Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 5. 6. Aufl. Leipzig, 1913.[Spaltenumbruch] Pich Pichler, Luise, f. Luise Zeller! Pick, Friedrich Alphons, geb. S:
*Piderit, Theodor, wurde am 15. Pie die damalige politische Misere, teilsvon Wanderlust getrieben, übers Meer nach Valparaiso. Nach einer aufreibenden achtjährigen praktischen Tätigkeit bereiste er dann Süd- und Nordamerika, Frankreich, Spanien usw., verheiratete sich darauf in der Heimat und siedelte dann nochmals nach Valparaiso über, wo er wieder- um vier Jahre als praktischer Arzt tätig war. Seit dem Jahre 1863 lebte er in Detmold als Privatmann und Schriftsteller und starb daselbst Mitte Januar 1912. S: Kuriose Geschich- Piefke, Mary, wurde 1871 in Ber- S: Mosaik (Ge.), 1896. Piening, Peter Karl Theodor,
*
[Spaltenumbruch] Pich Pichler, Luiſe, f. Luiſe Zeller! Pick, Friedrich Alphons, geb. S:
*Piderit, Theodor, wurde am 15. Pie die damalige politiſche Miſere, teilsvon Wanderluſt getrieben, übers Meer nach Valparaiſo. Nach einer aufreibenden achtjährigen praktiſchen Tätigkeit bereiſte er dann Süd- und Nordamerika, Frankreich, Spanien uſw., verheiratete ſich darauf in der Heimat und ſiedelte dann nochmals nach Valparaiſo über, wo er wieder- um vier Jahre als praktiſcher Arzt tätig war. Seit dem Jahre 1863 lebte er in Detmold als Privatmann und Schriftſteller und ſtarb daſelbſt Mitte Januar 1912. S: Kurioſe Geſchich- Piefke, Mary, wurde 1871 in Ber- S: Moſaik (Ge.), 1896. Piening, Peter Karl Theodor,
*
<TEI> <text> <body> <div type="index" n="1"> <pb facs="#f0289" n="285"/><lb/> <cb/><lb/> <fw type="header" place="top"> <hi rendition="#g">Pich</hi> </fw><lb/> </div><lb/> <div type="index" n="1"> <head> <persName><hi rendition="#b">Pichler,</hi> Luiſe,</persName> </head> <p> f. <hi rendition="#g">Luiſe Zeller!</hi></p><lb/> </div><lb/> <div type="index" n="1"> <head> <persName><hi rendition="#b">Pick,</hi> Friedrich <hi rendition="#g">Alphons,</hi></persName> </head> <p> geb.<lb/> zu Straßburg i. E. am 4. Juni 1808,<lb/> machte nach Abſolvierung des Gym-<lb/> naſiums und des Lyzeums, damals<lb/><hi rendition="#aq">Collége royal,</hi> auf der dortigen Aka-<lb/> demie ſeine Rechtsſtudien u. beſchäf-<lb/> tigte ſich zugleich in einer Notar-<lb/> Schreibſtube. Jnfolge ſeiner gerin-<lb/> gen Vorliebe für das Notariat wandte<lb/> er ſich im Jahre 1829 zur Jnduſtrie.<lb/> Jm Jahre 1837 aſſoziierte er ſich mit<lb/> ſeinem Schwager u. andern für den<lb/> Betrieb der Eiſenwarenfabrik Zorn-<lb/> hof bei Zabern. Dort dirigierte er<lb/> das techniſche Fach bis zum Jahre<lb/> 1861, wo er ſich nach Straßburg zu-<lb/> rückzog. Hier verwandte er ſeine Zeit<lb/> mit Bekleidung einiger unentgelt-<lb/> lichen Stellen und mit dem Studium<lb/> der engliſchen Sprache, ſowie mit<lb/> kleinen literariſchen Arbeiten. Jm<lb/> Jahre 1874 wurde er zum Mitglied<lb/> des unterelſäſſiſchen Bezirkstags, ſpä-<lb/> ter auch in den Landesausſchuß ge-<lb/> wählt, deſſen Alterspräſident er jahre-<lb/> lang war. Jm Jahre 1887 zog er ſich<lb/> aus dem öffentlichen Leben zurück.<lb/> Durch das Yſ’re Mannsbüechel, das<lb/> eine außerordentlich günſtige Auf-<lb/> nahme fand, iſt er es beſonders ge-<lb/> weſen, der den erſten Anſtoß gab, um<lb/> den Geſchmack an Dialektſchriften im<lb/> Elſaß aufs neue zu beleben. Er ſtarb<lb/> in Straßburg am 8. März 1896. </p><lb/> <div type="bibliography" n="2"> <head> <hi rendition="#i">S:</hi> </head><lb/> <p><lb/> Der tolle Morgen (Luſtſp.), 1864. ‒<lb/> Anno 1873. ’s Yſ’re Mannsbüechel,<lb/> 1873. ‒ Unſeri Reichsda-Wahlen,<lb/> 1874. ‒ Anno 1975. E Brief vom<lb/> Yſ’re Mann an ſyni Frind, 1875.