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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 5. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

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rischen Akademie zu Gent und Ant-
werpen zum Mitgliede ernannt. Jm
Sommer 1847 Witwe geworden, sie-
delte sie nun nach Jugenheim an der
Bergstraße über, um sich in stiller
Landeinsamkeit ganz der Erziehung
ihrer Kinder und der Poesie zu wid-
men. Leider wurden ihre Tage hier
durch das lange Leiden und den Tod
ihres als Gelehrten rühmlichst be-
kannten Schwiegersohnes Dr. Johann
Wilhelm Wolf bitter getrübt. Seit
dem Jahre 1860 wohnte sie wieder
in Darmstadt, wo sie am 22. Januar
1872 starb. Wenige Monate vorher
war ihr Sohn Wilhelm P. (s. d.) ihr
im Tode vorangegangen.

S:

Ge-
dichte, 1844. - Ein Kranz den Kin-
dern (Ge.), 1844. - Abälard und
Heloise (Son.), 1849. - Britannia
(Auswahl a. engl. Dichtern; übers.),
1843. - Ein fremder Strauß (Ge.),
1845. - Joost van den Vondels Lu-
cifer, übers., 1845. - Die Sagen Bel-
giens, 1846. - Oskar und Gianetta
(Son.), 1850. - Neue Gedichte, 1851.
- Marieken von Nymwegen (G.),
1853. - Die sieben Raben (G.), 1862.
- Sawitri (D.), 1862. 3. A. 1867. -
Lilien auf dem Felde (Relig. Dn.),
1864. Neue Ausg. 1883. - Ruth
(Bibl. D.), 1864. - Englische Lyriker
des 19. Jahrhunderts, übers., 1864.
- Joseph und seine Brüder (Ep. D.),
1866. - Maria v. Bethanien (G.),
1867. - Die heilige Elisabeth (Ep.
G.), 1870. - Maria Magdalena (Dr.),
1870. - David (Biblisches Dram.),
1874. - Sagen und Legenden (nebst
verm. Ge.), 1874.

Plönnies, Wilhelm von,

pseud.
Ludwig Sigrist, Sohn der Vori-
gen, wurde am 7. Sept. 1828 zu Darm-
stadt geboren, trat 1847 als Offizier
ins großherzoglich hessische Militär,
machte 1848 den Zug gegen Däne-
mark und 1849 den gegen die Jn-
surgenten in Baden mit, wo er bei
Hemsbach schwer verwundet ward.
1850 focht er in den Reihen der
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Schleswig-Holsteiner vor Friedrich-
stadt. Jm Jahre 1852 kam er zum
Scharfschützen-Korps, um dessen Or-
ganisation er sich große Verdienste
erwarb, und wurde 1856 Mitglied
der Zeughausdirektion. Jm folgen-
den Jahre nahm er Urlaub und ging
nach Rußland, wohin er zur Teil-
nahme an den Versuchen mit Hand-
feuerwaffen aller Art berufen wor-
den war. Krank kehrte er heim, so
daß er 1862 seinen Abschied nehmen
mußte. Er avancierte noch zum cha-
rakterisierten Hauptmann, zuletzt
zum Major und starb, gelähmt und
fast erblindet, am 24. (n. a. 21.) Aug.
1871 in Darmstadt.

S:

Kudrun. Ur-
text und Übersetzung, 1853. - Jmmor-
tellen des Schlachtfeldes (Ge.), 1870.
- Schwanenlieder, 1871. - Leben,
Wirken und Ende des Generals Lebe-
recht von Knopf (Humor. R.), 1869.
2. A. 1877. - Gedichte (als Manu-
skript gedruckt), 1874. - Gesammelte
Werke, hrsg. v. Karl Noack; III, 1909
[Jnhalt: I. Leberecht von Knopf. -
II. Gedichte u. Dramen. - III. Mili-
tärische Briefe (1866-71) und biogr.
Beiträge].

