Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 5. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

Bild:
<< vorherige Seite


[Spaltenumbruch]

Rach
sie mit 16 Jahren auf sich allein ge-
stellt und machte als Erzieherin, Pri-
vatlehrerin etc. die harte Schule des
Lebens durch, die so viele allein
stehende junge Mädchen durchkämpfen
müssen. Auch versuchte sie sich früh-
zeitig als Schriftstellerin. Einige Ge-
dichte und Novellen, die sie im "Ham-
burger Fremdenblatt" veröffentlichte,
lenkten die Aufmerksamkeit des
Schriftstellers und Redakteurs Paul
Rache (s. d.) auf die Verfasserin, der
ihr reiches und eigenartiges Talent
nach Kräften förderte und sie bald
darauf (Ende 1900) als Gattin heim-
führte. Unter glücklichen äußeren u.
inneren Verhältnissen entstanden nun
in rascher Folge eine Reihe von Ro-
manen, die ihren Namen schnell be-
kannt machten, und Dramen, die am
ersten Hamburger Theater und an
auswärtigen Bühnen zur Aufführung
gelangten. Eine Krankheit, die Hennie
im Oktober 1904 befiel, stellte sich
bald als unheilbar heraus; sie ertrug
ihr Leiden mit bewundernswerter
Geduld und Seelenstärke, fort und
fort schaffend, soweit ihre Kräfte
reichten, bis der Tod sie am 18. Juni
1906 von hinnen rief.

S:

Gedichte,
1900. - Liebe (E.), 1901. - Nocturno
(Patholog. Liebesgesch.), 1902. - Über
der Liebe (Schsp.), 1902. - Ecce Ego
(Schsp.), 1902. - Die Scham (Gesch.
zweier Ehen), 1903. - Das heilige
Leben (Schsp.), 1903. - Belsazar
(Dr.), 1904. - Das Gasthaus zum
deutschen Michel (R.), 1905. - Die
das Glück suchen ... (Schsp.), 1905.
- Töff-Töff (Lsp.), 1906.

*Rache, Paul,

* am 15. Aug. 1869
zu Berlin als der Sohn eines Kauf-
manns, kam mit seinen Eltern 1879
nach Leipzig und absolvierte hier das
Realgymnasium, worauf er sich an
der Universität Leipzig dem Stu-
dium der Philosophie, Literatur und
Volkswirtschaft widmete in der Ab-
sicht, sich der publizistischen Laufbahn
zuzuwenden. Um seine volkswirt-
[Spaltenumbruch]

Rack
schaftlichen Studien nach der prak-
tischen Seite hin zu vervollkommnen,
begab er sich nach erfolgter Doktor-
promotion Ostern 1892 nach Frank-
furt a. M., wo er ein Jahr lang als
Assistent an der dortigen Handels-
kammer tätig war. Dann nahm er
die Stelle eines Redakteurs an der
"Halleschen Zeitung" an, die er im
Sommer 1894 wieder aufgab, um
nach vorübergehendem Aufenthalt
in Berlin mit dem Beginn des
Jahres 1895 in die Redaktion des
"Hamburger Fremdenblatt" einzu-
treten. Als Leiter des Berliner Bu-
reaus für dieses Blatt hat er seit 1908
seinen Wohnsitz in Berlin. Beson-
dere Aufmerksamkeit wendet R. dem
Studium der holländischen Litera-
tur zu, die er durch eigene oder von
ihm herausgegebene Übersetzungen
(Das Schicksal, R. v. Louis Coupe-
rus, 1892. - Das Goldfischchen, Dr.
v. van Nouhuys, 1892. - Ahasver,
Dr. von Heyermans, 1894. - Eine
Leidenschaft, R. v. Vosmeer de Spie,
1891 u. a.) dem deutschen Publikum
näher zu bringen suchte.

S:

Die Ko-
mödiantin (R.), 1890. - Die deutsche
Schulkomödie, 1891. - Plebejerblut
(R.), 1892. 2. A. 1893.

Rachwitz, Freiherr von,

Pseud.
für Franz Bonn; s. d.!

