Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 5. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

Bild:
<< vorherige Seite


[Spaltenumbruch]

Ode
Grevenbroich in der Rheinprovinz.
Zu religiöser Schwärmerei geneigt,
pflegte sie durch viele Jahre aus-
schließlich das Gebiet des geistlichen
Liedes und der Legende, bis trübe
Herzenserfahrungen sie mehr auf den
realen Boden stellten.

S:

Weih-
nachtsgeschenk für christliche Jung-
frauen (Ge.), 1894. - Leben u. Marter-
tod der heiligen Barbara (Erzähld.
G.), 1896.

*Odermatt, Franz,

geb. am 6.
April 1867 in Stans (Schweiz) als
der Sohn eines Bauern, verlebte eine
schöne sonnige Jugend in einem ganz
kleinen Örtchen unweit der Haupt-
stadt des Unterwaldnerlandes und
mußte nach Erledigung der Primar-
schule in der Wirtschaft seines Vaters
nach Kräften tätig sein, vergaß aber
dabei nicht, an seiner geistigen Aus-
bildung weiterzuarbeiten. Auch an
dem politischen Leben seines Kantons
nahm er in Wort und Schrift regen
Anteil. Seit 1901 lebt O. wieder in
Stans, wo er erst als Konkursbeamter
fungierte und seit 1905 als Land-
schreiber wirkt.

S:

Der Wildbach
(E.), 1904. - Hartes Holz (E), 1905.
- Der Großkellner (Eine Gesch. a. d.
Hochtal Engelberg), 1906. - Jhr
Götze (E.), 1907. - Volkskraft (R.),
1911.

Oderwald, Hermann,

Pseud. für
Hermann Thielscher; s. d.!

Odoardo,

Pseud. für Eduard
Freiherr von Seckendorff-Gu-
dent;
s. d.!

*O'Donell, Hanna Gräfin,

pseud.
Otto Nell, wurde am 11. Dezbr.
1874 in Brünn (Mähren) als einzige
Tochter des wohlhabenden Fabrik-
besitzers Ferdinand Bauer geboren,
den sie aber, als sie erst zwei Monate
alt war, bereits durch den Tod ver-
lor. Bis zu ihrem siebenten Jahre
blieb sie in Brünn u. zog darauf mit
der Mutter nach Wien, wo sie ein Jn-
stitut besuchte. Als sich ihre Mutter
zum zweitenmal verheiratete, kam die
[Spaltenumbruch]

Off
Tochter in ein Pensionat in Dresden
und 1887 in das Kloster Sacre Coeur
in Graz, wo sie vier Jahre weilte.
Kaum hatte sie das Kloster verlassen,
so verlobte sie sich und heiratete 1892
den bedeutend älteren Dragonerritt-
meister Hermann Landsteiner, mit
dem sie nun ein vielbewegtes Wan-
derleben durch die verschiedensten
Garnisonorte der öfterr. Monarchie
führen mußte. Leider erwies sich die
Ehe, der ein kränkliches Kind ent-
sproß, das schließlich gänzlich erblin-
dete, als eine sehr unglückliche und
wurde nach acht Jahren (1900) ge-
richtlich geschieden. Vier Jahre spä-
ter, nachdem Hanna zum evangelisch.
Glauben übergetreten war und die
ungarische Staatsbürgerschaft erwor-
ben hatte, heiratete sie den k. k. Käm-
merer u. Oberleutnant a. D. Grafen
Roder. O'Donell, der sich dann in
Veresegyhaz bei Gödöllö (Ungarn)
ansiedelte.

S:

Friedenssucher (Tage-
buchblätter), 1908.

Offen, Hans,

Pseud. für Joh.
Pawlecki;
s. d.!

