Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 5. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

Bild:
<< vorherige Seite


[Spaltenumbruch]

Reh
Aspirant u. Flottenoffizier eine Reihe
Seefahrten im Baltischen Meere und
in der Nordsee, darunter eine längs
den finnischen Schären mit dem Groß-
fürsten Konstantin u. eine nach Däne-
mark. Nachdem er den Seedienst 1845
verlassen, trat er in Zivildienste, am-
tierte erst eine Reihe von Jahren in
dem estländischen Badeorte Hapsal,
darauf in Libau, wo er 1860-61 die
"Libausche Zeitung" herausgab, wäh-
rend des letzten polnischen Aufstandes,
1863-64, an der russisch-preußischen
Grenze in Polangen und endlich bei
der baltischen Eisenbahn in Reval.
Treu seinen Überzeugungen und un-
ermüdlicher Kämpfer für Wahrheit
und Recht, hat er im Streit sowohl
gegen alles feudale ultramontane
Wesen als auch gegen die Korruption
des Beamtentums viel zu leiden ge-
habt. Es gelang seinen Feinden so-
gar, ein ihm und seinen Kindern zu-
kommendes Vermögen, diesen durch
Erbschleicherei zu entziehen. Seit dem
Jahre 1874 schwer krank und leidend,
unterzog er sich, nachdem er in Deutsch-
land vergebens Hilfe gesucht, in Dor-
pat einer schweren, gefährlichen Ope-
ration, an deren Folgen er am 31.
August (12. Septbr. n. St.) 1876 in
Dorpat starb.

S:

Blätter (Ge.), 1846.
- Der Liebestrank (Romant. Dr.),
1848. - Neue Gedichte, 1848. - Bal-
tisches Album; hrsg. 1848 [Darin von
R. u. a.: Liebe, Glaube, Hoffnung
(Dr. G.). - Herzlos (Dr.). - Ein Tag
Ludwigs XI. (Histor. Gemälde)]. -
Seemanns Ende (Ep. G.), 1849. -
Rizzio (Tr.), 1849. - Estländische Skiz-
zen, 1848. - Elfenmärchen (Dr. D.),
1850. - Ein Ring (Tr.), 1851. - Die
Gräfin von Rochepierre (Lsp.), 1855.
- Die belletristische Literatur der Ost-
seeprovinzen Rußlands von 1800 bis
1852; 1853. - Musenalmanach a. d.
Ostseeprovinzen, 3 Jahrg., 1854 bis
1856. - Vom Meeresstrande (Ge.),
1856. - Herrn Petermanns Schwester
(P.), 1867. - Aus dem Jnnersten
[Spaltenumbruch]

Reh
(Letzte Ge.), 1873. - Jesus von Naza-
reth (Tr.), 1875.

*Rehburg, Elise,

geb. am 16. Mai
1841 in Altona, wo ihr Vater ein
Geschäft für Anfertigung v. Militär-
effekten betrieb, verlebte im Eltern-
hause eine sonnige Kindheit und be-
suchte nach vollendeter Schulzeit noch
ein Jnstitut zur Ausbildung als Er-
zieherin, worauf sie als solche sich auch
betätigte. Da kam die politische Um-
wälzung des Jahres 1864; das Ge-
schäft des Vaters wurde lahmgelegt,
und da dem Vater die Gabe versagt
war, sich den Verhältnissen anzu-
passen und in neue Bahnen einzu-
lenken, so griff die Energie der Mutter
ein. Sie gründete ein Familienpen-
sionat, berief nun die Tochter zu ihrer
Unterstützung heim, und beide haben
dann durch viele Jahre diesem Unter-
nehmen mit Erfolg vorgestanden.
Dann hat sie weiter im Zusammen-
wirken mit einer geliebten Freundin
ein arbeitsames und glückliches Leben
geführt, besonders reizvoll dadurch,
daß sie ihre Muße zu geistiger Fort-
bildung benutzen durfte.

S:

Konrad
(Ep. a. d. Reformationszeit), 1888.
3. A. 1900.

