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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 5. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

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Poll
trat P. in Wien bei einem Advoka-
ten in die Praxis und arbeitete da-
selbst als Konzipient bis zum Jahre
1864, worauf er Notar zu Gföhl in
Niederösterreich wurde. Seit dem
Jahre 1873 wirkte er in gleicher Ei-
genschaft in Krems. Besonderes Ver-
dienst erwarb er sich hier durch seine
Tätigkeit für den "Allgemeinen nie-
derösterreichischen Volksbildungs-
verein", zu dessen Obmann er denn
auch 1891 gewählt ward. Er starb
in Krems am 2. Oktober 1903.

S:


Gedichte, 1863. - Kolumbus (Ep. G.),
1873. 3. A. 1892. - Neue Gedichte,
1881. Neue Ausg. 1894. - Die Pro-
testanten von Salzburg (E. aus den
Jahren 1730-31), 1890. - Gedichte.
Neue Folge, 1897. - Donaulieder,
3. A. 1902.

*Pollmann, Ludwig,

pseud. R.
Hoffmann, jüngerer Bruder des
Folgenden, wurde am 4. Dez. 1852 zu
Kellen bei Kleve als der Sohn des
dortigen Bürgermeisters geboren,
widmete sich nach vollendeten Stu-
dien dem Buchhandel und gründete
im September 1885 in Karlsruhe
die Buchhandlung "Gebrüder Poll-
mann", die er im Juli 1888 nach
Kleve verlegte. Dort lebt er noch
jetzt.

S:

Ein Kampf um die Heimat
(R.), 1886.

*Pollmann, Theodor Ludwig,


pseud. Oskar von Kellen und H.
Grube, wurde am 7. Septbr. 1846
zu Kellen bei Kleve als der Sohn
eines Bürgermeisters geboren, be-
suchte von 1856-66 das Gymnasium
zu Kleve und studierte darauf bis
1870 in Bonn, Heidelberg und wie-
der in Bonn anderthalb Jahre Me-
dizin und die folgende Zeit Jura u.
Kameralia. Nachdem er bis zum
Jahre 1876 sämtliche juristische Prü-
fungen absolviert, gab er plötzlich die
richterliche Laufbahn auf, um für die
Folge sich schriftstellerischer Tätig-
keit zu widmen. Nach dem Tode sei-
nes Vaters (1879) nahm er mit sei-
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Pöll
nen Geschwistern Aufenthalt in
Lüneburg, siedelte 1882 nach Lud-
wigsburg in Württemberg über und
lebte seit Aug. 1885 in Karlsruhe als
Teilhaber einer mit seinem Bruder
Ludwig Pollmann gemeinschaftlich
erworbenen Buchdruckerei und Ver-
lagsbuchhandlung. Als diese im Juli
1888 nach Kleve verlegt wurde, sie-
delte P. nach Materborn bei Kleve
über, wo er eine Reihe von Jahren
lebte. Später hatte er seinen Wohnsitz
in Bonn.

S:

Und noch heute erlöset sie
uns! (E.), 1882. - Säemanns Feier-
abend (Ep. D.), 1882. - Badische
Treue (Hist. N.), 1886. - Der Hei-
delberger Studentenkrieg (N.), 1886.
- Der letzte Schultheiß v. Bardowick
(Hist. E.), 1887. - Der Verbrecher
aus Ehrgeiz (R.), 1887. - Hie Mann
- hie Weib! (Lsp.), 1887. - Der Al-
penkönig (R.), 1887.

*Pöllmann, P. Ansgar (Theo-
dor),

wurde am 21. Septbr. 1871 als
dritter Sohn des (1902 +) Landge-
richtsrats August P. in Hechingen
am Fuße des Hohenzollern geboren,
besuchte in seiner Vaterstadt die Ele-
mentarschule und die Lateinklassen
der höheren Bürgerschule, später die
Gymnasien in Sigmaringen und
Brilon in Westfalen. Schon als Kind
öfters in Westfalen, der Heimat sei-
ner Eltern, weilend, wurde er bald
auf den Unterschied des hoch- und
niederdeutschen Jdioms aufmerksam
und frühzeitig für die germanistische
Philologie gewonnen. Ein Versuch
des Gymnasiasten, Maler zu werden,
schlug fehl, hatte aber ein umfassen-
des Studium der Kunst zur Folge.
Ein Gehörleiden erschwerte ihm die
Teilnahme am Unterricht, und da er
durch besonders von ihm begünstigte
Studien der Weltliteratur und des
Mittelalters sowie durch seine lite-
rarischen Versuche manche Unter-
richtsfächer vernachlässigte, so nahm
ihn sein strenger Vater 1893 aus der
Prima weg und stellte ihn als Volon-

*


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Poll
trat P. in Wien bei einem Advoka-
ten in die Praxis und arbeitete da-
ſelbſt als Konzipient bis zum Jahre
1864, worauf er Notar zu Gföhl in
Niederöſterreich wurde. Seit dem
Jahre 1873 wirkte er in gleicher Ei-
genſchaft in Krems. Beſonderes Ver-
dienſt erwarb er ſich hier durch ſeine
Tätigkeit für den „Allgemeinen nie-
deröſterreichiſchen Volksbildungs-
verein“, zu deſſen Obmann er denn
auch 1891 gewählt ward. Er ſtarb
in Krems am 2. Oktober 1903.

