.
1902. - Der Kapitän (Erlebnisse
eines westfälischen Edelmanns); III,
1874. - Verschiedene hippologische
Schriften.

Kranewitter, Franz,

geb. am 17.
Dezbr. 1862 zu Nassereuth in Tirol,
besuchte das Gymnasium u. studierte
an der Universität Jnnsbruck germa-
nistische Wissenschaften. Nach Beendi-
gung seiner Studien wandte er sich
der Schriftstellerei zu. Er lebt noch
jetzt in Jnnsbruck und gibt seit April
1910 mit andern die Tiroler Kunst-
zeitschrift "Der Föhn" heraus..

S:


Lyrische Fresken, 1888. - Kulturkampf
(Ep. D.), 1890. - Um Haus und Hof
(Volksst.), 1899. - Michael Gaißmayr
(Tr. aus dem Tiroler Bauernkriege
von 1525), 1899. - Andre Hofer
(Schsp.), 1902. 3. A. 1909. - Wieland
der Schmied (Schsp. a. der deutschen
Sage), 1910.

*Kranich, Timotheus (Paul),

geb.
am 23. August 1870 in Peterswalde
(Kreis Heilsberg, Ostpreuß.) als ein-
ziger Sohn des Gutspächters Bern-
hard K., der nach einigen Jahren nach
Königsberg übersiedelte, war mit sie-
ben Jahren völlig verwaist u. wurde
nun von seinen Großeltern erzogen.
Er besuchte die Pfarrschule in Gut-
stadt, seit 1884 das Gymnasium in
Braunsberg, wo er schon vielfach
Proben seines lyrischen Talents ver-
öffentlichte, und bezog 1891 das kgl.

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Kra
hatte, als ſie endlich ihren Wunſch er-
füllt ſehen und nach Düſſeldorf gehen
durfte, um ſich dort zur Malerin aus-
zubilden. Kränklichkeit und ſonſtige
Verhältniſſe hinderten ſie aber, ſich
der geliebten Kunſt ſo zu widmen, als
ſie es gern gewollt hätte, und ſo ge-
langte ſie nach und nach in das lite-
rariſche Fahrwaſſer, in dem ſie nach
einigen ſchwächeren Verſuchen jetzt
um ſo ſicherer vorwärts ſteuert. Die
Dichterin lebte bis 1910 in Düſſeldorf
u. ſiedelte dann nach München über.

S:

Ein neues Märchenbuch (Phanta-
ſien u. Geſchn.), 1889. ‒ Schloß Auer-
bach (Eine Aventiure. Mit Vorwort
von Carmen Sylva), 1890. ‒ Univer-
ſalbuch für Polterabend und Hochzeit
(mit E. Menſch), 1891. ‒ Hauskomö-
dien für die Jugend; VI, 1892‒1901.
‒ Von der Palette (Geſchichten a. d.
Malerleben), 1894. ‒ Traum u. Wahr-
heit (Ge. einer einſamen Seele), 1899.
‒ Sibylle (R.), 1900. ‒ Starke Liebe
(R.), 1902. ‒ Fegefeuer der Liebe (E.),
1903. ‒ Sieggekrönt (Nn.), 1906. ‒
Der Kunſtbaron (Einige Kapitel aus
e. Menſchenleben), 1907. ‒ Vom Men-
ſchenſohn (Chriſtus-Erzählgn.), 1907.
‒ Phantaſien, 1907. ‒ Magna pecca-
trix
(R. a. d. Zeit Chriſti), 1908. ‒
Aus dem Alltagsleben (Sk. u. Plau-
dereien), 1908. ‒ Der Blutfaſching
von Ringſtaden (E.), 1908. ‒ Starke
Liebe (R.) und: Der Fluch Adams
(E.), 1909. ‒ Die Glieder einer Kette
und andere Novellen, 1909. ‒ Das
Licht und die Finſternis (Chriſtus-
En.), 1910.

