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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 5. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

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Rau
Berlin u. Stettin beendet, vermählte
sie sich 1852 mit dem Arzte Wilhelm
Rausch in Stolp, doch wurde die
äußerst glückliche Ehe schon nach sechs
Jahren durch den Tod des Gatten
zerrissen. Die Witwe lebte nun in
Gesellschaft ihrer Mutter, die inzwi-
schen auch ihren Gatten durch den
Tod verloren hatte, ganz der Erzieh-
ung ihrer beiden Töchter, bis sie, als
sich die älteste Tochter an einen Offi-
zier in Görlitz verheiratete, dorthin
übersiedelte. Nach einigen Jahren
verlegte die Familie ihren Wohnsitz
nach Krossen. Schon die nächste Zeit
brachte schwere Prüfungen für die
Dichterin: sie verlor im Laufe we-
niger Jahre ihren Schwiegersohn,
ihre älteste Tochter und dann ihre
Mutter durch den Tod, und seitdem
lebte sie, wenn sie nicht bei ihrer
jüngsten in Posen verheirateten Toch-
ter weilt, in Krossen.

S:

Erinnerun-
gen (Ge.), 1886.

Rausch, Valentin,

* am 1. Sept.
1821 zu Frankfurt a. M., bekannter
Dialektdichter, starb daselbst am 4.
September 1884.

S:

Gedichte (n. s.
Tode hrsg.), 1884.

*Rauscher, Josef,

geboren am
7. April 1875 zu Landshut (Nieder-
bayern), verlebte nach dem frühen
Tode seiner Mutter eine einsame und
freudlose Jugend, besuchte die Prä-
parandenschule seiner Vaterstadt und
das Lehrerseminar in Straubing,
wurde 1895 Hilfslehrer in Garham,
einem Dörfchen des bayerischen Vor-
waldes, später Schulverweser in
Abensberg und 1902 Lehrer in Nürn-
berg. Seine Lieder trugen ihm 1907
eine außerordentliche Zuwendung
der Augsburger Schillerstiftung ein.
Außer einigen "Volksliederspielen",
die er mit Prof. Dr. Karl Küffner,
dem Schöpfer der jeweiligen Jdee,
herausgab, veröffentlichte er

S:

Jn
stiller Stunde (Lr. u. Ge.), 1903.

*Rauscher, Ulrich,

geboren am
26. Juni 1884 in Stuttgart, studierte
[Spaltenumbruch]

Rau
in München, Heidelberg und Straß-
burg die Rechte und unternahm wäh-
rend dieser Studienzeit viele Reisen.
Nachdem er in Straßburg das Refe-
rendarexamen bestanden, ging er zur
Journalistik über, war dort ein Jahr
lang Feuilletonredakteur und ist jetzt
(1911) elsaß-lothring. Korrespondent
der "Frankfurter Zeitung".

S:

Das
Abenteuer des Herrn von Florville
(Ein Rokoko-Akt), 1909. - Die Lieb-
schaften des Chevalier von Faublas
(übers.), 1910. - Richard Dankwards
Weltgericht (R.), 1911.

*Rauscher (von Stainberg),
Ernst von,

pseud. Ernst Almwart
wurde am 3. Sept. 1834 zu Klagen-
furt in Kärnten geb., besuchte daselbst
die Elementarschulen und das Gym-
nasium und begab sich dann nach
Wien, wo er seine Studien teils am
Polytechnikum, teils an der Univer-
sität fortsetzte. Nach einem mehrjäh
rigen Aufenthalte in Wien kehrte er
in seine Vaterstadt zurück, wo er,
seit 1859 verheiratet, auf seinem in
der Nähe gelegenen Gute Waldhof
in den glücklichsten Verhältnissen
ganz seiner Neigung zur Poesie lebt.

S:

Gedichte, 1861. - Gedichte, 1864.
- Elegien vom Wörther See, 1867.
Nora (Ep. G.), 1869. - Gedenkblät-
ter, 1870. - Jn der Hängematte
(Ge.), 1873. - Am Hochkar (Ep. G.)
1877. - Neue Gedichte, 1881. - Die
weiße Rose (E. nach eine Klostersage)
2. A. 1889. - Nigritta (Poet. E.)
1890. - Jm Wolschart (Nach einer
alten Erz.), 1894. - Die Erzählung
des Werkherrn, 1896. - Hochwasser
(N.), 1898. - Ein Dämon (Dramat.
Scherz), 1904.