S:


Gedichte, 1863. ‒ Kolumbus (Ep. G.),
1873. 3. A. 1892. ‒ Neue Gedichte,
1881. Neue Ausg. 1894. ‒ Die Pro-
teſtanten von Salzburg (E. aus den
Jahren 1730‒31), 1890. ‒ Gedichte.
Neue Folge, 1897. ‒ Donaulieder,
3. A. 1902.

*Pollmann, Ludwig,

pſeud. R.
Hoffmann, jüngerer Bruder des
Folgenden, wurde am 4. Dez. 1852 zu
Kellen bei Kleve als der Sohn des
dortigen Bürgermeiſters geboren,
widmete ſich nach vollendeten Stu-
dien dem Buchhandel und gründete
im September 1885 in Karlsruhe
die Buchhandlung „Gebrüder Poll-
mann“, die er im Juli 1888 nach
Kleve verlegte. Dort lebt er noch
jetzt.

S:

Ein Kampf um die Heimat
(R.), 1886.

*Pollmann, Theodor Ludwig,


pſeud. Oskar von Kellen und H.
Grube, wurde am 7. Septbr. 1846
zu Kellen bei Kleve als der Sohn
eines Bürgermeiſters geboren, be-
ſuchte von 1856‒66 das Gymnaſium
zu Kleve und ſtudierte darauf bis
1870 in Bonn, Heidelberg und wie-
der in Bonn anderthalb Jahre Me-
dizin und die folgende Zeit Jura u.
Kameralia. Nachdem er bis zum
Jahre 1876 ſämtliche juriſtiſche Prü-
fungen abſolviert, gab er plötzlich die
richterliche Laufbahn auf, um für die
Folge ſich ſchriftſtelleriſcher Tätig-
keit zu widmen. Nach dem Tode ſei-
nes Vaters (1879) nahm er mit ſei-
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Pöll
nen Geſchwiſtern Aufenthalt in
Lüneburg, ſiedelte 1882 nach Lud-
wigsburg in Württemberg über und
lebte ſeit Aug. 1885 in Karlsruhe als
Teilhaber einer mit ſeinem Bruder
Ludwig Pollmann gemeinſchaftlich
erworbenen Buchdruckerei und Ver-
lagsbuchhandlung. Als dieſe im Juli
1888 nach Kleve verlegt wurde, ſie-
delte P. nach Materborn bei Kleve
über, wo er eine Reihe von Jahren
lebte. Später hatte er ſeinen Wohnſitz
in Bonn.

S:

Und noch heute erlöſet ſie
uns! (E.), 1882. ‒ Säemanns Feier-
abend (Ep. D.), 1882. ‒ Badiſche
Treue (Hiſt. N.), 1886. ‒ Der Hei-
delberger Studentenkrieg (N.), 1886.
‒ Der letzte Schultheiß v. Bardowick
(Hiſt. E.), 1887. ‒ Der Verbrecher
aus Ehrgeiz (R.), 1887. ‒ Hie Mann
‒ hie Weib! (Lſp.), 1887. ‒ Der Al-
penkönig (R.), 1887.