Krane, Friedrich Wilhelm Karl
Freiherr von,

geb. am 16. (n. a. am
14.) Novbr. 1812 zu Hamm in Weſt-
falen, beſuchte das Gymnaſium zu
Kempen, darauf die Kadettenkorps zu
Potsdam u. Berlin u. trat 1830 als
Portepeefähnrich in das weſtfäliſche
Küraſſierregiment Nr. 4 ein, in dem
er bis zum Rittmeiſter u. Eskadrons-
chef avancierte. Als ſolcher ſtand er
1849-57 in Münſter, wurde dann
[Spaltenumbruch]

Kra
Major im 1. ſchleſiſchen Huſarenregi-
ment Nr. 4, 1860 Kommandeur des
2. ſchleſiſchen Dragoner-Regiments
Nr. 8 und Oberſtleutnant, ſpäter
Oberſt. Jm Jahre 1865 nahm er ſei-
nen Abſchied und ſiedelte im Auguſt
1873 nach Münſter über, wo er am
29. Aug. 1874 ſtarb. K. s Bedeutung
liegt in ſeiner literariſchen Tätigkeit
auf dem Gebiet der Pferdekunde und
des Reitdienſtes.

S:

Führe uns nicht
in Verſuchung (E.); II, 1872. ‒ Reiter
und Jäger (E.); II, 1872. ‒ Aus
der Säbeltaſche eines alten Kavalle-
riſten (Erzählungen), 1873. 3. Aufl.
1902. ‒ Der Kapitän (Erlebniſſe
eines weſtfäliſchen Edelmanns); III,
1874. ‒ Verſchiedene hippologiſche
Schriften.

Kranewitter, Franz,

geb. am 17.
Dezbr. 1862 zu Naſſereuth in Tirol,
beſuchte das Gymnaſium u. ſtudierte
an der Univerſität Jnnsbruck germa-
niſtiſche Wiſſenſchaften. Nach Beendi-
gung ſeiner Studien wandte er ſich
der Schriftſtellerei zu. Er lebt noch
jetzt in Jnnsbruck und gibt ſeit April
1910 mit andern die Tiroler Kunſt-
zeitſchrift „Der Föhn‟ heraus..

S:


Lyriſche Fresken, 1888. ‒ Kulturkampf
(Ep. D.), 1890. ‒ Um Haus und Hof
(Volksſt.), 1899. ‒ Michael Gaißmayr
(Tr. aus dem Tiroler Bauernkriege
von 1525), 1899. ‒ Andre Hofer
(Schſp.), 1902. 3. A. 1909. ‒ Wieland
der Schmied (Schſp. a. der deutſchen
Sage), 1910.

*Kranich, Timotheus (Paul),

geb.
am 23. Auguſt 1870 in Peterswalde
(Kreis Heilsberg, Oſtpreuß.) als ein-
ziger Sohn des Gutspächters Bern-
hard K., der nach einigen Jahren nach
Königsberg überſiedelte, war mit ſie-
ben Jahren völlig verwaiſt u. wurde
nun von ſeinen Großeltern erzogen.
Er beſuchte die Pfarrſchule in Gut-
ſtadt, ſeit 1884 das Gymnaſium in
Braunsberg, wo er ſchon vielfach
Proben ſeines lyriſchen Talents ver-
öffentlichte, und bezog 1891 das kgl.

