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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 5. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

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Obe
und lebte nun als Privatmann der
Muße und seinen literarischen Ar-
beiten. Er starb Ende März 1898.

S:

Aphorismen, 1844. - Schwedische
Märchen und Volkssagen nach Ste-
phens u. Hylten-Cavallius; II, 1848.
- Nordische Runen nach Liljegren,
1848. - Lebensweisheit in den atti-
schen Tragikern, 1857. - Perikles
(Dr.), 1868. - Alexanders Zug nach
Persien (Dr.), 1876. - Gedichte, 1873.
- Govinda (Schsp.), 1878. - Armi-
nius (Tr.), 1882. - Johanna Plan-
tagenet (Tr.), 1883. - Behram (Tr.),
1881. - Donna Maria de Pacheco
(Tr.), 1884. - Abin Hamad (Tr.),
1889. - Atalanta (Dr.), 1891 (Sv.).
- Karl Oberleitners dichterische
Werke; IV, 1899.

*Oberndorff, Karl Graf von,


wurde am 10. März 1876 auf Schloß
Rieden am Staffelsee in Oberbayern
als der Sohn des (1889 in Neapel +)
bayerischen Rittmeisters Karl Alexan-
der Grafen O. und der Gräfin Vik-
toria, gebornen Gräfin Mensdorff-
Pouilly geboren, verlebte seine Ju-
gendjahre auf Schloß Regendorf bei
Regensburg, in Linz, Wien und Mün-
chen, absolvierte das Gymnasium in
Graz und widmete sich dann an der
dortigen Universität dem Studium
der Rechte. Seit 1892 naturalisierter
Österreicher, lebt er nach Beendigung
seiner Studien entweder in Wien oder
auf seinem Besitztum Lavahof bei Cilli
(Steiermark) seiner literarischen Nei-
gung und historischen Studien.

S:


Bunte Blätter (Ge.), 1894. 2. A.
1897. - Erinnerungen einer Urgroß-
mutter (Br. hochstehender Fürsten u.
Gelehrten; hrsg.), 1902.

*Oberndorff, Maria Theresia
Katharina Leopoldine Clotilde For-
tunata Gräfin von,

pseud. Leo Tes-
senberg,
ist eine ältere Schwester
des Vorigen und wurde am 31. Aug.
1867 zu Schloß Rieden geboren.
Jhren ersten Unterricht erhielt sie
durch mehrere Jahre von einer Eng-
[Spaltenumbruch]

Obe
länderin, später von deutschen Er-
zieherinnen, kam 1876 in das Königl.
Max-Joseph-Stift nach München
das sie aber nach drei Jahren wieder
verließ, da ihr das Klima nicht zuzu-
sagen schien, und wurde dann von
ihren Eltern dem in den bayerischen
Hochalpen gelegenen Salesianerinnen
kloster Zangberg bei Ampfing über
geben, in welchem sie bis 1885 blieb.
Seit dem Winter 1887, wo sie in
Wien bei Hofe vorgestellt wurde, ver-
lebt sie den Winter und das Früh-
jahr in der österreichischen Haupt-
stadt, während sie die übrige Zeit
des Jahres hier und dort auf dem
Lande zubringt.

S:

Die Rheda von
Rothenhof (Roman aus der Gegen-
wart), 1893. - Die barmherzige
Samariterin. Hanna (2 Wiener Ge-
schichten), 1907.

*Oberparleiter, Jgnaz,

geb. am
3. April 1846 zu Kaplitz in Böhmen
als Sohn eines Schuhmachers, genoß
den ersten Unterricht in der Schule
des Orts und seit 1860 auf der Haupt
schule u. Unterrealschule in Krummau
bildete sich dann noch ein Jahr lang
im elterlichen Hause in der Musik aus
und trat 1864 in das Pädagogium
Budweis ein, um sich zum Lehrer aus-
zubilden. Als im Kriegsjahr 1866
das Seminar geräumt werden mußte,
weil es der auf der Flucht sich be-
findliche Generalstab der Nordarmee
besetzen wollte, kehrte O. in die Hei-
mat zurück und fand in seiner Vater-
stadt auch sogleich Verwendung als
Unter- oder Hilfslehrer. Bald er-
folgte seine feste Anstellung und 1874
wurde er an die dort neu errichtete
Bürgerschule für die erste Fachgruppe
berufen. Einige Jahre später über-
nahm er auch das frei gewordene
Amt eines Chordirigenten an der
Dekanalkirche daselbst.

S:

Der Zank
apfel (Volksst.), 1899. - Die Schein-
heiligen (Volksst.), 1900. - Der Berg-
hof (Volksroman), 1902. - Der Jrr-
lichthof (Volksst.), 1903.

*


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Obe
und lebte nun als Privatmann der
Muße und ſeinen literariſchen Ar-
beiten. Er ſtarb Ende März 1898.