Rackwitz, Richard,

geb. am 26. Mai
1850 zu Halle a. d. Saale, besuchte
dort die lateinische Schule der Fran-
ckeschen Stiftungen und studierte seit
1871 in Halle, Jena u. Leipzig Ger-
manistik und Geschichte. Jm Jahre
1876 wurde er Lehrer am Realgym-
nasium in Nordhausen und trat hier
schon als politischer Kämpfer in Wort
und Schrift gegen den Freisinn auf.
Jm Dezbr. 1889 wurde er als Chef-
redakteur des "Rheinisch-Westfäli-
schen Tageblatts" nach Bochum be-
rufen, starb hier aber schon am 18.
September 1891.

S:

Zwei Fest-
spiele zu Kaisers Geburtstag für
höhere Schulen, 1881. - Aus großer

*


[Spaltenumbruch]

Rach
ſie mit 16 Jahren auf ſich allein ge-
ſtellt und machte als Erzieherin, Pri-
vatlehrerin ꝛc. die harte Schule des
Lebens durch, die ſo viele allein
ſtehende junge Mädchen durchkämpfen
müſſen. Auch verſuchte ſie ſich früh-
zeitig als Schriftſtellerin. Einige Ge-
dichte und Novellen, die ſie im „Ham-
burger Fremdenblatt“ veröffentlichte,
lenkten die Aufmerkſamkeit des
Schriftſtellers und Redakteurs Paul
Raché (ſ. d.) auf die Verfaſſerin, der
ihr reiches und eigenartiges Talent
nach Kräften förderte und ſie bald
darauf (Ende 1900) als Gattin heim-
führte. Unter glücklichen äußeren u.
inneren Verhältniſſen entſtanden nun
in raſcher Folge eine Reihe von Ro-
manen, die ihren Namen ſchnell be-
kannt machten, und Dramen, die am
erſten Hamburger Theater und an
auswärtigen Bühnen zur Aufführung
gelangten. Eine Krankheit, die Hennie
im Oktober 1904 befiel, ſtellte ſich
bald als unheilbar heraus; ſie ertrug
ihr Leiden mit bewundernswerter
Geduld und Seelenſtärke, fort und
fort ſchaffend, ſoweit ihre Kräfte
reichten, bis der Tod ſie am 18. Juni
1906 von hinnen rief.

S:

Gedichte,
1900. ‒ Liebe (E.), 1901. ‒ Nocturno
(Patholog. Liebesgeſch.), 1902. ‒ Über
der Liebe (Schſp.), 1902. ‒ Ecce Ego
(Schſp.), 1902. ‒ Die Scham (Geſch.
zweier Ehen), 1903. ‒ Das heilige
Leben (Schſp.), 1903. ‒ Belſazar
(Dr.), 1904. ‒ Das Gaſthaus zum
deutſchen Michel (R.), 1905. ‒ Die
das Glück ſuchen … (Schſp.), 1905.
‒ Töff-Töff (Lſp.), 1906.

*Raché, Paul,

* am 15. Aug. 1869
zu Berlin als der Sohn eines Kauf-
manns, kam mit ſeinen Eltern 1879
nach Leipzig und abſolvierte hier das
Realgymnaſium, worauf er ſich an
der Univerſität Leipzig dem Stu-
dium der Philoſophie, Literatur und
Volkswirtſchaft widmete in der Ab-
ſicht, ſich der publiziſtiſchen Laufbahn
zuzuwenden. Um ſeine volkswirt-
[Spaltenumbruch]

