Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 5. 6. Aufl. Leipzig, 1913.
Pre Frauen Blatt", die sie drei Jahreleitete und mit zahlreichen Beiträgen versorgte. Jm Jahre 1886 verlegten die Gatten ihren Wohnsitz nach Bres- lau, wo Henriette 1888 ihren Gatten durch den Tod verlor. Sie siedelte im folgenden Jahre nach Berlin über und erhielt nach einigen Jahren auf Verwendung des Ministerialdirek- tors Greiff eine Stiftsstelle im Kai- ser-Wilhelm-Stift (Charlottenburg), für welches sie bei seiner Gründung durch ihr poetisches Talent erfolgreich gewirkt hatte. Die meisten ihrer nicht eben umfangreichen Gedichtsammlun- gen sollten ein Scherflein zur Linde- rung oder Beseitigung irgendeines Notstandes oder zur Förderung ir- gendeiner wohltätigen Stiftung bei- tragen: wieder andere sollten dem Bedürfnisse der Unterhaltung im Fa- milienkreise oder bei Familienfesten dienen. H. P. starb am 23. Juli 1902. S: Märchenbilder, 1859. - Neue Mär- Pre 1898. - Verschiedene Erzählungen fürdie Jugend. *Prevot, Rene, geb. am 14. Dez. S: Die Waldmühl *Preyer, Johann Nepomuk,
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Pre Frauen Blatt“, die ſie drei Jahreleitete und mit zahlreichen Beiträgen verſorgte. Jm Jahre 1886 verlegten die Gatten ihren Wohnſitz nach Bres- lau, wo Henriette 1888 ihren Gatten durch den Tod verlor. Sie ſiedelte im folgenden Jahre nach Berlin über und erhielt nach einigen Jahren auf Verwendung des Miniſterialdirek- tors Greiff eine Stiftsſtelle im Kai- ſer-Wilhelm-Stift (Charlottenburg), für welches ſie bei ſeiner Gründung durch ihr poetiſches Talent erfolgreich gewirkt hatte. Die meiſten ihrer nicht eben umfangreichen Gedichtſammlun- gen ſollten ein Scherflein zur Linde- rung oder Beſeitigung irgendeines Notſtandes oder zur Förderung ir- gendeiner wohltätigen Stiftung bei- tragen: wieder andere ſollten dem Bedürfniſſe der Unterhaltung im Fa- milienkreiſe oder bei Familienfeſten dienen. H. P. ſtarb am 23. Juli 1902. S: Märchenbilder, 1859. ‒ Neue Mär- Pre 1898. ‒ Verſchiedene Erzählungen fürdie Jugend. *Prévôt, René, geb. am 14. Dez. S: Die Waldmühl *Preyer, Johann Nepomuk,
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Frauen Blatt“, die ſie drei Jahre
leitete und mit zahlreichen Beiträgen
verſorgte. Jm Jahre 1886 verlegten
die Gatten ihren Wohnſitz nach Bres-
lau, wo Henriette 1888 ihren Gatten
durch den Tod verlor. Sie ſiedelte
im folgenden Jahre nach Berlin über
und erhielt nach einigen Jahren auf
Verwendung des Miniſterialdirek-
tors Greiff eine Stiftsſtelle im Kai-
ſer-Wilhelm-Stift (Charlottenburg),
für welches ſie bei ſeiner Gründung
durch ihr poetiſches Talent erfolgreich
gewirkt hatte. Die meiſten ihrer nicht
eben umfangreichen Gedichtſammlun-
gen ſollten ein Scherflein zur Linde-
rung oder Beſeitigung irgendeines
Notſtandes oder zur Förderung ir-
gendeiner wohltätigen Stiftung bei-
tragen: wieder andere ſollten dem
Bedürfniſſe der Unterhaltung im Fa-
milienkreiſe oder bei Familienfeſten
dienen. H. P. ſtarb am 23. Juli 1902.
S: Märchenbilder, 1859. ‒ Neue Mär-
chen, 1860. 2. A. 1863. ‒ Heideblüten
(En.), 1862. ‒ Plaudereien. 2. A.
