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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 5. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

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fand, bis eine Ansiedlung im stillen
Schwabenstädtchen Cannstatt sie wie-
der am festen Platze heimich machte.

S:

Und du sollst ein Segen sein (Ein
Porträt in Briefen), 1905. - Die rei-
nen Herzens sind (R.), 1910. - Lei-
desgewinn (Ge.), 1910.

Pehling, Gerd Heinrich Philipp,


geb. am 4. Oktbr. 1817 zu Bassum im
Hannöverschen als der Sohn eines
Brunnen- und Gastwirts, verlor sei-
nen Vater frühzeitig u. mußte gegen
seinen Wunsch, der zum Lehrerberuf
hindrängte, erst eine Schreiberstelle
im Amte Rotenburg und später eine
Stelle als Lehrling in einem Han-
delshause in Bremen annehmen.
Endlich gelang es ihm durch Unter-
stützung von seiten seines Bruders,
1837-38 das Seminar in Hannover
besuchen zu können. Er bekleidete
dann mehrere Hauslehrerstellen und
ging 1840 nach Hamburg, wo er seit-
dem als Lehrer tätig gewesen ist.

S:


Vermischte Gedichte; III, 1843-54. -
Gedichte (Auswahl), 1856. - Er-
bauungsbuch (Religiöse Erhebungen
für Geist und Herz), 1857. - Gedichte
für die Jugend, 1867.

Peickert-Graefinghoff, Erna,


wurde am 23. Januar 1880 in Dort-
mund (Westfalen) geboren, verlor
ihre Mutter im zartesten Kindesalter,
wuchs aber unter der Leitung einer
verehrungswürdigen Stiefmutter u.
einer überaus zärtlichen Großmutter
heran. Sie verlebte ihre Kindheit in
Annen in Westfalen, in Elberfeld u.
in Köln am Rhein. Hier besuchte sie
die Antonitterschule des Direktors
Beck, der es ihr ermöglichte, sich mit
17 Jahren auf ihre eigenen Füße zu
stellen. Sie wurde Mitglied des
"Vereins weiblicher Angestellten" im
Klapperhof zu Köln und verwertete
ihre Kenntnisse in kaufmännischer
Tätigkeit. Jn jener Zeit entdeckte sie
ihr poetisches Talent; aber es ward
ihr nicht leicht, die Ergebnisse dessel-
ben unterzubringen. Erst als die
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Pei
"Kölnische Zeitung" ihr dauernd die
Spalten öffnete und sie 1902 bei dem
Kölner Blumenspielen für ihre Lie-
besballade den ersten Preis empfing
ging es bergauf. Jm Jahre 1902
verheiratete sie sich und folgte ihren
Gatten nach Berlin, kehrte aber schon
nach wenigen Jahren nach Köln zu-
rück, wo sie jetzt noch (1906) lebt.

S:


Und hätte der Liebe nicht ... (Ge.)
1906.

*Peinlich, Richard (eigentlich
Gabriel),

* am 5. Mai 1819 in Graz,
erhielt seine Bildung auf dem dor-
tigen Staatsgymnasium, trat am
2. Jan. 1838 als Novize in das Bene-
diktiner-Stift Admont in Obersteier-
mark ein, wo er sich theologischen u.
mit besonderer Vorliebe historischen
Studien widmete, und legte 1841 die
Ordensprofeß ab. Zuerst Lehrer am
Sängerknaben-Jnstitut zu Admont-
wurde P. 1844 Präfekt im Konvikt-
zu Graz, 1848 als Religionslehrer
für Gymnasien approbiert und Ka-
plan in der akademischen Legion da-
selbst, später Feldkaplan im steirischen
Freikorps in Jtalien, danach Pro-
fessor der deutschen Sprache am Gym-
nasium in Judenburg, 1851 am Ober-
gymnasium in Ofen, wo er auch eine
Zeitlang das Wochenblatt "Der ka-
tholische Christ" redigierte, und 1854
Professor am Staatsgymnasium in
Graz, an welchem er 1861 zum Direk-
tor befördert wurde u. bis zu seiner
Pensionierung (1878) tätig war. Jm
Jahre 1863 war er zum fürstbischöf-
lichen geistlichen und Konsistorialrat
1870 zum k. k. Schulrat u. 1875 zum
Regierungsrat ernannt worden. Er
starb in Graz am 29. Juli 1882.

S:


R. Peinlichs Dichtungen. Aus dem
Nachlaß hrsg. v. P. Florian C. Kin-
nast, 1883.

Peist, Hermann Christian Gu-
stav,

Sohn eines Tuchstopfers zu
Hamburg, wurde daselbst am 17. Ja-
nuar 1835 geboren, erhielt seine
Schulbildung in Hamburg und auf

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Peh
fand, bis eine Anſiedlung im ſtillen
Schwabenſtädtchen Cannſtatt ſie wie-
der am feſten Platze heimich machte.

