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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 5. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

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sein Probejahr in Roßleben a. d. Un-
strut absolviert hatte, wurde er Ostern
1903 Oberlehrer am Reformrealgym-
nasium zum Johanneum in Lübeck.

S:

Vom Leid (Nn.), 1909. - Der
Freiheit Hauch (R. a. d. Franzosen-
zeit), 1910. - Frau Christel (N.), 1911.

Paulsen, Johannes Joachim
Hinrich,

geb. am 18. März 1847 zu
Witzhave, besuchte die Schulen in
Hamburg, studierte in Kiel, Berlin
und Tübingen Theologie und erhielt
im Novbr. 1870 die Ordination. An-
fänglich Adjunkt zu Kropp, Propstei
Schleswig, wurde er 1872 Pastor
daselbst. Er gründete dort 1879 die
Anstalt Eben-Ezer, gibt auch den
"Kropper kirchlichen Anzeiger" und
das mit demselben verbundene Bei-
blatt "Der Jugend Sonntagsluft"
heraus.

S:

Nachtisch für Gotteskin-
der (En.), 1881. - Geschichten aus
dem Reiche Gottes, 1882. - Zukost
(En.), 1883. - Haideblumen, gepflückt;
II, 1891.

*Paulsen, Rudolf,

geb. am 18.
März 1883 in Berlin als Sohn des
bekannten (1908 +) Universitätspro-
fessors Friedrich P., absolvierte das
Gymnasium in Steglitz, studierte da-
nach einige Semester in Erlangen,
Berlin und Kiel, fand aber am Stu-
dium keine Befriedigung u. ging 1904,
bestimmt durch die Mitarbeiter an der
Monatsschrift "Charon" zur Schrift-
stellerei über. Seit 1906 ist er be-
sonders für die Bestrebungen des
Sozialpolitikers und Schulreformers
Berthold Otto tätig. Er hat seinen
Wohnsitz in Leipzig.

S:

Töne der
stillen Erinnerung und der Leiden-
schaft zum Kommenden (Ge.), 1910.

Paulus, Eduard (der ältere),


wurde am 29. Januar 1803 zu Berg-
hausen bei Speyer geboren, wo sich
sein Vater, der einer altwürttember-
gischen Beamtenfamilie entstammte,
vorübergehend aufhielt. Schon 1806
kehrte die Familie in die schwäbische
Heimat zurück. Eduard wurde zum
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Pau
Forstmann bestimmt und herange-
bildet, doch führten ihn seine mathe-
matischen und topographischen Ta-
lente frühzeitig einem andern Berufe
zu: er trat 1824 in das statistisch-
topographische Bureau in Stuttgar
ein und war in diesem Amte, allmäh-
lich zum Finanzrat emporsteigend
bis 1877 tätig. Er lieferte eine Reih-
kartographischer Arbeiten, beschäf-
tigte sich dann mit den geognostischen
Verhältnissen des Landes und ging
zuletzt zum Studium der Altertums
kunde über. Er gehörte mit zu den
Gründern und zeitweise auch zu der
Leitern des württembergischen Alter-
tumsvereins und war ganz beson-
ders bemüht, das römische Straßen
und Befestigungsnetz auf württem
bergischen Boden wieder aufzufinden
Er starb in Stuttgart am 16. Juni
1878.

S:

Waldbilder, 1850. 2. A.
u. d. T.: Wald- und Jagdbilder
1861.

Paulus, Eduard (der jüngere)


Sohn des Vorigen, wurde am 16
Oktbr. 1837 in Stuttgart geboren
besuchte das Gymnasium daselbst u.
studierte dann am dortigen Polytech-
nikum Architektur und an der Uni-
versität in München Kunstgeschichte
Wiederholte Reisen nach Jtalien und
durch Deutschland boten ihm nicht
nur Stoff zu humoristischen Reisebil-
dern, welche Gattung der Poesie in
ihm einen der begabtesten Pflege-
gefunden, sondern sie erweiterten
auch seine Anschauungen und vertief-
ten seine künstlerischen Überzeugun-
gen. Das letztere bezeugt sein mi-
dem Wiener Architekten Emil v. För-
ster und dem Stuttgarter Adolf
Gnauth herausgegebenes Werk über
"Die Bauwerke der Renaissance in
Toskana" (1866 ff.) und eine Arbeit
über "Die Villa d'Este in Tivoli", mit
der er sich die Doktorwürde erwarb
Da sich ihm keine Aussicht auf einen
Lehrstuhl für Kunstgeschichte eröffnen
wollte, praktische Betätigung als

*


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Pau
ſein Probejahr in Roßleben a. d. Un-
ſtrut abſolviert hatte, wurde er Oſtern
1903 Oberlehrer am Reformrealgym-
naſium zum Johanneum in Lübeck.