1862. ‒ Preußiſche Helden a. d. vater-
ländiſchen Geſchichte, 1873. Neue
Ausg. 1897. ‒ Das Märchen von
Sylt, 1877. 2. A. 1892. ‒ Fata Mor-
gana (Ep.), 1877. ‒ Jm Sturm des
Lebens (N.), 1878. ‒ Jmmergrün
(Märchen-Poeſien), 1879. ‒ Der Pa-
triot in der Schulſtube (Ge.), 1880. ‒
Heidelbeeren (Ge.), 1881. ‒ Deutſche
Polterabende; II, 1885. ‒ Schnitzel
und Späne (Kleine Nn.), 1884. ‒ Kin-
dermund (Glückwünſche), 1884. ‒
Drewenzblüten (Ge.), 1885. ‒ Weih-
nachts- und Neujahrslieder, 1885. ‒
Kinderglückwünſche, 1886. ‒ Boten
Gottes (Ep. D.), 1887. ‒ Bettelgang
(G.), 1888. ‒ Luciola (Ep. D.), 1891.
‒ Er naht! (Ge.), 1893. ‒ Polter-
abend- und Hochzeitsgedichte; III,
1894. ‒ Rätſelbüchlein für Dämmer-
ſtunden, 1894. ‒ Tonwellen (Geſam-
melte Ge.), 1895. ‒ Verwehender
Klang (Ge.), 1897. ‒ Frühlingsreigen
(D.), 1897. ‒ Kains Ende (Ep. D.),
1898. ‒ Verſchiedene Erzählungen für
die Jugend.
*Prévôt, René, geb. am 14. Dez.
1880 in Mooſch (Elſaß), ſtudierte
Nationalökonomie, erwarb ſich 1905
in München den Doktorgrad u. lebt
dort jetzt (1912) als Schriftſteller. Er
ſchreibt vornehmlich Eſſays, u. zwar
ſowohl in deutſcher als auch in fran-
zöſiſcher Sprache.
S: Die Waldmühl
(Volksſt., mit Hans Karl Abel), 1901.
‒ Elſaſſiſch Blüet (Dram. Epiſode a.
d. J. 1870) und: Freiheit! (Elſäſſi-
ſches Dr.), 1902. ‒ Lieder für ſie, 1903.
*Preyer, Johann Nepomuk,
der Sohn eines Beamten, wurde am
28. Okt. 1805 zu Lugos, dem Haupt-
orte der Kraſoer Geſpanſchaft in
Ungarn geboren, empfing den erſten
Unterricht in der Elementarſchule ſei-
nes Geburtsortes und beſuchte dann
eine Privatſchule, welche ein Geiſt-
licher des Minoritenordens errichtet
hatte. Mittlerweile war ſein Vater
als Kameral-Rentmeiſter in Rékás
geſtorben (1816); der Sohn kam nun
auf das Gymnaſium zu Temesvar,
hörte zwei Jahre die philoſophiſchen
Vorträge am Lyzeum in Szegedin u.
beſuchte dann ein Jahr die Akademie
in Großwardein u. ein zweites Jahr
jene in Preßburg, woſelbſt er die
Rechtsſtudien beendete. Seine Rechts-
praxis begann er als Kanzleiprakti-
kant der Temerer Geſpanſchaft und
zugleich in einer Advokaturkanzlei.
Nach dieſen Vorbereitungen ging er
im Jahre 1827 nach Peſt und wurde
da zur weiteren Ausbildung in das
königl. Rechtsdirektorat aufgenom-
men. Endlich unterzog er ſich im
Sommer 1828 in Peſt der Prüfung
als Advokat mit vorzüglichem Erfolge
und ließ ſich dann in Temesvar als
Advokat nieder. 1830 trat er in den
Dienſt der königl. Freiſtadt Temes-
var und wurde, zuerſt als zweiter
Rechtsanwalt, ſpäter als Magiſtrats-
rat und Stadtrichter dienend, 1844
zum Bürgermeiſter u. Stadtvorſtand
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