Plönnis, Adolf,

pseud. A. von
Adolphi,
geb. am 23. Januar 1842
in Altenkirchen (Rheinprovinz), ist
(1885) Kaplan in Münstereifel, (1891)
Pfarrer in Sieglar bei Troisdorf
(Rheinland).

S:

Artemisia (Hist. N.
a. d. römischen Kaiserzeit), 1881.

Plothow, Anna,

geb. Schwerdt,
wurde in Berlin am 4. Febr. 1853
als Tochter eines Handschuhfabri-
kanten geboren, besuchte eine dortige
höhere Töchterschule und trat mit 15
Jahren in das Geschäft ihres Vaters
ein. Jhre Bildung zu erweitern, be-
suchte sie die Vortragskurse an der
Viktoria-Schule, die Humboldt-Aka-
demie, die Freie Hochschule und war
später auch Hörerin an der Univer-
sität. Nach dem Tode ihres Vaters
führte sie dessen Geschäft noch vier
Jahre weiter, verheiratete sich 1883

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riſchen Akademie zu Gent und Ant-
werpen zum Mitgliede ernannt. Jm
Sommer 1847 Witwe geworden, ſie-
delte ſie nun nach Jugenheim an der
Bergſtraße über, um ſich in ſtiller
Landeinſamkeit ganz der Erziehung
ihrer Kinder und der Poeſie zu wid-
men. Leider wurden ihre Tage hier
durch das lange Leiden und den Tod
ihres als Gelehrten rühmlichſt be-
kannten Schwiegerſohnes Dr. Johann
Wilhelm Wolf bitter getrübt. Seit
dem Jahre 1860 wohnte ſie wieder
in Darmſtadt, wo ſie am 22. Januar
1872 ſtarb. Wenige Monate vorher
war ihr Sohn Wilhelm P. (ſ. d.) ihr
im Tode vorangegangen.

S:

Ge-
dichte, 1844. ‒ Ein Kranz den Kin-
dern (Ge.), 1844. ‒ Abälard und
Heloiſe (Son.), 1849. ‒ Britannia
(Auswahl a. engl. Dichtern; überſ.),
1843. ‒ Ein fremder Strauß (Ge.),
1845. ‒ Jooſt van den Vondels Lu-
cifer, überſ., 1845. ‒ Die Sagen Bel-
giens, 1846. ‒ Oskar und Gianetta
(Son.), 1850. ‒ Neue Gedichte, 1851.
‒ Marieken von Nymwegen (G.),
1853. ‒ Die ſieben Raben (G.), 1862.
‒ Sawitri (D.), 1862. 3. A. 1867. ‒
Lilien auf dem Felde (Relig. Dn.),
1864. Neue Ausg. 1883. ‒ Ruth
(Bibl. D.), 1864. ‒ Engliſche Lyriker
des 19. Jahrhunderts, überſ., 1864.
‒ Joſeph und ſeine Brüder (Ep. D.),
1866. ‒ Maria v. Bethanien (G.),
1867. ‒ Die heilige Eliſabeth (Ep.
G.), 1870. ‒ Maria Magdalena (Dr.),
1870. ‒ David (Bibliſches Dram.),
1874. ‒ Sagen und Legenden (nebſt
verm. Ge.), 1874.