Rehder, Franz,

wurde am 23. Juli
1821 zu Husum im Herzogt. Schles-
wig geboren, ließ sich nach vollendeten
Studien 1846 in seiner Vaterstadt
als Advokat nieder, ward aber 1850
nach der Schlacht bei Jdstedt ge-
zwungen, seine Heimat zu verlassen,
worauf er sich ins Holsteinische begab
und hier erst in Wesselburen, später
in Meldorf als Advokat tätig war.
Nach Ausbruch des zweiten deutsch-
dänischen Krieges wurde er 1864 zum
Amtsverwalter in Husum, 1866 zum
Bürgermeister in Neustadt und 1867
zum Amtsrichter in Preetz ernannt.
Später zum Amtsgerichtsrat beför-
dert, trat er 1899 in den Ruhestand
und erhielt 1902 den Charakter als
Geh. Justizrat.

S:

Eine moderne
Brunnenkur (Lsp.), 1877. - Twee

*


[Spaltenumbruch]

Reh
Aſpirant u. Flottenoffizier eine Reihe
Seefahrten im Baltiſchen Meere und
in der Nordſee, darunter eine längs
den finniſchen Schären mit dem Groß-
fürſten Konſtantin u. eine nach Däne-
mark. Nachdem er den Seedienſt 1845
verlaſſen, trat er in Zivildienſte, am-
tierte erſt eine Reihe von Jahren in
dem eſtländiſchen Badeorte Hapſal,
darauf in Libau, wo er 1860‒61 die
„Libauſche Zeitung“ herausgab, wäh-
rend des letzten polniſchen Aufſtandes,
1863‒64, an der ruſſiſch-preußiſchen
Grenze in Polangen und endlich bei
der baltiſchen Eiſenbahn in Reval.
Treu ſeinen Überzeugungen und un-
ermüdlicher Kämpfer für Wahrheit
und Recht, hat er im Streit ſowohl
gegen alles feudale ultramontane
Weſen als auch gegen die Korruption
des Beamtentums viel zu leiden ge-
habt. Es gelang ſeinen Feinden ſo-
gar, ein ihm und ſeinen Kindern zu-
kommendes Vermögen, dieſen durch
Erbſchleicherei zu entziehen. Seit dem
Jahre 1874 ſchwer krank und leidend,
unterzog er ſich, nachdem er in Deutſch-
land vergebens Hilfe geſucht, in Dor-
pat einer ſchweren, gefährlichen Ope-
ration, an deren Folgen er am 31.
Auguſt (12. Septbr. n. St.) 1876 in
Dorpat ſtarb.

S:

Blätter (Ge.), 1846.
‒ Der Liebestrank (Romant. Dr.),
1848. ‒ Neue Gedichte, 1848. ‒ Bal-
tiſches Album; hrsg. 1848 [Darin von
R. u. a.: Liebe, Glaube, Hoffnung
(Dr. G.). ‒ Herzlos (Dr.). ‒ Ein Tag
Ludwigs XI. (Hiſtor. Gemälde)]. ‒
Seemanns Ende (Ep. G.), 1849. ‒
Rizzio (Tr.), 1849. ‒ Eſtländiſche Skiz-
zen, 1848. ‒ Elfenmärchen (Dr. D.),
1850. ‒ Ein Ring (Tr.), 1851. ‒ Die
Gräfin von Rochepierre (Lſp.), 1855.
‒ Die belletriſtiſche Literatur der Oſt-
ſeeprovinzen Rußlands von 1800 bis
1852; 1853. ‒ Muſenalmanach a. d.
Oſtſeeprovinzen, 3 Jahrg., 1854 bis
1856. ‒ Vom Meeresſtrande (Ge.),
1856. ‒ Herrn Petermanns Schweſter
(P.), 1867. ‒ Aus dem Jnnerſten
[Spaltenumbruch]

Reh
(Letzte Ge.), 1873. ‒ Jeſus von Naza-
reth (Tr.), 1875.