*Offermann, Alfred Freiherr von,


geb. am 15. Juli 1852 (nicht 1853)
zu Brünn, stammt aus einer der her-
vorragendsten Jndustriellen-Fami-
lien Mährens, erhielt seine Bildung
in Brünn und studierte dann an den
Universitäten Zürich, Straßburg u.
Wien Philosophie u. Staatswissen-
schaften. Jn Zürich stand er in
freundschaftlichem Verkehr mit J.
Scherr, G. Keller u. andren bedeuten-
den Männern. Nach Beendigung sei-
ner Studien brachte er ein Jahr in
Jtalien (Rom und Florenz) zu, um
seine kunsthistorischen Kenntnisse zu
vermehren, und je ein Jahr in Paris
und London, um die dortigen poli-
tischen Verhältnisse kennen zu lernen.
Heimgekehrt, übernahm er in Brünn
eine große Fabrik von Tuchen und
Möbelstoffen, die er mehrere Jahre
leitete. Seit 1892 lebt er daselbst als
Privatmann, weilt aber zeitweise auch

*


[Spaltenumbruch]

Ode
Grevenbroich in der Rheinprovinz.
Zu religiöſer Schwärmerei geneigt,
pflegte ſie durch viele Jahre aus-
ſchließlich das Gebiet des geiſtlichen
Liedes und der Legende, bis trübe
Herzenserfahrungen ſie mehr auf den
realen Boden ſtellten.

S:

Weih-
nachtsgeſchenk für chriſtliche Jung-
frauen (Ge.), 1894. ‒ Leben u. Marter-
tod der heiligen Barbara (Erzähld.
G.), 1896.

*Odermatt, Franz,

geb. am 6.
April 1867 in Stans (Schweiz) als
der Sohn eines Bauern, verlebte eine
ſchöne ſonnige Jugend in einem ganz
kleinen Örtchen unweit der Haupt-
ſtadt des Unterwaldnerlandes und
mußte nach Erledigung der Primar-
ſchule in der Wirtſchaft ſeines Vaters
nach Kräften tätig ſein, vergaß aber
dabei nicht, an ſeiner geiſtigen Aus-
bildung weiterzuarbeiten. Auch an
dem politiſchen Leben ſeines Kantons
nahm er in Wort und Schrift regen
Anteil. Seit 1901 lebt O. wieder in
Stans, wo er erſt als Konkursbeamter
fungierte und ſeit 1905 als Land-
ſchreiber wirkt.

S:

Der Wildbach
(E.), 1904. ‒ Hartes Holz (E), 1905.
‒ Der Großkellner (Eine Geſch. a. d.
Hochtal Engelberg), 1906. ‒ Jhr
Götze (E.), 1907. ‒ Volkskraft (R.),
1911.

Oderwald, Hermann,

Pſeud. für
Hermann Thielſcher; ſ. d.!

Odoardo,

Pſeud. für Eduard
Freiherr von Seckendorff-Gu-
dent;
ſ. d.!

*O’Donell, Hanna Gräfin,

pſeud.
Otto Nell, wurde am 11. Dezbr.
1874 in Brünn (Mähren) als einzige
Tochter des wohlhabenden Fabrik-
beſitzers Ferdinand Bauer geboren,
den ſie aber, als ſie erſt zwei Monate
alt war, bereits durch den Tod ver-
lor. Bis zu ihrem ſiebenten Jahre
blieb ſie in Brünn u. zog darauf mit
der Mutter nach Wien, wo ſie ein Jn-
ſtitut beſuchte. Als ſich ihre Mutter
zum zweitenmal verheiratete, kam die
[Spaltenumbruch]

Off
Tochter in ein Penſionat in Dresden
und 1887 in das Kloſter Sacré Cœur
in Graz, wo ſie vier Jahre weilte.
Kaum hatte ſie das Kloſter verlaſſen,
ſo verlobte ſie ſich und heiratete 1892
den bedeutend älteren Dragonerritt-
meiſter Hermann Landſteiner, mit
dem ſie nun ein vielbewegtes Wan-
derleben durch die verſchiedenſten
Garniſonorte der öfterr. Monarchie
führen mußte. Leider erwies ſich die
Ehe, der ein kränkliches Kind ent-
ſproß, das ſchließlich gänzlich erblin-
dete, als eine ſehr unglückliche und
wurde nach acht Jahren (1900) ge-
richtlich geſchieden. Vier Jahre ſpä-
ter, nachdem Hanna zum evangeliſch.
Glauben übergetreten war und die
ungariſche Staatsbürgerſchaft erwor-
ben hatte, heiratete ſie den k. k. Käm-
merer u. Oberleutnant a. D. Grafen
Roder. O’Donell, der ſich dann in
Vereſegyház bei Gödöllö (Ungarn)
anſiedelte.