S:

Aphorismen, 1844. ‒ Schwediſche
Märchen und Volksſagen nach Ste-
phens u. Hylten-Cavallius; II, 1848.
‒ Nordiſche Runen nach Liljegren,
1848. ‒ Lebensweisheit in den atti-
ſchen Tragikern, 1857. ‒ Perikles
(Dr.), 1868. ‒ Alexanders Zug nach
Perſien (Dr.), 1876. ‒ Gedichte, 1873.
‒ Govinda (Schſp.), 1878. ‒ Armi-
nius (Tr.), 1882. ‒ Johanna Plan-
tagenet (Tr.), 1883. ‒ Behram (Tr.),
1881. ‒ Donna Maria de Pacheco
(Tr.), 1884. ‒ Abin Hamad (Tr.),
1889. ‒ Atalanta (Dr.), 1891 (Sv.).
‒ Karl Oberleitners dichteriſche
Werke; IV, 1899.

*Oberndorff, Karl Graf von,


wurde am 10. März 1876 auf Schloß
Rieden am Staffelſee in Oberbayern
als der Sohn des (1889 in Neapel †)
bayeriſchen Rittmeiſters Karl Alexan-
der Grafen O. und der Gräfin Vik-
toria, gebornen Gräfin Mensdorff-
Pouilly geboren, verlebte ſeine Ju-
gendjahre auf Schloß Regendorf bei
Regensburg, in Linz, Wien und Mün-
chen, abſolvierte das Gymnaſium in
Graz und widmete ſich dann an der
dortigen Univerſität dem Studium
der Rechte. Seit 1892 naturaliſierter
Öſterreicher, lebt er nach Beendigung
ſeiner Studien entweder in Wien oder
auf ſeinem Beſitztum Lavahof bei Cilli
(Steiermark) ſeiner literariſchen Nei-
gung und hiſtoriſchen Studien.

S:


Bunte Blätter (Ge.), 1894. 2. A.
1897. ‒ Erinnerungen einer Urgroß-
mutter (Br. hochſtehender Fürſten u.
Gelehrten; hrsg.), 1902.

*Oberndorff, Maria Thereſia
Katharina Leopoldine Clotilde For-
tunata Gräfin von,

pſeud. Leo Teſ-
ſenberg,
iſt eine ältere Schweſter
des Vorigen und wurde am 31. Aug.
1867 zu Schloß Rieden geboren.
Jhren erſten Unterricht erhielt ſie
durch mehrere Jahre von einer Eng-
[Spaltenumbruch]

Obe
länderin, ſpäter von deutſchen Er-
zieherinnen, kam 1876 in das Königl.
Max-Joſeph-Stift nach München
das ſie aber nach drei Jahren wieder
verließ, da ihr das Klima nicht zuzu-
ſagen ſchien, und wurde dann von
ihren Eltern dem in den bayeriſchen
Hochalpen gelegenen Saleſianerinnen
kloſter Zangberg bei Ampfing über
geben, in welchem ſie bis 1885 blieb.
Seit dem Winter 1887, wo ſie in
Wien bei Hofe vorgeſtellt wurde, ver-
lebt ſie den Winter und das Früh-
jahr in der öſterreichiſchen Haupt-
ſtadt, während ſie die übrige Zeit
des Jahres hier und dort auf dem
Lande zubringt.

S:

Die Rheda von
Rothenhof (Roman aus der Gegen-
wart), 1893. ‒ Die barmherzige
Samariterin. Hanna (2 Wiener Ge-
ſchichten), 1907.

*Oberparleiter, Jgnaz,

geb. am
3. April 1846 zu Kaplitz in Böhmen
als Sohn eines Schuhmachers, genoß
den erſten Unterricht in der Schule
des Orts und ſeit 1860 auf der Haupt
ſchule u. Unterrealſchule in Krummau
bildete ſich dann noch ein Jahr lang
im elterlichen Hauſe in der Muſik aus
und trat 1864 in das Pädagogium
Budweis ein, um ſich zum Lehrer aus-
zubilden. Als im Kriegsjahr 1866
das Seminar geräumt werden mußte,
weil es der auf der Flucht ſich be-
findliche Generalſtab der Nordarmee
beſetzen wollte, kehrte O. in die Hei-
mat zurück und fand in ſeiner Vater-
ſtadt auch ſogleich Verwendung als
Unter- oder Hilfslehrer. Bald er-
folgte ſeine feſte Anſtellung und 1874
wurde er an die dort neu errichtete
Bürgerſchule für die erſte Fachgruppe
berufen. Einige Jahre ſpäter über-
nahm er auch das frei gewordene
Amt eines Chordirigenten an der
Dekanalkirche daſelbſt.

S:

Der Zank
apfel (Volksſt.), 1899. ‒ Die Schein-
heiligen (Volksſt.), 1900. ‒ Der Berg-
hof (Volksroman), 1902. ‒ Der Jrr-
lichthof (Volksſt.), 1903.