Rack
ſchaftlichen Studien nach der prak-
tiſchen Seite hin zu vervollkommnen,
begab er ſich nach erfolgter Doktor-
promotion Oſtern 1892 nach Frank-
furt a. M., wo er ein Jahr lang als
Aſſiſtent an der dortigen Handels-
kammer tätig war. Dann nahm er
die Stelle eines Redakteurs an der
„Halleſchen Zeitung“ an, die er im
Sommer 1894 wieder aufgab, um
nach vorübergehendem Aufenthalt
in Berlin mit dem Beginn des
Jahres 1895 in die Redaktion des
„Hamburger Fremdenblatt“ einzu-
treten. Als Leiter des Berliner Bu-
reaus für dieſes Blatt hat er ſeit 1908
ſeinen Wohnſitz in Berlin. Beſon-
dere Aufmerkſamkeit wendet R. dem
Studium der holländiſchen Litera-
tur zu, die er durch eigene oder von
ihm herausgegebene Überſetzungen
(Das Schickſal, R. v. Louis Coupe-
rus, 1892. ‒ Das Goldfiſchchen, Dr.
v. van Nouhuys, 1892. ‒ Ahasver,
Dr. von Heyermans, 1894. ‒ Eine
Leidenſchaft, R. v. Vosmeer de Spie,
1891 u. a.) dem deutſchen Publikum
näher zu bringen ſuchte.

S:

Die Ko-
mödiantin (R.), 1890. ‒ Die deutſche
Schulkomödie, 1891. ‒ Plebejerblut
(R.), 1892. 2. A. 1893.

Rachwitz, Freiherr von,

Pſeud.
für Franz Bonn; ſ. d.!

Rackwitz, Richard,

geb. am 26. Mai
1850 zu Halle a. d. Saale, beſuchte
dort die lateiniſche Schule der Fran-
ckeſchen Stiftungen und ſtudierte ſeit
1871 in Halle, Jena u. Leipzig Ger-
maniſtik und Geſchichte. Jm Jahre
1876 wurde er Lehrer am Realgym-
naſium in Nordhauſen und trat hier
ſchon als politiſcher Kämpfer in Wort
und Schrift gegen den Freiſinn auf.
Jm Dezbr. 1889 wurde er als Chef-
redakteur des „Rheiniſch-Weſtfäli-
ſchen Tageblatts“ nach Bochum be-
rufen, ſtarb hier aber ſchon am 18.
September 1891.

S:

Zwei Feſt-
ſpiele zu Kaiſers Geburtstag für
höhere Schulen, 1881. ‒ Aus großer

*
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div type="index" n="1">
        <p><pb facs="#f0383" n="379"/><lb/><cb/><fw type="header" place="top"><hi rendition="#g">Rach</hi></fw><lb/>
&#x017F;ie mit 16 Jahren auf &#x017F;ich allein ge-<lb/>
&#x017F;tellt und machte als Erzieherin, Pri-<lb/>
vatlehrerin &#xA75B;c. die harte Schule des<lb/>
Lebens durch, die &#x017F;o viele allein<lb/>
&#x017F;tehende junge Mädchen durchkämpfen<lb/>&#x017F;&#x017F;en. Auch ver&#x017F;uchte &#x017F;ie &#x017F;ich früh-<lb/>
zeitig als Schrift&#x017F;tellerin. Einige Ge-<lb/>
dichte und Novellen, die &#x017F;ie im &#x201E;Ham-<lb/>
burger Fremdenblatt&#x201C; veröffentlichte,<lb/>
lenkten die Aufmerk&#x017F;amkeit des<lb/>
Schrift&#x017F;tellers und Redakteurs Paul<lb/>
Raché (&#x017F;. d.) auf die Verfa&#x017F;&#x017F;erin, der<lb/>
ihr reiches und eigenartiges Talent<lb/>
nach Kräften förderte und &#x017F;ie bald<lb/>
darauf (Ende 1900) als Gattin heim-<lb/>
führte. Unter glücklichen äußeren u.<lb/>
inneren Verhältni&#x017F;&#x017F;en ent&#x017F;tanden nun<lb/>
in ra&#x017F;cher Folge eine Reihe von Ro-<lb/>
manen, die ihren Namen &#x017F;chnell be-<lb/>
kannt machten, und Dramen, die am<lb/>
er&#x017F;ten Hamburger Theater und an<lb/>
auswärtigen Bühnen zur Aufführung<lb/>
gelangten. Eine Krankheit, die Hennie<lb/>
im Oktober 1904 befiel, &#x017F;tellte &#x017F;ich<lb/>
bald als unheilbar heraus; &#x017F;ie ertrug<lb/>
ihr Leiden mit bewundernswerter<lb/>
Geduld und Seelen&#x017F;tärke, fort und<lb/>
fort &#x017F;chaffend, &#x017F;oweit ihre Kräfte<lb/>
reichten, bis der Tod &#x017F;ie am 18. Juni<lb/>
1906 von hinnen rief. </p><lb/>
        <div type="bibliography" n="2">
          <head><hi rendition="#i">S</hi>:</head>
          <p>Gedichte,<lb/>
1900. &#x2012; Liebe (E.), 1901. &#x2012; Nocturno<lb/>
(Patholog. Liebesge&#x017F;ch.), 1902. &#x2012; Über<lb/>
der Liebe (Sch&#x017F;p.), 1902. &#x2012; <hi rendition="#aq">Ecce Ego</hi><lb/>
(Sch&#x017F;p.), 1902. &#x2012; Die Scham (Ge&#x017F;ch.<lb/>
zweier Ehen), 1903. &#x2012; Das heilige<lb/>
Leben (Sch&#x017F;p.), 1903. &#x2012; Bel&#x017F;azar<lb/>
(Dr.), 1904. &#x2012; Das Ga&#x017F;thaus zum<lb/>
deut&#x017F;chen Michel (R.), 1905. &#x2012; Die<lb/>
das Glück &#x017F;uchen &#x2026; (Sch&#x017F;p.), 1905.<lb/>
&#x2012; Töff-Töff (L&#x017F;p.), 1906.</p><lb/>
        </div>
      </div><lb/>
      <div type="index" n="1">
        <head>*<persName><hi rendition="#b">Rach<hi rendition="#aq">é</hi>,</hi> Paul,</persName></head>
        <p> * am 15. Aug. 1869<lb/>
zu Berlin als der Sohn eines Kauf-<lb/>
manns, kam mit &#x017F;einen Eltern 1879<lb/>
nach Leipzig und ab&#x017F;olvierte hier das<lb/>
Realgymna&#x017F;ium, worauf er &#x017F;ich an<lb/>
der Univer&#x017F;ität Leipzig dem Stu-<lb/>
dium der Philo&#x017F;ophie, Literatur und<lb/>
Volkswirt&#x017F;chaft widmete in der Ab-<lb/>
&#x017F;icht, &#x017F;ich der publizi&#x017F;ti&#x017F;chen Laufbahn<lb/>
zuzuwenden. Um &#x017F;eine volkswirt-<lb/><cb/>
<fw type="header" place="top"><hi rendition="#g">Rack</hi></fw><lb/>
&#x017F;chaftlichen Studien nach der prak-<lb/>
ti&#x017F;chen Seite hin zu vervollkommnen,<lb/>
begab er &#x017F;ich nach erfolgter Doktor-<lb/>
promotion O&#x017F;tern 1892 nach Frank-<lb/>