S:

Friedensſucher (Tage-
buchblätter), 1908.

Offen, Hans,

Pſeud. für Joh.
Pawlecki;
ſ. d.!

*Offermann, Alfred Freiherr von,


geb. am 15. Juli 1852 (nicht 1853)
zu Brünn, ſtammt aus einer der her-
vorragendſten Jnduſtriellen-Fami-
lien Mährens, erhielt ſeine Bildung
in Brünn und ſtudierte dann an den
Univerſitäten Zürich, Straßburg u.
Wien Philoſophie u. Staatswiſſen-
ſchaften. Jn Zürich ſtand er in
freundſchaftlichem Verkehr mit J.
Scherr, G. Keller u. andren bedeuten-
den Männern. Nach Beendigung ſei-
ner Studien brachte er ein Jahr in
Jtalien (Rom und Florenz) zu, um
ſeine kunſthiſtoriſchen Kenntniſſe zu
vermehren, und je ein Jahr in Paris
und London, um die dortigen poli-
tiſchen Verhältniſſe kennen zu lernen.
Heimgekehrt, übernahm er in Brünn
eine große Fabrik von Tuchen und
Möbelſtoffen, die er mehrere Jahre
leitete. Seit 1892 lebt er daſelbſt als
Privatmann, weilt aber zeitweiſe auch