Rauthe, Rolf Richard,

pseudon.
Richard Rolf, geb. am 7. Juni
1862 in Löwenberg in Schlesien,
Offizier, (1903) Hauptmann und
Artillerieoffizier vom Platz in Küstrin
1904 Hauptmann im Artillerieregi-
ment Nr. 8 in Metz, 1906 Major da-
selbst, lebt (1911) als Major a. D. in

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Rau
Berlin u. Stettin beendet, vermählte
ſie ſich 1852 mit dem Arzte Wilhelm
Rauſch in Stolp, doch wurde die
äußerſt glückliche Ehe ſchon nach ſechs
Jahren durch den Tod des Gatten
zerriſſen. Die Witwe lebte nun in
Geſellſchaft ihrer Mutter, die inzwi-
ſchen auch ihren Gatten durch den
Tod verloren hatte, ganz der Erzieh-
ung ihrer beiden Töchter, bis ſie, als
ſich die älteſte Tochter an einen Offi-
zier in Görlitz verheiratete, dorthin
überſiedelte. Nach einigen Jahren
verlegte die Familie ihren Wohnſitz
nach Kroſſen. Schon die nächſte Zeit
brachte ſchwere Prüfungen für die
Dichterin: ſie verlor im Laufe we-
niger Jahre ihren Schwiegerſohn,
ihre älteſte Tochter und dann ihre
Mutter durch den Tod, und ſeitdem
lebte ſie, wenn ſie nicht bei ihrer
jüngſten in Poſen verheirateten Toch-
ter weilt, in Kroſſen.

S:

Erinnerun-
gen (Ge.), 1886.

Rauſch, Valentin,

* am 1. Sept.
1821 zu Frankfurt a. M., bekannter
Dialektdichter, ſtarb daſelbſt am 4.
September 1884.

S:

Gedichte (n. ſ.
Tode hrsg.), 1884.

*Rauſcher, Joſef,

geboren am
7. April 1875 zu Landshut (Nieder-
bayern), verlebte nach dem frühen
Tode ſeiner Mutter eine einſame und
freudloſe Jugend, beſuchte die Prä-
parandenſchule ſeiner Vaterſtadt und
das Lehrerſeminar in Straubing,
wurde 1895 Hilfslehrer in Garham,
einem Dörfchen des bayeriſchen Vor-
waldes, ſpäter Schulverweſer in
Abensberg und 1902 Lehrer in Nürn-
berg. Seine Lieder trugen ihm 1907
eine außerordentliche Zuwendung
der Augsburger Schillerſtiftung ein.
Außer einigen „Volksliederſpielen“,
die er mit Prof. Dr. Karl Küffner,
dem Schöpfer der jeweiligen Jdee,
herausgab, veröffentlichte er

S:

Jn
ſtiller Stunde (Lr. u. Ge.), 1903.

*Rauſcher, Ulrich,

geboren am
26. Juni 1884 in Stuttgart, ſtudierte
[Spaltenumbruch]

Rau
in München, Heidelberg und Straß-
burg die Rechte und unternahm wäh-
rend dieſer Studienzeit viele Reiſen.
Nachdem er in Straßburg das Refe-
rendarexamen beſtanden, ging er zur
Journaliſtik über, war dort ein Jahr
lang Feuilletonredakteur und iſt jetzt
(1911) elſaß-lothring. Korreſpondent
der „Frankfurter Zeitung“.

S:

Das
Abenteuer des Herrn von Florville
(Ein Rokoko-Akt), 1909. ‒ Die Lieb-
ſchaften des Chevalier von Faublas
(überſ.), 1910. ‒ Richard Dankwards
Weltgericht (R.), 1911.

*Rauſcher (von Stainberg),
Ernſt von,

pſeud. Ernſt Almwart
wurde am 3. Sept. 1834 zu Klagen-
furt in Kärnten geb., beſuchte daſelbſt
die Elementarſchulen und das Gym-
naſium und begab ſich dann nach
Wien, wo er ſeine Studien teils am
Polytechnikum, teils an der Univer-
ſität fortſetzte. Nach einem mehrjäh
rigen Aufenthalte in Wien kehrte er
in ſeine Vaterſtadt zurück, wo er,
ſeit 1859 verheiratet, auf ſeinem in
der Nähe gelegenen Gute Waldhof
in den glücklichſten Verhältniſſen
ganz ſeiner Neigung zur Poeſie lebt.

S:

Gedichte, 1861. ‒ Gedichte, 1864.
‒ Elegien vom Wörther See, 1867.
Nora (Ep. G.), 1869. ‒ Gedenkblät-
ter, 1870. ‒ Jn der Hängematte
(Ge.), 1873. ‒ Am Hochkar (Ep. G.)
1877. ‒ Neue Gedichte, 1881. ‒ Die
weiße Roſe (E. nach eine Kloſterſage)
2. A. 1889. ‒ Nigritta (Poet. E.)
1890. ‒ Jm Wolſchart (Nach einer
alten Erz.), 1894. ‒ Die Erzählung
des Werkherrn, 1896. ‒ Hochwaſſer
(N.), 1898. ‒ Ein Dämon (Dramat.
Scherz), 1904.