S:

Vom Leid (Nn.), 1909. ‒ Der
Freiheit Hauch (R. a. d. Franzoſen-
zeit), 1910. ‒ Frau Chriſtel (N.), 1911.

Paulſen, Johannes Joachim
Hinrich,

geb. am 18. März 1847 zu
Witzhave, beſuchte die Schulen in
Hamburg, ſtudierte in Kiel, Berlin
und Tübingen Theologie und erhielt
im Novbr. 1870 die Ordination. An-
fänglich Adjunkt zu Kropp, Propſtei
Schleswig, wurde er 1872 Paſtor
daſelbſt. Er gründete dort 1879 die
Anſtalt Eben-Ezer, gibt auch den
„Kropper kirchlichen Anzeiger“ und
das mit demſelben verbundene Bei-
blatt „Der Jugend Sonntagsluft“
heraus.

S:

Nachtiſch für Gotteskin-
der (En.), 1881. ‒ Geſchichten aus
dem Reiche Gottes, 1882. ‒ Zukoſt
(En.), 1883. ‒ Haideblumen, gepflückt;
II, 1891.

*Paulſen, Rudolf,

geb. am 18.
März 1883 in Berlin als Sohn des
bekannten (1908 †) Univerſitätspro-
feſſors Friedrich P., abſolvierte das
Gymnaſium in Steglitz, ſtudierte da-
nach einige Semeſter in Erlangen,
Berlin und Kiel, fand aber am Stu-
dium keine Befriedigung u. ging 1904,
beſtimmt durch die Mitarbeiter an der
Monatsſchrift „Charon“ zur Schrift-
ſtellerei über. Seit 1906 iſt er be-
ſonders für die Beſtrebungen des
Sozialpolitikers und Schulreformers
Berthold Otto tätig. Er hat ſeinen
Wohnſitz in Leipzig.

S:

Töne der
ſtillen Erinnerung und der Leiden-
ſchaft zum Kommenden (Ge.), 1910.

Paulus, Eduard (der ältere),


wurde am 29. Januar 1803 zu Berg-
hauſen bei Speyer geboren, wo ſich
ſein Vater, der einer altwürttember-
giſchen Beamtenfamilie entſtammte,
vorübergehend aufhielt. Schon 1806
kehrte die Familie in die ſchwäbiſche
Heimat zurück. Eduard wurde zum
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Pau
Forſtmann beſtimmt und herange-
bildet, doch führten ihn ſeine mathe-
matiſchen und topographiſchen Ta-
lente frühzeitig einem andern Berufe
zu: er trat 1824 in das ſtatiſtiſch-
topographiſche Bureau in Stuttgar
ein und war in dieſem Amte, allmäh-
lich zum Finanzrat emporſteigend
bis 1877 tätig. Er lieferte eine Reih-
kartographiſcher Arbeiten, beſchäf-
tigte ſich dann mit den geognoſtiſchen
Verhältniſſen des Landes und ging
zuletzt zum Studium der Altertums
kunde über. Er gehörte mit zu den
Gründern und zeitweiſe auch zu der
Leitern des württembergiſchen Alter-
tumsvereins und war ganz beſon-
ders bemüht, das römiſche Straßen
und Befeſtigungsnetz auf württem
bergiſchen Boden wieder aufzufinden
Er ſtarb in Stuttgart am 16. Juni
1878.

S:

Waldbilder, 1850. 2. A.
u. d. T.: Wald- und Jagdbilder
1861.

Paulus, Eduard (der jüngere)


