Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 5. 6. Aufl. Leipzig, 1913.
Nie Ehegefährtin fand, aber bald nötigteihn eine Kehlkopfkrankheit, das mil- dere Klima von Florida aufzusuchen. Daran schloß sich eine Reise nach Deutschland, ein Erholungsaufent- halt in den Catskill Mountains und im Dezember 1893 seine Übersiedlung nach Neuyork. Jm folgenden Jahre gründete er das "Viktoria-Jnstitut" für Töchter in St. Louis, dem er bis 1905 vorstand. Jn den Jahren 1896 und 1905 weilte N. wieder in seinem deutschen Vaterlande und nahm nach seiner Rückkehr seinen Wohnsitz in Neuyork. Seit 1908 lebt er in Mill Valley bei San Franzisko. S: Fun- Niese, Charlotte, pseud. Lucian Nie die zu verwerten sie wohl verstandenhat. Seit 1888 lebt Charlotte Niese in Ottensen bei Altona. S: Cajus *
Nie Ehegefährtin fand, aber bald nötigteihn eine Kehlkopfkrankheit, das mil- dere Klima von Florida aufzuſuchen. Daran ſchloß ſich eine Reiſe nach Deutſchland, ein Erholungsaufent- halt in den Catskill Mountains und im Dezember 1893 ſeine Überſiedlung nach Neuyork. Jm folgenden Jahre gründete er das „Viktoria-Jnſtitut“ für Töchter in St. Louis, dem er bis 1905 vorſtand. Jn den Jahren 1896 und 1905 weilte N. wieder in ſeinem deutſchen Vaterlande und nahm nach ſeiner Rückkehr ſeinen Wohnſitz in Neuyork. Seit 1908 lebt er in Mill Valley bei San Franzisko. S: Fun- Nieſe, Charlotte, pſeud. Lucian Nie die zu verwerten ſie wohl verſtandenhat. Seit 1888 lebt Charlotte Nieſe in Ottenſen bei Altona. S: Cajus *
<TEI> <text> <body> <div type="index" n="1"> <p><pb facs="#f0142" n="138"/><lb/><cb/><fw type="header" place="top"><hi rendition="#g">Nie</hi></fw><lb/> Ehegefährtin fand, aber bald nötigte<lb/> ihn eine Kehlkopfkrankheit, das mil-<lb/> dere Klima von Florida aufzuſuchen.<lb/> Daran ſchloß ſich eine Reiſe nach<lb/> Deutſchland, ein Erholungsaufent-<lb/> halt in den Catskill Mountains und<lb/> im Dezember 1893 ſeine Überſiedlung<lb/> nach Neuyork. Jm folgenden Jahre<lb/> gründete er das „Viktoria-Jnſtitut“<lb/> für Töchter in St. Louis, dem er bis<lb/> 1905 vorſtand. Jn den Jahren 1896<lb/> und 1905 weilte N. wieder in ſeinem<lb/> deutſchen Vaterlande und nahm nach<lb/> ſeiner Rückkehr ſeinen Wohnſitz in<lb/> Neuyork. Seit 1908 lebt er in Mill<lb/> Valley bei San Franzisko. </p><lb/> <div type="bibliography" n="2"> <head> <hi rendition="#i">S:</hi> </head> <p>Fun-<lb/> ken (Ge.), 1891. 2. A. 1901. ‒ Aus<lb/> weſtlichen Weiten (Neue Ge.), 1905.<lb/> ‒ Roſen im Schnee (Weihnachtsſp.),<lb/> 1900. ‒ Jm Zeichen der Freiheit,<lb/> 1902. ‒ Die herrlichen Drei (Feſtſp.),<lb/> 1904.</p><lb/> </div> </div><lb/> <div type="index" n="1"> <head> <persName><hi rendition="#b">Nieſe,</hi> Charlotte,</persName> </head> <p> pſeud. <hi rendition="#g">Lucian<lb/> Bürger,</hi> wurde am 7. Juni 1854<lb/> zu Burg auf der Jnſel Fehmarn ge-<lb/> boren, wo ihr Vater Emil Auguſt N.