*Pöllmann, P. Ansgar (Theo-
dor),

wurde am 21. Septbr. 1871 als
dritter Sohn des (1902 †) Landge-
richtsrats Auguſt P. in Hechingen
am Fuße des Hohenzollern geboren,
beſuchte in ſeiner Vaterſtadt die Ele-
mentarſchule und die Lateinklaſſen
der höheren Bürgerſchule, ſpäter die
Gymnaſien in Sigmaringen und
Brilon in Weſtfalen. Schon als Kind
öfters in Weſtfalen, der Heimat ſei-
ner Eltern, weilend, wurde er bald
auf den Unterſchied des hoch- und
niederdeutſchen Jdioms aufmerkſam
und frühzeitig für die germaniſtiſche
Philologie gewonnen. Ein Verſuch
des Gymnaſiaſten, Maler zu werden,
ſchlug fehl, hatte aber ein umfaſſen-
des Studium der Kunſt zur Folge.
Ein Gehörleiden erſchwerte ihm die
Teilnahme am Unterricht, und da er
durch beſonders von ihm begünſtigte
Studien der Weltliteratur und des
Mittelalters ſowie durch ſeine lite-
rariſchen Verſuche manche Unter-
richtsfächer vernachläſſigte, ſo nahm
ihn ſein ſtrenger Vater 1893 aus der
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[322/0326] Poll Pöll trat P. in Wien bei einem Advoka- ten in die Praxis und arbeitete da- ſelbſt als Konzipient bis zum Jahre 1864, worauf er Notar zu Gföhl in Niederöſterreich wurde. Seit dem Jahre 1873 wirkte er in gleicher Ei- genſchaft in Krems. Beſonderes Ver- dienſt erwarb er ſich hier durch ſeine Tätigkeit für den „Allgemeinen nie- deröſterreichiſchen Volksbildungs- verein“, zu deſſen Obmann er denn auch 1891 gewählt ward. Er ſtarb in Krems am 2. Oktober 1903. S: Gedichte, 1863. ‒ Kolumbus (Ep. G.), 1873. 3. A. 1892. ‒ Neue Gedichte, 1881. Neue Ausg. 1894. ‒ Die Pro- teſtanten von Salzburg (E. aus den Jahren 1730‒31), 1890. ‒ Gedichte. Neue Folge, 1897. ‒ Donaulieder, 3. A. 1902. *Pollmann, Ludwig, pſeud. R. Hoffmann, jüngerer Bruder des Folgenden, wurde am 4. Dez. 1852 zu Kellen bei Kleve als der Sohn des dortigen Bürgermeiſters geboren, widmete ſich nach vollendeten Stu- dien dem Buchhandel und gründete im September 1885 in Karlsruhe die Buchhandlung „Gebrüder Poll- mann“, die er im Juli 1888 nach Kleve verlegte. Dort lebt er noch jetzt. S: Ein Kampf um die Heimat (R.), 1886. *Pollmann, Theodor Ludwig, pſeud. Oskar von Kellen und H. Grube, wurde am 7. Septbr. 1846 zu Kellen bei Kleve als der Sohn eines Bürgermeiſters geboren, be- ſuchte von 1856‒66 das Gymnaſium zu Kleve und ſtudierte darauf bis 1870 in Bonn, Heidelberg und wie- der in Bonn anderthalb Jahre Me- dizin und die folgende Zeit Jura u. Kameralia. Nachdem er bis zum Jahre 1876 ſämtliche juriſtiſche Prü- fungen abſolviert, gab er plötzlich die richterliche Laufbahn auf, um für die Folge ſich ſchriftſtelleriſcher Tätig- keit zu widmen. Nach dem Tode ſei- nes Vaters (1879) nahm er mit ſei- nen Geſchwiſtern Aufenthalt in Lüneburg, ſiedelte 1882 nach Lud- wigsburg in Württemberg über und lebte ſeit Aug. 1885 in Karlsruhe als Teilhaber einer mit ſeinem Bruder Ludwig Pollmann gemeinſchaftlich erworbenen Buchdruckerei und Ver- lagsbuchhandlung. Als dieſe im Juli 1888 nach Kleve verlegt wurde, ſie- delte P. nach Materborn bei Kleve über, wo er eine Reihe von Jahren lebte. Später hatte er ſeinen Wohnſitz in Bonn. S: Und noch heute erlöſet ſie uns! (E.), 1882. ‒ Säemanns Feier- abend (Ep. D.), 1882. ‒ Badiſche Treue (Hiſt. N.), 1886. ‒ Der Hei- delberger Studentenkrieg (N.), 1886. ‒ Der letzte Schultheiß v. Bardowick (Hiſt. E.), 1887. ‒ Der Verbrecher aus Ehrgeiz (R.), 1887. ‒ Hie Mann ‒ hie Weib! (Lſp.), 1887. ‒ Der Al- penkönig (R.), 1887. *Pöllmann, P. Ansgar (Theo- dor), wurde am 21. Septbr. 1871 als dritter Sohn des (1902 †) Landge- richtsrats Auguſt P. in Hechingen am Fuße des Hohenzollern geboren, beſuchte in ſeiner Vaterſtadt die Ele- mentarſchule und die Lateinklaſſen der höheren Bürgerſchule, ſpäter die Gymnaſien in Sigmaringen und Brilon in Weſtfalen. Schon als Kind öfters in Weſtfalen, der Heimat ſei- ner Eltern, weilend, wurde er bald auf den Unterſchied des hoch- und niederdeutſchen Jdioms aufmerkſam und frühzeitig für die germaniſtiſche Philologie gewonnen. Ein Verſuch des Gymnaſiaſten, Maler zu werden, ſchlug fehl, hatte aber ein umfaſſen- des Studium der Kunſt zur Folge. Ein Gehörleiden erſchwerte ihm die Teilnahme am Unterricht, und da er durch beſonders von ihm begünſtigte Studien der Weltliteratur und des Mittelalters ſowie durch ſeine lite- rariſchen Verſuche manche Unter- richtsfächer vernachläſſigte, ſo nahm ihn ſein ſtrenger Vater 1893 aus der Prima weg und ſtellte ihn als Volon- *

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Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 5. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 322. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon05_1913/326>, abgerufen am 24.11.2024.