*Rehburg, Eliſe,

geb. am 16. Mai
1841 in Altona, wo ihr Vater ein
Geſchäft für Anfertigung v. Militär-
effekten betrieb, verlebte im Eltern-
hauſe eine ſonnige Kindheit und be-
ſuchte nach vollendeter Schulzeit noch
ein Jnſtitut zur Ausbildung als Er-
zieherin, worauf ſie als ſolche ſich auch
betätigte. Da kam die politiſche Um-
wälzung des Jahres 1864; das Ge-
ſchäft des Vaters wurde lahmgelegt,
und da dem Vater die Gabe verſagt
war, ſich den Verhältniſſen anzu-
paſſen und in neue Bahnen einzu-
lenken, ſo griff die Energie der Mutter
ein. Sie gründete ein Familienpen-
ſionat, berief nun die Tochter zu ihrer
Unterſtützung heim, und beide haben
dann durch viele Jahre dieſem Unter-
nehmen mit Erfolg vorgeſtanden.
Dann hat ſie weiter im Zuſammen-
wirken mit einer geliebten Freundin
ein arbeitſames und glückliches Leben
geführt, beſonders reizvoll dadurch,
daß ſie ihre Muße zu geiſtiger Fort-
bildung benutzen durfte.

S:

Konrad
(Ep. a. d. Reformationszeit), 1888.
3. A. 1900.

Rehder, Franz,

wurde am 23. Juli
1821 zu Huſum im Herzogt. Schles-
wig geboren, ließ ſich nach vollendeten
Studien 1846 in ſeiner Vaterſtadt
als Advokat nieder, ward aber 1850
nach der Schlacht bei Jdſtedt ge-
zwungen, ſeine Heimat zu verlaſſen,
worauf er ſich ins Holſteiniſche begab
und hier erſt in Weſſelburen, ſpäter
in Meldorf als Advokat tätig war.
Nach Ausbruch des zweiten deutſch-
däniſchen Krieges wurde er 1864 zum
Amtsverwalter in Huſum, 1866 zum
Bürgermeiſter in Neuſtadt und 1867
zum Amtsrichter in Preetz ernannt.
Später zum Amtsgerichtsrat beför-
dert, trat er 1899 in den Ruheſtand
und erhielt 1902 den Charakter als
Geh. Juſtizrat.

S:

Eine moderne
Brunnenkur (Lſp.), 1877. ‒ Twee

*
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div type="index" n="1">
        <p><pb facs="#f0411" n="407"/><lb/><cb/><fw type="header" place="top"><hi rendition="#g">Reh</hi></fw><lb/>
A&#x017F;pirant u. Flottenoffizier eine Reihe<lb/>
Seefahrten im Balti&#x017F;chen Meere und<lb/>
in der Nord&#x017F;ee, darunter eine längs<lb/>
den finni&#x017F;chen Schären mit dem Groß-<lb/>
für&#x017F;ten Kon&#x017F;tantin u. eine nach Däne-<lb/>
mark. Nachdem er den Seedien&#x017F;t 1845<lb/>
verla&#x017F;&#x017F;en, trat er in Zivildien&#x017F;te, am-<lb/>
tierte er&#x017F;t eine Reihe von Jahren in<lb/>
dem e&#x017F;tländi&#x017F;chen Badeorte Hap&#x017F;al,<lb/>
darauf in Libau, wo er 1860&#x2012;61 die<lb/>
&#x201E;Libau&#x017F;che Zeitung&#x201C; herausgab, wäh-<lb/>
rend des letzten polni&#x017F;chen Auf&#x017F;tandes,<lb/>
1863&#x2012;64, an der ru&#x017F;&#x017F;i&#x017F;ch-preußi&#x017F;chen<lb/>
Grenze in Polangen und endlich bei<lb/>
der balti&#x017F;chen Ei&#x017F;enbahn in Reval.<lb/>
Treu &#x017F;einen Überzeugungen und un-<lb/>
ermüdlicher Kämpfer für Wahrheit<lb/>
und Recht, hat er im Streit &#x017F;owohl<lb/>
gegen alles feudale ultramontane<lb/>
We&#x017F;en als auch gegen die Korruption<lb/>
des Beamtentums viel zu leiden ge-<lb/>
habt. Es gelang &#x017F;einen Feinden &#x017F;o-<lb/>
gar, ein ihm und &#x017F;einen Kindern zu-<lb/>
kommendes Vermögen, die&#x017F;en durch<lb/>
Erb&#x017F;chleicherei zu entziehen. Seit dem<lb/>
Jahre 1874 &#x017F;chwer krank und leidend,<lb/>
unterzog er &#x017F;ich, nachdem er in Deut&#x017F;ch-<lb/>
land vergebens Hilfe ge&#x017F;ucht, in Dor-<lb/>
pat einer &#x017F;chweren, gefährlichen Ope-<lb/>
ration, an deren Folgen er am 31.<lb/>
Augu&#x017F;t (12. Septbr. n. St.) 1876 in<lb/>
Dorpat &#x017F;tarb. </p><lb/>
        <div type="bibliography" n="2">
          <head> <hi rendition="#i">S:</hi> </head>
          <p>Blätter (Ge.), 1846.<lb/>
&#x2012; Der Liebestrank (Romant. Dr.),<lb/>
1848. &#x2012; Neue Gedichte, 1848. &#x2012; Bal-<lb/>
ti&#x017F;ches Album; hrsg. 1848 [Darin von<lb/>
R. u. a.: Liebe, Glaube, Hoffnung<lb/>
(Dr. G.). &#x2012; Herzlos (Dr.). &#x2012; Ein Tag<lb/>
Ludwigs <hi rendition="#aq">XI.</hi> (Hi&#x017F;tor. Gemälde)]. &#x2012;<lb/>
Seemanns Ende (Ep. G.), 1849. &#x2012;<lb/>
Rizzio (Tr.), 1849. &#x2012; E&#x017F;tländi&#x017F;che Skiz-<lb/>
zen, 1848. &#x2012; Elfenmärchen (Dr. D.),<lb/>
1850. &#x2012; Ein Ring (Tr.), 1851. &#x2012; Die<lb/>
Gräfin von Rochepierre (L&#x017F;p.), 1855.<lb/>
&#x2012; Die belletri&#x017F;ti&#x017F;che Literatur der O&#x017F;t-<lb/>
&#x017F;eeprovinzen Rußlands von 1800 bis<lb/>
1852; 1853. &#x2012; Mu&#x017F;enalmanach a. d.<lb/>
O&#x017F;t&#x017F;eeprovinzen, 3 Jahrg., 1854 bis<lb/>
1856. &#x2012; Vom Meeres&#x017F;trande (Ge.),<lb/>
1856. &#x2012; Herrn Petermanns Schwe&#x017F;ter<lb/>
(P.), 1867. &#x2012; Aus dem Jnner&#x017F;ten<lb/><cb/>
<fw type="header" place="top"><hi rendition="#g">Reh</hi></fw><lb/>
(Letzte Ge.), 1873. &#x2012; Je&#x017F;us von Naza-<lb/>
reth (Tr.), 1875.</p><lb/>
        </div>
      </div><lb/>
      <div type="index" n="1">
        <head>*<persName><hi rendition="#b">Rehburg,</hi> Eli&#x017F;e,</persName></head>
        <p> geb. am 16. Mai<lb/>