Plönnies, Wilhelm von,

pſeud.
Ludwig Sigriſt, Sohn der Vori-
gen, wurde am 7. Sept. 1828 zu Darm-
ſtadt geboren, trat 1847 als Offizier
ins großherzoglich heſſiſche Militär,
machte 1848 den Zug gegen Däne-
mark und 1849 den gegen die Jn-
ſurgenten in Baden mit, wo er bei
Hemsbach ſchwer verwundet ward.
1850 focht er in den Reihen der
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Schleswig-Holſteiner vor Friedrich-
ſtadt. Jm Jahre 1852 kam er zum
Scharfſchützen-Korps, um deſſen Or-
ganiſation er ſich große Verdienſte
erwarb, und wurde 1856 Mitglied
der Zeughausdirektion. Jm folgen-
den Jahre nahm er Urlaub und ging
nach Rußland, wohin er zur Teil-
nahme an den Verſuchen mit Hand-
feuerwaffen aller Art berufen wor-
den war. Krank kehrte er heim, ſo
daß er 1862 ſeinen Abſchied nehmen
mußte. Er avancierte noch zum cha-
rakteriſierten Hauptmann, zuletzt
zum Major und ſtarb, gelähmt und
faſt erblindet, am 24. (n. a. 21.) Aug.
1871 in Darmſtadt.

S:

Kudrun. Ur-
text und Überſetzung, 1853. ‒ Jmmor-
tellen des Schlachtfeldes (Ge.), 1870.
‒ Schwanenlieder, 1871. ‒ Leben,
Wirken und Ende des Generals Lebe-
recht von Knopf (Humor. R.), 1869.
2. A. 1877. ‒ Gedichte (als Manu-
ſkript gedruckt), 1874. ‒ Geſammelte
Werke, hrsg. v. Karl Noack; III, 1909
[Jnhalt: I. Leberecht von Knopf. ‒
II. Gedichte u. Dramen. ‒ III. Mili-
täriſche Briefe (1866-71) und biogr.
Beiträge].

Plönnis, Adolf,

pſeud. A. von
Adolphi,
geb. am 23. Januar 1842
in Altenkirchen (Rheinprovinz), iſt
(1885) Kaplan in Münſtereifel, (1891)
Pfarrer in Sieglar bei Troisdorf
(Rheinland).

S:

Artemiſia (Hiſt. N.
a. d. römiſchen Kaiſerzeit), 1881.

Plothow, Anna,

geb. Schwerdt,
wurde in Berlin am 4. Febr. 1853
als Tochter eines Handſchuhfabri-
kanten geboren, beſuchte eine dortige
höhere Töchterſchule und trat mit 15
Jahren in das Geſchäft ihres Vaters
ein. Jhre Bildung zu erweitern, be-
ſuchte ſie die Vortragskurſe an der
Viktoria-Schule, die Humboldt-Aka-
demie, die Freie Hochſchule und war
ſpäter auch Hörerin an der Univer-
ſität. Nach dem Tode ihres Vaters
führte ſie deſſen Geſchäft noch vier
Jahre weiter, verheiratete ſich 1883