*
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div type="index" n="1">
        <p><pb facs="#f0173" n="169"/><lb/><cb/><fw type="header" place="top"><hi rendition="#g">Ode</hi></fw><lb/>
Grevenbroich in der Rheinprovinz.<lb/>
Zu religiö&#x017F;er Schwärmerei geneigt,<lb/>
pflegte &#x017F;ie durch viele Jahre aus-<lb/>
&#x017F;chließlich das Gebiet des gei&#x017F;tlichen<lb/>
Liedes und der Legende, bis trübe<lb/>
Herzenserfahrungen &#x017F;ie mehr auf den<lb/>
realen Boden &#x017F;tellten. </p><lb/>
        <div type="bibliography" n="2">
          <head> <hi rendition="#i">S:</hi> </head>
          <p>Weih-<lb/>
nachtsge&#x017F;chenk für chri&#x017F;tliche Jung-<lb/>
frauen (Ge.), 1894. &#x2012; Leben u. Marter-<lb/>
tod der heiligen Barbara (Erzähld.<lb/>
G.), 1896.</p><lb/>
        </div>
      </div><lb/>
      <div type="index" n="1">
        <head>*<persName><hi rendition="#b">Odermatt,</hi> Franz,</persName></head>
        <p> geb. am 6.<lb/>
April 1867 in Stans (Schweiz) als<lb/>
der Sohn eines Bauern, verlebte eine<lb/>
&#x017F;chöne &#x017F;onnige Jugend in einem ganz<lb/>
kleinen Örtchen unweit der Haupt-<lb/>
&#x017F;tadt des Unterwaldnerlandes und<lb/>
mußte nach Erledigung der Primar-<lb/>
&#x017F;chule in der Wirt&#x017F;chaft &#x017F;eines Vaters<lb/>
nach Kräften tätig &#x017F;ein, vergaß aber<lb/>
dabei nicht, an &#x017F;einer gei&#x017F;tigen Aus-<lb/>
bildung weiterzuarbeiten. Auch an<lb/>
dem politi&#x017F;chen Leben &#x017F;eines Kantons<lb/>
nahm er in Wort und Schrift regen<lb/>
Anteil. Seit 1901 lebt O. wieder in<lb/>
Stans, wo er er&#x017F;t als Konkursbeamter<lb/>
fungierte und &#x017F;eit 1905 als Land-<lb/>
&#x017F;chreiber wirkt. </p><lb/>
        <div type="bibliography" n="2">
          <head> <hi rendition="#i">S:</hi> </head>
          <p>Der Wildbach<lb/>
(E.), 1904. &#x2012; Hartes Holz (E), 1905.<lb/>
&#x2012; Der Großkellner (Eine Ge&#x017F;ch. a. d.<lb/>
Hochtal Engelberg), 1906. &#x2012; Jhr<lb/>
Götze (E.), 1907. &#x2012; Volkskraft (R.),<lb/>
1911.</p><lb/>
        </div>
      </div><lb/>
      <div type="index" n="1">
        <head>
          <persName><hi rendition="#b">Oderwald,</hi> Hermann,</persName>
        </head>
        <p> P&#x017F;eud. für<lb/><hi rendition="#g">Hermann Thiel&#x017F;cher;</hi> &#x017F;. d.!</p><lb/>
      </div><lb/>
      <div type="index" n="1">
        <head>
          <persName> <hi rendition="#b">Odoardo,</hi> </persName>
        </head>
        <p> P&#x017F;eud. für <hi rendition="#g">Eduard</hi><lb/>
Freiherr <hi rendition="#g">von Seckendorff-Gu-<lb/>
dent;</hi> &#x017F;. d.!</p><lb/>
      </div><lb/>
      <div type="index" n="1">
        <head>*<persName><hi rendition="#b">O&#x2019;Donell,</hi> Hanna Gräfin,</persName></head>
        <p> p&#x017F;eud.<lb/><hi rendition="#g">Otto Nell,</hi> wurde am 11. Dezbr.<lb/>
1874 in Brünn (Mähren) als einzige<lb/>
Tochter des wohlhabenden Fabrik-<lb/>
be&#x017F;itzers Ferdinand <hi rendition="#g">Bauer</hi> geboren,<lb/>
den &#x017F;ie aber, als &#x017F;ie er&#x017F;t zwei Monate<lb/>
alt war, bereits durch den Tod ver-<lb/>
lor. Bis zu ihrem &#x017F;iebenten Jahre<lb/>
blieb &#x017F;ie in Brünn u. zog darauf mit<lb/>
der Mutter nach Wien, wo &#x017F;ie ein Jn-<lb/>
&#x017F;titut be&#x017F;uchte. Als &#x017F;ich ihre Mutter<lb/>
zum zweitenmal verheiratete, kam die<lb/><cb/>