</p><lb/> </div> </div><lb/> <div type="index" n="1"> <head>*<persName><hi rendition="#b">Piderit,</hi> Theodor,</persName></head> <p> wurde am 15.<lb/> September 1826 in Detmold geboren.<lb/> Sein Vater war Geh. Hofrat und<lb/> Arzt; ſeine Mutter ſtarb bei ſeiner<lb/> Geburt. Er beſuchte bis 1843 das<lb/> Gymnaſium ſeiner Vaterſtadt, bis<lb/> 1846 dasjenige zu Minden und ſtu-<lb/> dierte dann in Göttingen, Heidelberg<lb/> u. Berlin Medizin. Jm Herbſt 1850<lb/> zog er, teils aus Widerwillen gegen<lb/><cb/><lb/> <fw type="header" place="top"><hi rendition="#g">Pie</hi></fw><lb/> die damalige politiſche Miſere, teils<lb/> von Wanderluſt getrieben, übers<lb/> Meer nach Valparaiſo. Nach einer<lb/> aufreibenden achtjährigen praktiſchen<lb/> Tätigkeit bereiſte er dann Süd- und<lb/> Nordamerika, Frankreich, Spanien<lb/> uſw., verheiratete ſich darauf in der<lb/> Heimat und ſiedelte dann nochmals<lb/> nach Valparaiſo über, wo er wieder-<lb/> um vier Jahre als praktiſcher Arzt<lb/> tätig war. Seit dem Jahre 1863 lebte<lb/> er in Detmold als Privatmann und<lb/> Schriftſteller und ſtarb daſelbſt Mitte<lb/> Januar 1912. </p><lb/> <div type="bibliography" n="2"> <head> <hi rendition="#i">S:</hi> </head> <p>Kurioſe Geſchich-<lb/> ten, 1872. ‒ Schön Rotraut (Schſp.),<lb/> 1874. ‒ Miſter Williamsman (Lſp.),<lb/> 1875. ‒ Charlotte von Wolfenbüttel<lb/> (Schſp.), 1876. ‒ Drei Bühnendich-<lb/> tungen, 1880. 2. A. 1882 (enthält die<lb/> drei vorher genannten Stücke). ‒ Die<lb/> Städinger (Tr.), 1880.</p><lb/> </div> </div><lb/> <div type="index" n="1"> <head> <persName><hi rendition="#b">Piefke,</hi> Mary,</persName> </head> <p> wurde 1871 in Ber-<lb/> lin als die Tochter des ſtädtiſchen<lb/> Hydrologen u. Zivilingenieurs Karl<lb/> P. geboren und erhielt daſelbſt auch<lb/> ihre Schulbildung. Danach machte<lb/> ſie in Begleitung des Vaters längere<lb/> und häufige Reiſen nach Ungarn, der<lb/> Steiermark, Oberitalien, Tirol, den<lb/> Rheinlanden, und dieſe Reiſen er-<lb/> höhten das Jntereſſe an den Schöp-<lb/> fungen der Baukunſt u. ihrer Schwe-<lb/> ſterkünſte, das der Vater frühzeitig<lb/> in der Tochter geweckt hatte, ſo daß<lb/> ſich dieſe ſeitdem einem eifrigen Stu-<lb/> dium der bildenden Künſte zugewen-<lb/> det hat. </p><lb/> <div type="bibliography" n="2"> <head> <hi rendition="#i">S:</hi> </head> <p>Moſaik (Ge.), 1896.</p><lb/> </div> </div><lb/> <div type="index" n="1"> <head> <persName><hi rendition="#b">Piening,</hi> Peter Karl <hi rendition="#g">Theodor,</hi></persName> </head> <p><lb/> wurde am 16. Juli 1831 zu Meldorf<lb/> in Holſtein geboren, wo ſein Vater<lb/> Organiſt und Muſiklehrer war, be-<lb/> ſuchte das dortige Gymnaſium, nahm<lb/> in den Jahren 1849 u. 1850 an dem<lb/> ſchleswig-holſteiniſchen Kriege gegen<lb/> Dänemark teil und bezog Michaelis<lb/> 1851 die Univerſität Kiel, wo er Phi-<lb/> lologie ſtudierte, auch Mitglied des<lb/> philologiſchen Seminars des Pro-<lb/> feſſors Nitzſch war. Er ſetzte ſeine<lb/> Studien 1852‒53 in Göttingen fort<lb/> <fw type="sig" place="bottom">*</fw><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [285/0289]
Pich
Pie
Pichler, Luiſe, f. Luiſe Zeller!