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[307/0311] Plö Plo riſchen Akademie zu Gent und Ant- werpen zum Mitgliede ernannt. Jm Sommer 1847 Witwe geworden, ſie- delte ſie nun nach Jugenheim an der Bergſtraße über, um ſich in ſtiller Landeinſamkeit ganz der Erziehung ihrer Kinder und der Poeſie zu wid- men. Leider wurden ihre Tage hier durch das lange Leiden und den Tod ihres als Gelehrten rühmlichſt be- kannten Schwiegerſohnes Dr. Johann Wilhelm Wolf bitter getrübt. Seit dem Jahre 1860 wohnte ſie wieder in Darmſtadt, wo ſie am 22. Januar 1872 ſtarb. Wenige Monate vorher war ihr Sohn Wilhelm P. (ſ. d.) ihr im Tode vorangegangen. S: Ge- dichte, 1844. ‒ Ein Kranz den Kin- dern (Ge.), 1844. ‒ Abälard und Heloiſe (Son.), 1849. ‒ Britannia (Auswahl a. engl. Dichtern; überſ.), 1843. ‒ Ein fremder Strauß (Ge.), 1845. ‒ Jooſt van den Vondels Lu- cifer, überſ., 1845. ‒ Die Sagen Bel- giens, 1846. ‒ Oskar und Gianetta (Son.), 1850. ‒ Neue Gedichte, 1851. ‒ Marieken von Nymwegen (G.), 1853. ‒ Die ſieben Raben (G.), 1862. ‒ Sawitri (D.), 1862. 3. A. 1867. ‒ Lilien auf dem Felde (Relig. Dn.), 1864. Neue Ausg. 1883. ‒ Ruth (Bibl. D.), 1864. ‒ Engliſche Lyriker des 19. Jahrhunderts, überſ., 1864. ‒ Joſeph und ſeine Brüder (Ep. D.), 1866. ‒ Maria v. Bethanien (G.), 1867. ‒ Die heilige Eliſabeth (Ep. G.), 1870. ‒ Maria Magdalena (Dr.), 1870. ‒ David (Bibliſches Dram.), 1874. ‒ Sagen und Legenden (nebſt verm. Ge.), 1874. Plönnies, Wilhelm von, pſeud. Ludwig Sigriſt, Sohn der Vori- gen, wurde am 7. Sept. 1828 zu Darm- ſtadt geboren, trat 1847 als Offizier ins großherzoglich heſſiſche Militär, machte 1848 den Zug gegen Däne- mark und 1849 den gegen die Jn- ſurgenten in Baden mit, wo er bei Hemsbach ſchwer verwundet ward. 1850 focht er in den Reihen der Schleswig-Holſteiner vor Friedrich- ſtadt. Jm Jahre 1852 kam er zum Scharfſchützen-Korps, um deſſen Or- ganiſation er ſich große Verdienſte erwarb, und wurde 1856 Mitglied der Zeughausdirektion. Jm folgen- den Jahre nahm er Urlaub und ging nach Rußland, wohin er zur Teil- nahme an den Verſuchen mit Hand- feuerwaffen aller Art berufen wor- den war. Krank kehrte er heim, ſo daß er 1862 ſeinen Abſchied nehmen mußte. Er avancierte noch zum cha- rakteriſierten Hauptmann, zuletzt zum Major und ſtarb, gelähmt und faſt erblindet, am 24. (n. a. 21.) Aug. 1871 in Darmſtadt. S: Kudrun. Ur- text und Überſetzung, 1853. ‒ Jmmor- tellen des Schlachtfeldes (Ge.), 1870. ‒ Schwanenlieder, 1871. ‒ Leben, Wirken und Ende des Generals Lebe- recht von Knopf (Humor. R.), 1869. 2. A. 1877. ‒ Gedichte (als Manu- ſkript gedruckt), 1874. ‒ Geſammelte Werke, hrsg. v. Karl Noack; III, 1909 [Jnhalt: I. Leberecht von Knopf. ‒ II. Gedichte u. Dramen. ‒ III. Mili- täriſche Briefe (1866-71) und biogr. Beiträge]. Plönnis, Adolf, pſeud. A. von Adolphi, geb. am 23. Januar 1842 in Altenkirchen (Rheinprovinz), iſt (1885) Kaplan in Münſtereifel, (1891) Pfarrer in Sieglar bei Troisdorf (Rheinland). S: Artemiſia (Hiſt. N. a. d. römiſchen Kaiſerzeit), 1881. Plothow, Anna, geb. Schwerdt, wurde in Berlin am 4. Febr. 1853 als Tochter eines Handſchuhfabri- kanten geboren, beſuchte eine dortige höhere Töchterſchule und trat mit 15 Jahren in das Geſchäft ihres Vaters ein. Jhre Bildung zu erweitern, be- ſuchte ſie die Vortragskurſe an der Viktoria-Schule, die Humboldt-Aka- demie, die Freie Hochſchule und war ſpäter auch Hörerin an der Univer- ſität. Nach dem Tode ihres Vaters führte ſie deſſen Geſchäft noch vier Jahre weiter, verheiratete ſich 1883 * 20*

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Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 5. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 307. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon05_1913/311>, abgerufen am 24.11.2024.