<fw type="header" place="top"><hi rendition="#g">Off</hi></fw><lb/>
Tochter in ein Pen&#x017F;ionat in Dresden<lb/>
und 1887 in das Klo&#x017F;ter <hi rendition="#aq">Sacré C&#x0153;ur</hi><lb/>
in Graz, wo &#x017F;ie vier Jahre weilte.<lb/>
Kaum hatte &#x017F;ie das Klo&#x017F;ter verla&#x017F;&#x017F;en,<lb/>
&#x017F;o verlobte &#x017F;ie &#x017F;ich und heiratete 1892<lb/>
den bedeutend älteren Dragonerritt-<lb/>
mei&#x017F;ter Hermann <hi rendition="#g">Land&#x017F;teiner,</hi> mit<lb/>
dem &#x017F;ie nun ein vielbewegtes Wan-<lb/>
derleben durch die ver&#x017F;chieden&#x017F;ten<lb/>
Garni&#x017F;onorte der öfterr. Monarchie<lb/>
führen mußte. Leider erwies &#x017F;ich die<lb/>
Ehe, der ein kränkliches Kind ent-<lb/>
&#x017F;proß, das &#x017F;chließlich gänzlich erblin-<lb/>
dete, als eine &#x017F;ehr unglückliche und<lb/>
wurde nach acht Jahren (1900) ge-<lb/>
richtlich ge&#x017F;chieden. Vier Jahre &#x017F;pä-<lb/>
ter, nachdem Hanna zum evangeli&#x017F;ch.<lb/>
Glauben übergetreten war und die<lb/>
ungari&#x017F;che Staatsbürger&#x017F;chaft erwor-<lb/>
ben hatte, heiratete &#x017F;ie den k. k. Käm-<lb/>
merer u. Oberleutnant a. D. Grafen<lb/>
Roder. O&#x2019;Donell, der &#x017F;ich dann in<lb/>
Vere&#x017F;egyház bei Gödöllö (Ungarn)<lb/>
an&#x017F;iedelte. </p><lb/>
        <div type="bibliography" n="2">
          <head> <hi rendition="#i">S:</hi> </head>
          <p>Friedens&#x017F;ucher (Tage-<lb/>
buchblätter), 1908.</p><lb/>
        </div>
      </div><lb/>
      <div type="index" n="1">
        <head>
          <persName><hi rendition="#b">Offen,</hi> Hans,</persName>
        </head>
        <p> P&#x017F;eud. für <hi rendition="#g">Joh.<lb/>
Pawlecki;</hi> &#x017F;. d.!</p><lb/>
      </div><lb/>
      <div type="index" n="1">
        <head>*<persName><hi rendition="#b">Offermann,</hi> Alfred Freiherr von,</persName></head>
        <p><lb/>
geb. am 15. Juli 1852 (nicht 1853)<lb/>
zu Brünn, &#x017F;tammt aus einer der her-<lb/>
vorragend&#x017F;ten Jndu&#x017F;triellen-Fami-<lb/>
lien Mährens, erhielt &#x017F;eine Bildung<lb/>
in Brünn und &#x017F;tudierte dann an den<lb/>
Univer&#x017F;itäten Zürich, Straßburg u.<lb/>
Wien Philo&#x017F;ophie u. Staatswi&#x017F;&#x017F;en-<lb/>
&#x017F;chaften. Jn Zürich &#x017F;tand er in<lb/>
freund&#x017F;chaftlichem Verkehr mit J.<lb/>
Scherr, G. Keller u. andren bedeuten-<lb/>
den Männern. Nach Beendigung &#x017F;ei-<lb/>
ner Studien brachte er ein Jahr in<lb/>
Jtalien (Rom und Florenz) zu, um<lb/>
&#x017F;eine kun&#x017F;thi&#x017F;tori&#x017F;chen Kenntni&#x017F;&#x017F;e zu<lb/>
vermehren, und je ein Jahr in Paris<lb/>
und London, um die dortigen poli-<lb/>
ti&#x017F;chen Verhältni&#x017F;&#x017F;e kennen zu lernen.<lb/>
Heimgekehrt, übernahm er in Brünn<lb/>
eine große Fabrik von Tuchen und<lb/>
Möbel&#x017F;toffen, die er mehrere Jahre<lb/>
leitete. Seit 1892 lebt er da&#x017F;elb&#x017F;t als<lb/>
Privatmann, weilt aber zeitwei&#x017F;e auch<lb/>