furt a. M., wo er ein Jahr lang als<lb/>
A&#x017F;&#x017F;i&#x017F;tent an der dortigen Handels-<lb/>
kammer tätig war. Dann nahm er<lb/>
die Stelle eines Redakteurs an der<lb/>
&#x201E;Halle&#x017F;chen Zeitung&#x201C; an, die er im<lb/>
Sommer 1894 wieder aufgab, um<lb/>
nach vorübergehendem Aufenthalt<lb/>
in Berlin mit dem Beginn des<lb/>
Jahres 1895 in die Redaktion des<lb/>
&#x201E;Hamburger Fremdenblatt&#x201C; einzu-<lb/>
treten. Als Leiter des Berliner Bu-<lb/>
reaus für die&#x017F;es Blatt hat er &#x017F;eit 1908<lb/>
&#x017F;einen Wohn&#x017F;itz in Berlin. Be&#x017F;on-<lb/>
dere Aufmerk&#x017F;amkeit wendet R. dem<lb/>
Studium der holländi&#x017F;chen Litera-<lb/>
tur zu, die er durch eigene oder von<lb/>
ihm herausgegebene Über&#x017F;etzungen<lb/>
(Das Schick&#x017F;al, R. v. Louis Coupe-<lb/>
rus, 1892. &#x2012; Das Goldfi&#x017F;chchen, Dr.<lb/>
v. van Nouhuys, 1892. &#x2012; Ahasver,<lb/>
Dr. von Heyermans, 1894. &#x2012; Eine<lb/>
Leiden&#x017F;chaft, R. v. Vosmeer de Spie,<lb/>
1891 u. a.) dem deut&#x017F;chen Publikum<lb/>
näher zu bringen &#x017F;uchte. </p><lb/>
        <div type="bibliography" n="2">
          <head> <hi rendition="#i">S:</hi> </head>
          <p>Die Ko-<lb/>
mödiantin (R.), 1890. &#x2012; Die deut&#x017F;che<lb/>
Schulkomödie, 1891. &#x2012; Plebejerblut<lb/>
(R.), 1892. 2. A. 1893.</p><lb/>
        </div>
      </div><lb/>
      <div type="index" n="1">
        <head>
          <persName><hi rendition="#b">Rachwitz,</hi> Freiherr von,</persName>
        </head>
        <p> P&#x017F;eud.<lb/>
für <hi rendition="#g">Franz Bonn;</hi> &#x017F;. d.!</p><lb/>
      </div><lb/>
      <div type="index" n="1">
        <head>
          <persName><hi rendition="#b">Rackwitz,</hi> Richard,</persName>
        </head>
        <p> geb. am 26. Mai<lb/>
1850 zu Halle a. d. Saale, be&#x017F;uchte<lb/>
dort die lateini&#x017F;che Schule der Fran-<lb/>
cke&#x017F;chen Stiftungen und &#x017F;tudierte &#x017F;eit<lb/>
1871 in Halle, Jena u. Leipzig Ger-<lb/>
mani&#x017F;tik und Ge&#x017F;chichte. Jm Jahre<lb/>
1876 wurde er Lehrer am Realgym-<lb/>
na&#x017F;ium in Nordhau&#x017F;en und trat hier<lb/>
&#x017F;chon als politi&#x017F;cher Kämpfer in Wort<lb/>
und Schrift gegen den Frei&#x017F;inn auf.<lb/>
Jm Dezbr. 1889 wurde er als Chef-<lb/>
redakteur des &#x201E;Rheini&#x017F;ch-We&#x017F;tfäli-<lb/>
&#x017F;chen Tageblatts&#x201C; nach Bochum be-<lb/>
rufen, &#x017F;tarb hier aber &#x017F;chon am 18.<lb/>
September 1891. </p><lb/>
        <div type="bibliography" n="2">
          <head> <hi rendition="#i">S:</hi> </head>
          <p>Zwei Fe&#x017F;t-<lb/>
&#x017F;piele zu Kai&#x017F;ers Geburtstag für<lb/>
höhere Schulen, 1881. &#x2012; Aus großer<lb/>
<fw type="sig" place="bottom">*</fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[379/0383] Rach Rack ſie mit 16 Jahren auf ſich allein ge- ſtellt und machte als Erzieherin, Pri- vatlehrerin ꝛc. die harte Schule des Lebens durch, die ſo viele allein ſtehende junge Mädchen durchkämpfen müſſen. Auch verſuchte ſie ſich früh- zeitig als Schriftſtellerin. Einige Ge- dichte und Novellen, die ſie im „Ham- burger Fremdenblatt“ veröffentlichte, lenkten die Aufmerkſamkeit des Schriftſtellers und Redakteurs Paul Raché (ſ. d.) auf die Verfaſſerin, der ihr reiches und eigenartiges Talent nach Kräften