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[166/0170] Obe Obe und lebte nun als Privatmann der Muße und ſeinen literariſchen Ar- beiten. Er ſtarb Ende März 1898. S: Aphorismen, 1844. ‒ Schwediſche Märchen und Volksſagen nach Ste- phens u. Hylten-Cavallius; II, 1848. ‒ Nordiſche Runen nach Liljegren, 1848. ‒ Lebensweisheit in den atti- ſchen Tragikern, 1857. ‒ Perikles (Dr.), 1868. ‒ Alexanders Zug nach Perſien (Dr.), 1876. ‒ Gedichte, 1873. ‒ Govinda (Schſp.), 1878. ‒ Armi- nius (Tr.), 1882. ‒ Johanna Plan- tagenet (Tr.), 1883. ‒ Behram (Tr.), 1881. ‒ Donna Maria de Pacheco (Tr.), 1884. ‒ Abin Hamad (Tr.), 1889. ‒ Atalanta (Dr.), 1891 (Sv.). ‒ Karl Oberleitners dichteriſche Werke; IV, 1899. *Oberndorff, Karl Graf von, wurde am 10. März 1876 auf Schloß Rieden am Staffelſee in Oberbayern als der Sohn des (1889 in Neapel †) bayeriſchen Rittmeiſters Karl Alexan- der Grafen O. und der Gräfin Vik- toria, gebornen Gräfin Mensdorff- Pouilly geboren, verlebte ſeine Ju- gendjahre auf Schloß Regendorf bei Regensburg, in Linz, Wien und Mün- chen, abſolvierte das Gymnaſium in Graz und widmete ſich dann an der dortigen Univerſität dem Studium der Rechte. Seit 1892 naturaliſierter Öſterreicher, lebt er nach Beendigung ſeiner Studien entweder in Wien oder auf ſeinem Beſitztum Lavahof bei Cilli (Steiermark) ſeiner literariſchen Nei- gung und hiſtoriſchen Studien. S: Bunte Blätter (Ge.), 1894. 2. A. 1897. ‒ Erinnerungen einer Urgroß- mutter (Br. hochſtehender Fürſten u. Gelehrten; hrsg.), 1902. *Oberndorff, Maria Thereſia Katharina Leopoldine Clotilde For- tunata Gräfin von, pſeud. Leo Teſ- ſenberg, iſt eine ältere Schweſter des Vorigen und wurde am 31. Aug. 1867 zu Schloß Rieden geboren. Jhren erſten Unterricht erhielt ſie durch mehrere Jahre von einer Eng- länderin, ſpäter von deutſchen Er- zieherinnen, kam 1876 in das Königl. Max-Joſeph-Stift nach München das ſie aber nach drei Jahren wieder verließ, da ihr das Klima nicht zuzu- ſagen ſchien, und wurde dann von ihren Eltern dem in den bayeriſchen Hochalpen gelegenen Saleſianerinnen kloſter Zangberg bei Ampfing über geben, in welchem ſie bis 1885 blieb. Seit dem Winter 1887, wo ſie in Wien bei Hofe vorgeſtellt wurde, ver- lebt ſie den Winter und das Früh- jahr in der öſterreichiſchen Haupt- ſtadt, während ſie die übrige Zeit des Jahres hier und dort auf dem Lande zubringt. S: Die Rheda von Rothenhof (Roman aus der Gegen- wart), 1893. ‒ Die barmherzige Samariterin. Hanna (2 Wiener Ge- ſchichten), 1907. *Oberparleiter, Jgnaz, geb. am 3. April 1846 zu Kaplitz in Böhmen als Sohn eines Schuhmachers, genoß den erſten Unterricht in der Schule des Orts und ſeit 1860 auf der Haupt ſchule u. Unterrealſchule in Krummau bildete ſich dann noch ein Jahr lang im elterlichen Hauſe in der Muſik aus und trat 1864 in das Pädagogium Budweis ein, um ſich zum Lehrer aus- zubilden. Als im Kriegsjahr 1866 das Seminar geräumt werden mußte, weil es der auf der Flucht ſich be- findliche Generalſtab der Nordarmee beſetzen wollte, kehrte O. in die Hei- mat zurück und fand in ſeiner Vater- ſtadt auch ſogleich Verwendung als Unter- oder Hilfslehrer. Bald er- folgte ſeine feſte Anſtellung und 1874 wurde er an die dort neu errichtete Bürgerſchule für die erſte Fachgruppe berufen. Einige Jahre ſpäter über- nahm er auch das frei gewordene Amt eines Chordirigenten an der Dekanalkirche daſelbſt. S: Der Zank apfel (Volksſt.), 1899. ‒ Die Schein- heiligen (Volksſt.), 1900. ‒ Der Berg- hof (Volksroman), 1902. ‒ Der Jrr- lichthof (Volksſt.), 1903. *

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Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 5. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 166. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon05_1913/170>, abgerufen am 26.11.2024.