Rauthe, Rolf Richard,

pſeudon.
Richard Rolf, geb. am 7. Juni
1862 in Löwenberg in Schleſien,
Offizier, (1903) Hauptmann und
Artillerieoffizier vom Platz in Küſtrin
1904 Hauptmann im Artillerieregi-
ment Nr. 8 in Metz, 1906 Major da-
ſelbſt, lebt (1911) als Major a. D. in

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[398/0402] Rau Rau Berlin u. Stettin beendet, vermählte ſie ſich 1852 mit dem Arzte Wilhelm Rauſch in Stolp, doch wurde die äußerſt glückliche Ehe ſchon nach ſechs Jahren durch den Tod des Gatten zerriſſen. Die Witwe lebte nun in Geſellſchaft ihrer Mutter, die inzwi- ſchen auch ihren Gatten durch den Tod verloren hatte, ganz der Erzieh- ung ihrer beiden Töchter, bis ſie, als ſich die älteſte Tochter an einen Offi- zier in Görlitz verheiratete, dorthin überſiedelte. Nach einigen Jahren verlegte die Familie ihren Wohnſitz nach Kroſſen. Schon die nächſte Zeit brachte ſchwere Prüfungen für die Dichterin: ſie verlor im Laufe we- niger Jahre ihren Schwiegerſohn, ihre älteſte Tochter und dann ihre Mutter durch den Tod, und ſeitdem lebte ſie, wenn ſie nicht bei ihrer jüngſten in Poſen verheirateten Toch- ter weilt, in Kroſſen. S: Erinnerun- gen (Ge.), 1886. Rauſch, Valentin, * am 1. Sept. 1821 zu Frankfurt a. M., bekannter Dialektdichter, ſtarb daſelbſt am 4. September 1884. S: Gedichte (n. ſ. Tode hrsg.), 1884. *Rauſcher, Joſef, geboren am 7. April 1875 zu Landshut (Nieder- bayern), verlebte nach dem frühen Tode ſeiner Mutter eine einſame und freudloſe Jugend, beſuchte die Prä- parandenſchule ſeiner Vaterſtadt und das Lehrerſeminar in Straubing, wurde 1895 Hilfslehrer in Garham, einem Dörfchen des bayeriſchen Vor- waldes, ſpäter Schulverweſer in Abensberg und 1902 Lehrer in Nürn- berg. Seine Lieder trugen ihm 1907 eine außerordentliche Zuwendung der Augsburger Schillerſtiftung ein. Außer einigen „Volksliederſpielen“, die er mit Prof. Dr. Karl Küffner, dem Schöpfer der jeweiligen Jdee, herausgab, veröffentlichte er S: Jn ſtiller Stunde (Lr. u. Ge.), 1903. *Rauſcher, Ulrich, geboren am 26. Juni 1884 in Stuttgart, ſtudierte in München, Heidelberg und Straß- burg die Rechte und unternahm wäh- rend dieſer Studienzeit viele Reiſen. Nachdem er in Straßburg das Refe- rendarexamen beſtanden, ging er zur Journaliſtik über, war dort ein Jahr lang Feuilletonredakteur und iſt jetzt (1911) elſaß-lothring. Korreſpondent der „Frankfurter Zeitung“. S: Das Abenteuer des Herrn von Florville (Ein Rokoko-Akt), 1909. ‒ Die Lieb- ſchaften des Chevalier von Faublas (überſ.), 1910. ‒ Richard Dankwards Weltgericht (R.), 1911. *Rauſcher (von Stainberg), Ernſt von, pſeud. Ernſt Almwart wurde am 3. Sept. 1834 zu Klagen- furt in Kärnten geb., beſuchte daſelbſt die Elementarſchulen und das Gym- naſium und begab ſich dann nach Wien, wo er ſeine Studien teils am Polytechnikum, teils an der Univer- ſität fortſetzte. Nach einem mehrjäh rigen Aufenthalte in Wien kehrte er in ſeine Vaterſtadt zurück, wo er, ſeit 1859 verheiratet, auf ſeinem in der Nähe gelegenen Gute Waldhof in den glücklichſten Verhältniſſen ganz ſeiner Neigung zur Poeſie lebt. S: Gedichte, 1861. ‒ Gedichte, 1864. ‒ Elegien vom Wörther See, 1867. Nora (Ep. G.), 1869. ‒ Gedenkblät- ter, 1870. ‒ Jn der Hängematte (Ge.), 1873. ‒ Am Hochkar (Ep. G.) 1877. ‒ Neue Gedichte, 1881. ‒ Die weiße Roſe (E. nach eine Kloſterſage) 2. A. 1889. ‒ Nigritta (Poet. E.) 1890. ‒ Jm Wolſchart (Nach einer alten Erz.), 1894. ‒ Die Erzählung des Werkherrn, 1896. ‒ Hochwaſſer (N.), 1898. ‒ Ein Dämon (Dramat. Scherz), 1904. Rauthe, Rolf Richard, pſeudon. Richard Rolf, geb. am 7. Juni 1862 in Löwenberg in Schleſien, Offizier, (1903) Hauptmann und Artillerieoffizier vom Platz in Küſtrin 1904 Hauptmann im Artillerieregi- ment Nr. 8 in Metz, 1906 Major da- ſelbſt, lebt (1911) als Major a. D. in *

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Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 5. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 398. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon05_1913/402>, abgerufen am 24.11.2024.