S:

Und du ſollſt ein Segen ſein (Ein
Porträt in Briefen), 1905. ‒ Die rei-
nen Herzens ſind (R.), 1910. ‒ Lei-
desgewinn (Ge.), 1910.

Pehling, Gerd Heinrich Philipp,


geb. am 4. Oktbr. 1817 zu Baſſum im
Hannöverſchen als der Sohn eines
Brunnen- und Gaſtwirts, verlor ſei-
nen Vater frühzeitig u. mußte gegen
ſeinen Wunſch, der zum Lehrerberuf
hindrängte, erſt eine Schreiberſtelle
im Amte Rotenburg und ſpäter eine
Stelle als Lehrling in einem Han-
delshauſe in Bremen annehmen.
Endlich gelang es ihm durch Unter-
ſtützung von ſeiten ſeines Bruders,
1837‒38 das Seminar in Hannover
beſuchen zu können. Er bekleidete
dann mehrere Hauslehrerſtellen und
ging 1840 nach Hamburg, wo er ſeit-
dem als Lehrer tätig geweſen iſt.

S:


Vermiſchte Gedichte; III, 1843‒54. ‒
Gedichte (Auswahl), 1856. ‒ Er-
bauungsbuch (Religiöſe Erhebungen
für Geiſt und Herz), 1857. ‒ Gedichte
für die Jugend, 1867.

Peickert-Graefinghoff, Erna,


wurde am 23. Januar 1880 in Dort-
mund (Weſtfalen) geboren, verlor
ihre Mutter im zarteſten Kindesalter,
wuchs aber unter der Leitung einer
verehrungswürdigen Stiefmutter u.
einer überaus zärtlichen Großmutter
heran. Sie verlebte ihre Kindheit in
Annen in Weſtfalen, in Elberfeld u.
in Köln am Rhein. Hier beſuchte ſie
die Antonitterſchule des Direktors
Beck, der es ihr ermöglichte, ſich mit
17 Jahren auf ihre eigenen Füße zu
ſtellen. Sie wurde Mitglied des
„Vereins weiblicher Angeſtellten“ im
Klapperhof zu Köln und verwertete
ihre Kenntniſſe in kaufmänniſcher
Tätigkeit. Jn jener Zeit entdeckte ſie
ihr poetiſches Talent; aber es ward
ihr nicht leicht, die Ergebniſſe desſel-
ben unterzubringen. Erſt als die
[Spaltenumbruch]

Pei
„Kölniſche Zeitung“ ihr dauernd die
Spalten öffnete und ſie 1902 bei dem
Kölner Blumenſpielen für ihre Lie-
besballade den erſten Preis empfing
ging es bergauf. Jm Jahre 1902
verheiratete ſie ſich und folgte ihren
Gatten nach Berlin, kehrte aber ſchon
nach wenigen Jahren nach Köln zu-
rück, wo ſie jetzt noch (1906) lebt.

S:


Und hätte der Liebe nicht … (Ge.)
1906.

*Peinlich, Richard (eigentlich
Gabriel),

* am 5. Mai 1819 in Graz,
erhielt ſeine Bildung auf dem dor-
tigen Staatsgymnaſium, trat am
2. Jan. 1838 als Novize in das Bene-
diktiner-Stift Admont in Oberſteier-
mark ein, wo er ſich theologiſchen u.
mit beſonderer Vorliebe hiſtoriſchen
Studien widmete, und legte 1841 die
Ordensprofeß ab. Zuerſt Lehrer am
Sängerknaben-Jnſtitut zu Admont-
wurde P. 1844 Präfekt im Konvikt-
zu Graz, 1848 als Religionslehrer
für Gymnaſien approbiert und Ka-
plan in der akademiſchen Legion da-
ſelbſt, ſpäter Feldkaplan im ſteiriſchen
Freikorps in Jtalien, danach Pro-
feſſor der deutſchen Sprache am Gym-
naſium in Judenburg, 1851 am Ober-
gymnaſium in Ofen, wo er auch eine
Zeitlang das Wochenblatt „Der ka-
tholiſche Chriſt“ redigierte, und 1854
Profeſſor am Staatsgymnaſium in
Graz, an welchem er 1861 zum Direk-
tor befördert wurde u. bis zu ſeiner
Penſionierung (1878) tätig war. Jm
Jahre 1863 war er zum fürſtbiſchöf-
lichen geiſtlichen und Konſiſtorialrat
1870 zum k. k. Schulrat u. 1875 zum
Regierungsrat ernannt worden. Er
ſtarb in Graz am 29. Juli 1882.

S:


R. Peinlichs Dichtungen. Aus dem
Nachlaß hrsg. v. P. Florian C. Kin-
naſt, 1883.

Peiſt, Hermann Chriſtian Gu-
ſtav,

Sohn eines Tuchſtopfers zu
Hamburg, wurde daſelbſt am 17. Ja-
nuar 1835 geboren, erhielt ſeine
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[244/0248] Peh Pei fand, bis eine Anſiedlung im ſtillen Schwabenſtädtchen Cannſtatt ſie wie- der am feſten Platze heimich machte. S: Und du ſollſt ein Segen ſein (Ein Porträt in Briefen), 1905. ‒ Die rei- nen Herzens ſind (R.), 1910. ‒ Lei- desgewinn (Ge.), 1910. Pehling, Gerd Heinrich Philipp, geb. am 4. Oktbr. 1817 zu Baſſum im Hannöverſchen als der Sohn eines Brunnen- und Gaſtwirts, verlor ſei- nen Vater frühzeitig u. mußte gegen ſeinen Wunſch, der zum Lehrerberuf hindrängte, erſt eine Schreiberſtelle im Amte Rotenburg und ſpäter eine Stelle als Lehrling in einem Han- delshauſe in Bremen annehmen. Endlich gelang es ihm durch Unter- ſtützung von ſeiten ſeines Bruders, 1837‒38 das Seminar in Hannover beſuchen zu können. Er bekleidete dann mehrere Hauslehrerſtellen und ging 1840 nach Hamburg, wo er ſeit- dem als Lehrer tätig geweſen iſt. S: Vermiſchte Gedichte; III, 1843‒54. ‒ Gedichte (Auswahl), 1856. ‒ Er- bauungsbuch (Religiöſe Erhebungen für Geiſt und Herz), 1857. ‒ Gedichte für die Jugend, 1867. Peickert-Graefinghoff, Erna, wurde am 23. Januar 1880 in Dort- mund (Weſtfalen) geboren, verlor ihre Mutter im zarteſten Kindesalter, wuchs aber unter der Leitung einer verehrungswürdigen Stiefmutter u. einer überaus zärtlichen Großmutter heran. Sie verlebte ihre Kindheit in Annen in Weſtfalen, in Elberfeld u. in Köln am Rhein. Hier beſuchte ſie die Antonitterſchule des Direktors Beck, der es ihr ermöglichte, ſich mit 17 Jahren auf ihre eigenen Füße zu ſtellen. Sie wurde Mitglied des „Vereins weiblicher Angeſtellten“ im Klapperhof zu Köln und verwertete ihre Kenntniſſe in kaufmänniſcher Tätigkeit. Jn jener Zeit entdeckte ſie ihr poetiſches Talent; aber es ward ihr nicht leicht, die Ergebniſſe desſel- ben unterzubringen. Erſt als die „Kölniſche Zeitung“ ihr dauernd die Spalten öffnete und ſie 1902 bei dem Kölner Blumenſpielen für ihre Lie- besballade den erſten Preis empfing ging es bergauf. Jm Jahre 1902 verheiratete ſie ſich und folgte ihren Gatten nach Berlin, kehrte aber ſchon nach wenigen Jahren nach Köln zu- rück, wo ſie jetzt noch (1906) lebt. S: Und hätte der Liebe nicht … (Ge.) 1906. *Peinlich, Richard (eigentlich Gabriel), * am 5. Mai 1819 in Graz, erhielt ſeine Bildung auf dem dor- tigen Staatsgymnaſium, trat am 2. Jan. 1838 als Novize in das Bene- diktiner-Stift Admont in Oberſteier- mark ein, wo er ſich theologiſchen u. mit beſonderer Vorliebe hiſtoriſchen Studien widmete, und legte 1841 die Ordensprofeß ab. Zuerſt Lehrer am Sängerknaben-Jnſtitut zu Admont- wurde P. 1844 Präfekt im Konvikt- zu Graz, 1848 als Religionslehrer für Gymnaſien approbiert und Ka- plan in der akademiſchen Legion da- ſelbſt, ſpäter Feldkaplan im ſteiriſchen Freikorps in Jtalien, danach Pro- feſſor der deutſchen Sprache am Gym- naſium in Judenburg, 1851 am Ober- gymnaſium in Ofen, wo er auch eine Zeitlang das Wochenblatt „Der ka- tholiſche Chriſt“ redigierte, und 1854 Profeſſor am Staatsgymnaſium in Graz, an welchem er 1861 zum Direk- tor befördert wurde u. bis zu ſeiner Penſionierung (1878) tätig war. Jm Jahre 1863 war er zum fürſtbiſchöf- lichen geiſtlichen und Konſiſtorialrat 1870 zum k. k. Schulrat u. 1875 zum Regierungsrat ernannt worden. Er ſtarb in Graz am 29. Juli 1882. S: R. Peinlichs Dichtungen. Aus dem Nachlaß hrsg. v. P. Florian C. Kin- naſt, 1883. Peiſt, Hermann Chriſtian Gu- ſtav, Sohn eines Tuchſtopfers zu Hamburg, wurde daſelbſt am 17. Ja- nuar 1835 geboren, erhielt ſeine Schulbildung in Hamburg und auf *

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Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 5. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 244. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon05_1913/248>, abgerufen am 24.11.2024.