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[93/0097] Kra Kra hatte, als ſie endlich ihren Wunſch er- füllt ſehen und nach Düſſeldorf gehen durfte, um ſich dort zur Malerin aus- zubilden. Kränklichkeit und ſonſtige Verhältniſſe hinderten ſie aber, ſich der geliebten Kunſt ſo zu widmen, als ſie es gern gewollt hätte, und ſo ge- langte ſie nach und nach in das lite- rariſche Fahrwaſſer, in dem ſie nach einigen ſchwächeren Verſuchen jetzt um ſo ſicherer vorwärts ſteuert. Die Dichterin lebte bis 1910 in Düſſeldorf u. ſiedelte dann nach München über. S: Ein neues Märchenbuch (Phanta- ſien u. Geſchn.), 1889. ‒ Schloß Auer- bach (Eine Aventiure. Mit Vorwort von Carmen Sylva), 1890. ‒ Univer- ſalbuch für Polterabend und Hochzeit (mit E. Menſch), 1891. ‒ Hauskomö- dien für die Jugend; VI, 1892‒1901. ‒ Von der Palette (Geſchichten a. d. Malerleben), 1894. ‒ Traum u. Wahr- heit (Ge. einer einſamen Seele), 1899. ‒ Sibylle (R.), 1900. ‒ Starke Liebe (R.), 1902. ‒ Fegefeuer der Liebe (E.), 1903. ‒ Sieggekrönt (Nn.), 1906. ‒ Der Kunſtbaron (Einige Kapitel aus e. Menſchenleben), 1907. ‒ Vom Men- ſchenſohn (Chriſtus-Erzählgn.), 1907. ‒ Phantaſien, 1907. ‒ Magna pecca- trix (R. a. d. Zeit Chriſti), 1908. ‒ Aus dem Alltagsleben (Sk. u. Plau- dereien), 1908. ‒ Der Blutfaſching von Ringſtaden (E.), 1908. ‒ Starke Liebe (R.) und: Der Fluch Adams (E.), 1909. ‒ Die Glieder einer Kette und andere Novellen, 1909. ‒ Das Licht und die Finſternis (Chriſtus- En.), 1910. Krane, Friedrich Wilhelm Karl Freiherr von, geb. am 16. (n. a. am 14.) Novbr. 1812 zu Hamm in Weſt- falen, beſuchte das Gymnaſium zu Kempen, darauf die Kadettenkorps zu Potsdam u. Berlin u. trat 1830 als Portepeefähnrich in das weſtfäliſche Küraſſierregiment Nr. 4 ein, in dem er bis zum Rittmeiſter u. Eskadrons- chef avancierte. Als ſolcher ſtand er 1849-57 in Münſter, wurde dann Major im 1. ſchleſiſchen Huſarenregi- ment Nr. 4, 1860 Kommandeur des 2. ſchleſiſchen Dragoner-Regiments Nr. 8 und Oberſtleutnant, ſpäter Oberſt. Jm Jahre 1865 nahm er ſei- nen Abſchied und ſiedelte im Auguſt 1873 nach Münſter über, wo er am 29. Aug. 1874 ſtarb. K. s Bedeutung liegt in ſeiner literariſchen Tätigkeit auf dem Gebiet der Pferdekunde und des Reitdienſtes. S: Führe uns nicht in Verſuchung (E.); II, 1872. ‒ Reiter und Jäger (E.); II, 1872. ‒ Aus der Säbeltaſche eines alten Kavalle- riſten (Erzählungen), 1873. 3. Aufl. 1902. ‒ Der Kapitän (Erlebniſſe eines weſtfäliſchen Edelmanns); III, 1874. ‒ Verſchiedene hippologiſche Schriften. Kranewitter, Franz, geb. am 17. Dezbr. 1862 zu Naſſereuth in Tirol, beſuchte das Gymnaſium u. ſtudierte an der Univerſität Jnnsbruck germa- niſtiſche Wiſſenſchaften. Nach Beendi- gung ſeiner Studien wandte er ſich der Schriftſtellerei zu. Er lebt noch jetzt in Jnnsbruck und gibt ſeit April 1910 mit andern die Tiroler Kunſt- zeitſchrift „Der Föhn‟ heraus.. S: Lyriſche Fresken, 1888. ‒ Kulturkampf (Ep. D.), 1890. ‒ Um Haus und Hof (Volksſt.), 1899. ‒ Michael Gaißmayr (Tr. aus dem Tiroler Bauernkriege von 1525), 1899. ‒ Andre Hofer (Schſp.), 1902. 3. A. 1909. ‒ Wieland der Schmied (Schſp. a. der deutſchen Sage), 1910. *Kranich, Timotheus (Paul), geb. am 23. Auguſt 1870 in Peterswalde (Kreis Heilsberg, Oſtpreuß.) als ein- ziger Sohn des Gutspächters Bern- hard K., der nach einigen Jahren nach Königsberg überſiedelte, war mit ſie- ben Jahren völlig verwaiſt u. wurde nun von ſeinen Großeltern erzogen. Er beſuchte die Pfarrſchule in Gut- ſtadt, ſeit 1884 das Gymnaſium in Braunsberg, wo er ſchon vielfach Proben ſeines lyriſchen Talents ver- öffentlichte, und bezog 1891 das kgl. *

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Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 4. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 93. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon04_1913/97>, abgerufen am 21.11.2024.