Pick, Friedrich Alphons, geb.
zu Straßburg i. E. am 4. Juni 1808,
machte nach Abſolvierung des Gym-
naſiums und des Lyzeums, damals
Collége royal, auf der dortigen Aka-
demie ſeine Rechtsſtudien u. beſchäf-
tigte ſich zugleich in einer Notar-
Schreibſtube. Jnfolge ſeiner gerin-
gen Vorliebe für das Notariat wandte
er ſich im Jahre 1829 zur Jnduſtrie.
Jm Jahre 1837 aſſoziierte er ſich mit
ſeinem Schwager u. andern für den
Betrieb der Eiſenwarenfabrik Zorn-
hof bei Zabern. Dort dirigierte er
das techniſche Fach bis zum Jahre
1861, wo er ſich nach Straßburg zu-
rückzog. Hier verwandte er ſeine Zeit
mit Bekleidung einiger unentgelt-
lichen Stellen und mit dem Studium
der engliſchen Sprache, ſowie mit
kleinen literariſchen Arbeiten. Jm
Jahre 1874 wurde er zum Mitglied
des unterelſäſſiſchen Bezirkstags, ſpä-
ter auch in den Landesausſchuß ge-
wählt, deſſen Alterspräſident er jahre-
lang war. Jm Jahre 1887 zog er ſich
aus dem öffentlichen Leben zurück.
Durch das Yſ’re Mannsbüechel, das
eine außerordentlich günſtige Auf-
nahme fand, iſt er es beſonders ge-
weſen, der den erſten Anſtoß gab, um
den Geſchmack an Dialektſchriften im
Elſaß aufs neue zu beleben. Er ſtarb
in Straßburg am 8. März 1896.
S:
Der tolle Morgen (Luſtſp.), 1864. ‒
Anno 1873. ’s Yſ’re Mannsbüechel,
1873. ‒ Unſeri Reichsda-Wahlen,
1874. ‒ Anno 1975. E Brief vom
Yſ’re Mann an ſyni Frind, 1875.
*Piderit, Theodor, wurde am 15.
September 1826 in Detmold geboren.
Sein Vater war Geh. Hofrat und
Arzt; ſeine Mutter ſtarb bei ſeiner
Geburt. Er beſuchte bis 1843 das
Gymnaſium ſeiner Vaterſtadt, bis
1846 dasjenige zu Minden und ſtu-
dierte dann in Göttingen, Heidelberg
u. Berlin Medizin. Jm Herbſt 1850
zog er, teils aus Widerwillen gegen
die damalige politiſche Miſere, teils
von Wanderluſt getrieben, übers
Meer nach Valparaiſo. Nach einer
aufreibenden achtjährigen praktiſchen
Tätigkeit bereiſte er dann Süd- und
Nordamerika, Frankreich, Spanien
uſw., verheiratete ſich darauf in der
Heimat und ſiedelte dann nochmals
nach Valparaiſo über, wo er wieder-
um vier Jahre als praktiſcher Arzt
tätig war. Seit dem Jahre 1863 lebte
er in Detmold als Privatmann und
Schriftſteller und ſtarb daſelbſt Mitte
Januar 1912.
S: Kurioſe Geſchich-
ten, 1872. ‒ Schön Rotraut (Schſp.),
1874. ‒ Miſter Williamsman (Lſp.),
1875. ‒ Charlotte von Wolfenbüttel
(Schſp.), 1876. ‒ Drei Bühnendich-
tungen, 1880. 2. A. 1882 (enthält die
drei vorher genannten Stücke). ‒ Die
Städinger (Tr.), 1880.
Piefke, Mary, wurde 1871 in Ber-
lin als die Tochter des ſtädtiſchen
Hydrologen u. Zivilingenieurs Karl
P. geboren und erhielt daſelbſt auch
ihre Schulbildung. Danach machte
ſie in Begleitung des Vaters längere
und häufige Reiſen nach Ungarn, der
Steiermark, Oberitalien, Tirol, den
Rheinlanden, und dieſe Reiſen er-
höhten das Jntereſſe an den Schöp-
fungen der Baukunſt u. ihrer Schwe-
ſterkünſte, das der Vater frühzeitig
in der Tochter geweckt hatte, ſo daß
ſich dieſe ſeitdem einem eifrigen Stu-
dium der bildenden Künſte zugewen-
det hat.
S: Moſaik (Ge.), 1896.
Piening, Peter Karl Theodor,
wurde am 16. Juli 1831 zu Meldorf
in Holſtein geboren, wo ſein Vater
Organiſt und Muſiklehrer war, be-
ſuchte das dortige Gymnaſium, nahm
in den Jahren 1849 u. 1850 an dem
ſchleswig-holſteiniſchen Kriege gegen
Dänemark teil und bezog Michaelis
1851 die Univerſität Kiel, wo er Phi-
lologie ſtudierte, auch Mitglied des
philologiſchen Seminars des Pro-
feſſors Nitzſch war. Er ſetzte ſeine
Studien 1852‒53 in Göttingen fort
*
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |