Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 5. 6. Aufl. Leipzig, 1913.
Pip (Plattdütsch Gesch.), 1898. - Jn'nMiddelkraug (desgl.), 1899. Piper, Reinhard, geb. am 31. Okt. S: Meine Ju- *Pipirs Gustav, wurde am 1. S:
*Pirazzi, Emil, Sohn des Dich- Pir Realschule absolviert hatte, in dasGeschäft seines Vaters ein, wurde später dessen Associe und nach des Vaters Tode (1868) alleiniger Jn- haber der alten Firma G. Pirazzi u. Söhne. Zwischendurch machte er grö- ßere Reisen, so 1851 zur ersten Welt- industrieausstellung nach London; in Winter 1856 auf 1857 über Korfu Korinth, Athen, Smyrna nach Ale- xandrien u. Kairo, wo er einen mehr- monatigen Aufenthalt nahm; dann den Nil hinauf bis zur Jnsel Philä in Nubten, zurück im Frühjahr 1857 über Malta, Sizilien, Neapel und Südfrankreich; den Winter u. Früh- ling 1861-62 brachte er in Jtalien (Florenz und Rom) zu. Jn seiner Heimat war P. auch im öffentlichen Leben vielfach tätig; er begründete 1855 einen Zweigverein der Schiller- Stiftung, rief 1858 die "Freireligiöse Stiftung" und 1861 den "Deutschen Schützenbund" ins Leben und betei- ligte sich 1859 und 1860 in hervor- ragender Weise bei der Gründung u. Ausbreitung des Nationalvereins, wofür er eine kurze Gefängnisstrafe zu verbüßen hatte. Seit Jahren war er Vorsteher der von seinem Vater 1845 gegründeten deutsch-katholischen Gemeinde in seiner Vaterstadt u. der deutschen freireligiösen Stiftungen; daneben war er vielfach als Tages- schriftsteller bei Frankfurter und an- deren Blättern politisch und schön- geistig tätig. Er starb in Offenbach am 8. Jan. 1898. Unter seinen poli- tischen Schriften sind besonders her- vorzuheben die selbst gesammelten "Stimmen des Mittelalters wider die Päpste und ihr weltliches Reich" (1872). S: Vorspieldichtung zu Schil- *
Pip (Plattdütſch Geſch.), 1898. ‒ Jn’nMiddelkraug (desgl.), 1899. Piper, Reinhard, geb. am 31. Okt. S: Meine Ju- *Pipirs Guſtav, wurde am 1. S:
*Pirazzi, Emil, Sohn des Dich- Pir Realſchule abſolviert hatte, in dasGeſchäft ſeines Vaters ein, wurde ſpäter deſſen Aſſocié und nach des Vaters Tode (1868) alleiniger Jn- haber der alten Firma G. Pirazzi u. Söhne. Zwiſchendurch machte er grö- ßere Reiſen, ſo 1851 zur erſten Welt- induſtrieausſtellung nach London; in Winter 1856 auf 1857 über Korfu Korinth, Athen, Smyrna nach Ale- xandrien u. Kairo, wo er einen mehr- monatigen Aufenthalt nahm; dann den Nil hinauf bis zur Jnſel Philä in Nubten, zurück im Frühjahr 1857 über Malta, Sizilien, Neapel und Südfrankreich; den Winter u. Früh- ling 1861‒62 brachte er in Jtalien (Florenz und Rom) zu. Jn ſeiner Heimat war P. auch im öffentlichen Leben vielfach tätig; er begründete 1855 einen Zweigverein der Schiller- Stiftung, rief 1858 die „Freireligiöſe Stiftung“ und 1861 den „Deutſchen Schützenbund“ ins Leben und betei- ligte ſich 1859 und 1860 in hervor- ragender Weiſe bei der Gründung u. Ausbreitung des Nationalvereins, wofür er eine kurze Gefängnisſtrafe zu verbüßen hatte. Seit Jahren war er Vorſteher der von ſeinem Vater 1845 gegründeten deutſch-katholiſchen Gemeinde in ſeiner Vaterſtadt u. der deutſchen freireligiöſen Stiftungen; daneben war er vielfach als Tages- ſchriftſteller bei Frankfurter und an- deren Blättern politiſch und ſchön- geiſtig tätig. Er ſtarb in Offenbach am 8. Jan. 1898. Unter ſeinen poli- tiſchen Schriften ſind beſonders her- vorzuheben die ſelbſt geſammelten „Stimmen des Mittelalters wider die Päpſte und ihr weltliches Reich“ (1872). S: Vorſpieldichtung zu Schil- *
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Pip
Pir
(Plattdütſch Geſch.), 1898. ‒ Jn’n
Middelkraug (desgl.), 1899.
Piper, Reinhard, geb. am 31. Okt.
1879 in Penzlin (Mecklenburg), lebt
(1903) in Dresden.
S: Meine Ju-
gend (Ge.), 1899.
*Pipirs Guſtav, wurde am 1.
September 1862 in dem Fiſcherdorfe
Nidden auf der kuriſchen Nehrung
geboren, wo ſein Vater kurze Zeit als
lutheriſcher Pfarrer wirkte. Zumeiſt
von letzterem vorbereitet, bezog er
das Gymnaſium zu Jnſterburg und
nach anderthalb Jahren die Prima
des Tilſiter Gymnaſiums, um hier in
den Genuß des litauiſchen Stipen-
diums zu treten. Jm Jahre 1880
ging er zur Univerſität über und ſtu-
dierte in Königsberg drei Jahre lang
Geſchichte, Geographie, deutſche
Sprache und Literatur und atwas
Nationalökonomie. Dann ſiedelte er
in die ruſſiſchen Oſtſeeprovinzen über,
erwarb ſich im September 1883 in
Dorpat den Grad eines Oberlehrers
der deutſchen Sprache und der hiſto-
riſchen Wiſſenſchaften und lebte ſeit
1884 als Lehrer und Schriftſteller in
Riga. Am 1. Januar 1888 gründete
er mit ruſſiſchen Kronſubſidien die
„Düna-Zeitung“, ein Blatt, das in
deutſcher Sprache die ruſſiſchen Jn-
tereſſen vertrat und deshalb von den
Deutſchen völlig ignoriert wurde u.
im Oktober 1890 in andere Hände
überging. Nach dieſem Fiasko ver-
ließ P. Riga und wandte ſich nach
Petersburg, wo er in die Redaktion
des „Herold“ eintrat. 1899 beteiligte
er ſich hier an der Gründung des
„Neuen deutſchen Theaters“, das aber
ſchon im Herbſt 1900 als nicht lebens-
fähig wieder geſchloſſen ward.
S:
Am Arysſee. Sirenenſtimmen (2 Nn.),
1886.
*Pirazzi, Emil, Sohn des Dich-
ters Joſeph P., der eine Saitenhand-
lung in Offenbach am Main beſaß,
wurde daſelbſt am 3. Auguſt 1832
geboren, trat, nachdem er die dortige
Realſchule abſolviert hatte, in das
Geſchäft ſeines Vaters ein, wurde
ſpäter deſſen Aſſocié und nach des
Vaters Tode (1868) alleiniger Jn-
haber der alten Firma G. Pirazzi u.
Söhne. Zwiſchendurch machte er grö-
ßere Reiſen, ſo 1851 zur erſten Welt-
induſtrieausſtellung nach London; in
Winter 1856 auf 1857 über Korfu
Korinth, Athen, Smyrna nach Ale-
xandrien u. Kairo, wo er einen mehr-
monatigen Aufenthalt nahm; dann
den Nil hinauf bis zur Jnſel Philä
in Nubten, zurück im Frühjahr 1857
über Malta, Sizilien, Neapel und
Südfrankreich; den Winter u. Früh-
ling 1861‒62 brachte er in Jtalien
(Florenz und Rom) zu. Jn ſeiner
Heimat war P. auch im öffentlichen
Leben vielfach tätig; er begründete
1855 einen Zweigverein der Schiller-
Stiftung, rief 1858 die „Freireligiöſe
Stiftung“ und 1861 den „Deutſchen
Schützenbund“ ins Leben und betei-
ligte ſich 1859 und 1860 in hervor-
ragender Weiſe bei der Gründung u.
Ausbreitung des Nationalvereins,
wofür er eine kurze Gefängnisſtrafe
zu verbüßen hatte. Seit Jahren war
er Vorſteher der von ſeinem Vater
1845 gegründeten deutſch-katholiſchen
Gemeinde in ſeiner Vaterſtadt u. der
deutſchen freireligiöſen Stiftungen;
daneben war er vielfach als Tages-
ſchriftſteller bei Frankfurter und an-
deren Blättern politiſch und ſchön-
geiſtig tätig. Er ſtarb in Offenbach
am 8. Jan. 1898. Unter ſeinen poli-
tiſchen Schriften ſind beſonders her-
vorzuheben die ſelbſt geſammelten
„Stimmen des Mittelalters wider
die Päpſte und ihr weltliches Reich“
(1872).
S: Vorſpieldichtung zu Schil-
lers 50 jähriger Todesfeier, 1855. ‒
Gräfin Chateaubriand (Dr.), 1856,
1882. ‒ Fünf Zeitgedichte, 1859. ‒
Ein Dichtertraum (Prologdichtung),
1859. ‒ Rienzi, der Tribun (Dr.),
1873. ‒ Moderne Größen (Schſp.),
1873. ‒ Die Erbin von Maurach
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