<lb/> damals Kompaſtor war. Dieſer kam<lb/> 1862 als Paſtor nach Rieſebye und<lb/> 1865 als Seminar-Direktor nach<lb/> Eckernförde, und an dieſen Orten ver-<lb/> lebte Charlotte ihre Kindheit. Nach<lb/> dem Tode des Vaters († 1869) ſiedelte<lb/> ſie nach Altona über, wo ſie ſich auf<lb/> das Lehrerinnenexamen vorbereitete,<lb/> das ſie in Schleswig mit Auszeich-<lb/> nung beſtand. Sie unterrichtete dann<lb/> in einer Familie von Krogh in Nord-<lb/> ſchleswig, ſpäter im Hauſe eines<lb/> Landrats Delius in der Rheinpro-<lb/> vinz, und endlich in der bekannten<lb/> holſteiniſchen Grafenfamilie Brock-<lb/> dorff-Ahlefeld in Aſcheberg. Dann<lb/> kehrte ſie 1881 in das Haus ihrer<lb/> Mutter nach Plön zurück, wohin letz-<lb/> tere verzogen war und begann hier<lb/> ihre ſchriftſtelleriſche Tätigkeit. Grö-<lb/> ßere Reiſen in die Schweiz, nach Jta-<lb/> lien und ein zweijähriger Aufenthalt<lb/> bei ihrem älteſten Bruder in Amerika<lb/> haben ihr neue Eindrücke gebracht,<lb/><cb/> <fw type="header" place="top"><hi rendition="#g">Nie</hi></fw><lb/> die zu verwerten ſie wohl verſtanden<lb/> hat. Seit 1888 lebt Charlotte Nieſe<lb/> in Ottenſen bei Altona. </p><lb/> <div type="bibliography" n="2"> <head> <hi rendition="#i">S:</hi> </head> <p>Cajus<lb/> Rungholt (R. a. d. 17. Jahrh.), 1886.<lb/> ‒ Auf halb verwiſchten Spuren (Fa-<lb/> miliengeſch.), 1888. ‒ Erzählungen<lb/> für das Volk, 1890. ‒ Bilder u. Skiz-<lb/> zen aus Amerika, 1891. ‒ Aus däni-<lb/> ſcher Zeit (Bilder u. Sk.); <hi rendition="#aq">II</hi>, 1892<lb/> bis 1894. 3. A. 1903. ‒ Eine von den<lb/> Jüngſten (E. f. junge Mädchen), 1893.<lb/> ‒ Die Allerjüngſte (E. f. junge Mädch.),<lb/> 1894. ‒ Licht u. Schatten (Hamburg.<lb/> Geſch.), 1895. 3. A. 1908. ‒ Erika.<lb/> Aus dem Leben einer einzigen Toch-<lb/> ter, 1895. ‒ Geſchichten aus Hol-<lb/> ſtein (Neue En.), 1896. ‒ Das Drei-<lb/> geſpann (E. f. junge Mädchen), 1897.<lb/> ‒ Die braune Marenz und andere<lb/> Geſchichten, 1897. ‒ 2. A. 1906. ‒ Auf<lb/> der Heide (R.), 1898. ‒ Der Erbe (R.),<lb/> 1899. ‒ Vergangenheit (E. a. d. Emi-<lb/> grantenzeit), 1902. ‒ Die Klabunker-<lb/> ſtraße (R.), 1904. ‒ Meiſter Ludwig-<lb/> ſen. Herrn Meiers Hund (2 En.),<lb/> 1904. ‒ Philipp Reiffs Schickſale und<lb/> andere Geſchichten (En. für d. Volk),<lb/> 1904. ‒ Revenſtorfs Tochter und an-<lb/> dere Erzählungen (Der kluge Kelling.<lb/> ‒ Jn der Sundsſtraße. ‒ Monarch<lb/> Steffen. ‒ Wie Tante Lieſch nach<lb/> Hamburg reiſte. ‒ Fritſch. ‒ Das<lb/> Kuckucksei. ‒ Anna Abdecker. ‒ Johnys<lb/> Regenſchirm), 1905. ‒ Auf Sandberg-<lb/> hof (R.), 1906. ‒ Der goldene Schmet-<lb/> terling. ‒ Lena Suhrs Taſſenſchrank<lb/> (2 En. f. d. Volk), 1907. ‒ Menſchen-<lb/> frühling (E.), 1907. ‒ Fünf ausge-<lb/> wählte Erzählungen, 1907 (Jnhalt:<lb/> Mamſell van Ehren. ‒ Der verrückte<lb/> Flinsheim. ‒ Es war gut ſo. ‒ Die<lb/> Geſchichte von einem, der nichts<lb/> durfte. ‒ Die falſchen Weihnachts-<lb/> bäume). ‒ Leute von abſeits (Kleine<lb/> Geſchn.), 1907. ‒ Sommerzeit (E.),<lb/> 1907. ‒ Aus dem Jugendland (En.),<lb/> 1908. ‒ Was Michel Schneidewind<lb/> als Junge erlebte, 1909. ‒ Minette<lb/> von Sohlenthal (R.), 1909. ‒ Aus<lb/> ſchweren Tagen (E. aus Hamburgs<lb/> <fw type="sig" place="bottom">*</fw><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [138/0142]
Nie
Nie
Ehegefährtin fand, aber bald nötigte
ihn eine Kehlkopfkrankheit, das mil-
dere Klima von Florida aufzuſuchen.
Daran ſchloß ſich eine Reiſe nach
Deutſchland, ein Erholungsaufent-
halt in den Catskill Mountains und
im Dezember 1893 ſeine Überſiedlung
nach Neuyork. Jm folgenden Jahre
gründete er das „Viktoria-Jnſtitut“
für Töchter in St. Louis, dem er bis
1905 vorſtand. Jn den Jahren 1896
und 1905 weilte N. wieder in ſeinem
deutſchen Vaterlande und nahm nach
ſeiner Rückkehr ſeinen Wohnſitz in
Neuyork. Seit 1908 lebt er in Mill
Valley bei San Franzisko.