1841 in Altona, wo ihr Vater ein<lb/>
Ge&#x017F;chäft für Anfertigung v. Militär-<lb/>
effekten betrieb, verlebte im Eltern-<lb/>
hau&#x017F;e eine &#x017F;onnige Kindheit und be-<lb/>
&#x017F;uchte nach vollendeter Schulzeit noch<lb/>
ein Jn&#x017F;titut zur Ausbildung als Er-<lb/>
zieherin, worauf &#x017F;ie als &#x017F;olche &#x017F;ich auch<lb/>
betätigte. Da kam die politi&#x017F;che Um-<lb/>
wälzung des Jahres 1864; das Ge-<lb/>
&#x017F;chäft des Vaters wurde lahmgelegt,<lb/>
und da dem Vater die Gabe ver&#x017F;agt<lb/>
war, &#x017F;ich den Verhältni&#x017F;&#x017F;en anzu-<lb/>
pa&#x017F;&#x017F;en und in neue Bahnen einzu-<lb/>
lenken, &#x017F;o griff die Energie der Mutter<lb/>
ein. Sie gründete ein Familienpen-<lb/>
&#x017F;ionat, berief nun die Tochter zu ihrer<lb/>
Unter&#x017F;tützung heim, und beide haben<lb/>
dann durch viele Jahre die&#x017F;em Unter-<lb/>
nehmen mit Erfolg vorge&#x017F;tanden.<lb/>
Dann hat &#x017F;ie weiter im Zu&#x017F;ammen-<lb/>
wirken mit einer geliebten Freundin<lb/>
ein arbeit&#x017F;ames und glückliches Leben<lb/>
geführt, be&#x017F;onders reizvoll dadurch,<lb/>
daß &#x017F;ie ihre Muße zu gei&#x017F;tiger Fort-<lb/>
bildung benutzen durfte. </p><lb/>
        <div type="bibliography" n="2">
          <head> <hi rendition="#i">S:</hi> </head>
          <p>Konrad<lb/>
(Ep. a. d. Reformationszeit), 1888.<lb/>
3. A. 1900.</p><lb/>
        </div>
      </div><lb/>
      <div type="index" n="1">
        <head>
          <persName><hi rendition="#b">Rehder,</hi> Franz,</persName>
        </head>
        <p> wurde am 23. Juli<lb/>
1821 zu Hu&#x017F;um im Herzogt. Schles-<lb/>
wig geboren, ließ &#x017F;ich nach vollendeten<lb/>
Studien 1846 in &#x017F;einer Vater&#x017F;tadt<lb/>
als Advokat nieder, ward aber 1850<lb/>
nach der Schlacht bei Jd&#x017F;tedt ge-<lb/>
zwungen, &#x017F;eine Heimat zu verla&#x017F;&#x017F;en,<lb/>
worauf er &#x017F;ich ins Hol&#x017F;teini&#x017F;che begab<lb/>
und hier er&#x017F;t in We&#x017F;&#x017F;elburen, &#x017F;päter<lb/>
in Meldorf als Advokat tätig war.<lb/>
Nach Ausbruch des zweiten deut&#x017F;ch-<lb/>
däni&#x017F;chen Krieges wurde er 1864 zum<lb/>
Amtsverwalter in Hu&#x017F;um, 1866 zum<lb/>
Bürgermei&#x017F;ter in Neu&#x017F;tadt und 1867<lb/>
zum Amtsrichter in Preetz ernannt.<lb/>
Später zum Amtsgerichtsrat beför-<lb/>
dert, trat er 1899 in den Ruhe&#x017F;tand<lb/>
und erhielt 1902 den Charakter als<lb/>
Geh. Ju&#x017F;tizrat. </p><lb/>
        <div type="bibliography" n="2">
          <head> <hi rendition="#i">S:</hi> </head>
          <p>Eine moderne<lb/>
Brunnenkur (L&#x017F;p.), 1877. &#x2012; Twee<lb/>
<fw type="sig" place="bottom">*</fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[407/0411] Reh Reh Aſpirant u. Flottenoffizier eine Reihe Seefahrten im Baltiſchen Meere und in der Nordſee, darunter eine längs den finniſchen Schären mit dem Groß- fürſten Konſtantin u. eine nach Däne- mark. Nachdem er den Seedienſt 1845 verlaſſen, trat er in Zivildienſte, am- tierte erſt eine Reihe von Jahren in dem eſtländiſchen Badeorte Hapſal, darauf in Libau, wo er 1860‒61 die „Libauſche Zeitung“ herausgab, wäh- rend des letzten polniſchen Aufſtandes, 1863‒64, an der ruſſiſch-preußiſchen Grenze in Polangen und endlich bei der baltiſchen Eiſenbahn in Reval. Treu ſeinen Überzeugungen und