förderte und ſie bald darauf (Ende 1900) als Gattin heim- führte. Unter glücklichen äußeren u. inneren Verhältniſſen entſtanden nun in raſcher Folge eine Reihe von Ro- manen, die ihren Namen ſchnell be- kannt machten, und Dramen, die am erſten Hamburger Theater und an auswärtigen Bühnen zur Aufführung gelangten. Eine Krankheit, die Hennie im Oktober 1904 befiel, ſtellte ſich bald als unheilbar heraus; ſie ertrug ihr Leiden mit bewundernswerter Geduld und Seelenſtärke, fort und fort ſchaffend, ſoweit ihre Kräfte reichten, bis der Tod ſie am 18. Juni 1906 von hinnen rief. S: Gedichte, 1900. ‒ Liebe (E.), 1901. ‒ Nocturno (Patholog. Liebesgeſch.), 1902. ‒ Über der Liebe (Schſp.), 1902. ‒ Ecce Ego (Schſp.), 1902. ‒ Die Scham (Geſch. zweier Ehen), 1903. ‒ Das heilige Leben (Schſp.), 1903. ‒ Belſazar (Dr.), 1904. ‒ Das Gaſthaus zum deutſchen Michel (R.), 1905. ‒ Die das Glück ſuchen … (Schſp.), 1905. ‒ Töff-Töff (Lſp.), 1906. *Raché, Paul, * am 15. Aug. 1869 zu Berlin als der Sohn eines Kauf- manns, kam mit ſeinen Eltern 1879 nach Leipzig und abſolvierte hier das Realgymnaſium, worauf er ſich an der Univerſität Leipzig dem Stu- dium der Philoſophie, Literatur und Volkswirtſchaft widmete in der Ab- ſicht, ſich der publiziſtiſchen Laufbahn zuzuwenden. Um ſeine volkswirt- ſchaftlichen Studien nach der prak- tiſchen Seite hin zu vervollkommnen, begab er ſich nach erfolgter Doktor- promotion Oſtern 1892 nach Frank- furt a. M., wo er ein Jahr lang als Aſſiſtent an der dortigen Handels- kammer tätig war. Dann nahm er die Stelle eines Redakteurs an der „Halleſchen Zeitung“ an, die er im Sommer 1894 wieder aufgab, um nach vorübergehendem Aufenthalt in Berlin mit dem Beginn des Jahres 1895 in die Redaktion des „Hamburger Fremdenblatt“ einzu- treten. Als Leiter des Berliner Bu- reaus für dieſes Blatt hat er ſeit 1908 ſeinen Wohnſitz in Berlin. Beſon- dere Aufmerkſamkeit wendet R. dem Studium der holländiſchen Litera- tur zu, die er durch eigene oder von ihm herausgegebene Überſetzungen (Das Schickſal, R. v. Louis Coupe- rus, 1892. ‒ Das Goldfiſchchen, Dr. v. van Nouhuys, 1892. ‒ Ahasver, Dr. von Heyermans, 1894. ‒ Eine Leidenſchaft, R. v. Vosmeer de Spie, 1891 u. a.) dem deutſchen Publikum näher zu bringen ſuchte. S: Die Ko- mödiantin (R.), 1890. ‒ Die deutſche Schulkomödie, 1891. ‒ Plebejerblut (R.), 1892. 2. A. 1893. Rachwitz, Freiherr von, Pſeud. für Franz Bonn; ſ. d.! Rackwitz, Richard, geb. am 26. Mai 1850 zu Halle a. d. Saale, beſuchte dort die lateiniſche Schule der Fran- ckeſchen Stiftungen und ſtudierte ſeit 1871 in Halle, Jena u. Leipzig Ger- maniſtik und Geſchichte. Jm Jahre 1876 wurde er Lehrer am Realgym- naſium in Nordhauſen und trat hier ſchon als politiſcher Kämpfer in Wort und Schrift gegen den Freiſinn auf. Jm Dezbr. 1889 wurde er als Chef- redakteur des „Rheiniſch-Weſtfäli- ſchen Tageblatts“ nach Bochum be- rufen, ſtarb hier aber ſchon am 18. September 1891. S: Zwei Feſt- ſpiele zu Kaiſers Geburtstag für höhere Schulen, 1881. ‒ Aus großer *

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon05_1913
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon05_1913/383
Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 5. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 379. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon05_1913/383>, abgerufen am 24.11.2024.