<fw type="sig" place="bottom">*</fw><lb/></p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[169/0173] Ode Off Grevenbroich in der Rheinprovinz. Zu religiöſer Schwärmerei geneigt, pflegte ſie durch viele Jahre aus- ſchließlich das Gebiet des geiſtlichen Liedes und der Legende, bis trübe Herzenserfahrungen ſie mehr auf den realen Boden ſtellten. S: Weih- nachtsgeſchenk für chriſtliche Jung- frauen (Ge.), 1894. ‒ Leben u. Marter- tod der heiligen Barbara (Erzähld. G.), 1896. *Odermatt, Franz, geb. am 6. April 1867 in Stans (Schweiz) als der Sohn eines Bauern, verlebte eine ſchöne ſonnige Jugend in einem ganz kleinen Örtchen unweit der Haupt- ſtadt des Unterwaldnerlandes und mußte nach Erledigung der Primar- ſchule in der Wirtſchaft ſeines Vaters nach Kräften tätig ſein, vergaß aber dabei nicht, an ſeiner geiſtigen Aus- bildung weiterzuarbeiten. Auch an dem politiſchen Leben ſeines Kantons nahm er in Wort und Schrift regen Anteil. Seit 1901 lebt O. wieder in Stans, wo er erſt als Konkursbeamter fungierte und ſeit 1905 als Land- ſchreiber wirkt. S: Der Wildbach (E.), 1904. ‒ Hartes Holz (E), 1905. ‒ Der Großkellner (Eine Geſch. a. d. Hochtal Engelberg), 1906. ‒ Jhr Götze (E.), 1907. ‒ Volkskraft (R.), 1911. Oderwald, Hermann, Pſeud. für Hermann Thielſcher; ſ. d.! Odoardo, Pſeud. für Eduard Freiherr von Seckendorff-Gu- dent; ſ. d.! *O’Donell, Hanna Gräfin, pſeud. Otto Nell, wurde am 11. Dezbr. 1874 in Brünn (Mähren) als einzige Tochter des wohlhabenden Fabrik- beſitzers Ferdinand Bauer geboren, den ſie aber, als ſie erſt zwei Monate alt war, bereits durch den Tod ver- lor. Bis zu ihrem ſiebenten Jahre blieb ſie in Brünn u. zog darauf mit der Mutter nach Wien, wo ſie ein Jn- ſtitut beſuchte. Als ſich ihre Mutter zum zweitenmal verheiratete, kam die Tochter in ein Penſionat in Dresden und 1887 in das Kloſter Sacré Cœur in Graz, wo ſie vier Jahre weilte. Kaum hatte ſie das Kloſter verlaſſen, ſo verlobte ſie ſich und heiratete 1892 den bedeutend älteren Dragonerritt- meiſter Hermann Landſteiner, mit dem ſie nun ein vielbewegtes Wan- derleben durch die verſchiedenſten Garniſonorte der öfterr. Monarchie führen mußte. Leider erwies ſich die Ehe, der ein kränkliches Kind ent- ſproß, das ſchließlich gänzlich erblin- dete, als eine ſehr unglückliche und wurde nach acht Jahren (1900) ge- richtlich geſchieden. Vier Jahre ſpä- ter, nachdem Hanna zum evangeliſch. Glauben übergetreten war und die ungariſche Staatsbürgerſchaft erwor- ben hatte, heiratete ſie den k. k. Käm- merer u. Oberleutnant a. D. Grafen Roder. O’Donell, der ſich dann in Vereſegyház bei Gödöllö (Ungarn) anſiedelte. S: Friedensſucher (Tage- buchblätter), 1908. Offen, Hans, Pſeud. für Joh. Pawlecki; ſ. d.! *Offermann, Alfred Freiherr von, geb. am 15. Juli 1852 (nicht 1853) zu Brünn, ſtammt aus einer der her- vorragendſten Jnduſtriellen-Fami- lien Mährens, erhielt ſeine Bildung in Brünn und ſtudierte dann an den Univerſitäten Zürich, Straßburg u. Wien Philoſophie u. Staatswiſſen- ſchaften. Jn Zürich ſtand er in freundſchaftlichem Verkehr mit J. Scherr, G. Keller u. andren bedeuten- den Männern. Nach Beendigung ſei- ner Studien brachte er ein Jahr in Jtalien (Rom und Florenz) zu, um ſeine kunſthiſtoriſchen Kenntniſſe zu vermehren, und je ein Jahr in Paris und London, um die dortigen poli- tiſchen Verhältniſſe kennen zu lernen. Heimgekehrt, übernahm er in Brünn eine große Fabrik von Tuchen und Möbelſtoffen, die er mehrere Jahre leitete. Seit 1892 lebt er daſelbſt als Privatmann, weilt aber zeitweiſe auch *

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon05_1913
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon05_1913/173
Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 5. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 169. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon05_1913/173>, abgerufen am 26.11.2024.