un- ermüdlicher Kämpfer für Wahrheit und Recht, hat er im Streit ſowohl gegen alles feudale ultramontane Weſen als auch gegen die Korruption des Beamtentums viel zu leiden ge- habt. Es gelang ſeinen Feinden ſo- gar, ein ihm und ſeinen Kindern zu- kommendes Vermögen, dieſen durch Erbſchleicherei zu entziehen. Seit dem Jahre 1874 ſchwer krank und leidend, unterzog er ſich, nachdem er in Deutſch- land vergebens Hilfe geſucht, in Dor- pat einer ſchweren, gefährlichen Ope- ration, an deren Folgen er am 31. Auguſt (12. Septbr. n. St.) 1876 in Dorpat ſtarb. S: Blätter (Ge.), 1846. ‒ Der Liebestrank (Romant. Dr.), 1848. ‒ Neue Gedichte, 1848. ‒ Bal- tiſches Album; hrsg. 1848 [Darin von R. u. a.: Liebe, Glaube, Hoffnung (Dr. G.). ‒ Herzlos (Dr.). ‒ Ein Tag Ludwigs XI. (Hiſtor. Gemälde)]. ‒ Seemanns Ende (Ep. G.), 1849. ‒ Rizzio (Tr.), 1849. ‒ Eſtländiſche Skiz- zen, 1848. ‒ Elfenmärchen (Dr. D.), 1850. ‒ Ein Ring (Tr.), 1851. ‒ Die Gräfin von Rochepierre (Lſp.), 1855. ‒ Die belletriſtiſche Literatur der Oſt- ſeeprovinzen Rußlands von 1800 bis 1852; 1853. ‒ Muſenalmanach a. d. Oſtſeeprovinzen, 3 Jahrg., 1854 bis 1856. ‒ Vom Meeresſtrande (Ge.), 1856. ‒ Herrn Petermanns Schweſter (P.), 1867. ‒ Aus dem Jnnerſten (Letzte Ge.), 1873. ‒ Jeſus von Naza- reth (Tr.), 1875. *Rehburg, Eliſe, geb. am 16. Mai 1841 in Altona, wo ihr Vater ein Geſchäft für Anfertigung v. Militär- effekten betrieb, verlebte im Eltern- hauſe eine ſonnige Kindheit und be- ſuchte nach vollendeter Schulzeit noch ein Jnſtitut zur Ausbildung als Er- zieherin, worauf ſie als ſolche ſich auch betätigte. Da kam die politiſche Um- wälzung des Jahres 1864; das Ge- ſchäft des Vaters wurde lahmgelegt, und da dem Vater die Gabe verſagt war, ſich den Verhältniſſen anzu- paſſen und in neue Bahnen einzu- lenken, ſo griff die Energie der Mutter ein. Sie gründete ein Familienpen- ſionat, berief nun die Tochter zu ihrer Unterſtützung heim, und beide haben dann durch viele Jahre dieſem Unter- nehmen mit Erfolg vorgeſtanden. Dann hat ſie weiter im Zuſammen- wirken mit einer geliebten Freundin ein arbeitſames und glückliches Leben geführt, beſonders reizvoll dadurch, daß ſie ihre Muße zu geiſtiger Fort- bildung benutzen durfte. S: Konrad (Ep. a. d. Reformationszeit), 1888. 3. A. 1900. Rehder, Franz, wurde am 23. Juli 1821 zu Huſum im Herzogt. Schles- wig geboren, ließ ſich nach vollendeten Studien 1846 in ſeiner Vaterſtadt als Advokat nieder, ward aber 1850 nach der Schlacht bei Jdſtedt ge- zwungen, ſeine Heimat zu verlaſſen, worauf er ſich ins Holſteiniſche begab und hier erſt in Weſſelburen, ſpäter in Meldorf als Advokat tätig war. Nach Ausbruch des zweiten deutſch- däniſchen Krieges wurde er 1864 zum Amtsverwalter in Huſum, 1866 zum Bürgermeiſter in Neuſtadt und 1867 zum Amtsrichter in Preetz ernannt. Später zum Amtsgerichtsrat beför- dert, trat er 1899 in den Ruheſtand und erhielt 1902 den Charakter als Geh. Juſtizrat. S: Eine moderne Brunnenkur (Lſp.), 1877. ‒ Twee *

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon05_1913
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon05_1913/411
Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 5. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 407. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon05_1913/411>, abgerufen am 24.11.2024.