Sohn des Vorigen, wurde am 16
Oktbr. 1837 in Stuttgart geboren
beſuchte das Gymnaſium daſelbſt u.
ſtudierte dann am dortigen Polytech-
nikum Architektur und an der Uni-
verſität in München Kunſtgeſchichte
Wiederholte Reiſen nach Jtalien und
durch Deutſchland boten ihm nicht
nur Stoff zu humoriſtiſchen Reiſebil-
dern, welche Gattung der Poeſie in
ihm einen der begabteſten Pflege-
gefunden, ſondern ſie erweiterten
auch ſeine Anſchauungen und vertief-
ten ſeine künſtleriſchen Überzeugun-
gen. Das letztere bezeugt ſein mi-
dem Wiener Architekten Emil v. För-
ſter und dem Stuttgarter Adolf
Gnauth herausgegebenes Werk über
„Die Bauwerke der Renaiſſance in
Toskana“ (1866 ff.) und eine Arbeit
über „Die Villa d’Eſte in Tivoli“, mit
der er ſich die Doktorwürde erwarb
Da ſich ihm keine Ausſicht auf einen
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[238/0242] Pau Pau ſein Probejahr in Roßleben a. d. Un- ſtrut abſolviert hatte, wurde er Oſtern 1903 Oberlehrer am Reformrealgym- naſium zum Johanneum in Lübeck. S: Vom Leid (Nn.), 1909. ‒ Der Freiheit Hauch (R. a. d. Franzoſen- zeit), 1910. ‒ Frau Chriſtel (N.), 1911. Paulſen, Johannes Joachim Hinrich, geb. am 18. März 1847 zu Witzhave, beſuchte die Schulen in Hamburg, ſtudierte in Kiel, Berlin und Tübingen Theologie und erhielt im Novbr. 1870 die Ordination. An- fänglich Adjunkt zu Kropp, Propſtei Schleswig, wurde er 1872 Paſtor daſelbſt. Er gründete dort 1879 die Anſtalt Eben-Ezer, gibt auch den „Kropper kirchlichen Anzeiger“ und das mit demſelben verbundene Bei- blatt „Der Jugend Sonntagsluft“ heraus. S: Nachtiſch für Gotteskin- der (En.), 1881. ‒ Geſchichten aus dem Reiche Gottes, 1882. ‒ Zukoſt (En.), 1883. ‒ Haideblumen, gepflückt; II, 1891. *Paulſen, Rudolf, geb. am 18. März 1883 in Berlin als Sohn des bekannten (1908 †) Univerſitätspro- feſſors Friedrich P., abſolvierte das Gymnaſium in Steglitz, ſtudierte da- nach einige Semeſter in Erlangen, Berlin und Kiel, fand aber am Stu- dium keine Befriedigung u. ging 1904, beſtimmt durch die Mitarbeiter an der Monatsſchrift „Charon“ zur Schrift- ſtellerei über. Seit 1906 iſt er be- ſonders für die Beſtrebungen des Sozialpolitikers und Schulreformers Berthold Otto tätig. Er hat ſeinen Wohnſitz in Leipzig. S: Töne der ſtillen Erinnerung und der Leiden- ſchaft zum Kommenden (Ge.), 1910. Paulus, Eduard (der ältere), wurde am 29. Januar 1803 zu Berg- hauſen bei Speyer geboren, wo ſich ſein Vater, der einer altwürttember- giſchen Beamtenfamilie entſtammte, vorübergehend aufhielt. Schon 1806 kehrte die Familie in die ſchwäbiſche Heimat zurück. Eduard wurde zum Forſtmann beſtimmt und herange- bildet, doch führten ihn ſeine mathe- matiſchen und topographiſchen Ta- lente frühzeitig einem andern Berufe zu: er trat 1824 in das ſtatiſtiſch- topographiſche Bureau in Stuttgar ein und war in dieſem Amte, allmäh- lich zum Finanzrat emporſteigend bis 1877 tätig. Er lieferte eine Reih- kartographiſcher Arbeiten, beſchäf- tigte ſich dann mit den geognoſtiſchen Verhältniſſen des Landes und ging zuletzt zum Studium der Altertums kunde über. Er gehörte mit zu den Gründern und zeitweiſe auch zu der Leitern des württembergiſchen Alter- tumsvereins und war ganz beſon- ders bemüht, das römiſche Straßen und Befeſtigungsnetz auf württem bergiſchen Boden wieder aufzufinden Er ſtarb in Stuttgart am 16. Juni 1878. S: Waldbilder, 1850. 2. A. u. d. T.: Wald- und Jagdbilder 1861. Paulus, Eduard (der jüngere) Sohn des Vorigen, wurde am 16 Oktbr. 1837 in Stuttgart geboren beſuchte das Gymnaſium daſelbſt u. ſtudierte dann am dortigen Polytech- nikum Architektur und an der Uni- verſität in München Kunſtgeſchichte Wiederholte Reiſen nach Jtalien und durch Deutſchland boten ihm nicht nur Stoff zu humoriſtiſchen Reiſebil- dern, welche Gattung der Poeſie in ihm einen der begabteſten Pflege- gefunden, ſondern ſie erweiterten auch ſeine Anſchauungen und vertief- ten ſeine künſtleriſchen Überzeugun- gen. Das letztere bezeugt ſein mi- dem Wiener Architekten Emil v. För- ſter und dem Stuttgarter Adolf Gnauth herausgegebenes Werk über „Die Bauwerke der Renaiſſance in Toskana“ (1866 ff.) und eine Arbeit über „Die Villa d’Eſte in Tivoli“, mit der er ſich die Doktorwürde erwarb Da ſich ihm keine Ausſicht auf einen Lehrſtuhl für Kunſtgeſchichte eröffnen wollte, praktiſche Betätigung als *

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Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 5. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 238. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon05_1913/242>, abgerufen am 25.11.2024.