S: Fun-
ken (Ge.), 1891. 2. A. 1901. ‒ Aus
weſtlichen Weiten (Neue Ge.), 1905.
‒ Roſen im Schnee (Weihnachtsſp.),
1900. ‒ Jm Zeichen der Freiheit,
1902. ‒ Die herrlichen Drei (Feſtſp.),
1904.
Nieſe, Charlotte, pſeud. Lucian
Bürger, wurde am 7. Juni 1854
zu Burg auf der Jnſel Fehmarn ge-
boren, wo ihr Vater Emil Auguſt N.
damals Kompaſtor war. Dieſer kam
1862 als Paſtor nach Rieſebye und
1865 als Seminar-Direktor nach
Eckernförde, und an dieſen Orten ver-
lebte Charlotte ihre Kindheit. Nach
dem Tode des Vaters († 1869) ſiedelte
ſie nach Altona über, wo ſie ſich auf
das Lehrerinnenexamen vorbereitete,
das ſie in Schleswig mit Auszeich-
nung beſtand. Sie unterrichtete dann
in einer Familie von Krogh in Nord-
ſchleswig, ſpäter im Hauſe eines
Landrats Delius in der Rheinpro-
vinz, und endlich in der bekannten
holſteiniſchen Grafenfamilie Brock-
dorff-Ahlefeld in Aſcheberg. Dann
kehrte ſie 1881 in das Haus ihrer
Mutter nach Plön zurück, wohin letz-
tere verzogen war und begann hier
ihre ſchriftſtelleriſche Tätigkeit. Grö-
ßere Reiſen in die Schweiz, nach Jta-
lien und ein zweijähriger Aufenthalt
bei ihrem älteſten Bruder in Amerika
haben ihr neue Eindrücke gebracht,
die zu verwerten ſie wohl verſtanden
hat. Seit 1888 lebt Charlotte Nieſe
in Ottenſen bei Altona.
S: Cajus
Rungholt (R. a. d. 17. Jahrh.), 1886.
‒ Auf halb verwiſchten Spuren (Fa-
miliengeſch.), 1888. ‒ Erzählungen
für das Volk, 1890. ‒ Bilder u. Skiz-
zen aus Amerika, 1891. ‒ Aus däni-
ſcher Zeit (Bilder u. Sk.); II, 1892
bis 1894. 3. A. 1903. ‒ Eine von den
Jüngſten (E. f. junge Mädchen), 1893.
‒ Die Allerjüngſte (E. f. junge Mädch.),
1894. ‒ Licht u. Schatten (Hamburg.
Geſch.), 1895. 3. A. 1908. ‒ Erika.
Aus dem Leben einer einzigen Toch-
ter, 1895. ‒ Geſchichten aus Hol-
ſtein (Neue En.), 1896. ‒ Das Drei-
geſpann (E. f. junge Mädchen), 1897.
‒ Die braune Marenz und andere
Geſchichten, 1897. ‒ 2. A. 1906. ‒ Auf
der Heide (R.), 1898. ‒ Der Erbe (R.),
1899. ‒ Vergangenheit (E. a. d. Emi-
grantenzeit), 1902. ‒ Die Klabunker-
ſtraße (R.), 1904. ‒ Meiſter Ludwig-
ſen. Herrn Meiers Hund (2 En.),
1904. ‒ Philipp Reiffs Schickſale und
andere Geſchichten (En. für d. Volk),
1904. ‒ Revenſtorfs Tochter und an-
dere Erzählungen (Der kluge Kelling.
‒ Jn der Sundsſtraße. ‒ Monarch
Steffen. ‒ Wie Tante Lieſch nach
Hamburg reiſte. ‒ Fritſch. ‒ Das
Kuckucksei. ‒ Anna Abdecker. ‒ Johnys
Regenſchirm), 1905. ‒ Auf Sandberg-
hof (R.), 1906. ‒ Der goldene Schmet-
terling. ‒ Lena Suhrs Taſſenſchrank
(2 En. f. d. Volk), 1907. ‒ Menſchen-
frühling (E.), 1907. ‒ Fünf ausge-
wählte Erzählungen, 1907 (Jnhalt:
Mamſell van Ehren. ‒ Der verrückte
Flinsheim. ‒ Es war gut ſo. ‒ Die
Geſchichte von einem, der nichts
durfte. ‒ Die falſchen Weihnachts-
bäume). ‒ Leute von abſeits (Kleine
Geſchn.), 1907. ‒ Sommerzeit (E.),
1907. ‒ Aus dem Jugendland (En.),
1908. ‒ Was Michel Schneidewind
als Junge erlebte, 1909. ‒ Minette
von Sohlenthal (R.), 1909. ‒ Aus
ſchweren Tagen (E. aus Hamburgs
*
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |